sichtliche Darstellung der Gesundheitspflege bieten t wolle. Der Bevölkerung solle die Kenntnis vom eigenen Leib, von der Gesunderhaltung und Ver­vollkommnung des Lebens vermittelt und der Sinn für die Segnungen der von Staat und Gemeinde getroffenen hygienischen Maßnahmen geweckt werden. Mit Dankesworten an den König, den Schirmherr» der Ausstellung, und mit einem dreifachen Hoch auf den König schloß der Oberbürgermeister seine Rede. Der König erwiderte sofort mit herzlichen Dankes­worten und mit besten Wünschen für ein Gedeihen und rechtes Nutz- und Segenbringen der Ausstellung. Mit dem aufrichtigen Wunsche, daß sie der Wissen­schaft und der ganzen Menschheit nur Glück und Segen und Nutzen bringen möge, erklärte der König die Ausstellung sodann für eröffnet. An den Er- öffnungsakl schloß sich ein Rundgang durch die Ausstellung an.

Stuttgart, 13. Mai. Der Hauptausschuß des Württ. Schwarzwaldvereins hielt am Samstag hier eine Sitzung ab, in der die Vorbereitungen für die am 13. und 14. Juni in Freudenstadt und Baiersbronn stallfindende Hauptversammlung getroffen wurden. Nach dem Geschäftsbericht betrug die Milgliederzahl am Schluß des Jahres 11 063. Die Zahl der Bezirksvereine belief sich auf 50 und ist wieder um einige gewachsen. Zur Hebung der Mit­gliederzahl hat der geschäftsführende Ausschuß die Herausgabe einer neuen Werbeschrift beschlossen. Die Vereinszeitschrift wurde in durchschnittlich 12 000 Exemplaren aufgelegt. Das Kartenwerk wurde im Jahr 1913 abgeschlossen. 13 Jahre lang wurde an diesem Werk mit einem Kostenaufwand von rund 40 000 Mk. gearbeitet. Vom Wais'schen Schwarz waldführer wurde die 3. Auflage 4000 Exemplare stark hecgeftellt. Die Tätigkeit des Wegausschussrs erstreckte sich in der Hauptsache auf die Instandhalt­ung der bestehenden Wegbezeichnungen im Vereins­gebiet. Die Schneeschuhabteilung zählt 280 Mit­glieder. Das Vermögen des Vereins ist auf 21000 Mk. angewachsen.

Stuttgart, 14. Mai. Nachdem die Maul­und Klauenseuche in Vorarlberg und in Tirol nörd­lich des Hochkamms der Alpen erloschen ist, wird die Einfuhr von Rindvieh zu Nutz- oder Zuchtzwecken den Besitzern landwirtschaftlicher Betriebe in den Oberamtsbezirken Leutkirch, Ravensburg, Tetrnang, Waldsee und Wangen aus den genannten Gebieten über Friedrichshafen und die bayerischen Eintrilts- stationen wieder gestattet.

Stuttgart, 12. Mai. Beim Abbruch des alten Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums wurde gestern abend der Grundstein ausgefunden, in dem sich eine schwere Zinntafel mit der Siiftungsurkunde,

4 Münzen, darunter eine eigene zum Andenken an die Grundsteinlegung des Gymnasiums im Jahre 1685 geprägte, sowie 2 Weinflaschen vorfanden.

Stuttgart, 13. Mai. Kommerzienrat Karl A. Pfeiffer in Stuttgart stiftete dem Deutschen Museum in München ein Original-Harmoni- chord des berühmten Instrumentenmachers Friedrich Kaufmann in Dresden. Dieses im Jahre 1810 erfundene Instrument entspricht einem aufrechten Klavier, dessen Saiten nicht durch Hammerschlag, sondern durch die Vibration kleiner an den Seiten befindlicher Holzftäbchen ertönen. Dem Instrument ist auch der Meisterbrief Kaufmanns beigesügt, den ihm die Uhrmacherzunft im Jahre 1800 ausstellte.

Heilbronn. 14. Mai. Der Streik der Wagnerei- Abteilung der Firma Heilbronner Karosserie-Fabrik G. Drauz u. Co. ist durch Annahme der durch den Metall-Jndustriellen-Verband gepflogenen Einigungs­verhandlungen nunmehr beigelegt.

