am anderen Morgen am Wohnort des Empfängers sein kann, so wird die Nachricht telegraphisch weiter­gegeben, so daß also unter allen Umständen die Gewähr geboten wird, daß das Brieftelegramm am anderen Morgen mit dem ersten Bestellgang der Post ausgetragen wird. Und zwar mit der gewöhnlichen Briefpost und nicht durch besondere wie etwa bei gewöhnlichen Telegrammen übliche Boten.

Die Kosten für ein solches Telegramm sind sehr gering. Es kostet für 50 Worte nur 50 Pfg., also 1 Pfg. für das Wort. Das ist wenig mehr, als die Beförderung eines Eilbriefes kostet, der aber nur mit dem Postzug befördert wird. Das Brief­telegramm wird in vielen Fällen die günstigste und schnellste Beförderung einer Nachricht darstellen.

Es wurde, wie ohne weiteres ersichtlich ist, ein­mal eingeführt, weil nachts die Telegraphenlinien sehr viel weniger benützt werden, als tagsüber und dadurch eine bessere Verwendungsmöglichkeit dieser Linien geschaffen wird. Andererseits natürlich auch aus den fürsorglichen Bemühungen der Postbehörde, eine möglichst billige und schnelle Beförderung wich­tiger Nachrichten zu schaffen.

Aus Staöt, Bezirk unS Umgebung.

Württemberg.

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Finanzieller Wochenrückblick. Die neu­esten russischen Maßnahmen gegen Deutschland, aus denen eine wachsende Feindseligkeit auf politischem wie auf wirtschaftlichem Gebiete unzweideutig hervor- . geht, haben die Börse stark verstimmt. Auch die Zuspitzung der Verhältnisse zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko lähmte in der abgelaufenen Berichtswoche, die obendrein durch 4 geschäftsfreie Tage eingeschränkt war. die Unternehmungslust. Auch fehlte es an Anregungen von den ausländischen Plätzen. Obendrein lauteten die Konjunkturberichte aus der Industrie neuerdings wieder etwas zurück­haltend. Infolgedessen verfehlte die ungewöhnliche Geldflüssigkeil ihre Wirkung auf die Entwicklung des Verkehrs vollständig. Auf allen Umsatzgebieten beobachtete die Spekulation eine reservierte Haltung und das Prioatpublikum hielt sich vom Börsengeschäft fast gänzlich fern. Die Folge davon war eine weitere Ermäßigung des Kursniveaus. !

Stuttgart, 17. April. Gestern jährte sich die erste der Frostschadennächte. die im vergangenen Jahre alle Hoffnungen auf Wein- und Obstsegen so grausam zerstörten. Heuer sah es in den letzten drei Nächten ebenfalls bedenklich aus, und das Thermometer war auf dem Schwarzwald, auf der Alb und am Bodensee bis unter 0 Grad herunter­gegangen. Am Morgen ist immer wieder durchweg klares, heiteres Wetter, das nach kalten Nächten besonders verhängnisvoll werden kann. Glücklicher­weise wird man aber einstweilen wohl nirgends von einem Schaden sprechen können. Der Weinstock ist gegen das Vorjahr Heuer auch noch wesentlich zurück, so daß ihm ein kleiner Frost kaum etwas anhaben kann. Nach den Mitteilungen der Meteorologischen Zentralstelle betrug das Minimum in Stuttgart in der Nacht vom 13. auf 14. April noch ff- 11 Grad. In der Nacht vom 14. auf 15. sank es auf ff- 2.6. vom 15. auf 16. stand es auf ff- 2,2 und in der verflossenen Nacht auf ff- 4,2. Aus Münfingen wird heute eine Minimaltemperatur von 0,0 gemeldet mit leichtem Frost ohne Reif.

