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und in jungen Jahren, tner großen Schar, schönen Maientagen hn fürwahr.

te Feier deines Lebens her sich gefreut; alles vergebens, ie wurde nun zu Leid.

c die Freunde hinterdrein, n vielen Kränzen ! Maiblümelein.

noch die stolze Fahne >ag hat angeweht, m den schönen Tannen gewählt.

>hl am Wiesengrunde e süß in deiner Gruft, ott aus unsrem Bunde nun abgeruft!

Von

iirchherr, Schwann.

Zweites

Blatt.

Der Enztäler.

Zweites

Blatt.

76.

R

tuen bürg, Mittwoch den 13. Mai 1914.

s?2. Jahrgang.

RunSschau.

In Straßburg brach in dem Vorort Rupp- rechtsan in der Stearinkerzenfabrik auf bisher noch unaufgeklärte Ursache Feuer aus. Trotz größter Anstrengung der Feuerwehren gelang es nicht, des Brandes Herr zu werden. Etwa 100 Arbeiter und 50 Arbeiterinnen werden durch den Brand brotlos.

Zabern, 8. Mai. Seit Monaten werden hier fast regelmäßig während des Hauptmarkts am Donnerstag im Gedränge den Frauen Portemonnaies aus der Tasche gestohlen, ohne daß es bis jetzt gelungen wäre, einen der Taschendiebe zu erwischen. Auch heute wieder wurde einer Frau aus Lützelstein, einer Witwe, die ihrem Jungen u. a. hier einen Anzug kaufen wollte, das Portemonnaie mit ca. 30 Mk. Inhalt weggenommen, das sie unvorsichtigerweise in die Tasche der Schürze gesteckt halte.

Volksschauspiel Oetigheipr. Mit dem Erwachen der Natur ist auch auf dem Schauspielplatz in Oetigheim neues Leben eingezogen. Zur Aufführ­ung kommt in diesem Sommer nochmals das überall beliebte Teil spiel (von Schiller), das im vorigen Sommer 90 000 Besucher angezogen hatte. Aus- schlaggebend für die nochmalige Beibehaltung des Tell" war das im Jahre 1913 mit größerem Kostenaufwand erstellte prächtige Tellszeneriebild und der umfangreiche Kostenaufwand, den jedes neue Stück fordert. Nach den schon zahlreich eingehenden Anmeldungen von Vereinen und Schulen darf jetzt schon angenommen werden, daß der überall beliebte Tell der Oetigheimer Naturbühne mit seinen herz­erquickenden Gesangseinlagen auch im Sommer 1914 seine gewohnte Anziehungskraft wieder ausübt. Gibt es doch bei jedem Besuch wieder Neues und Schönes zu schauen und zu hören, so daß man nach dem Urteil vieler öfters wiederkehrender Tellspielbesucher ruhig behaupten darf, daß das Spiel bei jedem weiteren Besuch gewinnender und anziehender wird. Die bisherigen Besucher werden darum gerne wieder­kehren und viele neue Freunde mitbringen. Damit tragen sie auch gleichzeitig zur Erhaltung und Fort­führung des schönen auf Gemeinsinn aufgebauten Unternehmens bei und geben der Spielleitung die Möglichkeit, mitJoseph und seinen Brüdern" im Sommer 1915 etwas besonders hervorragendes zu bieten.

Karlsruhe, 11. Mai. Die Schweinepreise auf dem hiesigen Markt sind seit dem letzten Stand im Vorjahr von 86 auf 64 Pfg. per Pfund zurück­gegangen. In der gleichen Zeit sind die Schweine­fleischpreise von 1 Mk. auf 84 Pfg. gefallen. Trotz dieses Rückganges der Preise kann auf die Einfuhr von Schweinefleisch und Schweinen aus Norddeutsch­land noch nicht verzichtet werden.

Vom Schwarzwald. In den hohen Lagen des Schwarzwalds macht sich der Kälterücksall jetzt vielfach geltend. Bis auf 1300 m Höhe herab ist in den letzten Tagen bei rauhem Westwind und Nebel Schnee gefallen, der sich auch behaupten konnte. Die Halden und Höhenzüge vom Feldberg nach dem Belchen, Herzogenhorn sind mit Schnee bedeckt. Die Temperatur schwankt um den Gefrier­punkt.

Aus der Schweiz. Ein merkwürdiges Natur­schauspiel bot sich letzten Samstag in den Alpen, besonders auf dem Tödi im Kanton Glarus, als ein Schneefall von einer schönen rosa Färbung eintrat. Bei der Analyse ergab sich, daß der Schnee mit winzigen Sandteilchen durchsetzt war. Man nimmt daher an, daß er von einem großen Sand- sturm in der Sahara stammt, der große Sandmaffen über das Mittelländische Meer und die Apeninnen bis zu den Schweizer Bergen geführt hat. Der rosarote Schnee hing wochenlang, bevor er niederging, in den höheren Luftschichten.

