Mark auf 2339, 2000 Lüf 100174, je 1000 auf 79 763, 60 326, je 500 auf 10489, 63 758, 25946, 112 375, 110 677, 109 278. — Die 15 Pferdegewinne werden morgen gezogen. (Ohne Gewähr.)
Ulm, 20. April. Mehr Käseverzehr für die Soldaten wünschen die Handwerkskammern Ulm. für Oberbayern und Schwaben in einer Eingabe an den Reichstag. In ihr ist gesagt, daß die gegenwärtige schlimme Lage der süddeutschen Milchwirtschaft ihren Grund allein in dem ungenügenden Absatz von Käse hat, worin sich in den letzten Jahren eine schwer schädigende Stockung fühlbar gemacht hat. und in dem dadurch bewirkten Rückgänge der Milchpreise, die schon heute mit 12 Pfg. für den Liter die Produktionskosten nicht mehr decken. Die Eingabe bittet daher um ausgiebigere Verwendung von Käse zur Beköstigung der deutschen Heereskontingente und weist darauf hin, daß das bayerische Kriegsministerium auf eine gleiche Eingabe hin bereits entsprechende Entschließung an die Generalkommandos erlassen hat.
Aalen, 24. April. Heute nacht brach auf bis jetzt unbekannte Weise in der Maschinenfabrik und Kesselschmiede von Pfleiderer Feuer aus, das so rasch um sich griff, daß in kurzer Zeit mehrere angrenzende Wohn- und Fabrikgebäude ergriffen wurden. Die Kesselschmiede ist vollständig niedergebcannt. Der Schaden ist groß.
Ochsenbach OA. Brackenheim, 24. April. Heute nacht ffe3 Uhr brach hier ein gefährlicher Brand aus. der wahrscheinlich durch Brandstiftung entstanden ist. Abgebrannt sind insgesamt 5 Wohnhäuser mit 3 Scheunen und kleineren Anbauten. Die Brandstätte befindet sich in der Nähe des Rathauses, das ausgeräumt werden mußte, aber verschont blieb. Der Gebäudeschaden wird auf 25 000 Mk., der Mobiliarschaden auf 20000 Mk. geschätzt. Die Feuerwehren von Hohenhaslach und Spielberg leisteten Hilfe.
Vorsicht mit Bündelholz. Die Holzbündel werden mit Draht zusammengehalten; der Draht wird bei -er Verseuerung -er Bündel häufig auf ien Loden geworfen. In einem solchen Draht ist ein Unterbeamter der Bahn hängen geblieben und hat sich eine Verletzung zugezogen. Der hierauf eingeleitete Versuch der Bindung mit Schnüren ist mißlungen, weil die Schnurbindung keine genügende Haltbarkeit hat, auch wird sie von den Lieferern abgelehnt. Es muß daher die Drahtbindung wieder zugelaffen werden. Zur Vermeidung der Gefährdung von Personen durch Hängenbleiben in herumlagernden Bindedrähten sind nach einer Verfügung der Generaldirektion solche Drähte alsbald zu beseitigen und auf geeignete Weise unschädlich zu machen.
Bus SlaSt» Bezirk unS Umgebung.
