Berlin. 19. Mai. Tie Einwendungen gegen die Heranziehung von Ausländernzum Wehrbeitrag dürfte, wie die „Tägliche Rundschau" erfährt, von der deutschen Regierung allernächstens im ablehnenden Sinne beaniwortet werden. Die demsche Regierung stützt sich dabei auf die unwiderlegbare Tatsache, daß bei dem Wehrbeitrag von einer Kriegssteuer im Sinne des Handelsvertrags keine Rede sein könne, sondern nur von einer Abgabe. Damit wäre die ganze Angelegenheit als endgültig erledigt anzusehen.
Essen (Ruhr). 19. Mai. Der Wehrbeitrag Krupps beträgt 8 607 000 Mk. Davon entfallen 6 900 000 Mk. auf das Ehepaar Krupp von Bohlen und Hatbach. 847 000 Mk. auf die Firma Krupp und 860 000 Mk. auf Frau Geheimrat Krupp. Insgesamt zahlt Krupp 57 °/o des Wehrbeitrags des Stadt- und Landkreises Essen.
In Elsaß-Lothringen sind am Sonntag die in sechsjährigem Turnus stallfindenden Gemeinderatswahlen vollzogen worden. Bis Montag früh lagen jedoch erst vereinzelt Wahlergebnisse vor. unter ihnen jene in Zabern. Dort wurden 15 Kandidaten der unabhängigen bezw. der vereinigten bürgerlichen Parteien gewählt, unter ihnen befanden sich auch wieder Bürgermeister Knoppsler und Buchdruckereibesitzer Hermann Wiebeke, beide in den Zaberner Zwischenfällen vielgenannt. 9 Nachwahlen zum Zaberner Gemeinderate machen sich erforderlich.
Petersburg, 19. Mai. Der russische Botschafter in Berlin, v. Sverbejew, ist zum Geheimen Rat ernannt worden.
Paris, 16. Mai. Der Spezialkorrespondent des „Temps" meldet aus Veraccuz. daß zwischen Huerta und seinem Kriegsminister. General Blanquet, ernste Meinungsverschiedenheiten ausgebrochen sind, die geeignet sind, den Sturz Huertas zu beschleunigen. Hier läuft das Gerücht, daß eine Anzahl Soldaten von Huerta abtrünnig geworden seien, ihre Offiziere niedergeschossen und etwa 80 Kilometer von Veraccuz emfernt sich den Truppen des Generals Zapata angeschlossen hätten. Huerta schwebt in beständiger Furcht einem Meuchelmord zum Opfer zu fallen.
Zum Antrittsbesuch des dänischen Königspaares in Paris ist zu berichten, daß die dänischen Majestäten am Sonntag vormittag den Besuch der zurzeit ebenfalls in der französischen Hauptstadt weilenden Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin empfingen. Mittags fand in der dänischen Gesandtschaft ein von dem Königspaar zu Ehren des Präsidenten Poincare und seiner Gemahlin gegebenes Festmahl statt, an welchem u. a. auch der Ministerpräsident Doumergue teilnahm. Präsident Poincar6 hatte im Elysöe ein großes offizielles Diner zu Ehren des dänischen Königspaares gegeben; bei dem Diner wechselten Hr. Poincare und König Christian die üblichen Trinksprüche miteinander, die beiderseits sehr herzlich gehalten waren.
Wien, 19. Mai. In unterrichteten Kreisen verlautet, daß der Kriegsminister v. Krobatin dem Kaiser Franz Josef seine Entlassung angeboten, der Kaiser das Gesuch aber abgelehnt habe. Der Grund zu diesem Schritt des Ministers soll in Meinungsverschiedenheiten mit dem Thronfolger liegen, der die Ansicht habe, der Kriegsminister habe die Forderung nach Erhöhung der Offiziersgehälter nicht entschieden genug vertreten.
In Durazzo, der vorläufigen Hauptstadt des Fürstentums Albaniens, ist abermals ein italienisches Geschwader, befehligt von Herzog von Udine, eingetroffen. Fürst Wilhelm empfing am Sonntag den Herzog von Udine und das Offizierskorps des italienischen Geschwaders in Audienz.
Durazzo, 19. Mai. (WienerKorr. Büro.) Essad Pascha ist gefangen gesetzt und an Bord des österreich-ungarischen Kriegsschiffs Szigetvar gebracht worden, wo er vorläufig zur Verfügung des Fürsten von Albanien verbleiben wird. Weiteres liegt noch nicht vor.
Durazzo, 19. Mai. Starke bewaffnete Banden, teils aus muselmanischen Fanatikern, teils aus gegen die Türkei aufgebrachten Bauern bestehend, haben gestern mittag die zwei Stunden von Durazzo entfernte Ortschaft Siak besetzt und den Kaimakam (obersten Zivilbeamten) vertrieben. In Durazzo sind Schutzmaßregeln getroffen worden.
