deuten der Ständekammern empfangen. Im Gefolge des Königs befand sich Generaladjutant von Starkloff, Flügeladjutant von Marval, Oberkammerherr Frhr. v. Stauffenberg, Kammerherr Cotta von Cottendorf. Außerdem waren sämtliche Minister anwesend. Im schöngeschmückten Saal der Wilhelm« wurde das Frühstück eingenommen. Die Tafelmusik stellte die Kapelle des Dragoner-Regiments Nr. 26 unter der Leitung des Musikdirektors Stoy. Nach der Tafel ließ sich der König sämtliche Mitglieder beider Kammern vorstellen und im Gespräch mit ihnen ging der König in weitgehender Weise auf die Verhältnisse der einzelnen Bezirke ein. Die Vorstellung dauerte bis kurz nach 5 Uhr. Auch die Königin ließ sich einige Abgeordnete vorstellen. Unmittelbar nach Beendigung verließ der König die Gesellschaft. Die Königin war bereits 2 Stunden früher weggegangen. Der Eindruck auf die Abgeordneten war der denkbar beste. Der König hat sich zweifellos durch diese Einladung außerordentliche Sympathie erworben.

Stuttgart, 2. Mai. In der heutigen Be­ratung der Zweiten Kammer wurde zunächst die Wahl eines besonderen Ausschusses von 15 Mit­gliedern für die Entwürfe eines Weggesetzes und eines Gesetzes betr. die Ablösung der Weglast an Brücken vorgenommen. Gewählt wurden die Abgg. Böhm, Keck (natl.), Gaiser, Hartenstein, Schock (Vp.), Karges, Körner, Schlichte, Schund Herrenberg (BK.), Andre, Gröber, v. Kiene (Ztr), Hornung, Lindemann, Pflüger (Soz). Dann beschäftigte sich das Haus mit den abweichenden Beschlüssen der Ersten Kammer zu dem Gesetz betr. Befteuerungsrechte der Gemeinden und Amtskörperschaften. Entsprechend dem Antrag des andern Hauses wurde die Geltungsdauer des Gesetzes bis zum 1. April 1919 befristet. Nachdem noch verschiedene Eingaben erledigt worden waren, wurde ein königliches Reskript verlesen, wonach die Ständeversammlung bis auf weiteres vertagt wird. Präsident v. Kraut gab sodann den üblichen Geschäftsbericht, in dem er betonte, daß der Landtag in der abgelaufenen Sitzungsperiode fleißig gearbeitet und tüchtig unter den seiner Beratung unterstellten Vorlagen aufgeräumt habe. Insbe­sondere sei eine Reihe wirtschaftlicher und politischer Fragen in Angriff genommen und teilweise schon erledigt worden, die seit Jahren in dem Archiv des Landtags geschlummert hätten. Daraus sei zu er­sehen, daß die Ruhe in den Beratungen, die nach Erledignng der Verfassungs- und Verwaltungsreform erwartet wurde, noch nicht eingetreten sei; im Gegen­teil seien die Stände neuerdings mit einer Reihe großer und schwieriger Gesetzgebungsarbeiten befaßt, die Zeit und Kraft der Ständemitglieder noch stark in Anspruch nehmen würden. Der Präsident schloß mit dem Wunsche, daß die Mitglieder in den kom­menden Ferien sich von ihrer Arbeit gut erholen und im Herbst und Winter neugestärkt sich zusammen­finden mögen. Abg. Rembold-Gmünd (Z.) zollte an Stelle des verhinderten Alterspräsidenten Tauscher dem Hause Anerkennung, daß es von dem reichlichen Arbeitsstoff schon einen Teil aufgearbeitet habe und alles geleistet habe, was in der zugemessenen Zeit erwartet werden konnte. Der Wiederzusammentritt des Landtags wird voraussichtlich erst im Dezember erfolgen.