Heilbronn, 15. April. Dem Hauptlehrer Aug. Holder in Erligheim wurde anläßlich seiner Zuruhesetzung bekanntlich die Verdienstmedaille des Kronordens verliehen. Holders Name ist in Heil­bronn. in ganz Württemberg und weit darüber hinaus wohlbekannt. Als Schriftführer des Zabergäuvereins hat er sich Verdienste erworben, und schon Jahrzehnte vorher Anerkennung gefunden als Herausgeber der SchriftenDer Wunnenstein, Geschichte und Sage", 1880,Die Wunnensteingegend", 1887 undDas Bottwartal und seine Umgebung" 1897. Eine Reihe weiterer Schriften ist gefolgt, darunter die ausführ­liche Geschichte überHohenbeilftein."

Großsachsenheim O/A. Vaihingen, 17. April. Zum Stadtschultheißen ist mit 182 Stimmen der bisherige hiesige Stadtschultheißenamtsassistent Vetter gewählt worden. Sein Gegenkandidat Oberamts­sekretär Englert-Leonberg erhielt 92 Stimmen.

Urach, 15. April. Auf der Höhe der Alb. im Lonsinger Tal, das in der Nähe von Lonsingen seinen Anfang nimmt, fließt seit einiger Zeit der Hungerbrunnen. Es ist dies eine starke Quelle, die meist viele Jahre aussetzt, um dann plötzlich wieder einmal durch etliche Monate zu fließen. Der Abfluß der Quelle ist ein lieblicher Bach, der das sonst trockene und einsame Tal augenblicklich angenehm belebt.

Wildbad. (Aus der Sitzung der Gemeinde­kollegien vom 9. April 1914) Die der Stadt- gemeinde obliegende Unterhaliung des Grabes Seiner Exzellenz des verst. Generals der Infanterie Karl von Schott, Generals u la 8uits Seiner Majestät des Königs und Ehrenbürgers der hiesigen Stadt, gemäß den testamentarischen Bestimmungen desselben wird gegen eine jährliche Belohnung von 10 -/A ab 1. April 1914 und bis auf Weiteres dem Gärtner Martin Gauß hier übertragen. Der Vieh- versicherungsverein Wildbad und der Viehver­sicherungsverein Sprollenhaus, welchem auch die Viehbesitzer der übrigen Parzellen angehören, bitten um einen fortlaufenden jährlichen Beitrag aus der Stadtkasse behufs nachhaltigerer Erfüllung ihres Vereinszweckes. Da die Wohltaten der beiden ge­meinnützigen Vereinigungen beinahe sämtlichen Vieh­besitzern des hiesigen Gemeindebezirks zu gut kommen und soweit dies noch nicht der Fall wäre, es jedem Viehbesitzer freifteht, sich ihrer durch Beitritt zu den Vereinen teilhaftig zu machen, wird von den Ge­meindekollegien beschlossen, ihnen mit Wirkung vom 1. April 1914 an bis auf Weiteres einen jährlichen Beitrag von je 150 zus 300 -^ü. zu verwiegen und diesen Betrag den alljährlich zu verteilenden Zinsen aus dem Waidablölung?kapital zu entnehmen. Die Vergebung der Insertionen für die hiesige Badestadt in der heurigen Badesaison an die Firma Rudolf Mosse im Betrage von 3750 ^ und an Aug. Scherl in Berlin in Höhe von 830 ^ wird von den Gemeindekollegien genehmigt und die er­forderlichen Mittel aus der Stadtkasse bewilligt. Ebenso wird der Aufwand von 1500 ^ aus Berg­bahnmitteln für Insertionen in illustrierten Zeit­schriften im Interesse des Bergbahnunternehmens genehmigt. Die Anlieger der unteren Hauptstraße bitten, diesen Straßenteil mit elektrischer Beleucht­ung versehen zu lassen. Nach Aeußerung des Stadt­bauamts beziffern sich die Kosten der Einrichtung auf etwa 1000 Es wird hiezu bemerkt, daß die Herstellung der Leitung erst im Monat Mai erfolgen könne, weil die Maschinisten bis dahin durch die Herstellung der neuen Leitung im Hotel Bellevue voll beschäftigt seien. Die Gemeindekollegien be­schließen. die Herstellung der elektrischen Straßen­beleuchtung in der unteren Hauptstraße vom Bosch'schen Haus bis zum Schwarzwaldhotel mit einem Aufwand von ca. 1000 zu genehmigen und für kommenden Herbst auch die Herstellung der elektrischen Beleuchtung der König-Karlftraße in Aussicht zu nehmen. Nach­dem das Gesuch der Besitzer des Sommerberghotels Bätzner und Wentz um die Erlaubnis zur Er­stellung eines größeren Hotelanbaues im Sommerberg und um Ueberlassung des erforderlichen Geländes von 80 Ar hiezu von den Gemeindekollegien wieder­holt abgelehnt worden ist, reichen sie ein neues Gesuch um Herstellung eines kleineren Anbaues, der in der Hauptsache Wohnzwecken dienen solle, ein. und bitten, ihnen hiezu das erforderliche Areal in einem Meßgehalt von 30 Ar auf der Südseite des Hotels im Wege des Erbbaurechts zu überlassen. Die Gemeindekollegien beharren in ihrer überwiegenden Mehrheit auf ihrem früher eingenommenen Stand­punkt und beschließen, auch das Gesuch bezüglich eines kleineren Anbaues abzulehnen. Laut ärzt­lichen Zeugnisses bedarf der Stadtvorstand eines längeren Erholungsurlaubs. Als Stellvertreter wird Verwaltungsaktuar Schund ausgestellt.

