vermögen ist gewachsen. Aus dem Arbeitsplan für 1914 ist hervorzuheben, daß in diesem Frühjahr ! noch eine Versammlung in Calmbach und im Herbst hier eine Ausstellung in Obst und Gartenbau statt- finden und hernach das Grundblatt der empfehlens­wertesten Sorten neu bearbeitet werden soll. Fest­gesetzt wurde, daß beim Besuch auswärtiger Tag­ungen durch Vorstand oder Ausschußmitglieder Ersatz der Reisekosten und je nach Umständen noch eine Zulage gewährt werden soll. Die Ausschußwahl ergab die Wiederwahl der ausscheidenden Mitglieder I. Baumann-. Craubner-Neuenbürg. Theurer- Schömberg, Buchter-Gräfenhausen. Stephan- Bieselsberg. Weiß-Ottenhausen; als Ersatzmann auf 1 Jahr wurde Wilhelm Waidner-Herrenalb ! gewählt. Den Bericht des Vorstands über die ' Obstbautage in Spaichingen und Stuttgart nahm die Versammlung mit Interesse entgegen, ebenso die Ergänzung des Stuttgarter Berichts durch Hrn. Weiß-Ottenhausen. Anschließend folgte noch die Verteilung der bestellten Edelreiser und die Gratis- verlosung von Obst- und Garlenbaugeräten, 10 Pyramiden des allgemein beliebten Frühapfels Cgarlamowsky" und 32 Rosenstöcken. Um 5*/- Uhr schloß der Vorstand die harmonisch verlaufene Ver­sammlung mit dem Wunsch auf weiteres Gedeihen des Vereins und ein gutes Jahr. Vertreten waren die meisten Bezirksorte; bedauert wurde nur. daß in Salmbach und Grunbach noch keine Mitglieder ge­wonnen werden konnten.

Neuenbürg, 24. Februar. Der hiesige Ge­werbeverein hatte für den gestrigen Montag einen Vortragsabend veranstaltet und dazu den Hrn. Handwerkskammersekretär Hermann aus Reutlingen gewonnen. Nachdem der Vorstand die sehr zahlreich Erschienenen begrüßt hatte, sprach Hr. Hermann in etwa 1'/-ständigem Vortrag zunächst über die Reichsversicherungs-Gesetzgebung. Der gewandte Redner gab zuerst eine Darstellung über das Zu­standekommen der Neuordnung des Krankenversicher­ungsgesetzes. deren Notwendigkeit er betonte, und erläuterte dann die wesentlichen Aenderungen dieses Versicherungsgesetzes, die eine Erweiterung der Versicherungspslicht gebracht haben. Neu geschaffen wurden die Versicherungsämter. Die Oberversicher- ungsämter, deren wir in Württemberg nur eines (in Stuttgart) haben, sind an Stelle der Schiedsgerichte rc. getreten. Bei uns in Württemberg war geplant.