Stuttgart, 2. Mai. Die Erste Kammer nahm heute in kurzer Sitzung die Endabstimmung über das Gesetz betreffend die Befteuerungsrechte der Gemeinden und Körperschaften vor, da nach der gestrigen Verhandlung Uebereinstimmung zwischen den Beschlüssen beider Häuser besteht. Das Gesetz wurde in namentlicher Abstimmung mit 18 gegen 12 Stimmen angenommen. Darauf verlas Präsident Fürst zuHohenlohe-Bartenftein ein königliches Dekret, durch das die Ständeversammlung bis auf weiteres vertagt wird.

Stuttgart, 2. Mai. Polizeidirektor Dr. Bittinger hat die sozialdemokratische Maifeftkommis- sion im Hinblick darauf, daß in derSchwäbischen Tagwacht" die freie Jugendorganisation zum Besuch der Maifeier eingeladen wurde, daran erinnert, daß Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, in dieser Versammlung nicht anwesend sein dürfen. Weiler hat Dr. Bittinger heute der sozial­demokratische Parteileitung mitgeteilt, daß die sozial­demokratische Jugendorganisation politische Zwecke verfolge und daher ungesetzlich sei. Die Folge dieser Mitteilung wird die Auflösung der sozialdemokratischen Jugendorganisation sein. Außerdem verbot Dr. Bittinger die Abhaltung einer Jugend-Maifeier, die für den heutigen Tag in Wangen geplant war. Ein weiteres Verbot erließ er gegen einen Zug von Waldheim nach Stuttgart, den die sozialdemokratische Jugendorganisation an­läßlich des Besuchs der Züricher sozialdemokratischen >

Jugendorganisation, der im Juni stattfinden soll, geplant hatte und für den sie um Erlaubnis nach­gesucht hatte.

Stuttgart, 3. Mai. Gestern hatten wir hier einen Kinderhilfstag. 500 Sammlerinnen des württ. Frauenvereins für hilfsbedürftige Kinder gingen mit schwarz roten Büchsen durch die Häuser und hielten reiche Ernte bei dem allzeit bereiten Wohl­tätigkeitssinn bei hoch und nieder. Abends war Fest im Königsbausaal. zu dem die Königin in Be­gleitung der Herzoginnen Philipp und Robert, der Fürstin von Waldeck und Pyrmont, sowie der Prin­zessinnen Elia und Olga erschien. Frau Geheimrat Götz hielt die Begrüßungsansprache. Das Fest er­freute sich eines seh> starken Besuches und brachte bei seinem äußerst wohlgelungenen Verlauf einen reichlichen klingenden Ertrag für den guten Zweck, dem es diente.

Stuttgart, 2. Mai. Weniger gefährlich, als noch gestern befürchtet wurde, ist der Kälterückfall geworden, der schon beule in der Hauptsache als abgeschlossen gelten kann, da der Luftdruck stark ge­stiegen, das Erdreich wieder abgelrocknet und bei dem anhaltenden Sonnenschein des Samstags auch wieder wesentlich erwärmt ist. Immerhin betrug die Morgentemperatur durchschnittlich 10 bis 12 Grad weniger, als während der letzten warmen Tage, und ging heute frühe nahe an den Gefrierpunkt herunter. Frostschaden ist aber nirgends im Lande entstanden.

Finanzieller Wochenrückblick. Die Börse hat sich von dem Schrecken über die Zwischenfälle zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko noch nicht wieder erholt. Es gab in dieser Berrchtswoche einmal sogar einenschwarzen Tag", an dem die wildesten Gerüchte alle Gemüter in Aufregung ver­setzten, obgleich sie zumeist den Stempel der Un- wahrhaftigkeit an der Stirn trugen. So hieß es, die südamerikanischen Republiken hätten sich mit Mexiko gegen Nordamerika verbunden. Noch frag­würdiger aber auch noch aufregender war die Be­hauptung, daß Japan die Gelegenheit ergreifen und in Mexiko festen Fuß gegen die Vereinigten Staaten fassen wolle. Es konnte kein Zweifel darüber be­stehen, daß es sich bei alledem um spekulative Ma­növer handelte, da die Fixer wieder einmal die Zeit zu einem großen Beutezug gekommen glaubten. Der Widerstand, der ihnen von der Hochfinanz entgegen­gesetzt wurde, war anfangs recht flau, sonst hätte es nicht zu solchen Verwüstungen im Kursstand kommen dürfen. Aber auch nachdem eine gewisse Beruhigung eingetreten war, blieb noch viel Mißtrauen übrig, so daß keine rechte Erholung aufkam. Selbst die riesige Transaktion auf dem Bankenmarkte, die durch die Angliederung des Schaafhaussenschen Bankvereins an die Diskonto Gesellschaft verkörpert wird und diese nunmehr an die Spitze aller deutschen Banken stellt, reichte nicht aus. die allgemeine Stimmung dauernd zu heben. Der gute Reichsbankausweis und die ungewöhnliche Flüssigkeit des Geldmarktes wurden in ihrer Wirkung ausgeglichen durch ungünstige Vierteljahrsabschlüsse bei den großen Kohlengesell­schaften sowie durch weitere ungünstige Eisenbahn­ausweise. Die Gesamttendenz blieb sonach schwach und lustlos. Der Kursstand hat gegen die vorige Woche selbst am Schluß noch eine erhebliche Ver­minderung aufzuweisen.

