guten Traditionen von Ludwigsburg anzuknüpfen eifrig bestrebt ist. Wir meinen die Württ. Por­zellanmanufaktur C. M. Bauer u. Pfeiffer in Schorndorf, deren Erzeugnisse in der kurzen Zeit ihres Bestehens bereits lebhaften Anklang gefunden und sich vor allem auch des Beifalls der Kenner zu erfreuen haben. Ein Blick in die Herstellungsart, die eine weitverzweigte Betriebsanlage zur Voraus­setzung hat, ist von großem Interesse. Die Methode ist übrigens noch die gleiche wie vor hundert Jahren, nur daß, wie allenthalben in Handwerk und Industrie, heute zweckmäßige Maschinen die Handarbeit unter­stützen, erleichtern und vereinfachen. Die junge württembergische Porzellanmanufaktur hat schon eine sehr stattliche Auswahl von zum großen Teil höchst reizvollen Modellen in ihrem Schorndorfer Muster­lager aufgestapelt. Hauptsächlich werden reich deko­rierte Gebrauchsgeschirre, wie Speise-, Kaffee-, Tee-, Schokoladeservice, Früchteservice, Moccataffen, Hotel­geschirre und sonstige Haushaltungsartikel hergestellt, aber auch Kunstgegenstände, wie Tafelaufsätze, Bon­bonnieren, Wandteller, Blumenwasen rc,, und neuer­dings auch Figuren nach Künstlerentwürfen. Es ist hocherfreulich, daß die württ. Porzellanmanufaktur, die im eigenen Hause eine Anzahl tüchtiger künstler­ischer Kräfte beschäftigt und für ihre Farbenversuche ein eigenes chemisches Laboratorium unterhält, sich bei der Schaffung neuer Formen von unseren besten heimischen Künstlern beraten läßt. Unsere neue heimische Porzellanmanufaktur hat sich in der kurzen Zeit ihres Bestehens bereits ein weit über ihr Ur­sprungsland hinausgehendes und schon über den Ozean hinübergreifendes Absatzgebiet geschaffen. Möge die MarkeWürttemberg" weiterhin zum Ruf unseres heimischen Kunst- und Gewerbefleißes beitragen.

(Laudeöprodnktenbörse Stuttgart). Bericht vom 16. Februar. Infolge des milden Wetters, das die Schiff­fahrt auf den Flüssen fast überall wieder ermöglicht, hat sich die Stimmung auf dem Getreidemarkte etwas ruhiger gestaltet, wenn auch das Ausland mit seinen Angeboten nicht billiger war. Das Geschäft war anfangs der Woche noch ziemlich lebhaft, in den letzten Tagen aber schleppend. An der heutigen Börse war hauptsächlich Nachfrage für gute trockene Landware vorhanden. Mehlpreise per IVO Kilogramm in«. Sack Mehl Nr. 0: 33. bis 34. .6, Nr. 1: 32. bis 32.50 Nr. 2: 31. bis 31.50

Nr. 3: 29.50 bis 30.50 Nr. 4: 26 bis 27.-

Kleie 9.50 «« bis 10. vkL (ohne Sack netto Kaffe.)

Aus StaSt, Bezirk uns Umgebung.

Wildbad, 6. Febr. (Sitzung der Gemeinde­kollegien.) Das Geburtsfest S. M. des Königs soll auch Heuer wieder in herkömmlicher Weise begangen werden. Die nötigen Mittel hiezu werden aus der Stadtkaffe bewilligt. Dem seit mehr als 40 Jahre als Holzhauer im Stadlwald vorwurfsfrei tätigen Karl Kappelmann wird auf Königs Ge­burtstag eine Prämie von 50 Mk. aus der Stadtkaffe bewilligt. Infolge des Berichts des Gasdireklors Eglinger von Karlsruhe über die technische Unter­suchung der städtischen Gasfabrik wird das Stadt- bauamt und der Gasverwalter beauftragt, die von Eglinger gemachten Vorschläge zu beachten und iu

Bälde über die beantragten Verbesserungen Vor­anschläge zu fertigen und vorzulegen. Dem Gas­verwalter Güthler wird aus diesem Anlaß die Anerkennung der Gemeinde - Kollegien über seine gewissenhafte Leitung der Gasfabrik ausgesprochen.

Der Firma H. Klehe u. Söhne in Baden-Baden wird vom Gemeinderal die Erlaubnis erteilt, die elektrischen Installationen im Neubau des Adolf Großmann zumgoldenen Löwen" hier auszuführen.

