inzwischen sein Taschenfeuerzeug mit Benzin. Dieses Feuerzeug entzündete sich plötzlich und es erfolgte alsbald eine Explosion. Beide jungen Leute waren von einem Flammenmeer umgeben. Faller gelangte schnell ins Freie und kam mit leichteren Verletzungen davon. Kübler aber erlitt so schwere Brandwunden, daß er ins Karl Olga-Krankenhaus geschafft werden mußte, wo er noch am abend verschied.
Stuttgart, 7. Febr. Eine Mitgliederversammlung des sozialdemokratischen Vereins Stuttgart hat beschlossen, die heurige Maifeier wegen des ungünstigen Termins — der 1. Mai fällt auf einen Freitag, der in vielen Betrieben als Lohntag gilt — von einem Demonstrationszug Abstand zu nehmen. Es sollen aber verschiedene Abendfeiern veranstaltet werden.
Leonberg. 8. Februar. Wenn am Dienstag Herzog Albrecht in Vertretung des Königs unseren Pferdemarkt, einen der ältesten und bedeutendsten des Landes besucht, wird ihm von den staatlichen und städtischen Behörden ein feierlicher Empfang bereitet werden.
Ludwigsburg, 7. Febr. Den für Kavallerie- Offiziere der deutschen Armee vom Kaiser für den alljährlichen Dauerritt gestifteten Ehrenpreis hat für das Jahr 1913 im 13. Armeekorps Rittmeister Zeltmann vom Dragonerregiment Königin Olga Nr. 25 erhalten. Er muß den Ehrenpreis zum zweitenmal gewinnen, um in seinen endgültigen Besitz zu gelangen.
Eßlingen, 7. Febr. In der gestrigen Sitzung des Reichstags hat das Plenum entsprechend dem Antrag der Wahlprüfungskommission bezüglich der Anfechtung der Wahl des Abgeordneten List Beweiserhebung beschlossen. Auf das Ergebnis ist man hier sehr gespannt.
Eßlingen, 7. Februar. Die 3 hiesigen Turnvereine haben sich zur Uebernahme des Kreis turn- festes endgültig bereit erklärt.
Tübingen. 8. Febr. In den Neckar ist gestern ein Schwarm Möven eingefallen. Die hübschen Tiere erregen allgemeines Interesse, doch sagt man, sie seien die Vorboten großer Kälte.
Oberndorf, 7. Febr. Als gestern abend die bürgerlichen Kollegien vollzählig zur Beratung auf dem Rathaus versammelt waren, erlosch plötzlich das Licht in den neuen schönen Lampen der elektrischen Leitung. Das hinderte indessen die Mitglieder nicht, in ihren Beratungen fortzufahren und im Finsteren ihre Ansicht herauszusagen. Dann behalf man sich mit etlichen Kerzen, bis nach einer halben Stunde der Schaden behoben war und die Beleuchtung wieder in vollem Glanz erstrahlte. Jetzt konnten die Herren bei einem wichtigen Gegenstand einander wieder „in das Gesicht" sehen.
Gmünd, 8. Febr. Aus Unterböbingen wurde neulich ein Selbstmord berichtet, zu dem die „Remszeitung" unheimliche Einzelheiten meldet. Danach kam die 17jährige Tochter am Morgen des Todestages zu ihrer Mutter ans Bett und fragte nach dem Vater. Ihr sei, als ob sie jemand gezupft hätte. Die Mutter suchte den Vater und fand ihn
erhängt auf der Bühne vor. Nachdem sie ihn losgemacht hatte, rief sie Nachbarn zu Hilfe und zwei Männer trugen den Toten in seine Schlafkammer. Plötzlich brach der Fußboden durch. Der Tote, seine beiden Träger, die Mutter und zwei Kinder fielen samt Bettladen und Kästen in den darunter liegenden Stall. Niemand wurde erheblich verletzt, auch das Vieh nicht.
Bietigheim, 7. Februar. Der Ende der 20 er Jahre stehende, geistig beschränkte Wilhelm Saussele war nach dem Besuch von Eoangelisationsoersamm- lungen in religiöse Wahnvorstellungen verfallen und mußte ins Krankenhaus geschafft werden. Als ihn sein Vater wieder heimholte, stand der Sohn nachts auf, ergriff eine Haue und schlug auf seine Mutter ein, worauf er dem Vater Messerstiche versetzte. Der Kranke wurde alsbald wieder in sicheren Gewahrsam genommen.