Oelbronn, 11. Mai. Unter zahlreicher Be­teiligung der Einwohnerschaft, sowie in Gegenwart von Mitgliedern des Stuttgarter Steinbeisvereins fand gestern die jährliche Steinbeisgedenkfeier hier statt. Der Ort hatte Festschmuck angelegt, s Nach einem erhebenden Gesang des hiesigen Kirchen­chors vor dem Steinbeisgemeindehause hielt der Ortsgeistliche eine Ansprache, in der er der Familie Steinbeis und dem Steinbeisverein den wärmsten Dank aussprach für ihr tatkräftiges Interesse an der Gemeinde und für die reichen Zuwendungen im letzten Jahre, vor allem für das in den letzten Tagen von Herrn Kommerzienrat Max Schied- maier gestiftete prächtige neue Pianino in den Ge­meindesaal. Durch diese wertvollen Stiftungen sei es in besonderem Maße möglich, auch hier ländliche Wohlfahrtspflege zu treiben. (Bgerfrd.)

Sulzbach am Kocher, 13. Mai. Alle „Ammon" sich nennenden Personen der hiesigen Gemeinde bekamen von einer zu Besuch eingetroffenen Amerikanerin die Nachricht, daß ein Millionenerbe

für sie in Aussicht stehe. — Hoffentlich werden die voraussichtlichen Erben zur Flußoerbesserung und Kanalisation in der Gemeinde ihr Scherflein beitragen.

Auswahlwettkämpfe auf dem Sportplatz der Aus­stellung für Gesundheitspflege am 24. Mai 1914.

Unser Vaterland rüstet im Jahr 1916 die 6 olympischen Spiele aus. Damit haben wir nicht nur die Verpflichtung übernommen, diese in ihrer Art gewaltigste Veranstaltung organisatorisch und gesellschaftlich gut ducchzuführen, sondern wir müssen alle Kräfte anspannen, daß der Erfolg Deutschlands in den Wettkämpfen jener Tage nicht in beschämendem Mißverhältnis zu unserer Stellung als W-lt- und Kullurmacht steht. Wir kämpfen gegen Völker mit alten sportlichen Ueberliefe-ungen einen ungleichen Kampf. Diese Auswahlwettkämpse sind berufen, die Kenntnis von der Leichtathletik in weile Kreise unseres Volkes zu tragen. Jeder Mann oder Jüngling, gleichviel ob er einem Sport- oder Turnverein an- gehöri oder nicht, ist hierdurch aufgefoidert, an ihnen teilzunehmen. Diejenigen, die sportliche Betätiguüg liebgewinnen und sich als besonders veranlagt er­weisen. werden in den Sportsvereinen sachverständigen Ra! finden. Die besten und talentvollsten Lports- leute werden im Juli jeden Jahres im deutschen Stadion in Berlin zu gemeinsamem lieben zusammen­gefaßt. Die übrigen aber sollen die Kenntnis vom Sport und seinen Zielen verbreiten, damit der Nutzen sportlicher Uebungen für die Gesundheit an die Menge unseres Volkes herankomme. Darum rufen wir die Jugend unseres Landes auf. mitzutun im fröhlichen Wagen und Kämpfen. Die Wettkämpfe im Sportplatz der Ausstellung für Gesundheitspflege auf dem Cannftattec Wasen finden in folgenden Uebungen statt: 100. 200, 400, 800, 1500, 7500 m Lauf, Hochsprung und Weitsprung ohne Brett mit Anlauf, Stabhochsprung. Kugelstoßen. Hammerwerfen, Diskuswerfen, Steiaftoßen ff» Ztr. und Speerwurf. Die Bestimmungen der deutschen Sporlbehörde für Athletik sind bei den Weltkämpfen maßgebend. Ein­sätze werden nicht erhoben. Die Sieger er­halten eine von der Aurstellunzsleitvng gestiftete Ausstellungsplakelte. Die Anmeldungen sind schriftlich unter Angabe des Namens, der eventl. Vereinszugehörigkeit und der Wettbewerbe, an denen der Meldende teilnehmen will, bis 17. Mai abends 6 Uhr an den Verbandssportwart. Theodor Kübler, Stuttgart, Heusteigstraße 67b zu richten. Später einlausende Meldungen werden nicht mehr angenommen. An diese Adresse sind auch alle Anfragen zu richten. Die Einteilung der Vorkämpfe und die Einteilung der Endkämpfe sind aus dem Programm ersichtlich. Es darf niemand an den Endkämpfen leilnehmen, der nicht die Vorkämpfe bestritten hat. Teilnehmen kann jedermann, der das 16. Jahr zurückgrlegt hat, also auch Schüler und Militärpersonen. Die Laufbahn ist eine 450 m lange Aschenbahn.