Oder die einfarbigen Kostüme in dem scheußlichen Braunrot, schmutziggelb, knallblau, giftgrün usw Es ist zum heulen, daß man diese Scheußlichkeiten auf sich wirken lassen muß. und kein Wunder, wenn man wild wird, wie der Stier vor dem roten LapprnI

Dazu dieser Schnitt! Da kommt ein 4 Etagen hoher Wolkenkratzer. Rock über Rock! Hier Wolke auf Wolke mit entsetzlichen Verzerrungen und nirgends nirgends eine Spur von Schönheit und Linie! Wenn diese kakadufarbigen Damen wüßten, wie ent- setzlich sie aussehen, wie sie sich verunstalten und welches Armutszeugnis sie sich ausftellen, daß sie diese widerlichste aller Moden mitmachen! Wo. uni Gottes willen aber, kommt diese Mode her? Voni vielgepriesenen Paris gewiß nicht, denn die Pariserin ist einer solchen Geschmacklosigkeit in Form und Farbe nicht sähig! In Paris triumphiert auch heule noch der elegante, enge, die Linie betonende Rock der auch bei uns großen Anklang fand und nun von diesen Mißgeburten der Schneiderkunst verdrängt worden ist. Gott sei Dank, noch nicht ganz! Denn auch heute wird er von wirklich eleganten Damen noch getragen und es tut in dieser tollen Zeit dem Auge und dem Herzen wohl, eine solche Erscheinung sehen und bewundern zu können.

Und nun die Hüte! Diese Hüte! Diese ver­schiedenen möglichen und unmöglichen Fassons! Blechschüssel'. Blumentopf , Kuhglocken-. Teller, Dromedarbuckel-, Ochsenhörner- und alle Arten For­men, die weder schön, kleidsam, noch geistreich sind! Dazu diese himmelschreienden Farben und Garnier­ungen I Die Federn stehen kerzengerade in die Höhe wie ein Fabrikschornstein, oder sie bilden einen kometenlangen Schwanz und wippen bei jedem Schritt wie die Aufputze bei Schlittenpferden I Wer keine Federn trägt, trägt Dinger auf dem Hute, die wie Lamvenzylinderputzer oder Grützebeutel aussehen! Männer! Brüder! Leidensgefährten! Seht Euch das an und verhüllt Euer edles Antlitz! Bringt Ihr es fertig. Euch mit derartig verputzten Frauen und Töchtern auch fernerhin zu zeigen? Fühlt Ihr nicht, daß die Frau nicht nur sich, son­dern auch Euch lächerlich macht? Darum Kamps dieser entsetzlichen Mode von heute! Zurück zu der vornehmen Einfachheit in Farbe und Linie, die unsere Frauen und Töchter so begehrenswert machte! Den Futuristen der Mode ist wohl nicht zu helfen, aber es gibt auch noch Vernünftige, die sich belehren lassen und von selbst einsehen, daß diese verrückten Geschmacklosigkeiten nur eine rasch vorübergehende, den Geldbeutel erleichternde Krankheit sein kann! Ich wünsche von ganzem Herzen recht baldige Genesung!

vermischtes

Die Mode von heute.

