198
Margot fuhr erschreckt zusammen und sah tiefbestürzt und geängstigt auf. Ihr Gesichtchen wurde ganz blaß, und ihre Stimme zitterte heftig, als sie bittend flüsterte: «Aber, Herr von Lederström!"
Dieser fuhr jedoch in gleich ernstem und schmerzlichen Tone fort:
„Auf das Wörtchen „famos" aus ihrem Munde hatte ich mir schon in Gedanken eine — eine herrliche Zukunft aufgebaut!" — Er fuhr sich mit der Hand über die Augen. „Das war töricht von mir!"
Margot kämpfte zwischen Lachen und Weinen! Er quälte sie doch zu sehr. I tzt, gerade jetzt, wo er es so ernst auffaßte, konnte sie doch unmöglich dieses Wort aussprechen I Wie hätte dies denn jetzt geklungen!
„Ach, Sie — Sie sind wirklich schrecklich, einen so zu quälen!" In ihrer Stimme erklang es, wie ein leichtes Aufschluchzen. Dann faßte sie plötzlich impulsiv nach seiner Hand. „Seien Sie doch nicht so eigensinnig!"
Lederström preßte die kleine Hand fest, seine Brust hob sich unter einem tiefen, erleichternden Atemzuz, aus seinen Augen brach ein Strahl tiefsten, reinsten Glückes, und nur schwer vermochte er es über sich zu gewinnen, das süße, kleine Geschöpf, welches da in scheuer Verlegenheit vor ihm stand, nicht sofort an sein Herz zu ziehen. — Mit klingender Stimme und übermütigem Siegesjubcl im Tone rief er:
„Ich bin eben eigensinnig, — furchtbar eigensinnig! — Also, wie gefalle ich Ihnen?" Margot weinte lachend auf!
„Nun denn, „famos". Sie schlechter Mensch, Sie!"
Sie wollte forteilen, aber che Sie diesen Entschluß ausführen konnte, lag sie bereits an Lederströms Brust, der sie jubelnd an sich drückte.
„Jetzt rufe ich Hurra!" Und wieder rief er: „Hurra! Hurra!" und küßte sein errungenes Lieb auf die Stirn.-
Ein lautes Lachen ritz die beiden glückseligen Menschenkinder recht rauh in die Wirklichkeit zurück. Erschreckt fuhren sie auseinander und blickten nach dem Störenfrieds um.
Vor ihnen stand mit dem Ausdruck des ungeheuersten Behagens HanS und hinter ihm voll grenzenlosesten Erstaunens der alte Baron.
„Alle Hagel," ertönte die Stimme von Hans. „Da scheinen wir ja recht störend gekommen zu sein!"
„Margot, Margot!" rief der Baron, noch vollständig perplex.
Diese schlug verschämt die Hände vor ihr Gesicht und flüchtete hinter einen großen LebenSbaum. Lederström hatte sich schnell gefaßt; er trat auf den Baron zu und sagte in ernstem und würdigem Ton:
„Herr Baron, nachdem Sir uns überrascht haben, bedarf es für mich ohne viel weiterer Worte nur der Bitte, zu dem Bunde unserer Herzen ihre väterliche Einwilligung geben zu wollen! Meine persönlichen Verhältnisse sind Ihnen bekannt und —"
Der Baron winkte ihm mit jovialem Lächeln Schweigen, drückte ihm kräftig die Hand und antwortete:
„Bin zwar vom Donner gerührt und hätte mir eher des Himmels Einsturz träumen lassen, als daß mein Kobold so plötzlich Männerfang treiben würde, aber — hol's der Kuckuck — ich gebe meine wilde Hummel Niemanden lieber, als Ihnen, Herr von Lederström!"
Margot machte der Bezeichnung ihres Vaters Ehre, denn wie eine wilde Hummel sauste sie hinter ihrer Deckung hervor und warf sich an die Brust ihres Vaters:
„Papa, lieber, bester, einziger Papa!" —
Inzwischen wendete sich Hans mit herzlicher Freude in Ton und Blick an seinen Freund.
„Das hast Du gut gemacht, — mein Kompliment," sagte er lachend, ihm kräftig die Hände schüttelnd.
„Freue mich riesig, daß gerade Du mein Schwager wirst! — Aber sag' mir nur, wie ist denn das so schnell gekommen?"
„Ich weiß es selbst kaum, mir ist's, als träumte ich!" erwiederte dieser mit glücklichem Lächeln.
Der Baron schob Margot, die ihn mit ihren Küssen fast erstickte, ihrem Bräutigam zu.
„Laß mich doch endlich in Ruhe, Mädel," rief er stöhnend, „Du erwürgst mich ja! — Verschwend; lieber Deine Zärtlichkeiten an den da! Der blickt.schon ganz eifersüchtig hierher!" —
Selig lächelnd stand Margot vor Lederström, ihn mit leichter Verlegenheit anblickend, während ihre Hände schlaff am Körper herunterhingsn.
„Du graulst Dich wohl vor ihm," lachte Hans und umarmte sie schnell. „So nimm denn erst von mir den Gratulationskuß und laß Dir von Deinem ältesten Bruder sagen, daß Du ein unerhörtes Schw—, wollte sagen, einen unerhörten Dusel hist!" Er küßte Sie herzlich.
