Aus Stavt, Bezirk uns Umgebung.

Koufirmatio«.

Konfirmationssonntag I Es gibt Tage, an denen die Glocken vom Kirchturm besonders klingen, feier­licher. fröhlicher oder ernster als sonst; und ich meine, am Konfirmationsmorgen, da klingen sie besonders hell und klar. Geleiten sie doch zur Kirche eine Schar festlich gestimmter Kinder, die bereit find, an heiliger Stätte Zeugnis abzulegen von dem Schatz ewiger Wahrheit, der ihnen von treuen Menschen anvertraut ist, und zu versprechen, daß sie nach bestem Vermögen das Böse meiden und das Gute suchen wollen.

Es ist kein Wunder, wenn manches Eltern- äuge feucht wird in dankbarer Freude. Es ist so viel erreicht, wenn man die Kinder einmal so weit hat. Viel ist erreicht, aber > icht alles, gerade das Schwerste noch nicht.Kleine Kinder, kleine Sorgen große Kinder, große Sorgen." Das Sprichwort hat nur zu recht. Das Leben der Kinder glich seither mehr einem Spiel; nun wird der E.nst des Lebens ihnen Aufgaben stellen. Die Welt wird sie umringen mit hunderterlei Versuchungen und Ge­fahren, und sie kennen die Welt noch so wenig. Werden sie klar und tapfer bleiben? Werden sie mit dem erwachenden freien Willen das Gute wählen oder dem Schlechten nachlaufen? In der drang­vollen Entwicklung ihres jungen Leibes und Gemüts wird ihnen ein verwirrender Feind in der eigenen Brust entstehen. Werden sie die Reinheit des Leibes und der Seele bewahren? Jetzt steht das Glück ihres Lebens auf dem Spiel und gerade in diesen nächsten Jahren werden sie ihre Eltern besonders nötig brauchen.

Freilich mit äußerem Zwang wird nicht viel zu erreichen sein; der schafft in vielen Fällen nur Erbitterung; und Eltern- und Kinderseelen, die einander in die Augen sehen sollten, schließen die Laden vor einander zu. Eltern müssen ihren Kindern Freunde werden, ihr Vertrauen und ihre Offenheit erhalten, an allem was sie beschäftigt und umtreibt Anteil nehmen, ihnen mit ihrem Beispiel Respekt abnötigen. Der faßlichste Katechismus und die wirksamste Ermahnung ist die lebendige Religion in Antlitz und Leben der Eltern.

Und die jungen Konfirmanden und Konfir­mandinnen, sie sind an ihrem Konfirmationslag so feierlich gestimmt, soll das nur für diesen Tag gelten, nicht länger? Das Leben ist hart und geht unbarmherzig, oder vielmehr mit gerechtem Gericht über die weg, die nur mit ihm spielen wollen. Ihr freut euch, daß ihr mehr Herr über euch selbst werdet. Gut so, werdet nur recht Herr über euch selbst und laßt nicht die Schlechtigkeit über euch Herr werden. Freiheit und Freude winken euch verlockend entgegen. Aber es gibt falsche Freuden, öffentliche und verborgene, die saugen das Mark aus den Knochen. Die Jugend ist zur Freude berufen, aber zur echten, edlen, die nicht knechtet, sondern frei macht.

Freue dich, freue dich, junges Blut!

Aber freue, freue dich gut!

Manches, waS aus sieht wie Freude ist'S nicht, Hat von der Freude nichts als das Gesicht.

Fliehe die Freude, die morgen reut.

Die Freude suche, die lange freut,

Ja, die im Sterben den Blick noch verklärt,

Wenn er zum letzten Mal rückwärts kehrt!

Freude, die Kraft dir zum Leben gibt,

Das sei die Freude, die dein Sinn liebt!

Die aber schwach und verdrossen macht,

Die Freude fliehe, die Lust veracht!

Freue dich, freue dich junges Blut, Aber sreue dich, freue dich gut!