Bern, 11. Mai. Ein außerordentlich empfind­licher Wettersturz ist im Alpengebiet heute zu verzeichnen. Bis auf 650 w Höhe herab fällt an­dauernd Schnee, der selbst in den Hochtälern vielfach liegen bleibt und die grünenden und blühenden Fluren ganz plötzlich in eine Winterlandschaft ver­wandelt hat. Aus Einsiedeln werden 10, aus

Grindelwald 25, aus Sitten und Appenzell 20 em Neuschnee gemeldet. Aus dem Säntis, Gotthard und Rigi schneit es bei 5 bis 7 Grad Kälte andauernd, so daß dort die Neuschneedecke bereits einen halben Meter überschritten hat. In der Rhoneebene wurde durch den Frost und Schneefall beträchtlicher Schaden an den Kulturen angerichtet.

Paris, 11. Mai. Die Statistik über die Wahlen gibt in Anschauung des Dreijahrgesetzes folgendes Bild: Von den 305 Abgeordneten, die für das Gesetz gestimmt haben, sind 236 wieder­gewählt, 12 traten vor dem 2. Wahlgang zurück, 57 erlagen. 109 waren in die Stichwahl gekommen. Von den 197 Abgeordneten, die gegen das Gesetz gestimmt haben, sind 152 wiedergewählt, 7 vor dem 2. Wahlgang zurückgetreten und 38 erlegen, 90 waren in Stichwahl gekommen. Von den 12, die sich damals der Abstimmung enthielten, sind 8 wieder- gewähli. Von den 15 Abgeordneten, welche damals gefehlt haben, sind 11 wiedergewählt.

Die englischen PanzerkreuzerDefence" undDuke of Edinburgh", welche bis jetzt in Triest ankerten, sind nach Venedig abgefahren. Dafür trafen andere englische Kriegsschiffe der Panzer­kreuzerJndomitable", der geschützte KreuzerWey- mouth" und ein Hochseetorpedoboot in Triest ein. Gleichzeitig sind in dem österreichischen Kriegs­hafen Pola zwei weitere englische Kriegsschiffe an­gekommen, der PanzerkreuzerInflexible", mit Ad­miral Barkely an Bord, und der geschützte Kreuzer Dublin".

New-Aork, 11. Mai. Aus dem Hauptquartier der Ausständischen in Ciudad Juarez gegenüber ' El Paso wird gemeldet: Mit dem Ablassen und Anzünden der Oeltanks oberhalb Tampico und dem dadurch verursachten Brand eines Teiles der Stadt haben die Aufständischen die Vernichtung der Bundestruppen begonnen. Die aufständische Artillerie, die durch ihre amerikanischen Geschütze den französischen Schneider Creuzot-Geschützen der Bundes­truppen überlegen ist, droht die Stadt von allen Seiten zusammenzuschießen, während 7000 auserlesene Streiter der Aufständischen sich bereit halten, die Stellungen der Bundestruppen mit Sturm zu nehmen. Die Berichte melden, der begonnene Kampf sei der blutigste der ganzen Revolution.

Württemberg.

Stuttgart, 11. Mai. Für den vor 2 Jahren gestorbenen verdienten Vorsitzenden des Turnausschusses der Deutschen Turnerschaft, Prof. Fritz Keßler, wurde an seinem heutigen Todestage auf dem Prag­friedhof in Stuttgart ein von dem Bildhauer Rheineck geschaffenes Denkmal enthüllt und geweiht. An­sprachen hielten Vertreter des Schwäbischen Turn- kreises, des Württemb. Turnlehrervereins und der Kgl. Turnlehrerbildungsanstalt, deren Vorsitzender Keßler war.

Stuttgart, 9. Mai. Nach dem soeben ver­öffentlichten Bericht der Zentralvermittlungs­stelle für Obstverwertung in Stuttgart über das Geschäftsjahr 1913 sind bei dieser Stelle an Angeboten im ganzen 1511 Ztr., an Nachfragen insgesamt 56 620 Ztr. eingegangen. Die für den Verein württ. Bienenzüchter übernommene Honig- Vermittlung konnte in diesem Jahr noch nicht in Betrieb genommen werden, da wie im Vorjahr von den Imkern vollständige Mißernte gemeldet wurde. Für den Obstbau war das Jahr 1913 ein Unglücks­jahr im vollsten Sinn des Wortes. Nach einem ziemlich schneelosen Winter setzte im Februar und März außergewöhnlich milde Witterung ein. Alle Bäume und Sträucher entfalteten ihre Blüten und Blätter frühzeitig, so daß Anfang April die Aepfel schon in vollem Flor waren. Am 12. und 13. April kam plötzlich ein Wettersturz mit starkem Schnee­gestöber, wobei die Temperatur fast in ganz Württem­berg bis auf8 Grad R. fiel; einzelne Gegenden, wie der Welzheimer Wald, hatten bis zu 14 Grad R. zu verzeichnen. Nach einem solchen elementaren Ereignis war nicht mehr viel zu erwarten und die bei unseren Vertrauensmännern aus dem ganzen Land eingeholten Berichte bestätigen dies. Nur das Beerenobst brachte in einzelnen Lagen, die nicht

