Röt, O.A. Freudenstadt, 20. Febr. Wie in einer Reihe von Murgtalorten, so wird auch in Röt und Schönegründ eine Wasserleitung gebaut. Die Grabarbeiten sind in vollem Gang. Ein un­genannt sein wollender Freund übergab sür die Wasserversorgung dem Schultheißenamt die Gabe von 2000 Mark.

Waldsee, 22. Febr. Bei der Schultheißen­wahl in Tannhausen erhielten Gemeindepfleger Laub von hier 40 und Landjäger Gröber von Aulendorf 38 Stimmen. Laub hat die Wahl wegen der geringen Mehrheit abgelehnt. Am 15. März wird eine zweite Wahl staufinden.

Kus StaSt» Bezirk unS Umgebung.

Im Vollmachtsnamen Seiner Majestät des Königs ist durch Entschließung des Kgl. Staats­ministerium vom 18 ds. Mts. dem K. Badkommissär Frhr. v. Gemmingen-Guttenberg, Oberst z. D. in Wildbad die erbetene Erlaubnis zur An­nahme und Anlegung des ihm von Seiner Hoheit dem Herzog von Sachsen-Altenburg verliehenen Komturkreuzes II. Klasse des Herzoglich Sachsen- Ernestinischen Haueordens erteilt worden.

Im Vollmachtsnamen Seiner Majestät des Königs ist durch Entschließung des Kgl. Staats- ministeriums vom 18. ds. Mts. auf die Forstamt­mannstelle in Schorndorf der Forstamtmann Geyer in Langenbrand auf Ansuchen versetzt, sowie die Forstamtmannstelle Herrenalb dem Forstassessor Glöckler bei der Forstdirektion über­tragen worden.

Neuenbürg, 23. Febr. Laut Bekanntmachung der Kgl. Bahnverwaltung Neuenbürg fällt morgen Dienstag nachmittag der Zug Pforzheim Neuenbürg Nr. 97S Pforzheim ab 5.46, Neuen­bürg an 6.08 aus.

Neuenbürg, 22. Febr. Die Handwerks­kammer Reutlingen macht im Inseratenteil unserer heutigen Nummer auf die Veranstaltung von Gesellenprüfungen in den Monaten März und April ds. Js. aufmerksam. Wir selbst möchten nicht verfehlen, ganz besonders auf dieselben hinzuweisen, umsomehr, als seit 1. Oktober 1913 nur noch solche Handwerker und Handwerkerinnen zur Meisterprüfung zugelasfen werden, welche die Gesellenprüfung be­standen haben.

Calw, 20. Febr. Im Laufe dieses Jahres soll eine gemeinnützige Baugesellschaft hier ge­gründet werden. An der Gründung werden sich die Vereinigten Deckenfabriken, sowie andere Industrien und voraussichtlich auch die Stadt beteiligen. In der letzlen Woche hat der Beauftragte der Gründer im Kapellenberg, einem sür diesen Zweck sehr gün­stigen Gelände, ein Gebiet von 4 V? Morgen zu dem billigen Preis von 1.50 ^ für den gw erworben. Auf dem gekauften Gebiet sollen billige Häuser er­stellt werden, um auch den Arbeitern mit bescheidenen Mitteln den Erwerb eines Hauses zu ermöglichen. Der freudig zu begrüßende Plan wurde von Stadt- schultheiß Conz schon seit einigen Jahren eifrig befürwortet.

Bad Teinach, 19. Febr. Der Aufschwung, den die Schwarzwald-UeberlandzentraleGemeinde- Verband ElektrizitätswerkTeinach Station" seit der kurzen Zeit ihres Bestehens genommen hat, ist sehr erfreulich, denn das Werk hat jetzt schon