4 Landesversicherungsämter zu errichten; man hat aber davon abgesehen und zweckwäßigerweise nur ein Oberversicherungsamt errichtet. Oberste Behörde ist das Reichsversicherungsamt in Berlin. In seinen weiteren Ausführungen sprach der Redner über Jnnungskrankenkassen, mit denen man durchweg gute Erfahrungen gemacht habe. Die Handwerker können ihre Versicherung fortsetzen, soweit sie nicht mehr als 4000 Einkommen haben. Bei der Unfall Versicherung ist als wichtige Aenderung zu bezeichnen daß die Gehaltsgrenze der Angestellten von 3000 auf 5000 ^ erhöht wurde. Einschneidende Ver­änderungen sind in der Invalidenversicherung eingetreten. Die betr. Kreise müssen sich mit diesen neuen Bestimmungen bekannt machen. Mit seinen Erläuterungen legt der Hr. Sekretär mit überzeugen­der Kraft besonders den jungen Handwerkern ans Herz, sich insbesondere in der Invalidenversicherung weiter zu versichern. Man möge doch nicht ver­säumen, von dem, was die Gesetzgebung bietet, auch Gebrauch zu machen und sich die Vorteile einer Selbstversicherung, bezw. Weiterversicherung recht­zeitig (noch vor dem 40. Jahr) zu sichern. Einen besonderen Vorteil biete z. B. auch das Heilverfahren, das den Versicherten keinen Pfennig kostet. Der Redner besprach des weiteren noch die wichtigsten Bestimmungen über die Invaliden- und Kcankenrente, sowie über die Hinterbliebenen-Versicherung und be­tonte zum Schluß die Tatsache, daß durch die ganze sozialpolitische Gesetzgebung eben das Handwerk ver­hältnismäßig mehr belastet worden sei, so daß nun der Handwerker wie der kleine Kaufmann am Ende ihrer Leistungsfähigkeit angelangt seien. Der überaus interessante und belehrende Vortrag wurde mit leb­haftem Interesse und allseitigem Beifall ausgenommen. Auf verschiedene in der Diskussion gestellte Anfragen gab der gewandte, das ganze Gebiet der Sozial­politik beherrschende Redner weitere zufriedenstellende Aufklärungen. Dasselbe war der Fall, als wie von selbst im Anschluß an die Kranken- und Invaliden­versicherung auch die neu in die Erscheinung ge­tretene Arbeitslosenversicherung behandelt wurde. Der Hr. Kammersekretär sagte dazu, daß wenn wir auch diese Versicherung noch nicht haben, wir doch nicht rückständig seien; die Sozialpolitik müsse ihre Grenzen finden. Von einer Arbeitslosenversicherung, die auf die gleiche Grundlage gestellt wäre, wie die

Versicherungsgesetzgebung, könne niemals die Rede ! sein. Statt einer einseitigen Arbeitslosenversicherung auf Kosten des Handwerks und der Industrie sei auf den Grundsatz der Selbsthilfe hinzuweisen. Dem Gewerbeftand sei nun eine Zeit der Ruhe zu lassen. Es werde notwendig sein, die Arbeitsnachweise mehr übers deutsche Reich auszubauen. Der Arbeits­losigkeit gegenüber stehe auch oft Erwerbslosigkeit der Unternehmer, unter denen sich viele befinden, die wirtschaftlich nicht besser gestellt seien. Nun be­handelte der gewandte Redner auf besonderen Wunsch noch das alte Thema: Borgunwesen, das als eine der Hauptursachen der mangelhaften Konkur­renzfähigkeit zu bezeichnen sei. In allererster Linie f aber möge sich der Handwerker endlich an eine ge- l ordnete Rschnungsausgabe gewöhnen. Ohne eine regelrechte Rechnungsausgabe sei es nicht möglich, eine Besserung zu schaffen. Als weitere Maßnahme, dem Handwerker zu seinen ausstehenden Forderungen zu verhelfen, hat die Reutlinger Handwerkskammer .nunmehr eine Einziehungs Genossenschaft er­richtet. welche mit dem 1. April ds. Js. ins Leben treten wird. Diese Genossenschaft werde sicherlich in absehbarer Zeit ein großes Material zusammen­bringen, um tatkräftig vorgehen zu können. Sie ist ein Institut zur planmäßigen Bekämpfung des Borg­unwesens. Der deutsche Richterbund habe sich günstig für die Sache ausgesprochen. Die Genossen­schaft, deren Geschäfte von der Handwerkskammer besorgt werden, kann die Forderungen ihrer Mit­glieder ohne Zuhilfenahme eines Anwalts einklagen und monieren. Durch diese genossenschaftliche Selbst­hilfe. zu deren Beitritt der Hr. Sekretär angelegent­lichst einladet, werden sicherlich die bestehenden Mißstände verbessert. Nachdem von einem Bau­handwerksmeister geltend gemacht war. daß es meistens an der Bauabrechnung fehle, da die betr. Bauführer nicht an die Ausmessung der geleisteten Arbeit kommen, konnte Hr. Hermann die Zusicherung geben, daß dasEinziehungsamt", weil es ganz un­abhängig sei, in der Lage sein werde, bei Staat und Gemeinden auf Abrechnung zu drängen, so daß auch in diesem Punkie ein großer Vorteil zu suchen sei. Von einem weiteren Mitglied aus der Mitte der Versammlung wurde denn auch das neue Institut des Einziehungsamts aufs wärmste empfrhlen und es erklärten mehrere Mitglieder ihren sofortigen Beitritt. Im Verlauf der Diskussion wurde u. a. auch die Frage angeregt, die hiesigen Schreinermeister möchten zusammenstehen, um ein Möbellager zu er­richten. wie dies an anderen Plätzen schon geschehen ist. Bei der Fülle des vorgetragenen Materials und der vorgebrachten Wünsche war die Zeit bis ff-12 Uhr vorgerückt, da die Versammlung geschlossen werden konnte. Der ganze Abend verlief für alle Beteiligten in sehr angeregter Weise. Man weiß dem Hrn. Kammersekretär für seine belehrenden Ausführungen besten Dank.