Freuden st adt, 8 Febr. Eine aparte Neuerung in den gesellschaftlichen Veranstaltungen des Winters führt eine Stuttgarter Familie ein, die ihre Gäste anstatt zu einem Hausball zu einem Wintersportfest in das Kurhaus Waldeck nach Freudenstadt eingeladen hat. Die 80 Personen zählende Gesellschaft traf gestern abend hier ein und kehrt heute abend wieder nach Stuttgart zurück. Die sämtlichen Räume des Hotels Christophsau wurden ! für die Veranstaltung reizend geschmückt. Abends j fand ein Ball statt, der heutige Tag galt dem ! Wintersport.
i Ellwangen, 7. Februar. Heute nachmtitag ! 3 Uhr ist der 13 Jahre alte Siegfried Siegle, ein ! Sohn des Forstmeisters Siegle in Hohenberg, in der i Jagst durch das Eis gebrochen und ertrunken.
! Nach mehrstündigen Bemühungen konnte die Leiche i einige Meter von der Einbruchftelle entfernt geborgen I werden.
s Ravensburg, 7. Februar. Gestern ist gegen ! Morgen das Thermometer auf 14 Grad Celsius ^ ! heruntergegangen. Das war die kälteste Nacht dieses > Winters. i
! Crailsheim, 7. Febr. In Spaichbühl ist ! der Storch als Quartiermacher erschienen. Das ! i Klima war ihm freilich noch zu frisch und er ist ^ i nach kurzer Umschau wieder gen Süden geflogen, ;
Aber den Frühling hat er der freudigen Jugend > ! doch angekündigt.
! Biberach. 7. Februar. Infolge der lang t s anhaltenden Kälte (10—15 Grad) haben sich hier ! - teilweise die Trottoirs gebäumt. Bei 2 Geschäfts- - j inhabern, die voriges Jahr neue Läden erbauten,
! haben sich infolgedessen die Schaufenster gehoben. Bei einem Ladenbesitzer sind 2 große Schaufenster ! völlig zersprungen und auseinandergeflogen, beim j andern sprangen von 2 Schaufenstern nur größere Stücke ab. Verletzt wurde niemand. Der Schaden ist bedeutend, soll aber durch Versicherung gedeckt merden.
Friedrichshafen. 7. Febr. Nicht direkt nach Dresden, sondern zunächst nach Potsdam ging heute früh 4.20 Uhr die Fahrt des neuen Militär- k luftschiffes „Z. 7", das zwar für die Militärluft
schiffhalle in Dresden bestimmt ist, aber vorher noch einige Fahrten von dem neuen Luftschiffbau in Potsdam aus erledigen soll. Die Fahrt nahm einen sehr raschen Verlauf, denn bereits um ^/.i Uhr erfolgte eine glatte Landung in Potsdam, so daß die weite Reise in wenig mehr als 8 Stunden zurückgelegt wurde. Die Führung hatte Betriebsdirektor Dürr. Künftiger Führer des Militärkceuzers ist Hauptmann Gaissert vom 4. Luftschifferbatmllon in Dresden. Navigationsoffizier Oberleutnant Falck. Die Funkenapparate dirigierte während der Fahrt Dr. Dickmann aus München, der auch die Funken- sprucheinrichlung besorgte. Der neue Potsdamer Luftschiffbau ist erst seit wenigen Tagen in Betrieb. Die technische Leitung hat Obeiingenieur Dörr von der Deutschen Luftschiffahrts Aktien-Gesellschaft, Im übrigen wird der Betrieb als Filiale des hiesigen Luftschiffbau geführt.
Aus StaSt» Bezirk uns Umgebung.
Neuenbürg, 7. Febr. Das bekannte Kraft- Schlayersche Stipendium für hier geborene Realschüler konnte Heuer nicht stiftungsgemäß vergeben werden, da die Voraussetzung — Erlernung eines Handwerks — bei keinem der zur Konfirmation kommenden Realschüler zutraf. Es fiel sonach das Stipendium der Volksschule zu. Da aber zwei gleichgutprädizierte Schüler in Betracht kamen, so mußte das Los entscheiden; den Treffer zog hiebei Otto Keck. Schuhmacherssohn.