Kus StaSt, Bezirk unS Umgebung.

Das K. Bezirksnotariat Wildbad ist unter Nr. 138 an das Telephonnetz angeschlossen.

Neuenbürg, 14. Mai. Der am Dienstag mittag im Alter von 71 Jahren aus dem Leben geschiedene Gerbereibesitzer Karl Wanner sen. wurde heute nachmittag auf dem alten Friedhof hier beerdigt. Ein ungewöhnlich großes Trauergefolge gab dem Dahingeschiedenen das letzte Geleite. Der Liederkcanz. dem der Verstorbene lange Jahre an­gehörte, sang vor dem Trauerhause und am Grabe erhebende Chöre. Mit ihm ist ein wackerer Bürger, ein treuer Sohn seiner Heimatstadt, der in weiten Kreisen von Stadt und Bezirk geachtet und beliebt war. heimgegangen. Er ruhe in Frieden!

):( Neuenbürg, 15. Mai. Der am kommen­den Sonntag zur Ausführung kommende Ausflug des Unt. Schwarzwald-Turngaues auf den Lichtenstein, Nebelhöhle usw. mittels Sonder­zugs hat folgende Fahrzeiten: Abfahrt Sonntag früh 5 Uhr in Höfen, 5.05 Rotenbach, 5.10 Neuen­bürg-Stadtbhf., 5.13 Neuenbürg-Hauptbhf., 5.16 Engelsbrand, 5.30 Brötzingen, 5.40 Grunbach- Salmbach, 5.46 Unterreichenbach. 5.55 Liebenzell. Ankunft 8.30 in Psullinger-Papierfabriken und 8.44 in Unterhausen. Von diesen beiden letzteren Stationen führen die Wanderungen und zwar von Unterhausen aus für solche Teilnehmer, die weniger marschfähig sind. Abfahrt nachmittags 2.35 von Honau nach Reutlingen, Ankunft daselbst 2.57 Uhr. Das Mittagessen wird getrennt in 4 Lokalen einge­nommen; hernach Besichtigung der Stadt. Die Rückfahrt erfolgt abends 6.55 von Reutlingen.

Ankunft abends 8 52 in Liebenzell, 9.02 Unter­reichenbach, 9 07 Grunbach Salmbach. 9.15 Brötz. ingen, 9 33 Engelsbrand. 9.38 Neuenbürg-Hauptbhf. 9.42 Stadtbhf., 9 48 Rotenbach, 9.54 Höfen. Es

empfiehlt sich, die an die Teilnehmer hinausgegebene Reijeordnung pünktlich einzuhalten, um Unannehm- keiten zu vermeiden. Event. noch weitere Teilnehmer an diesem lohnenswerten Ausflug sind erwünscht und können sich roch bis morgen Samstag abend melden.

