Ealmer Mo^enliünil.

Donnerstag

Keitage zu Ur. 43.

17. Marz 1904.

Privat-AnMgen.

Dungkalk,

von der landwirtsch. Versuchsstation geprüft und empfohlen, offeriren, so lange Vorrat, billigst

L Oo., Hirsau.

' ,

LvsangküvIZsi'

empfehle billigst

O. «ul», Buchbinder.

-

frisch gewässert, empfiehlt

Iriedr. Köhler.

Brückenwagen,

Tafelwagen,

Hanshaltungswagm,

Gewichte, geaicht,

in Gußeisen und Messing,

empfiehlt billigst

Eisenhandlung,

Calw.

äußerst viMg bei

M. Hinader, Schreiner, Stammheim.

^uär« llokvr'«

«erklsn

k'SiASN-KAffSS

seit ^avrrislwtsll uuüvsrtrokken, ber- vorrsAeiiä sromsliseb, Lvokerrsieli, LLkrbatt.

Isur sevt mit vdiKsr SebntL- m»rkv: ^llärs Ilotsr. Lauptllisäerlaooullx k. Osutseölauä:

k'rsilsssing.

ülisäsrlaKsv vsi: k. VsUrolmo, Ll»r1v L»rcll Wrvv., Dslikatssssu, L»rl Seblaied, Xdr. Vslmo».

S> S>

Weltenschwann.

Sur zrühjahrrpslanzung

empfehle Kernobst- und Steinobsthochstämme, Halbhochstämme, Formobstbäume und Beerensträucher in la. Qualität, iumung eines Schlags gebe weitere Bäume um billigen Preis ab.

Obstbaumwart Pfrommer.

Gegen

aufgesprungene Hände

ist das neueste u. beste Mittel

llsnmslinvi'sme

von Sander L Heidt, Straßburg i; Elf. Parfümerie. Preis 25 A. Zu haben

bei W. Schneider, Friseur.

^ Gänse-

sA Zedern W.«nd dannen.

Unübertroffenes

Produkt der

Geflügel-Änstall Eßlingen

bakterien- und staubfrei mit den neuesten Maschinen gereinigt.

Man wende sich um portofreie Zusendung von Mustern an

Kebenäer Kaufmann,

Mengen a. Neckar.

n.

Un ffölvlp'v h. Krampfhusten- M. d tropfe« l>!c. 0 k ^v«».>

70 Erhältlich in beiden Apotheken.

Ein jüngeres, ehrliches

Mädchen

wird auf sofort oder später nach Pforz­heim gesucht. , ^

Zu erfragen Pforzheim, Wimpfe- nerstraße 22, Part.

3540 Ztr. gut eingebrachtes

Ochmd

hat billig zu verkaufen

I. Gehring, Bäcker.

Feuilleton. Nachdruck verboten.

Krieg Lm Frieden.

Roman von Hans Hochfeldt.

(Fortsetzung.)

Lou! Und Gegenstand?" Ein Geschenk, aber nicht teurer wie zehn Mark! Mehr verträgt mein Taschengeld nicht!" sagte Margot zu Lederström.

Eine kleine Handarbeit von Ihnen, und wenn sie auch aus Wolle wäre und nur 50 iZ kostete, wäre mir das Liebste," meinte Lederström.

Also ein Seiflappen," neckte Margot,den sollen Sie haben, wenn ich verliere!"

Sie setzte sich mit übermütigem Lachen auf einen Rohrsessel in einem der Bosquets des Wintergartens.

Lederström blieb vor ihr stehen und sah mit blitzenden Augen auf sein schönes VIs-L-vio. Und er sagte mit feinem Lächeln:

Eigentlich durfte ich gar nicht wetten, gnädiges Fräulein, denn ich habe ja genau verstanden, was Ihr Herr Papa Ihnen zugeflüstert hat."

Margot richtete sich auf.

Sie wissen?"

Natürlich! Soll ich es Ihnen sagen?"