Neuenbürg, 22. April. (Sonnenschein. Trockenheit und Staub.) Aus einem lehrreichen Artikel des Staatsanzeigers ist zu entnehmen, daß wir seit dem 15. April ununterbrochen klaren blauen Himmel haben und durchschnittlich 11 Stunden Sonnenschein am Tage. Der Sonnenschein war sogar so kräftig, daß er an für ihn bestimmten Meßapparaten die Aufzeichnungsstreifen, auf denen er mit Hilfe einer Glaskugel nur eine Brandspur hinterlassen soll, vollständig durchgebrannt hat. Das sonnige Wetter war'der Blüte wohl günstig und auch die Frostgefahr ist glücklich überwunden, aber die scharfen Nordostwinde haben die Blüten doch recht zerzaust und vor allem den Boden viel zu stark ausgetrockaet. Außerdem brachte der reichliche Sonnenschein die Wiesengräser zum Blühen, ohne daß die Halme das nötige Wachstum aufweisen. Wie wir bereits neulich berichteten, sehen deshalb die Landleute in den Tälern ebenso wie auf der Alb bereits sehnsüchtig nach Regen aus. Auch der Straßenstaub ist recht lästig geworden, wenn er auch erfahrungsgemäß den Obftbäumen keinen Schaden bringt, vielmehr sogar tierische Schädlinge an den Straßenbäumen fernhält. Dagegen wird in dem Artikel des Siaatsanzeigers darauf verwiesen, daß das gegen den Straßenstaub jetzt vielfach angewendete Verfahren teilweise zu Pflanzenkrankheiten führt und daß namentlich die Teerung der Straßen nur mit großer Vorsicht zulässig erscheint. Es sollte ein Verfahren gefunden werden, mit Hilfe dessen dem Teer, der beim Wegbau Verwendung findet, die flüchtigen, den Pflanzen schädlichen Stoffe vorher entzogen werden.
Neuenbürg, 22. April. (Schutz den Tieren.) Wenn man jetzt nach dem Erwachen der Natur durch Wald und Feld streift, sieht man recht häufig, daß
nicht bloß Kinder, sondern leider auch Erwachsene arme unschuldige Tiere mit Steinwürfen und Stockschlägen verfolgen und töten, weil man sie für giftig oder schädlich hält, oder weil sie in ihrer Art. sich fortzubewegen, etwas Unheimliches, etwas für manche Menschen Unangenehmes haben. Aber gerade solche Tiere, wie Kröten, Eidechsen. Blindschleichen. Maulwürfe. Igel und anderes Getier, sind für die Forst- und Landwirtschaft von außerordentlichem Nutzen, weil sie große Mengen von Ungeziefer vertilgen, um ihr Leben zu fristen.
Warnung vor Lotterieschwindel Die „Deutsche Effektengesellschafl", die sich früher Deutsche Effektenbank nannte und ihren Sitz in Amsterdam hat, überschwemmt wieder deutsche Adressen mit der Aufforderung zur Beteiligung an einem Lotterieunlernehmen und macht dabei die unwahre Angabe, daß der Vertrieb der Lose in Deutschland erlaubt sei. Jederman sei hiermit vor den Anerbietungen, die unter die Gattung der ausländischen Schwindel- anzeigen fallen, nachdrücklich gewarnt.
Keine Orangenschalen wegwerfenl Immer wieder muß die häßliche und gefährliche Unsitte gerügt werden, Orangenschalen auf Straßen und Gehwege zu werfen. Welches Unheil dadurch verursacht werden kann, beweist ein Bericht aus Freiburg, wo dieser Tage ein Mann auf das Stückchen einer Orangenschale, das auf dem Gehweg lag. trat, zu Boden stürzte und sich einen Knochrnbruch am linken Handgelenk zuzog, so daß er sich in klinische Behandlung begeben mußte. Möge dieser Fall zur Warnung dienen. Vor allem sollten die Kinder dazu erzogen werden, diesen Unfug zu unterlassen.
Neuenbürg, 25. Apr. Dem heutigen Schweinemarkt waren 40 Stück Milchschweine zugeführt. Für das Paar wurden 30—38 bezahlt.