über 110 Gemeinden und verschiedene große Fabrik- betriebe mit elektrischer Kraft zu versorgen. Durch die dadurch bedingte starke Inanspruchnahme war das Elektrizitätswerk genötigt, eine Vergrößerung der seitherigen Kraftanlage (Sauggasmotoranlage) mit einer Höchstleistung von 1100 L8 vorzunehmen. Es wurde deshalb vor einem starken Jahre be­schlossen, die Wasserkraft der an der Nagold gelegenen Schraubenfabrik Talmühle anzukaufen. Um die größtmöglichste Ausnutzung davon zu erzielen, war der Bau eines Betriebsstollens von der Tal­mühle zum Werk bei der Station Teinach notwendig. Nach sorgfältigen Vorarbeiten und der Genehmigung der Regierung wurde mit dem Bauauftrag die Firma Dyckerhoff u. Widmann betraut, die im Juni 1913 das Werk begann. Nach Verlauf von acht Monaten wurde am vergangenen Samstag der St ollen- durchschlag vollendet, ohne daß Unglücksfälle zu verzeichnen waren. Der Stollen, der längste in seiner Art in Württemberg, zeigt im Profil Ei­form und hat bei einer Länge von 2050 Meter eine Breite von 2,40 Meter und eine Höhe von 2.70 Meter. Sein Weg führt beinahe ganz durch Felsen des mittleren Buntsandsteins. Die Ueberlagerung zeigt einen Unterschied von 34 Meter bis zu 180 Meter. Durch den Bau des Stollens erzielt man rin Höchst­gefälle von 13 Meter, wodurch eine mittlere Wasser­kraft von 450 ?8. steigend bis zu 900 L8. erreicht wird. Damit aber noch größeren Anforderungen, die durch die Ansiedelung der Industrie usw. in unserer Gegend zu erwarten sind, entsprochen werden kann, ist geplant, etwa 1200 Meter oberhalb der Einmündung ein Wehr an der Nagold zu erstellen; dadurch ist dann möglich, den Stollen zu einem sogenannten Druckftollen zu gestalten, wodurch eine Erhöhung des Gefälles resp. der Kraft um 4 Meter erreicht werden wird. Nach Erstellung der noch notwendigen Bauten, wie Wasserschloß. Turbinen­haus, Unterkanal, sowie Baggerung der Nagold hofft man, die Neuanlage Mitte Juni d. I. in Betrieb setzen zu können. Die Kosten für den Stollenbau betragen ca. 400 000 Mark, die Gesamtkosten für Ausbau, Grunderwerbungskosten usw. 700 000 Mark.

Altensteig, 21. Febr. Eine Angelegenheit, die viel Staub aufgewirbelt hat, scheint die Gemüter noch weiter zu bewegen. Die Stadtgemeinde hatte im Februar 1912 die Verfügung über das Grab- geläute für sich in Anspruch genommen, nachdem der Vorsitzende des Kirchengemeinderats bei der Bestatt­ung eines Selbstmörders das Glockengeläuts ver­weigert hatte. Mit ihrem Anspruch wurde die Stadt­gemeinde zuerst von der K. Kreisregierung und dann vom Ministerium des Innern abgewiesen und zwar unter Ansetzung einer Sportel von 30 Dem Gemeinderat wird zudem gewalttätige Selbsthilfe vorgeworsen und Verletzung der obliegenden Dienst­pflicht. Der Gemeinderat will nun gegen diesen Vorwurf weitere Vorstellung beim K. Ministerium erheben und gegebenenfalls gegen sich die Einleitung des Disziplinarverfahrens beantragen. Wie sagt Schiller?Friede sei ihr erst Geläute!"

Pforzheim. 19. Febr. Die hiesige Schmuck- waren-Jndustrie bewegt sich gewöhnlich im Früh­jahr in ruhigen Bahnen. Da der Geschäftsgang im allgemeinen etwas zu wünschen übrig läßt, besorgt man vielfach für die nächste Zeit eine ungesunde Ueberfüllung der Lager oder die Notwendigkeit von

Arbeiterentlassungen. Um letztere zu vermeiden, ist in Arbeitgeberkreisen schon der Gedanke aufgetaucht, bei einzelnen Fabrikgruppen gleichmäßig die Arbeits­zeit herabzusetzen und den Arbeitern eine Zulage für die unfreiwillige Pause zu gewähren. Auch auf seiten der Arbeitnehmer befaßte man sich schon mit vorbeugenden Maßnahmen, wie ein heute in den Straßen verteiltes Flugblatt des Deutschen Metall­arbeiterverbands beweist. Es wird darin die Be­fürchtung ausgesprochen, daß von dem verminderten Einkommen die Arbeiterschaft ungleichmäßig be­troffen werde. Die Generalversammlung der Orts­gruppe vom 15. Februar empfiehlt deshalb den Mitgliedern: 1. Die Arbeiterschaft soll bei Eintritt schlechten Geschäftsgangs an den Unternehmer das Ersuchen stellen, keine Entlassungen vorzunehmen, sondern die Arbeitszeit gleichmäßig einzuschränken. 2. Im Fall, daß in einem Betrieb trotzdem Kündig­ungen erfolgen, oder ungleichmäßiges Aussetzen zu verzeichnen ist, müsse der Verbandsleitung sofort Mitteilung gemacht werden, damit in einer Geschäfts­versammlung zu der Sache Stellung genommen werden kann. (S M.)