Neuenbürg. 7. Febr. Der „Staatsanzeiger" veröffentlicht das Verzeichnis der Mitglieder der Beirats der Verkehrsanstalten für die Kalenderjahre 1914/16. Im Vollmachtsnamen des Königs wurden vom Staatsministerium u. a. ernanntj: Senatspräsident Dr. v. Kiene in Stuttgart. Vizepräsident der Zweiten Kammer, Rechtsanwalt Liesching in Tübingen, Mitglied des Reichstags und der Zweiten Kammer. Hege, Heinrich. Oeko- nomierat in Wilhelmshof, OA. Ludwigsburg; als Ersatzmann Commerell. Karl, Holzschneidewerkbesitzer in Höfen a./E., Mitglied der Zweiten Kammer. Vertreter der Landwirtschaft ist u. a. Schultheiß Max Walther in Aach; als Ersatzmann Gutsbesitzer Ädreas Graf in Seegartenhof, Obecamt Heidenheim. Vertreter des Handels und der Industrie: Wagner, Otto, Fabrikant in Calw; als Ersatzmann Lemppenau, Hermann, Fabrikant in Höfen a./E. Vertreter des Handwerks: Schreinermeister K. Vollmer in Rottenburg; als Ersatzmann Flaschnermeister Henne in Tübingen. Vertreter der Arbeiter (nur für 1914) Schriftsetzer Stoll in Tuttlingen; als Ersatzmann Former Wilh. Esen- wein in Reutlingen.
— Neuenbürg, 9. Febr. Am gestrigen Sonntag fand hier eine Sitzung des erweiterten Ausschusses des Enzgausängerbundes statt, welche sich in vorberatender Weise mit der Feier des 25- jährigen Jubiläums des Bundes in diesem Jahre zu befassen hatte. Einmütig wurde beschlossen, das Gau-Jubiläum durch ein großes Konzert zu begehen.
M a r g a.
Roman von C. Crone.
27) - (Nachdruck verboten.)
„Zwar kenne ich Fannp nicht so, daß ich darüber ein Urteil habe, aber ich halte sie eigentlich für beständig in ihren einmal gefaßten Meinungen", antwortete der junge Graf. „Sie besitzt manchen Vorzug und doch begreife ich den Hannibal nicht. Er hatte damals ganz andere Absichten. —
Aber nun weiter. — Das Staunen über mein Verschwinden hat ganz anfgehört. Man glaubt mich im Auslande, von wo ich erst nach ein paar Jahren zurückerwartet werde. Die Welt ist über mich zur Tagesordnung übergegangen. Wenn Du es also erlaubst, Tante Ulla, bleibe ich fürs erste hier. Zeit habe ick ja dann, und bei Euch ist es so behaglich, Wie sonst nirgends."
„Du weißt, lieber Arco, uns hier im Pfarrhause ist Deine Gegenwart immer ein Gewinn", klang es freundlich zurück.
„Dazu das Entzücken unserer Monika, einen „aunäudigen" Abnehmer für ihre Pfannkuchen zu haben", fügte der Pastor lächelnd hinzu. — „Aber — Du bist noch nicht zu Ende."
Ein paar kurze Atemzüge, ein unwilliges Aufleuchten in den Augen des jungen Grafen ging dem weiteren Bericht voraus.
„Gott Amor scheint auch in der Residenz Hof zu halten", lachte er. aber die Fröhlichkeit klang nicht
echt. „Der lose Schelm scheint sein Spiel nach großem Maßstabe zu betreiben. — Mehrere bekannte Persönlich- keilen haben sich verlobt, einige verheiratet, und man erwartet in der nächsten Zeit noch weitere derartige Kundgebungen."
„Zum Beispiel?" fragte die alte Dame, als der Erzähler inne hielt.