ß Herrenalb, 23. Februar. Auf Anregung einiger jüngerer Handwerksmeister hatte die Hand werk-kammer Reutlingen auf Sonntag den 22. d. M. nachmittags 3*/s Uhr. in das Hotel zurPost" in Herrenalb eine Handwerkerversammlung ein­berufen, zu der an die Handwerksmeister von Herrenalb Einladung ergangen war. Eine statt­liche Anzahl von Handwerkern aller Zweige hatte sich eingefunden. Handwerkskammersekre'är Hermann- Reutlingen hielt einen Vortrag über das Thema: Die Bedeutung des Handwerks und seiner Berufsorganisation im heurigen Wirtschafts­leben". In einstündiger, freier Rede entw ckelte der Redner ein Bild von der Organisation des Hand­werks in alter und neuer Zeit, schilderte eingehend die Gswerbegesetzgebung der letzten 20 Jahre, ins­besondere Handwerkerschutzresetz und kleiner Be­fähigungsnachweis. Gewerbeoerein und Innungen seien Organisationen, die sich gegenseitig ergänzen müssen, keine könne die andere ersetzen, ein gegen­seitiges Bekämpfen führe zu einer schweren Schädig­ung des Handwerks überhaupt. Die heutige wirt­schaftliche Lage des Handwerks sei zwar keine rosige, doch auch keine solche, daß Ursache zur Hoffnungs­losigkeit vorhanden sei. Wenn das Handwe-k aber sich in dem heutigen Wirtschaftskample behaupten und weiterhin sich Neuland erobern wolle, so müsse es seine Standesorganisationen noch weit mehr äus- bauen, als das bisher der Fall sei. Von der Stärke der Berufsorganisation hänge es heute im wesent­lichen ab. weiche Stellung der einzelne Erwerbsstand im Wirtschafts- und Staatsleben einnehmen und inwieweit ihm die Beeinflussung der Sozial und Wirtschaftsgesetzgebung gelinge. Der stärkere Ausbau der Handwerksorganisation sei aber auch um des­willen ein dringendes Bedürfnis, weil die Arbeit der Handwerkskammer, insbesondere auf wirtschafts- ^

politischem Gebiete solange Stückwerk bleiben werde, als nicht diele Tätigkeit getragen uud unterstützt sei von stark organisierten Handwerkermassen. Eine Reihe aktueller Fragen erörterte sodann der Referent, insbesondere die Reform des Submistions­wesens, Fortführung der Steuerreform und ganz besonders die Neuregelung der Handels­verträge. Zum Schluß forderte der Redner die Erschienenen zur Gründung eines Gewerbevereins auf, indem er des näheren die Aufgaben der Gewerbe­vereine schilderte und auf die Verbandseinrichtungen, insbesondere die Krankenkassen, hinwies (Lebhafter Beifall) Die alsdann vorgenommene Abstimmung ergab Einmütigkeit darüber, daß ein Gewerbe verein für Herrenalb und Umgebung gegründet werden soll. Die Gründung wurde unter Leitung von Kammersekretär Hermann sofort vollzogen und die Wahlen vorgenommen. 41 Handwerksmeister traten als Mitglieder bei. Zum Vorstand wurde gewählt: Flaschnermeister Kälin-Hsrrenalb. Zu Ausschuß- Mitgliedern wurden gewählt: Schreinermeister Gräßle, Maurermeister Romoser, Gipsermeister König, Satllermeister Kübler, Malermeister Schweizer, Lchuhmachermstr. Waidner, Schneider­meister Zimmermann, Metzger Wein, Bäckermeister Kull. Der Anschluß an den Gewerbevereinsverband wurde ebenfalls einstimmig beschlossen. Mit herz­lichen Worten der Beglückwüntchung und der Er­mahnung zu treuer Mitarbeit und gegenseitigen Vertrauens schloß Kammersekretär Hermann die harmonisch verlaufene Versammlung.