Neuenbürg, 14. Mai. Nun haben wir ja auch die „3 Eisheiligen" hinter uns. Wenn sie auch nicht Sckmee oder Eis gebracht haben, so ließen sie doch wie überhaupt das naßkalte Wetter in diesem Wonnemonat Mai, viel zu wünschen übrig. Regen­schauer über Regenschauer, das war diesmal ihre Art, sich geltend zu machen. Zwar machte der gestrige Servatius eine rühmliche Ausnahme, insofern? als sich auf den vorausgegangenen Abend und den Vormittag, da hier die Temperatur auf 5° über Null zurückgkgangen war. bald die liebe Sonne zeigte und so einen heiteren Tag brachte. Heute aber an hl Bonifaz regnet es bei 7—8" unbarmherzig wie zuvor und es scheint, daß morgen die „kalte Sophie" sich erst recht geltend machen wollte. Man wünscht sich sehnlichst wenigstens einige Tage der schönwarmen Apriliage. die jetzt dem Wonnemonat wohl anstünden. Es ist nun höchste Zeit, daß dieser vielbesungene Monat auch seinem Namen Ehre macht. Wenn sich jetzt seine zweite Hälfte noch von der schönen Seile zeigt, so wollen wir noch zufrieden sein, hört man doch glücklicherweise, daß die Obst­baumblüte in unserer Gegend, wo wir wenigstens keinen Frost hatten, noch nicht Schaden gelitten habe. Ein verfrühtes Urteil darüber könnte freilich unlieb­same Enttäuschungen bringen. Ein Wetterverständiger will folgendes wissen: Vom 17. Mai ab wird es, wenn auch bei Ostwind, wärmer werden bis gegen Neumond (25. St. Urban), welcher Südwind bringen und damit eine Gewitlerperiode einleiten wird Nun, wir wollen zusehen, was kommt und ob er Recht behält.

-ü- Herren alb. 14. Mai. Die Saison be­ginnt mit einem Konzert der Kapelle der Kgl. Unteroffizierschule Ettlingen am nächsten Sonntag den 17. Mai in den Anlagen des Konversations­hauses. Gleichzeitig werden die Kraftwagenfahrten der Linien Herrenalb-Wildbad-Liebenzell und Herrenalb-Gernsbach-Baden wieder ausgenom­men. Durch Einlegung vermehrter Kurse auf der Linie Herrenalb-Neuenbürg werden günstige Anschlüsse an die durchgehenden Züge der Enztal- bahn und damit bequeme Verbindungen von und nach Stuttgart gewonnen. Im Vorjahre beförderten beide Linien, die durch den schönsten Teil des nörd­lichen Schwarzwalds führen, trotz der Ungunst der Witterung über 65000 Personen, ein sicherer Beweis, wie sehr die neuen, bequemen Verbindungen die Gunst des Reisepublikums errungen haben.

Calw, 13. Mai. Gestern früh starb im Bezirks» kcankenhaus Schultheiß Reiff von Simmozheim im Alter von 35 Jahren. Der Verstorbene war seit 1908 als Ortsoorsteher dieser Gemeinde tätig, nach­dem er zuvor in Calw als Buchhalter des städtischen Gaswerks und in Reutlingen als Buchhalter der Oberamtssparkaffe «»gestellt gewesen war.

Nagold, 13. Mai. Der am Sonntag vom Nagoldlurngau veranstaltete Eilbotenlauf ist zur allseitigen Befriedigung ausgefallen und ohne jeden Unfall verlaufen. Das beste Resultat haben erzielt die Läufer auf der Strecke Calw—Nagold. Sie haben die 27,2 Kilometer lange Strecke, die 64 Meter an­steigt, trotzdem die Straße, zwischen Station Tal­mühle und Wildberg ganz besonders, schmutzig und schlüpfrig war, in 1 Stunde 14 Minuten zurückgelegt, also den Kilometer durchschnittlich in 2 Minuten 43 Sekunden, was gewiß eine schöne Leistung dar- stellt. Die 15,5 Kilometer lange und 55 Meter talab fallende Strecke Altensteig—Nagold wurde in 43 Minuten durchlaufen, also 2 Minuten 46 Se­kunden Laufzeit pro Kilometer, während die Turner des oberen Gaues die erst 180 Meter bis Hochdorf ansteigende und sodann wieder 172 Meter fallende Strecke Horb—Nagold in 45ffs Minuten durcheilten, somit 3 Minuten 4 Sekunden Durschnittsleistung per Kilometer erzielten. Mehr als 300 Turner des Gaues haben am Marsche über den Kühlenberg teil­genommen und nach einer kurzen Erfrischung im Schwarzwaldbräuhaus in Wildberg im Klosterhof daselbst noch mit Turnspielen sich vergnügt.

Pforzheim, 13. Mai. Am nächsten Sonntag den 17. Mai beginnt in Darmstadt der diesjährige Prinz-Heinrich-Flug, der gleich am ersten Tag über die Kontrollstation Pforzheim nach Straß­burg und wieder hinunter nach Frankfurt führt. Die

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