„Meine Cousine Ellinor wird von einem jungen Schotten sehr umschwärmt, und Tante Erna soll es scheinbar gerne sehen. Er stammt aus einem alten Geschlecht und ist sehr begütert. Der junge Mann selbst hat ein vorteilhaftes Aeußere und seine träumerischen Augen richten unter den jungen Damen viel Unheil an. Er aber sieht nur die eine, was ihm schon den Namen „Ellinors Schatten" eingetragen hat. Wie diese über die nächste Ordnung der Dinge denkt — darüber ist man noch nicht im Klaren. Wenn Tante Erna jedoch den Wunsch hat, dann ist Ellinor ja gewöhnt, sich dem zu beugen. Vielleicht thut sie es in dieser Beziehung auch gern."
Graf Arco faltete den Brief zusammen; die Hand bebte, die den Umschlag hielt und die Stimme klang etwas unsicher.
Pastor Biehler ließ seine Hand über das dunkle Haar seines jungen Freundes gleiten.
„Laß Dir sagen, lieber Arco, daß mancher es bereut hat, nicht zur rechten Zeit das rechte Wort gcwrochen zu haben. Abwesenheit und Schweigen sind schlechre Anwälte für das, was wir auf dem Herzen tragen, und verletztem Stolz uachzugeben, hat noch nie ein Unheil verhütet. Dahinter steht ein Dämon, der
sich ins Fäustchen lacht, wenn das Unrecht den Vorzug bekommt. Ueberwinde ihn und Dich selbst und gieb ein Lebenszeichen. Glaube mir, es ist das Richtige."
„Nein, nein, Onkel Hans, niemand wartet auf dieses Zeichen, das weiß ich nur zu gut. Ich verstehe es nicht, mir Shmpathien zu erwerben. Dem einen bin ich ein unberechenbarer Mensch, weil ich nicht mit dem Strom schwimme, dem andern ein Sonderling» der auf das Unerreichbare zusteuert und sich in Extremen gefällt, allen gelte ich nur so viel, wie Verwandtschaft und Bekanntschaft es mit sich bringt. — Den meisten bin ich sicher schon ein Verschollener. Du kennst ja den Wärmegrad der Herzen, wenn man sich zurückzieht. — „Aus den Augen, aus dem Gedächtnis!" — Aber — nun genug der Neuigkeiten. — Jetzt beginnt der Feldzug gegen Deine Bratäpfel, Tante Ulla. Dabei erzähle ich, wie und wo ich die letzten acht Tage zugebracht habe.
Neuntes Kapitel.
Ein eisiger Dezembersturm fegte durch die Straßen der Residenz.
Tagsüber hatte eine bleiche Wiutersonne hin und wieder durch die grauen Wolken gelugt, bei entbrechender Dunkelheit begann der Schnee sich vom Himmel zu lösen und häufte sich rasch, wo der Wind ihn nicht emporwirbclte.
Vom Hofe war die Ansaae zu einem musikalischen Abend ergangen.
(Fortsetzung folgt.)
das an einem Son ds. Js. in der Tur soll und bei dem Vortrag von Einzel — Die Gauversar Conweiler statt.
Neuenbürg, ' Musterung der Vo des Volksschulamtes Februar, vormittag ! Geschäftszimmer de Schloßstraße 24 — 1914 — statt. Bis sind Prüfungszeugn Bezirkskommando L>
/X Gaistal, i waren auf heule nac im Gasthaus zur Lin ung eines Bauer und Ziel solcher Be den Spalten des En es sich um Gründun bargemeinden Hände einer eingehenden < Der Bezirksvertreter Vortrag mit dem E Mitglieder in die c Vorstandschaft überm Zieflensberg, dem al Keller, sowie als Christian Weißing Hauer Karl Keller Seite stehen.
** Pforzheim, Maskenball war gegen die Bälle vor geringer. Voriges ^ der Frequenz auf di, von 3 auf 4 50
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' Am 12. Febrr Dienstgebäude des B suchung derjenigen V schulamts, welche sich 1914 zur Ableistung statt.
Noch nicht mili dürfen sich zum Dier Der Ausstellun Falle nicht.
Ein Recht au einzustellenden Lehrer Rechnung getragen v Die schriftlicher sind bis spätestens t einzureichen.
Dieselben habe Rufnamen unterstriö namen und Vornan nicht, Gewerbe oder Religion. Ferner Losungsschein beizufü Calw, den 1t
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Die Gemeinde Weil Frei mit Borgfrist bis 1.
123 E 632 635 510 480 495 550 1820 1070 1785
Die Zusammer Rathaus.
Weiler, den 7.