gleich früh morgens von der Sonne betroffen wurden, noch einigermaßen zufriedenstellende Erträge, die Zwetschgen hielten am besten aus. Aepfel und Birnen brachten nur ganz vereinzelt, an besonders geschützten Stellen, kleine Erträge. Der Ob st Handel wurde fast ausschließlich mit ausländischem Obst unter­halten. Das Mostobst konnte verhältnismäßig billig und sehr reichlich angeliefert werden; es sind nahezu 10 000 Wagen auf dem hiesigen Nordbahnhof umgesetzt worden, mehrere Tausend Wagen auf den Bahnhöfen des übrigen Landes. Tafelobst war anfangs rar, die Preise hielten sich dementsprechend sehr hoch. Später wurde viel ausgelesenes Most­obst als Tafelobst angeboren, die Preise gingen zurück.

Stuttgart, 11. Mai. Nach einer Mitteilung ausSanRemo hat die Anklagekammer des Appell­hofs von Genua das aus Stuttgart gebürtige Fräulein Keller, die Begleiterin des Albert Wolf, welcher auf dem Rückweg von einem Automobilausflug nach Nizza den Leipziger Kaufmann Sigall erschossen hat, freigesprochen. Sie wird nach Erledigung der Formalitäten in Freiheit gesetzt werden.

Hohenheim, 11.Mai. Von derErdbeben- warte Hohenheim wird uns mitgeteilt, daß die Aufzeichnungen die das Aetna beben vom vorigen Freitag geliefert hat, nur sehr schwach waren, wie dies ohne Zweifel auch bei den übrigen mittel­europäischen Erdbebenwarten der Fall war; nur die zwei empfindlichsten der Hohenhetmer Instrumente ließen das Beben erkennen; die Horizontalpendel, die seinerzeit auf das Messinabeben sehr stark reagierten, haben keine Spur ausgezeichnet. Es ist dies auf den Umstand zurückzusühren, daß erfahrungsgemäß vulkanische Erdbeben nur die nächste Umgebung des Herdes fühlbar erschüttern, es sind ziemlich kurz be­grenzte lokale Erscheinungen. Die Geringfügigkeit der Aufzeichnungen im vorliegenden Fall beweist also zu­gleich den rein vulkanischen Charakter dieses Erdbebens.

Heilbronn, 11. Mai. Heilbronn, dessen guter Stadtverwaltung im Lande wohl allgemeine Anerkennung gezollt wird, läßt sich dies auch einen ganz netten Posten Geld kosten. Die Stadt be­schäftigt zur Zeit 215 Beamte und llnterbeamte, die ein jährliches Gehalt von zusammen 528 717 Mk. beziehen (Durchschnittsgehalt 2435 Mk.) Der Ober­bürgermeister von Heilbronn bezieht 15 000 Mk., was zwar nicht ganz heutzutage ein Ministergehalt ist. aber doch eine recht respektable Bezahlung (41 Mk. pro Tag) darstellt. Da der Stadtetat in Ausgaben jährlich rund 3150 000 Mk. aufweist, so erfordert der Aufwand für das Beamten- und Unterbeamten­personal genau ein Sechstel aller Ausgaben (16^/gO/o).

Heilbronnn, 11. Mai. Architekt Professor Eberhardt, Direktor der technischen Lehranstalten in Offenbach, ein Heilbronner Kind, hat von der griechischen Regierung den ehrenvollen Ruf nach Athen erhalten, um den griechischen Staat bei der Erbauung und Organisation von neuzugründenden Gewerbeschulen zu beraten.

Brackenheim, 11. Mai. Wie erst jetzt be­kannt wird, war das letzte Gewitter von einem heftigen Wirbelsturm begleitet, der in der Gegend von Neipperg ziemlich große Verheerungen angerichtet hat, der aber noch verhältnismäßig gut ablief, da die Naturgewalt am Orte vorüberzog und sich gegen die Markung Dürrenzimmern verlor. In wenigen Sekunden wurden ungefähr 20 schwere Aefte und Stämme ausgerissen, geknickt und 20 bis 30 Meter weit fortgeschleudert. In die Straßen waren tiefe Furchen gezogen. Die Tannengärten boten ein trost­loses Bild der Zerstörung. In einigen Weinbergen wurden sämtliche Pfähle ausgerissen.

Friedrichshasen, 11. Mai. Das neueste Zeppelinluftschiff, LZ. 24, künftiges Marine­luftschiff L. 3, unternahm heute unter Führung des Grafen Zeppelin die erste Probefahrt.

Uebel hereingefallen ist vor der Strafkammer in Ravensburg ein Mann, der unter falschem Namen in der Zeitung für einen seiner Nachbarn aus besonderer Freundschaft eine Geburtsanzeige auf­gegeben hatte, die wegen der besonderen obwaltenden Umstände eine schwere Beleidigung darftellte. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen erschwerter Urkundenfälschung zu einer Woche Gefängnis.