H. Wildbad. 36. März. Vergangenen Sonn­tag fand die jährliche Generalversammlung der Vereinsbank Wildbad im Hotel zumGraf Eberhard" statt. Die Versammlung war recht gut besucht. Nach Begrüßung der Erschienenen durch den Direktor, Hrn. Stadtschultheiß Bätzner, ver­breitete sich dieser in längerer Rede über die Ge­schäftslage Wildbads im allgemeinen und die der Bank im besonderen. Er führte weiter aus, daß es unserer Bank, trotz des im allgemeinen recht teuren Geldstandes im abgelaufenen Jahr gelungen sei, die alten, billigen Zinssätze beizubehalten, was für die Kreditnehmer von ganz bedeutendem Vorteil war. Hr. Bankdirektor Ulmer trug sodann den Rechen­schaftsbericht über das abgelaufene Geschäftsjahr vor. Der Bericht zeigte, daß auch diesmal der Umsatz sich in erfreulicher Weise gehoben hat und zwar um mehr als 3 Millionen auf 35,8 Millionen auf einer Seite des Hauptbuches. Der Reingewinn betrug 46467 gegen 40 769 im Vorjahr, trotz einer Abschreibung von mehr als 8000 ^ auf den Be­stand an Wertpapieren. Auf Vorschlag des Vorstands und Aufstchtsrats wurde die Verwendung des Rein­gewinns wie folgt beschlossen: als Dividende wurde 5*/,°/o mit 39 619 35 ausgeschüttet, dem Re­servefond wurden 3500. zugewiesen, so daß sich derselbe jetzt auf 193 000. beziffert, am Bank­gebäude wurden 1539.53 abgeschrieben und der Rest des Reingewinns wurde mit ^ 3759.03 auf neue Rechnung vorgetragen. Hr. Bankkontrolleur Fritz Rath verlas den Revisionsbericht über die im Dezember v. Js. durch den Verbandsrevisor sorge- nommene gesetzliche Revision. Auch dieser Bericht zeugt davon, daß sich die Bank gedeihlich weiter ent­wickelt hat. Nach Ablauf der diesjährigen Wahl­periode des Vorstandsmitglieds und Kontrolleurs Hrn. Fritz Rath und der Aufsichtsratsmitglieder, der HH. Ehr. Schill, Ehr. Kemps und Herm. Groß, mann hatten sich diese einer Neuwahl zu unterziehen. Die Ausscheidenden wurden mit großer Stimmen­mehrheit, elfterer beinahe einstimmig wiedergewählt.

Ettlingen, 35. März. Was einem nicht alles passieren kann, wenn man Ehen ^stiften will, hat ein ! Herr aus Karlsruhe heute früh hier erfahren. In einer Zeitung erschien eine Heiratsanzeige des Inhalts, daß ein junges, hübsches Mädchen mit 30 000 Mk. Vermögen eine passende Partie auf diesem nicht mehr ungewöhnlichen Wege suche. Post- lagernde Adressen waren nach Ettlingen zu richten. Statt dieses Fräuleins erschien aber ein älterer Herr am Schalter, um die eingegangenen Offerten ab­zuholen. Das mußte auffallen. Die Annahme, daß man es mit einem Vertreter der weitverbreiteten Kaste der Heiratsschwindler zu tun habe, war leicht gegeben und schien gerechtfertigt. Zu seiner großen Ueberraschung wanderte der Herr zur Einvernahme aufs Amtsgericht, als Ergebnis der Untersuchung stellte sich aber heraus, daß das Vermögen von 30 000 Mk. wirklich vorhanden ist und daß ein fürsorglicher Vater die Liebesbriefe in Empfang ge­nommen hat, um seinem Töchterlein auf Ostern einen Bräutigam zu schenken. Dafür mußte er sich selbst einige Zeitgefangen" geben. Tableau!