Da bin ich neugierig!"

Lederström sprach mit leichter Accentuirung der einzelnen Worte und komisch ernster Miene:

»Ihr Herr Papa sagte: Der Lederström ist doch ein zu netter Kerl! Nicht wahr, er gefällt Dir doch auch?"

Vollständig verdutzt schaute Margot ihn an, dann sprang sie schnell auf und lachte laut auf:

Ha, ha, ha, ha!" Sie schüttelte mit urdrolligem Ausdruck ihren Kopf nach Lederström hin und rief komisch:

Nee, nee, nee, da haben Sie gründlich vorbeigeschossen!"

Natürlich werden Sie jetzt leugnen," neckte dieser,aber das nutzt Ihnen nichts; Sie gaben Ihrem Herrn Papa darauf zur Antwort: FamoS! und riefen zur Bekräftigung: Hurra!"

Hören Sie, Sie haben wirklich eine starke Einbildungskraft!"

Lederström tat, als ob er die Bemerkung nicht gehört hatte, und fuhr ruhig in seinem Gedankengange fort:

Sie haben ja auch mit ihrer enthusiastischen Zustimmung nur die Wahr­heit gesagt, ich gefalle Ihnen doch auch famoS! Oder-etwa nicht?"

Margot drehte ihm lachend eine Nase.

Ja, das möchten Sie wohl wissen?!"

Ich weiß es ja schon, aber ich möchte es noch einmal aus Ihrem Munde wiederholt wissen. Also, bitte!"

Margot blickte ihn etwas erstaunt an und wollte ihm schon eine über­mütige, kecke Antwort über sein pyramidales Selbstgefühl geben. Aber als sie in seine so eigenartig und heiß aufleuchtenden Augen sah, die sich so merkwürdig tief in die ihrigen senkten, da versagte ihr plötzlich das schnelle Wort auf der Zunge. Sie stützte, schlug dann in plötzlicher Verminung die Blicke nieder, schaute sehr verlegen nach rechts und links an ihm vorbei, sah dann wieder scheu auf, wendete sich dann hastig ab und lachte mit einem Male laut, aber nicht ganz unbefangen auf:

Ach! - Unsinn!"

Lederström ergriff schnell ihre rechte Hand.

'Ich lasse nicht locker! Also, wie gefalle ich Ihnen?" Vergeblich suchte Margot ihre Hand aus der seinigen zu ziehen, er ließ wirklich nichtlocker". Ich sage Ihnen dann auch, wie Sie mir gefallen." Seine Stimme fing plötzlich in leichter Bewegung zu vibrieren an.Wir kennen uns doch schon länger, gnädiges Fräulein, und ich weiß, daß sie stets die Wahrheit sprechen. Ist es denn etwas so Schlimmes, was ich verlange?" Er blickte ihr tief mit aufquellender Zärtlichkeit in die Augen.

Sie atmete heftig und wendete ihr erglühendes Köpfchen weg.

Aber das das ist doch dummes Zeug! Bitte, lassen Sie doch!"

Wenn ich nun aber nicht lasse? Wenn ich nun nicht eher fortgehe, bis

ich das WortfamoS" von Ihnen gehört habe?-Nun?" Seine Stimme

nahm einen tieferen und ernsten Ton an.Bekommen Sie eS wirklich über das Herz, mich vergeblich bitten zu lassen?"-Margot stand zitternd, mit nieder­

geschlagenen Augen vor ihm, aber antwortete ihm nicht. Mit leichtem Seufzer sagte er traurig:Nun wohl, ich sehe, daß ich Ihnen zu viel zugemutet habe, daß ich zu kühn war, als ich unter der Form des Scherzes einer ernsten

Hoffnung Raum gab!-Ich habe mich getäuscht!"-Er ließ ihre Hand

los und machte ihr eine tiefe gehaltene Verbeugung.Vergeben Sie mir meine formlose Zudringlichkeit!"