' vermischtes
Von der Jagst. 22. April. (Lustiger Ritt.) Ein köstliches Bild bot sich kürzlich einem Teil der Bewohner eines an der unteren Jagst gelegenen Ortes. Ein etwa 70 jähriger Großvater wollte im Schweinestall etwas Umschau halten. Beim Oeffnen der Türe verspürte einer der borstigen Bewohner plötzlich ein starkes Freiheitsbedürfnis. Mit seinem plumpen Riechorgan die ziemlich ungelenken Beine des Alten zerteilend lud es diesen auf seinen breiten Rücken und pendelte im Trab mit ihm ein gutes Stück die Dorfstraße entlang. Der ängstliche Reiter suchte vergebens das geringelte Steuer seines grunzenden Lastträgers zu erfassen, um sich besser im Gleichgewicht halten zu können. Durch taktmäßiges Klopfen auf die lebendigen Schinken versuchte er sodann den mutigen Paarzeher zum Halten zu bringen, um sich so einen ehrenvollen Abstieg zu ermöglichen — alles half nichts, er mußte eben mit! Der kühne Ritt ging etwa 50 Meter weit, bis auf einmal der besorgte Reiter langsam von seiner Grunzinante abrutschte und voll Freude über seine glückliche Landung den deutschen Boden begrüßte. An lachenden Zuschauern hat es bei dieser ganzen Szene nicht gefehlt. Nur ein altes Weiblein stand jammernd beiseite und rief mitleidvoll: „Do brauchl's au no z'lache, wenn so a alter Mu uff d'r Sau fort muß!"
4130 Kubikmeter für ein Schiff. Welch ungeheure Mengen Holz für ein einziges unserer neuern Riesenschiffe gebraucht werden, zeigt die „Holzwelt" an einem schlagenden Beispiel. Sie zieht nicht die Kolosse der Imperator-Klasse heran, sondern berechnet nur die Holzmenge, die bei dem jetzt seiner Vollendung entgegengehenden „Kolumbus" des Norddeutschen Lloyds gebraucht worden ist. Bei dem Schiff, das eine Länge von 236,20 in, eine Breite von 25,30 in und einen Bruttoraumgehalt von 35 000 Registertonnen hat, betrug das zur Verwendung gelangte Holz rund 800 ebm Teak, 650 cbm Orgeon und Pitchpine, 2000 cbm Kiefer. 600 ebm Steinbolz und etwa 80 ebm Eiche und Moaholz. Ein Wald von der Ausdehnung eines unserer größten Rittergüter wäre notwendig, um den Bedarf für dieses eine Sch'ff zu decken; wären es lauter Stämme von 30 cm Dicke und 10 m Höhe, dann hätten 6000 solcher Stämme für diesen Bau gefällt werden müssen.
Wie man durch das Telephon sehen kann. Saß da vor einigen Tagen ein Londoner Börsianer in seinem Privatkonto! in der City vor seinem Schreibtisch. Das Telephon klingelt. „Hallo", erschallt die Antwort. „Mr. Blank, nicht wahr? Weshalb rauchen Sie Ihre Zigarre durch eine Spitze?" Verdutzt legt der Börsianer seine Zigarre hin. „Nein, nein! Behalten Sie doch Ihre Zigarre im Mund. Weshalb tun Sie sie denn auf den
Aschenbecher?" Zum Teufel! so schießt es dem Börsianer durch den Kopf. Was ist denn dasl? Er rückt den Stuhl vom Schreibtisch zurück, fährt sich mit der Hand durchs Haar. Aber da erschallt wieder di« Stimme durch den Draht: „Rücken S'e nicht ab und zwirbeln Sie nicht so verteufelt an ihrem armen Schnurrbart herum!" Runter geht die Hand. „Um Himmelswillen!" stößt der Börsianer durch das Telephon. „Wer sind Sie denn? Und woher wissen Sie. was ich mit meiner Zigarre und meiner Hand tue? Sie sprechen, als ob Sie mich sehen könnten." „Kann ich auch", kommt die prompte Antwort. „Ich sehe Sie. Ja. jetzt schieben Sie Ihre Krawatte zurecht. Sie müssen wissen, ich habe einen Apparat erfunden, durch den man durch den Telrphondraht sehen kann. Und ich spreche jetzt mit Ihnen, weil ich meine Erfindung nicht selbst ausbeulen kann. Sie sollen sie lancieren. Halbteil, selbstverständlich!" In starrem Staunen sitzt der Börsianer da. Die Möglichkeiten dieser Erfindung sind wirklich ungeheuer. Er sieht schon die Riesenaufträge der Regierung hereinkommen. Sieht die Umwälzung des geschäftlichen Lebens, die diese Erfindung zur Folge haben muß. und sieht, wie die Millionen sich häufen, und sieht und sieht . . . zum Fenster hinaus, über die Straße hinweg zum gegenüberliegenden Haus, wo ihm aus den Fenstern eine Reihe grinsender Gesichter entgegenlachen. Hastig und voller Wut wirft er den Telephonhörer hin. Weiß er doch jetzt, weshalb der Mann am Telephon ihn sehen konnte.