Altenfteig, 34. März. Die hiesige Hand­werkerbank, G. m. u. H., erzielte im letzten Jahr bei einem Gesamtumsatz von 11345 911 Mk. einen Reingewinn von 33 398 Mk. 96 Pfg., der nach Ab­zug einer Dividende von 5 Proz. zu Abschreibungen und Reservestärkungen verwendet wurde. Die Zahl der Mitglieder ist von 635 auf 593 zurückgegangen.

Anmeldung der Schuldzinse, Renten und Lasten für die Festsetzung der Ein­kommensteuer. Die Beachtung der amtlichen Aufforderung ist für die Steuerpflichtigen, die keine Steuererklärung abgeben, von besonderer Wichtigkeit, da amtliche Erhebungen über nicht angemeldete ab- zugsfäh'qe Beträge zu unterlassen sind, und derjenige Steuerpflichtige, der die Anmeldung in der Zeit vom 1. bis 8. April unterläßt, des Vorteils, welchen ein Abzug der Schuldzinse für den Steueransatz zur Folge hat, verlustig geht und auf nachträgliche Be­rücksichtigung unangemeldeter Abzüge keinen Anspruch hat. Kleine Beträge können schon die Einreihung in eine niedere Steuerstufe bewirken. Die vielfach verbreitete Meinung, es werden für die in dem Grundbuch eingetragenen Hypotheken die Schuldzinse von amtswegen ermittelt, ist unrichtig, ebenso die Annahme, daß eine einmalige Anmeldung der Schuld­zinse in einem Vorjahr genüge. Irgend welche Nachteile können den Steuerpflichtigen durch die An­meldung der Schuldzinse nicht entstehen, da alle mit der Einkommensteuer beschäftigten Personen zur strengsten Wahrung des Dienstgeheimnisses verpflichtet sind. Bei diesem Anlaß wird noch besonders auf­merksam gemacht, daß die Steueraufnahme nach Stand vom 1. April zu erfolgen hat, es sind deshalb die Einkommen- und Kapitalsteuererklärungen, dir Lohn- und Gehaltslisten und Schuldzinsenanmeld­ungen nicht vor diesem Zeitpunkt, sondern in der Zeit vom 1.3. April bei der Behörde einzureichen.

Ein schlechtes Hasenjahr. Den armen Häslein, die jetzt ans Eierlegen denken sollen, steht doch Ostern bald vor der Türe, geht es herzlich schlecht. Infolge des naßkalten Wetters sind die Jungen des ersten Wurfes fast alle zugrunde ge­gangen und auch viele alte Hasen gehen zugrunde, man findet sie da und dort tot. Für die Jäger keine günstigen Aussichten.

Marga.

Roman von C. Crone.

861 (Nachdruck verboten.)

Warm und voll schien die Sonne auf Zinnen und Türme des kleinen Schlosses und die weit geöffneten Fenster ließen eine köstliche Luft vom Wald und Park Hineinströmen.

In den Gemächern traf man die letzten Vor­bereitungen. Die Ankunft der hohen Herrschaften stand unmittelbar bevor.

Hauswart und Hofgärtner gingen noch einmal durch alle Räume, sich zu überzeugen, daß nichts ver­gessen war.

Der Sommer wird wohl auf Sonnenblick dieses Jahr sonst still werden", meinte der letztere.Ihre Hoheit, die Fürstin, werden das geräuschvolle Leben meiden müssen."

Wahrscheinlich. Aber ein paar sogenannte Intime werden schon später Herkommen", war die Antwort. Irgend eine Abwechselung muß doch sein. Das ewige Einerlei in dieser lautlosen Stille wird langweilig. Man spricht schon jetzt von der jungen Baronin von Dahlberg, die bei den hohen Herrschaften sehr in Gunst steht. Dann ein oder zwei Herren aus der Residenz. Hoheit muß seinen Whist haben und auf die Jagd Nimmt er auch sehr gern einen guten Freund mit."