„Bitte, lieber Schwager, jetzt gehen meine Rechts vor!" Mit diesen Worten schob Lederström lächelnd seinen Freund zur Seite. „Wenn Du so weiter küßt, läßt Du mir am Ende von meiner kleinen Braut nichts übrig." Er zog Margot innig an sich und küßte sie auf Augen und Stirn. „Meine Braut —, meine Margot!" flüsterte er weich.
Diese wollte sich verschämt losmachen, doch er hielt sie fest an seine Brust gedrückt. Sie blickte schüchtern bittend zu ihm auf, dann, — in seine vor Liebe überstrümenden Augen schauend, schlang sie plötzlich die Arme um seinen Hals und erwiderte mit leidenschaftlicher Glut seine Küsse. —
(Fortsetzung folgt)
Vas dtzstv PrMsliiek ist
tlIÜM '8 WüiM'W'i'UM
sin äelikatss unü Zssunüss Oetränk von kokeni IsSlii-«re>-l 211 m tä^Iivben Osbranob kür seäsrmaim, anstatt Laüss unü Iss. Von ärstlieben Xutoritäten Kr Darm- unü LlaKsolsiäenäs, LisiobsnobtiAs nun Blutarme bssonäsrs ewpkoblsn. IVBMLBWiüX-6^0^0 sutlsiäst aueb bei längerem Osbraneb niebt, vis gsvöbolieber Oaeao, bat keine verstoxisuäs, sonäsrn üis Ver- äauunA ioräsruüs Wirkung, ist äesbalb «las bssts Brübstüok Kr Linäsr unä bssonäsrs auob Kr Bsrsonsn, veioks viel siKen oäsr Lranks, vslods liefen müssen.
» » » — —. UsksnsII vi-KSlllivli» —
In Oalv bei Berrn Tk. lllielsnil, Lite ^xotbsks.
LälsiniKS Fabrikanten:
k. Suksvle L Sokn, UnIvnlünIsksHm-Slullgsi'l.
Ein kräftiger Jungk,
welcher Lust hat, die Schreinerei zu erlernen, findet gute Lehrstelle bei
vsnl kukl Zn.,
Schreiner.
Unentgeltliche Lehrstelle findet ein Junge, welcher Lust hat, die Küferei zu erlernen, bei einem tüchtigen Meister in einem Vorort von Stuttgart.
Nähere Auskunft erteilt der Obige.
Liebenzell.
Bäckerlehrlings-
Gesuch.
Einen ordentlichen Jungen nimmt in die Lehre
Bäcker Pfrommer z. Burg.
S.L. Xssslsr » LS
Knall 6sor«ii, i
^potbsksr Vd. Lartwann, > 6s>1vr. 1'b. Wislanä, Uts ^xotbsks, s , kluslav Voll, i liisdsu
^xotbsksr 6. Llobl, / usll.
SchllhM Mart alterprobtes bestes Mittel zur Erhaltung des Leders. Man hüte sich vors Nachahmungen mit ähnlichen Namen und kaufe nur Büchsen mit dieser Schuhmarke.
WMmt
welche
20 und 40 Pfg, zu^haben find:
Lalvr: Luxen vrsis».
R. Banker.
Lrb. Lsrn.
1. 6. Ll a z-e r's Aas bk. 8. kksikter.
L. 8oblottsrdsok. Obr. 8obiattsrsr.
Otto 8tikel.
^Itdeuxstett: Obr. 8 traile. ksodluxem: 1. Lraus«. Klrsau: Lsrä. T°buwm.
B. IVirtb.
I-iedeuuvll: Lr. 8eboeulsu. dliittlinxsn: Ootti. Orars. lieubulavli: ä. 8 sexsr. 8tainmbsilu: I,. V7si» s.
Lavelsteiu:8. äVisäsuwaz-sr.
MM okers Logis
habe ich auf 1. Juli zu vermieten.
Bäcker Wig.
rzfelle
kauft zu den höchsten Tagespreisen
I.ouis Vselvn,
Häute- und Fellhandlung, Unterreichenbach.
Ein jüngeres kräftiges
Mädchen
Wir- aufOster« als Silberfpüleri« vei gutem Lohn gesucht.
Handelsschule.
Simmozheim.
Eine noch gut erhaltene
Schnapsbrennerei
hat zu verkaufen
Karl Laun, Gipser.
isdinlökA
8 upp 6 n-LinlLgen
ewpüskit in vsrsobisäsusu 8ortsu unä bekannter feinster Qualität
Leong psksiffFsn.
RoWsmIlch,
nahezu ojährig, 170 em groß, kräftiges ungar. Rassepferd, sehr gut im Zug, setze, weil für
_ meinen Zweck zu jung,
unter jeder Garantiei preis würdig dem Verkauf aus.
Ad. Andler z. Hirsch in Teinach.
Sommenhardt.
Den Schweinezüchtern zeige hiemit an, daß bei mir ein kleiner
Eber
zur Benützung steht für Erstlinge.
_ Johs. Schwarz.
Neuhengstett.
Nächsten Sonntag findet«
Hundebörse
im Gasthaus zum Rößle4^ hier statt.
Mehrere Hundebesitzer.
Telephon Nr. 9.
Dnrck »nd Verlag der A. Oelschläger 'scheu Buchdruckerei, verantwortlich: Paul Adolfs tu Lalw,