Im StuttgarterNeuen Tagblatt" lesen wir folgenden beherzigenswerten Notschrei:

Feiertage nutzt jeder aus, so gut er kann! Tausende sind bei dem schönen Wetter hinaus in die erwachende Natur; ich blieb diesmal in der Stadt und beobachtete das Feiertagstreiben und die festlich geputzten Menschen, vor allem die Weiblein in ihrer Mode von heute!

Wir nennen die wilden Futuristen und Kubisten mit Recht eine zeitliche Verirrung, was ich aber von Frauenmode sehe, ist ebenso gräßlich und hat mir die ganze Festfreude verdorben! Diese Farben! O Gott, diese Farben! Ich bin nun über 50 Jahre alt geworden, aber einer solchen bodenlosen Ge­schmacklosigkeit kann ich mich nicht erinnern! Gift­grün. feuerrot, ultrablau, schmutziggelb usw. Durch alle Nüancen! Und diese allem Farbensinn hohn- sprechenden Zusammenstellungen! Hellblauer Rock, rote Bluse, grüne Jacke! Grüner Rock, gelbe Bluse, blaue Jacke! Gelber Rock, grüne Bluse, rote Jacke!

Ein weiblicher Kriegsveteran.' Als der Chefarzt des Krankenhauses für ehemalige Kriegs- veleranen in Qanicy im Staate Jllionis (Nord­amerika) kürzlich vor Studenten einen praktischen Kursus abhiell und die Wirkung verheilter Schuß­wunden an einem alten 75 jährigen Kriegsveteranen zeigen wollte, entdeckte man zum Erstaunen aller, daß der Veteran eine Frau war. Man veranlaßte sie, ihre Lebensgeschichte zu erzählen, aus der hervor- ging, daß sie als 15 jähriges Mädchen ihren Eltern entlaufen sei. Nach längeren Irrfahrten habe sie schließlich beschlossen, ins Heer einzutreten, so daß es ihr vergönnt gewesen sei, eine ganze Reihe von Kriegen der Vereinigten Staaten mitzumachen, bis sie schließlich das Aufnahmerecht im Veteranenheim erworben habe.

Ein eigenartiges RattenvertilgungS- mittel. Ein eigenartiges Mittel zur Vertilgung von Ratten ist bei der eingeborenen Bevölkern»! von Niederländisch-Indien allgemein im Gebrauch. Drei gefangene Ratten werden dort in einen Käfig getan, und man entzieht ihnen die Nahrung. Zuerst fallen die beiden stärksten über die schwächere her und fristen mit ihrem Fleisch ihr Leben, dann beginnt der entscheidende Kampf. Die Ueberlebende wird mit dem Leichnam ihrer Gefährtin solange in Haft behalten, bis sie ihn verzehrt hat. 24 Stunden später setzt man sie in Freiheit. Das Tier soll jetzt, wie jene Tiger, die den Geschmack deS Menschevfleischs kennen gelernt haben, auf alle andere Nahrung als Rattenfleisch verzichten, seinen Verwandten unaufhörlich nachftellen und so ihre Zahl sehr beträchtlich ver­mindern.

sZarter Wink.)Herr Ober, auf der Rechnung haben Sie sich um 80 Pfg. zu Ihren Gunsten geirrt!" Oberkellner:Lassen Sie nur .... Sie können mir ja die 80 Pfg. vom Trinkgeld abziehen!" (Lust. Bl.)

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