Ob der Baron von Doblberg dann nicht auch Herkommen sollte?" sagte der Hofgärtner.Ich kenne ihn von klein auf, habe ihn aber lange nicht gesehen. Er hatte allezeit ein fröhliches Gemüt und eine leut­selige Art, mit den Menschen umzngehen."

Wer weiß! Hoheit mag ihn zwar sehr gern, aber mit seiner Gemahlin lebt er auf kühlem Fuß, erzählt meine Nichte, die im Dienste der Hofdame ist. Der Baron ist lange Zeit in Italien gewesen. Er begleitete im Spätwinter Mutter und Schwester nach Rom. Jetzt ist es Hochsommer und er scheint das Wiederkommen zu vergessen. Seit Monaten ist die junge Frau allein auf dem Landgut. HanS, laß das Zeltdach weiter herunter. Das Ruhebett muß ganz vor der Sonne geschützt werden. Ja, was ich noch sagen wollte, das junge Ehepaar geht sich aus dem Wege, wo es irgend möglich ist. In der Residenz wird viel darüber ge­redet, heißt es."

Merkwürdig, wenn die Menschen sonst keine Sorgen haben, schaffen sie sich selbst welche", bemerkte der Hof­gärtner seufzend. Eine kränkliche Frau und viele kleine Kinder waren die ernsten und greifbaren Mühsale, die in sein Los gefallen.

Man will wissen", fuhr der Hauswart im Weiter­schreiten fort.Seine Hoheit will auf Wunsch seiner Gemahlin auch die Freundin der Baronin hierher ent­laden. Meine Nichte, die Kathi, erzählt Wunderdinge von dieser Freundschaft. Die Damen sollen garnicht ohne einander leben können. Denken Sie nur, die Baronin ist im Frühjahr selbst hingefahren und hat die Dame, mir nichts, dir nichts, geholt. Dann ist der Gast sehr krank und bettlägerig gewesen und die Baronin bat sie obendrein gesund pflegen müssen. Na, nun sagen Sie selbst, es brauchte nur eine ansteckende Krankheit zu sein, dann stünde das Leben auf dem Spiel."

Auch eine junge Frau?"

Nein. Die Kathi sagt, es sei eine Sängerin oder

so etwas. Garnichts ans der Gesellschaft. Nichts Eben­bürtige?. Aber singen kann sie, sagt meine Nichte, so herrlich, wie sie noch keine gehört hat, und sie ist doch mit dem Hofe viel herumgekommen."

Das wäre ganz schön, wenn die hierher käme", meinte der Hofgärtner.Dann hörte unsereins auch mal was lustiges. Vom Theater, oder so etwas, sieht und hört man nichts."

Er blieb an einem Blumentisch stehen, der eine prächtige Zusammenstellung von Orchideen trug. Mit einer sanften Bewegung berührte seine Hand die sammet­weichen Blätter.

Blumen sind auch schön, aber stumm sind sie alle, wenn die eigene Seele sie nicht sprechen läßt, und meistens ist man nicht in der Stimmung."

Ach was, Stimmung", der Hauswart zwirbelte wohlgefällig den grauen Schnurrbartdas reelle Leben ist es. womit man rechnen muß. Sehen Sie, Kleemann, früher litt ich auch an solchen Anwandlungen, aber nachdem ich so manch liebes Mal sah, was die Herrschaften in den höheren Kreisenunter dem Wechsel der Stimmungen" zu leiden hatten, wie sie sich mit den Dingern sozusagen herumbalgten, da schaffte ich sie für meine Person ab, und ich kann sagen, ich habe es nie bereut. Was soll man mit Stimmungen» Kleemann? Ich bitte Sie. So etwas verbraucht Zeit und Kraft. Dabei geht auch der Humor drauf. Gehen die Quälgeister endlich ihre Wege, bekommt man Besuch von der Migräne. Auch so ein alter Junggeselle, der keine Ahnung hat, wovor besonders ein Ehemann und Familienvater sich hüten muß."

(Fortsetzung folgt.)

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