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Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Me eh, für das Feuilleton und den Inseratenteil: G. Conrad! in Neuenbürg.

K. Ed. Dekanatamt Neuenbürg.

Für den Entwurf und die Feststellung des Etats der Kirchenpflegen wird auf folgende Bestimmungen hingewiesen:

1. Gemäß Z 62, Abs. 4, der V.V. ist für unvorhergesehene Fälle unter Ziff. IX der Ausgabe Fürsorge zu treffen.

2. Gemäß § 65 der V.V. ist betreffs »euer oder erhöhter periodisch wiederkehrender Ausgaben Nachweis zu geben über das Datum des Beschlusses sowie der Genehmigung.

3. Dem Etat ist eine Berechnung des verfügbaren Rest. Vermögens von der zu Ende gehenden Rechnuugsperiode beizu­fügen, wobei die Einstellung der Zinszuschläge aus Baukapitalien (Neubaukapitalien" undUnterhaltungsfonds"), der abzutragenden Schuldraten, der Ausgabereste (Zahlungsrückstände), schließlich des Betriebskapitals unter die Passiva neben dem aus der früheren Rechnungsperiode übernommenen, bez. durch Schenkungen innerhalb der laufenden Rechnungsperiode vermehrten Grund­stockssoll zu beachten ist.

4. Sollte durch Notwirtschaft das Gruudstockssoll angetastet worden sein, was ohne eingehotte Genehmigung grundsätzlich un­zulässig ist, so ist für Deckung des Abmangels durch Einstellung des entsprechenden Betrags unter Ziff. X der Ausgabe Sorge zu tragen.

Den 21. Februar 1914. Dekan Uhl.

K. Forstamt Hofstett.

Telefon: Calw-Neuweiler 3.

Keigholr-Derkans

im schriftlichen Aufstreich am Mittwoch den 4. März,

vormittags 11 Uhr, in Rehmühle aus Hut Agenbach I, 28, 29, 30, 43, 44, 52; Hut Rehmühle II, 6, 7. 20; Hut Aichelberg II, 67. 68, 71; Hut Hofstett IV. 2, 3.:

Rm. Buchen 40 Prügel, 61 Ausschuß; Nadelholz 332 Ausschuß und Anbruch.

Die Bedingungen find in den Los- verzeichnisfeu enthalten, welche unentgeltlich versandt werden. Wegen nur kleineren Bedarfs ist Losverzeichnis beim Forstamt oder den Forstwarten einzuschen.

OvLtokÄvLLvL» empf. die C. Meeh'sche Buchdr.

PriNal-KnISigM«

Landwirtschaft!. Bezirks-Verein

Neuenbürg.

Saat-Kartoffel.

Für die Frühjahrsfaat wird der landw. Verein den Bezug von sortenreinen Saatkartoffeln für seine Mitglieder vermitteln und es können folgende, für den Bezirk geeignete Sorten angeboten werden:

1) Industrie, aus Norddeutschland, gelbfleischig, Preis

3 25 per Zentner, lose verladen;

2) Wohltmanu, rote, aus Norddeutschland, Preis 2 ^ 90 per Zentner, lose verladen;

3) Frühkartoffel«: Kaiserkrone und Juliniere« aus

der Donaugegend, Preis 4 ^ 40 per Zentner. Beide Sorten gut empfohlen und in Säcken L 1 Zentner verpackt.

Bestellungen auf Kartoffel wollen, in Zentnern ausgedrückt, längstens binnen 10 Tagen bei Oberamtstierarzt Böpple, Neuenbürg, eingereicht werden.

Den 21. Februar 1914. Bereinsvorstand:

Oberamtmann Ziegele.

Dekan Uhl.