Anläßlich der im April 1910 erfolgten Beratung über den Ausbau der hiesigen Realschule zu einer militärberechtigten Anstalt wurde die Errichtung einer zunächst durch einen Hilfslehrer zu besetzenden weiteren Lehrstelle an der Realschule nach Fertigstellung des Schulhaus-Neubaues in Aussicht genommen. Der Vorsitzende beantragt, an die Errichtung dieser Hilfslehrerstelle jetzt heranzutreten und begründet dies damit, daß durch die Schaffung einer Hilfs­lehrerstelle die Leistungsfähigkeit der Schule beträchtlich gehoben würde. Es wäre dann möglich, auch mittelbegabte Schüler hier soweit zu fördern, daß sie Aussicht hätten, von der Realschule aus im folgenden Herbst in die 4. Klasse einer militär­berechtigten Anstalt ausgenommen zu werden. Auch die zu starke Inanspruchnahme der beiden bisheriaen Lehrer durch Ueberstunden und überfüllte Klassen würde beseitigt. Der Mehraufwand für die Stadt würde kein allzu beträchtlicher werden. Der Auf­wand für den Lehrer betrage etwa 1500 Mk. Es sei aber nicht mehr als billig, daß die Hebung der Schule und ihre größere Leistungsfähigkeit eine ent­sprechende Erhöhung des Schulgelds zur Folge habe. Das Schulgeld sei ohnedies hier gegenüber anderen Orten ein sehr niederes. Durch die Erhöhung des Schulgeldes auf 24 Mark für die hiesigen und 36 Mark für auswärtige Schüler könne eine Mehreinnahme von etwa 700 Mark erzielt werden. Durch den Wegfall bezahlter Ueberstunden würden weitere 675 Mk. aufgebracht, wovon aller­dings für Erteilung des Religionsunterrichts wieder etwa 150 Mk. abgehen würden. Die s, ilfrlehrer­stelle wäre auf 1. Oktober ds. Js. zu errichten und bis zu diesem Zeitpunkt das alte Volksschulgebäude für die Zwecke der Realschule herzurichten. Die Mittel für den Umbau dieses Schulgebäudes seien bereits vorhanden. Von den Gemeindekollegien wird beschlossen, die Errichtung einer dritten mit einem Hilfslehrer zu besetzenden Lehrstelle an der Real­schule auf 1. Oktober ds. Js. in Aussicht zu nehmen und die Kgl. Ministerialabteilung für die höheren Schulen zu bitten, die Hilfslehrerstelle mit einem auch zur Erteilung von Lateinunterricht befähigten Hilfslehrer zu besetzen. Bedürftige Schüler können sowohl vom Schulgeld als auch vom Unlerrichtsgeld für fakultativen Lateinunterricht befreit werden. Das Stadtbauamt wird mit der alsbaldigen Fertigung von Plänen und Voranschlägen über die Herrichtung des alten Volksschulgebäudes für die Zwecke der Realschule beauftragt. Für die Schulräume der König-Wilhelm-Schule wird die Anschaffung von Vorhängen mit einem Aufwand von etwa 460 Mk. genehmigt und das Stadtbauamt mit der Vergebung

M a r g a.

Roman von C. Crone.

33) (Nachdruck verboten.)

Könnte sie doch für beide den Mißgriff wieder gut machen und die Freiheit zurück;andern!

Wollte sie denn die Freiheit? Von Hannibal fort? Nein! Wäre ihm damit gedient? Kaum!

Aber das Leben, wie beide es täglich durch- kämvften, verzehrte Kraft und Mut. Die Menschen hielten sie für klug, aber kalt und lieblos, und wie schwankend war sie jetzt geworden, seiwem die bittere Herzensnot sie drückte.

Fannh beugte den Kopf und weinte bitterlich.

Zehntes Kapitel.

Der diesjährige Winter zeigte sich als ein hinter­listiger Geselle.

Zu Anfang mit unliebsamer Strenge auftretend, war er jetzt zu milde geworden. Von Tag zu Tag hoffte besonders die Jugend auf einen kernigen Frost zu Gunsten des Schlittschuhlaufens, oder aus gehörigen Schneefall zum Schlittenfahren, aber je näher Weih­nachten heranrückte, um so weicher wurde die Witterung. Sie schlug allen Wünschen ein mutwilliges Schnippchen und fesselte die geselligen Unternehmungen an den Salon.

Ein Hans, in dem man immer unterhaltender Abwechselung sicher war, war das des Barons Erich von Dahlberg.