/X Herrenalb, 22. Febr. Im großen Saale des Konversationshauses gab der Liederkranz gestern abend eine Faschings-Aufführung, zu welcher die umsichtige Vereinsleitung mit Sorgfalt die Vorbereitungen getroffen hatte. Unter den Männerchören heben wir besonders eine dankbare Komposition des si Prälaten v. Mosapp hervor: Völker sp-elt auf", ein Chor, der wohl wert ist, der Vergessenheit entrissen zu werden, gibt er doch in einfachster Tonsolge die frische, uckräftige Stimm­ung der Mörike'schen Verse wieder; auch die zwei­stimmigen Volkslieder wie die gemischten Chöre fan­den unter der sorgsamen Leitung des Dirigenten Hauptlehier Schanz eine glückliche Wiedergabe. Die humoristischen Vorträge mancherlei Act waren ganz dem Charakter des heiteren Abends angepaßt, vor allem diejenigen der humorbegabien Waldteufel; im Mittelpunkt stand aber mit vollem Recht unser trefflicher Schwabe Schwegelbaur, dessen lustiger SchwankDer Unrechte Bräutigam" mit bestem Gelingen über die Bretter ging. Alle Rolleninhaber, F<ln. Helene Bechtle, die HH. Faas. A. Bechtle, Rettelbach und Waidner, gaben ihr Bestes. Die Verteilung eines reichbeschicklen Gabentisches und eine Tanzunterhaltung beschlossen den angenehmen Abend.

Dobel. 23. Februar. Schon mehrere Wochen lebte die hiesige Einwohnerschaft in großer Aufreg­ung, da sich immer zur Nachtzeit ein Einbrecher einstellte und stahl, was ihm in die Hände kam. In der Hauptsache waren es Lebensmittel, die der Unbekannte mitlaufen ließ. Zum Glück gelang es jetzt, den Täter ausfindig zu machen und ihn ins Amtsgerichtsgefängnis nach Neuenbürg einzuliefern. Es ist der von Dobel gebürtige. 26 Jahre alte Friedrich Maulbet sch. der sich die ganze Zeit in der Nähe vom Ort in den Scheuern umhertrieb und dort auch seinen Proviant versteckte. (W. Ztg)

Calw. 21. Febr. Infolge Uebertritts von 3 Büigeraustchußmitgliedern in den Gemeinderat mußte heute eine Ergänzungswahl vorgenommen werden. Von 618 wahlberechtigten Bürgern haben 350 oder 56 6 Prozent abgestimmt. Gewählt wurden 2 Mit­glieder der Deutschen Partei und 1 Mitglied der Volkspartei und zwar: 1. Schwanenwirt Maier mit 187 Stimmen. 2. Rechtsanwalt Rheinwald mit 184 Stimmen, 3. Metzgermeister Kugele mit 168 Summen. Nicht abgeänderte Stimmzettel hat ab­geben: die deutsche Partei 131, die Volkspartei 102. Abgeänderte Zettel wurden abgegeben von der deut­schen Partei 48, der Volkspartei 64.

'BovcrusstchMch«^ Witterung.

In Nordosten entwickelt sich Hochdruck mit Ostwinden, die allmählich auch über ganz Deutschland sich ausbreiten werden, auch über Süddeuischland. Diese Ostwinde werden kalte Lust herbeisührcn und dadurch trübes Wetter veran­lassen. Damit wird zunächst kühle, nachts sogar etwas frostige Temveratur, jedoch kein wesentlicher Niederschlag verbu, den sein.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Me eh. für das Feuilleton und den Inseratenteil: G. Conrad! in Neuenbürg

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Die Wahl der R.B.O. uni Innern 1913. 4 voraussichtlich im

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