Reutlingen, 2. Mai. Zum 50jährigen Jubiläum des württ. Landesfeuerwehr- verbandes fand heute abend im Rathaussaale eine Festsitzung des Landesfeuerwehrausschusses statt, in der der Vorsitzende Eychmüller, der Kommandant der Feuerwehr Ulm, die Ernennung folgender Herren als Ehrenmitglieder bekannt gab: Baurat Gmelin, früherer Landesfeuerlöschinspektor, Kaufmann Chur, früher Mitglied des Landesausschusses, Ehren­kommandant der Feuerwehr Schwäb. Hall und Fabri­kant Bürk-Schwenningen, früher Vorsitzender des Landesfeuerwehrausschusses.

Reutlingen, 2. Mai. Durch Verfügung der K. Kreisregierung ist die vom Gemeinderat der Stadt Pfullingen mit dem Verlag des Reutlinger Generalanzeigers getroffene Vereinbarung betreffend die Herausgabe eines selbständigen Pfullinger Amtsblattes für zu Recht bestehend anerkannt worden. Der Bürgerausschuß hatte sich in seiner Mehrheit gegen diesen Vertrag gewandt.

Tübingen, 1. Mai. Die Arbeiten für die Kasernenneubauten, über die bereits kurz be­richtet worden ist, verändern das ganze Gesicht des Industrieviertels. Neuerdings ist durch den ganzen Stadtteil eine Feldbahn gelegt worden, mit der Auffüllmaterial von dem Platz der Neubauten für das 3. Bataillon nach dem neuen Mannschafts- < gebäude, das an der alten Kaserne errichtet wird.

befördert wird. Die Studentenschaft feierte die Ankunft des Maien in der üblichen Weise. Schon abends klangs aus Straßen und Gassen, von den Höhen und vom Neckar:Der Mai ist gekommen" mit dem Schlag der Mitlernachtsstunde brachte der 80. am Neptunbrunnen dem neuen Herrn die offizielle Huldigung dar. Sang in allen Gassen, Ansprache eines Kommilitonen, Salamander und die Gläser splittern am Brunnenrand exl

Heilbronn, 2. Mai. Der 22 Jahre alle Eisen­hobler Gustav Wurst von Böckingen. der in der Nacht zum 21. März seine ihm erst vor 2 Monaten angetraute Frau nach einem Streit im Bett mit einem Kissen erstickt hatte, wurde vom hiesigen Schwur­gericht nach 2tägiger Verhandlung zum Tode ver­urteilt. Der Angeklagte, der m der Vorunter­suchung ein Geständnis ablegte, widerrief dieses später und behauptete, seine Frau auf ihren eigener, Wunsch getötet zu haben.

Ulm. 1. Mai. Das Schwurgericht hat den früheren Friseur und jetzigen Heilkundigen Kaspar Lang wegen Anmaßung eines arztähnlichen Titels schuldig gesprochen. Das Urteil lautete auf 70 Mk. Geldstrafe. Von der Anklage eines unlauteren Wett­bewerbs wurde Lang freigesprochen. Er hatte in den Zeitungen sich einen praktischen Homöopathen genannt und versprochen, alle Krankheiten unter Garantie zu heilen. Zahlreiche Zeugen erklärten übrigens, daß sie von Lang schon nach kurzer Zeit geheilt oder wieder gebessert worden seien.