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Durazzo. 19. Mai. Die „Agenzia Stesani" meldet: Der italienische Kreuzer Vettor Pisani ist mit einer Anzahl italienischer Torpedoboote hier eingetroffen. Die Aufständischen, die Durazzo geräumt haben, stellen die Forderung auf. vom Militärdienst befreit zu werden, und verlangen die Einführung der türkischen Sprache statt der albanischen in der Schule. S'e beschuldigen Essad Pascha, daß er die ihnen gegebenen Versprechungen nicht gehalten habe.
Wien. 19. Mai Wie aus Durazzo gemeldet wird, ist auch die Frau Essad Paschas festgenommen und an Bord des österreich-ungarischen ' Kriegsschiffs Szigetvar gebracht worden.
I Tjumen, 19. Mai. Der Hochwasserschaden ist außerordentlich groß. Die Sommer und Winter- i saaten sind auf Hunderten von Desjrtincn vernichtet. ! Fast alle Brucken der Tobolsker Poslstraße sind fortgeschwemmt, ebenso über 100 000 aufgestapelie l Bahnschwellen und über 100 Faden Brennholz, z Auch viel Vieh ist umgekommen. Die Bevölkerung i leidet Mangel an Lebensmitteln. Das Viehsutter ^ ist ebenfalls knapp.
! Krakau. 19. Mai. Ein Postbeamter namens ! Josef Wilczek hat auf dem hiesigen Postamt neun ) Geldbriefe im Betrage von 192 620 Kronen i unterschlagen und ist geflohen. Er wird steck' i brieflich verfolgt.
! Württemberg.
! Stuttgart, 18. Mai. DerVerban'd württ. ' Militäranwärter hielt gestern im Bürgermuseum s seirun 13. Verbandstag, zu dem das K. Kriegs- i Ministerium und das Generalkommando Vertreter ! entsandt hatten. Der erste Vorsitzende des Verbands. Steuerinspektor a. D. Saut er, eröffnet die ^ Versammlung, worauf der zweite Vorsitzende. Sekretär Nötiger, den Jahresbericht erstattete. Darnach zählt der Verband 17 Vereine mit 1480 Mitgliedern. Ein neuer Verein wurde in Freudenstadt gegründet. Das Gesamtvermözen des Verbands beträgt 2485 Mk. ! Der Verband hat an verschiedene Behörden Eingaben zur Wahrung der Interessen der Militäranwärter gerichtet. Landtagsabgeordneter Hiller berichtete über die Eingaben an den Landtag und erklärte, daß er nach wie vor die Interessen der Militäranwärter vertreten werde. Verschiedene im Ausschuß gefaßte Beschlüsse betr. gehaltliche Besserstellung, Titelfrage usw., wurden genehmigt. Der nächstjährige Verbandstag wird wieder in Stuttgart gehalten werden.
Stuttgart, 16. Mai. Der frühere Prokurist des Bankhauses Fritsch. Karl Dürrschnabel, hatte sich unter der Anklage, dem Inhaber der Firma bei dessen Verbrechen gegen das Depotgesetz Beihilfe geleistet zu haben, vor dem Schwurgericht zu verantworten; er wurde zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt.
Göppingen, 15. Mai. An der im vorigen Monat abgehaltenen Aufnahmeprüfung für den Bahnassistentendienst beteiligten sich 11 Schüler der hiesigen Verkehrsbeamtenschule; dabei haben sämtliche 11 Schüler das Examen bestanden.
klus StaSt, Bezirk unS Umgebung.
Neuenbürg, 20. Mai. Laut Bekanntmachung der K. Eisenbahndirektion verkehren am morgigen Donnerstag (Himmelfahrt) folgende Sonderzüge:
Neuenbürg ab 7.22 abends, Pforzheim an 7.41 „ „ 8.20 „ „ » 8.50
mit Halt auf sämtlichen Stationen.