Zwar nahm die Politik und ihre Mühen den Baron 1«Hst so sehr in Anspruch, daß ihm nur wenig Zeit für

Geselligkeit übrig blieb, aber mit seltenem Geschick verstand es die Hausfrau, einen weiten Kreis in angenehmer Lebendigkeit zu erhalten, gleichviel, ob es durch die Gastlichkeit des eigenen Hauses geschah, oder ob sie, im Rahmen der Oeffentlichkeit einem wohl- thätigen Zweck ihre vielbewährtc Kraft widmete.

Auch jetzt stand ein solches Werk der Humanität bevor.

Der Hof hatte sein Erscheinen zugesagt: um so glänzender sollte die geplante Abendunterhaltung sich gestalten.

Die Rollenverteilung war auf den heutigen Abend verlegt und die Proben zu den in Aussicht genommenen lebenden Bildern sollten ihren Anfang nehmen.

Aus diesem Anlaß war bei der Baronin großer Thee.

Schon füllte eine stattliche Anzahl Gäste die prächtigen Räume und heiter plaudernd die durch­sichtigen Tassen in den Händen harrte man der Bestimmungen der beute besonders angeregten Wirtin.

Auch Hannibal und Fanny waren zugegen, obgleich letztere es ein für alle Mal abgelehnt hatte, an etwas teilznnehmen. das irgendwie mit einem öffentlichen Auftreten in Verbindung stand.

Heute war sie nur Ellinors eindringlicher Bitte gefolgt.

Diese hegte die Besorgnis, die Mutter könne, in Betreff Maclemans eine Ueberraschnng planen, um die Bewerbung zu dem erwünschten Ziel zu bringen. Die bevorstehende Festlichkeit schien dem geängstigien Mädchen darin eine Gefahr zu bergen, und hatte Ellinor auch, durch Fannys ruhige Sicherheit angespornt, hin und wieder versucht, das frühere blinde Unterwerfen in einen

im öffentlichen Abftreich in 2 Losen beauftragt. Zufolge Erlasses der Versicherungs-Anstalt Württem­berg wird beschlossen, gemäß dem Anerbieten der Versicherungs-Anstalt die elektrische Zuleitung zum Krankenheim der Versicherungs-Anstalt auf Kosten der Stadtkaffe herzustellen und aus den erwachsenden i Kosten bis zum Anschlüsse weiterer Stromabnehmer von der Versicherungs-Anstalt 5 Prozent Zinsen zu erheben.

Calw, 16. Febr. Einige Simmozheimer haben nach der Verhandlung einer Beleidigungsklage im Gerichtsgebäude ihren obsiegenden Gegner blutig geschlagen und konnten ihrer Lust erst genug tun, als die Stecken in Fetzen gingen. Dafür werden sie in einem neuen Prozeßverfahren wohl vom Regen in die Traufe geraten.

Calw, 17. Febr. Der größere, 1300 Meter

- lange Teil des Stollens für die Wafferkraftanlage s des Gemeindeverband-Elektrizitätswerkes Teinach-

Station ist glücklich durchbohrt, nachdem am 20. Mai 1913 mit der schwiergen Arbeit begonnen

- worden war. Die 90 Mann starke Arbeiterschaft s erhielt den üblichen Schmaus. Die Verbandsleitung

mit Stadtschultheiß Müller und Oberbaurat Gugenhan j an der Spitze besichtigte das wohlgelungene Werk und hielt sodann im Badhotel zu Teinach ein Fest- ^ essen ab, wobei die bisherigen Leistungen, namentlich ! auch die Unterstützung durch die Ministerialabteilung

- für den Straßen- und Wasserbau, verdientermaßen j gewürdigt wurden.

! Pforzheim, 16. Febr. Der Bürgerausschuß ! erledigte heute in 2'/e ständiger Sitzung eine recht ! umfangreiche Tagesordnung. Unter anderem wurde i der Kredit für die neue Nordstadtschule, die auf ! beinahe 1 Million Mark kommt, bewilligt, ferner wurden Geländekäufe. Errichtung weiterer etatmäßiger ' Lehrstellen an der Goldschmiedeschule, Weiter- § führung des Arkadenwegs der Enz entlang beim Glaser Fuchsschen Haus rc bewilligt. Leichenhalle ! und Krematoriumbau wurden aus mehr formalen ^ Gründen nochmals zurückgestellt.