sHumor des Auslandes.) Redakteur: „Haben Sie dies Gedicht schon an anderer Stelle angeboten?"
— Dichterling: „Nein. Herr." — Redakteur: „Woher haben Sie denn das blaue Auge?"-
r.
Leute ohne Kinder.
Ach lieber Gott, vom Himmel schau Voll Mitleid auf uns nieder!
Ein Menschenkind, so bös und rauh«
Schreibt in die Zeitung wieder:
„Ein sonnenhelles Wohngemach Ist zu vermieten", aber ach!
„Für Leute ohne Kinder!"
Der hat gewiß zu keiner Frist Des Heilands Ruf vernommen:
„Sieh, deren Reich der Himmel ist.
Laßt alle zu mir kommen!"
O sag' dem Harten nur geschwind.
Wie gottlos solche Worte sind:
„Für Leute ohne Kinder!"
Das Hündlein liebt er und die Katz,
Er legt sie gar auf Kissen —
Für Kinder hat er keinen Platz,
Das Schönste will er missen!.
Das Kind ist's, das uns Kränze flicht,
Wie trostlos ist das Leben nicht „Für Leute ohne Kinder."
Drum grolle nicht der Jugendlust.
Ein Kind ist froh am Tage;
Nimm gern es auf! Bedenk Du mußt
Einsam genug im Grabe
Einst modern in des Todes Graus;
Drum auf die Tür und schreibe aus:
„Für Leute auch mit Kinder!"
Maschinist Franz Metz im „Frank. Grenzboten".
EtN» HKiülUN Harmonikas und Tausende und Aber- vlllll, Mkllllll tl tausende andere Musikinstrumente werden alljährlich in Klingemhal und Umgebung verfertigt. Wer deshalb Bedarf in Zugharmonikas, Bandonions, Violinen, Zithern, Guitarren rc. hat und selbe direkt vom Fabrikationsort kaufen will, dem ist dringend zu empfehlen, sich an die bekannte Firma Meine! u. Herold in Klingenthal i. S. zu wenden. Genannte Firma ist im Besitz von über 8000 notariell beglaubigter, freiwillig eingesandter Dank- und Anerkennungsschieiben. Niemand versäume daher vor Anlauf eines Instrumentes den neuen Katalog mit vielen Abbildungen umsonst zu verlangen, derselbe wird portofrei versandt. Aufträge von Mk. IO.— an sührt diese Firma innerhalb Deutschlands portofrei aus.
Der Lenz ist da! Schon legt sich ein lichtgrüner Schleier über Feld und Flur. An Büschen und Bäumen sieht man junge, frische Triebe. Blanke Käfer wühlen sich aus der Erde empor. Vorwitzige Mücken schwärmen in der herben Lust, und darüber blaut ein srühlingszarter Himmel.
— Auch der Mensch seiert in dieser Zeit eine Art Wiedergeburt. Lungen und Herz füllen sich mit neuer Kraft. Die gesteigerte Lebenstätigkeit äußert sich u. a. in größerem Appetit. Da greift man gern zu den bewährten Maggis Suppen, die so rasch und mühelos zu kochen sind. Eine wohlschmeckende, warme Suppe, selbst nahrhaft, bereitet zugleich den Magen wohltuend vor für die nachfolgende Kost. Sie ist deshalb die beste Grundlage jeder Mahlzeit.
Truck und Verlag der C. Meeh'schcn Buchdrucker« des Enztälers (Inhaber G. C.ouradi) in Neuenbürg.