):( Neuenbürg, 19. Mai. Der letzte Sonntag hat mit seinem ungemein regnerischen Charakter den verschiedentlich geplanten Veranstaltungen bittere Enttäuschungen gebracht. Dies mußte auch der Untere Schwarzwald-Turngau zur Genüge erfahren, der an diesem Sonntag seinen Ausflug auf den Lichtenstein, Nebelhöhle usw. mittels Extrazugs zur Ausführung brachte. Mit frohen Erwartungen fanden sich die Teilnehmer auf den betr. Bahnstationen ein, um in dem Sonderzug, der um 5 Uhr in Höfen abging, Aufnahme zu finden und in flotter, fast ununterbrochener Fahrt ging es dem Ziele zu. Präzis um V-9 Uhr langte man in Pfullingen-Papierfabriken an. von wo aus die Mehrzahl der Teilnehmer die größere Wanderung über die Wanne, Schönberg
(Aussichtsturm). Wackerstein zur Nebelhöhle antrat, während die übrigen Teilnehmer von Unterhausen aus die Nebelhöhle erreichten. Gleich beim Verlassen des Zuges setzte ein rieselnder Regen ein, der sich immer mehr steigerte, ja sogar einmal wolkenbruchartig war, und ringsum waren die Täler und Höhen in dichten Nebel gehüllt, der unsere Hoffnungen zu rauben schien. Wenn auch verschiedene Fern- sichten dadurch vereitelt wurden, so schickten sich die Teilnehmer doch in die momentane Situation; hörte man doch ab und zu die spasfigen Worte: „Bei schönem Wetter kann jedermann spazieren gehen". Gegen '/üll Uhr langte man in der Schutzhülle über der Nebelhöhle an und nach einem kleinen Pckaick besichtigte man die beleuchtete Nebelhöhle, die in ihrer weiten Ausdehnung und mannigfaltigen Gestaltung großes Interesse und Erstaunen erweckte. Hier trafen die beiden Gruppen wieder zusammen und nun gings über den Girßstein dem Lichtenstein zu, den man in seiner majestätischen Bauart schon lange vorher emporragen sah. Die Besichtigung desselben verzögerte sich jedoch etwas, aber hier kamen die Teilnehmer auf ihre volle Rechnung, denn man vernahm nur allgemeines Staunen über die auf einige Jahrhunderte noch zurückgreifenden Ueberlieferungen von Waffen aller Art, Rüstungen. Gefäßen, Wandgemälden usw. Die Aussicht auf dem Turm war trotz des ungünstigen Wetters eine ziemlich gute. Auch dem Hauff-Denkmal wurde ein Besuch abgeftattet, das. aus den Steingebilden der Alb aufgebaut, einen guten Eindruck hinterließ. Nun schickte man sich an zum Abstieg ins romantische Echaztal und nach Hönau, wo man noch die Olgahöhle besichtigte, die in ihrer Eigenart ebenfalls große Bewunderung hervorrief. Kurz nach ^/-3 Uhr fuhr man mit dem Sonderzug nach Reutlingen zurück, wo das gut mundende Mittagessen getrennt in vier Lokalen eingenommen wurde und man sich etwas von dem erhaltenen „Naß" entledigte. Da der Regen unerbittlich niederging, mußte von der Besichtigung der Stadt Abstand genommen werden und man begnügte sich bei fröhlichem Beisammensein damit, trotz des schlechten Weiters einen lohnenswerten und interessanten Ausflug in diese schöne, geschichtlich bedeutungsvolle Gegend ausgesührt zu haben. Die Reutlinger Turngenossen fanden sich in stattlicher Zahl zur gesellschaftlichen Unterhaltung ein, ebenso hatten sich auch verschiedene Bekannte, welche hier im Bezirk schon tätig waren, eingefunden. Kurz vor 7 Uhr entführte uns der Zug dem Fuße der Alb und befriedigt langten die Teilnehmer in ihrer Heimat wieder an. Zweifellos hätte dieser Ausflug bei günstigeren Witterungsverhältnissen einen weit größeren Eindruck bei den Teilnehmern hinterlassen, doch „mit des Geschickes Mächten ist kein ewiger Bund zu flechten", schön war es doch.
** Pforzheim, 19. Mai. Der langjährige Obmann des geschäftsleitenden Vorstands der Stadtverordneten, Kommerzienrat Herm. Gesell, ein geborener Pforzheimer, vollendet am 22. ds. Mts. sein 70. Lebensjahr. Er vertrat 1878 bis 1884 und 1887 bis 1899 seine Vaterstadt im badischen Landtag und war auch von 1880--,-93 Mitglied der Pforzheimer Handelskammer, deren Präsident er zuletzt war. Gesell war in jungen Jahren in Amerika und begründete sich nach seiner Rückkehr mit seinem Bruder Karl die Edelsteinhandlung Gesell u. Co., deren ältester Mitinhaber er heule noch ist.
Pforzheim, 18. Mai. Heute früh entgleisten bei der Ueberführung am Luisenplatz mehrere Güterwagen und fielen den Bahndamm hinab. Es ist bedeutender Schaden entstanden. Einige Personen trugen leichte Verletzungen davon. Ueber 100 Arbeiter waren mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt.
Woraus ficHMHe Witterung.
Die Lustdruckoerteilung ist ziemlich unverändert geblieben. doch kommt die Wirkung des Hochs über Irland in Verbindung mit dem Tief über dem Schwarzen Meer allmählich zur Geltung. Bei nordöstlichen Luftströmungen steht vorwiegend heiteres und mildes Wetter bevor. Immerhin werden sich noch vereinzelte gewitterhafte Störungen zeigen.
Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Me eh für das Feuilleton und den Inseratenteil: G. Conradi in Neuenbürg.
Mit einer vierseitigen Beilage.
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