Ulm, 30. April. Zu dem Gesetzentwurf be­treffend Aenderung der HZ 56. 56 e der Gewerbe­ordnung (Verkauf oder Feilbieten im Umherziehen, Wanderlager) richtete auf die in einer Sitzung der Kommission für Handel und Verkehr gegebene An­regung der Handwerkskammer Ulm der deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag folgende Bitte an den Reichstag:Den Gesetzentwurf dahin ab­ändern zu wollen, daß zunächst unter die im H 56 Abs. 2 der Gewerbe-Ordnung aufgezählten, vom Verkauf oder Feilbieten im Umherziehen ausge­schlossene Gegenstände auch die Kleiderstoffe einbe­zogen werden und daß nach H 56o der Gew.-Ordnung allgemein der Bedürfnisnachweis für Wanderlager eingeführt wird."

Ellwangen, 5. Mai. In der vergangenen Nacht geriet der ungefähr 20 Jahre alte Unter­lehrer Kirchmayer von Neckarsulm mit dem ungefähr 60 Jahre alten Oberlehrer Kinzler von Jagstfeld in einer Wirtschaft zu Schwaighausen in Streit, in dessen Verlauf der Unterlehrer auf seinen Vorgesetzten einige Revolverschüsse abgab, die aber nicht trafen. In der Wohnung des Ober­lehrers in Jagstfeld setzte sich der Wortwechsel fort, wobei Kirchmayer nach dem Messer griff und dem Oberlehrer etwa 10 Stiche in den Bauch und in die Seite, sowie einen Stich in den linken Arm beibrachte, der die Schlagader abschnitt. Kinzler brach blut­überströmt zusammen. Der um 2 Uhr nachts herbei­gerufene Arzt mußte feststellen, daß Kinzler kaum mit dem Leben davonkommen dürfte. Der Täter ist in der Richtung nach Schweighausen flüchtig, wurde aber andern morgen verhaftet. Kinzler war nahe daran, sich pensionieren zu lassen.

Dietenheim, 1. Mai. In dem Frhr. v. Hermann'schen Waldteil Dietenheimer Ghau brach ein Waldbrand von großem Umfang aus. Die Feuerwehren von Ober- und Unterbalzheim, Kilch­berg und Wain erschienen auf dem Brandplatz zum Löschen. Die Entstehungsursache ist unbekannt.

Freudenstadt, 30. April. In der jetzigen Zeit ist das Auge ganz auf die Blütenpracht in Garten und Feld gerichtet, die sich jetzt auch auf den Höhen des Schwarzwalds voll zu entfalten begonnen, hat; auch der Wald hat sein Hochzeitskleid angelegt. Wer zurzeit durch unsere Wälder wandert, dem wird der massenhafte schwefelgelbe Staub auf den Straßen auffallen. Es handelt sich dabei um den Blüten­staub der Tannen, die gegenwärtig in einer Pracht blühen, welche die wenigsten auch nur ahnen. Vor­nehmlich die Rottanne mit ihren ungezählten, zottig abhängenden Zweigen. An allen Enden dieser Zweige sind einzelne oder mehrere männliche Blüten­ständer in der Größe und Farbe der großen halb- roten Erdbeeren hervorgequollen, die im Hellen Sonnenschein in einer Masse herabschimmern, die an manchen Tannen bezaubernd wirkt. Trifft man mit einem Stein oder Stock an einen blühenden Tannenast, so stiebt eine gelbe Wolke des Blütenstaubes heraus, so daß man sich über die Masse desselben auf der Straße nicht mehr wundert. Gegen den Gipfel hin, allgemein aber auf den Zweigen des Gipfels selbst, tragen die Rottannen weibliche aufrechtstehende Blüten, die etwa 5 Zentimeter hoch sind und wie die Lichter des Weihnachtsbaumes dort sitzen. Es sind die

Ansätze zu den Deckblältchen . vom Sonnensch

Weihnachtslied

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