! Neuenbürg, 17. Febr. Ueber drei Wochen ^ lang hat ununterbrochen starrer Frost das Szepter geschwungen. Zum erstenmal feit Jahren hörte man den Schnee zornig knirschen und ächzen, wenn er von Wagenrädern gedrückt wurde; zum erstenmal wieder auch, wie uns ein Nimrod versiche-t, in den Forsten des Schwarzwaldes und der Alb das heiserne Kläffen des hungrigen Fuchses. Für die menschliche ! Gesundheit war gerade die Kälte nur günstig; man fühlte sich wohl in dieser reinen frischen Luft, die den tausenderlei Bazillen nicht zusagt. Aber das s dicke Ende kommt immer nach. Die Kälte ist ge- l brochen und ungutes Sudelwetter, das sie ablöste,

! hat den Schnupfen- und Jnfluenzabazillus, die Schleim­häute des menschlichen Rachens und der Nase zu hinterlistigem Ueberfall preisgegeben. Ungebetene Gäste, die regelmäßig sich einstellen, wenn der Lenz ! mit dem Winter und der Winter mit dem Herbst j kämpft, und die man sich geduldig gefallen lassen ' muß, weil's eben nicht anders geht!

passiven Widerstand umzuwandeln, der eigenen Kraft ganz zu vertrauen, hatte sie noch nicht gelernt.

Die Schwägerinnen waren sich viel näher getreten.

Besonders Fanny bemühte sich, Einfluß ans Ellinors weiches Gemütj zu gewinnen. Sie bestärkte auch die mitunter Kleinmütige im treuen Ausharren ohne Wanken und Weichen, wenn es galt, die stumme Bitte des jungen Schotten zurückzuweisen.

Fanny blieb dabei, Ellinor dürfte keinen Verrat an ihrer Liebe begehen. Ein Mißverständnis müsse Arco in die Ferne getrieben haben, die Zeit würde Klärung bringen.

Ellinors Zuversicht hob sich immer mehr. Unter dem Zureden Fannys schien es ihr, als trete das Bild des Geliebten fester und leuchtender in ihrer Seele hervor, als schwänden mehr und mehr die Schatten, die so lange darauf geruht und mit denen sie so schwer gerungen hatte.

Die Baronin schenkte diesen Anzeichen keine weitere Aufmerksamkeit.

Alles Spielerei. Im Ernst würde Ellinor nicht daran denken, sich von der gewohnten geistigen Ober­hoheit los zu machen.

Weshalb auch? Sie, als Mutter, wollt doch nur das Bessere, Richtigere. Daß sie jetzt mit allen Mitteln dahin wirten mußte, Ellinor ihren Wünschen gefügig zu machen, war eine eiserne Notwendigkeit. Sentimentale Anwandlungen waren durchaus nicht am Platz.

Seit langem war Arco spurlos verschwunden. Niemand wußte, wo er war. lind - auch damit mußte gerechnet werden wenn er einmal wieder auftauchte, war er vielleicht nicht mehr frei. (Fortsetzung folgt.)

Erscheint Montag, INittr Freitag und Sai

Areis viertelst in Neuenbürg ^ Durch die Post be im Drts- und Nc srts-Verkehr ^ im sonstigen i Verkehr ^ 1.40; je 20 »s Bestell

Abonnements nehm Postanstalten und ss jederzeit entgegi

Berlin, 1 ratstisch Staat Präsidenten seines 72. Gl eröffnet 1 Uhr Schriftführern Beratung des beim Titel Z Eßlingen (nc preußischen Ab in solchen F Staatsmann d zu stellen sei. nicht aufgestel! Staatsmann u punkt einzunel Sozialdemokra dem preußisch« konnte, versteh, ist der einzige 3 zu verbessern, erkannte Geist sondern auch Eine gesetzlichk erwünscht. Hii der Kinder aui geschaffen wer! trag, daß der Kommission ge eingestellt wird, hat nichts Ner schon Gesagten erheitern. In versteht er kei werden. Unna züchtige Ans im Bild; nicht ai Herr Dr.M ül! anders. Nach Zotenjäger ofsi Sittlichkeit. S man über einige Dingen verschii der sozialdemok handelt eingehe aber für einige Staatssekretärs Dr. Dove vl kommen noch e anderes zu spr sozialdemokratisl allgemeine Auss lagt sich das s

Berlin, 19 ratstisch Staats Dr. Paaschee Die zweite Bera amts wird fm dem TitelS Hamm. Trotz Lisco, nicht in ei sprachen heute r Hamm in Flau freilich nicht un verfahren, sonde fahrens, das z Heckscher von ! auf Grund diese Wiederaufnahme Protest des Reici diese Erörterung stimmungen folg sechste Reichsanv Reichsgericht strichene 6. Rei Hafter Beifall)

Druck uud Verlag der L. Mee h'scheu Buchdruckerei d«> Euztäler» (Inhaber G. Couradi) i» Neuenbürg.