Schwiegervater nicht und als die Mutter Bedenken über die Existenz dieses Schwiegervaters äußerte, reifte der Mann mit seiner jungen Frau nach San Remo unter dem Vorwand, er müsse dort eine Erb­schaft anfteten und werde dann nach Stuttgart zurückkehren. Als das Paar längere Zeit nichts von sich hören ließ und auch nicht in Stuttgart eintraf, wandte sich die Mutter, nachdem alle anderweitigen Nachforschungen nach dem Verbleib ihrer Tochter ohne Erfolg waren, an die Behörden in San Remo, weil sie befürchtete, daß ihre Tochter einem Schwindler in die Hände gefallen sei, der auch ihre Korre­spondenz unterschlage. Inzwischen traf die Zeitungs- Nachricht über die Bluttat in San Remo hier ein. Wie nun jetzt gemeldet wird, ist der angebliche Amerikaner Longfeld-Wolf als der 30jährige Albert Wolf aus Thann m Bayern feftgestellt worden. Er hat angeblich noch einen Diebstahl von 16 000 Mark auf dem Gewissen und war deshalb schon vorher von der deutschen Polizei gesucht worden. Wolf scheint außerdem noch mehrere Verbrechen in Frankreich verübt zu haben.

Stuttgart, 2. Februar. Nach der im Reichs- Eisenbahnamt aufgestellten Nachweisung der Unfälle beim Eisenbahnbetrieb auf deutschen Eisenbahnen (ausschließlich Bayerns) im Monat November 1913 nehmen unter 32 Verwaliungeq die württ. Staats­eisenbahnen die 7. Stelle ein; 25 Verwaltungen hatten verhältnismäßig mehr und nur 6 Verwaltungen weniger Unfälle.

Tübingen, 2. Februar. Für die Stelle des Universtiätsamtmanns ist lautSchwäb. Merkur" Palizeiamtmann Dr. Knapp von Stuttgart aus­ersehen. (Dr. Knapp war bekanntlich vorher Rechts­anwalt in Neuenbürg. Die Red.)

Gmünd, 3. Febr. Auf dem Bahnhof Maitis der Nebenbahn GmündGöppingen versuchte ein junger Bahnhilfsarbeiter am Sonntag abend nach Abgang des letzten Zuges nach Gmünd den Haupt­mann von Köpenick zu spielen, indem er sich dem Slationsbeamten als Kontrolleur vorstellte. Der Beamte ging scheinbar auf das Ansinnen, ihm die Bücher vorzulegen, ein, bis er seinen Revolver er­reicht hatte, mit dem er den Spaßvogel zur Ergebung zwang. Er wurde in den Ortsarreft und Montag früh nach Göppingen gebracht. Die Sache dürfte bei der Bahnbehörde wohl nicht als Spaß aufgefaßt werden.

Riedlingen. 3. Febr. In Andelsingen ist das Sägewerk von Kessel niedergebrannt.

Wurzach, 3. Febr. Die Firma Urban Bökeler, Dampfsägewerk, Zimmergeschäft und Hvlzhandlung, hat vergangenen Donnerstag Konkurs angemeldet. Nebenbei sind verschiedene Geschäfts- und kleinere Leute von hier und wohl auck der Umgebung mehr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen. Der Be­trieb wird vorerst, was vor allem im Jnteresfe der Arbeiterschaft zu begrüßen ist, vom Konkursverwalter weitergeführt.

Vom Bodensee, 3. Febr. Das Eis auf dem Unterste ist durch dis scharfen Frostnächte der letzten Woche und über den Sonntag so stark gewo den. daß bereits ein regelrechter Automobilverkehr zwischen Radolfzell und der Insel Reichenau be­gonnen hat.

Aus SlaSt, Bezirk unS Umgebung.

Neuenbürg, 2. Febr. Am gestrigen Sonntag nachmittag hielt die Kraftwagen-Gesellschaft NeuenbürgHerrenalbWildbad G. m. b. H. ihre vierte ordentliche Mitgliederversammlung im Saale zurSonne" ab. Der Vorsitzende des Aufstchtsrats. Oberamtspfleger Kübler, begrüßte die von etwa 40 Mitgliedern besuchte Versammlung und gab einen übersichtlichen Bericht über die Be­triebsführung und das Ergebnis des Betriebs im Jahre 1913. Er konnte mitteilen, daß. wenn auch der letzte Sommer wieder kein normaler gewesen sei, doch der Betrieb im allgemeinen durchaus normale Verhältnisse und ein nicht ungünstiges Ergebnis auf­weise. Dasselbe sei auch bezüglich der Calwer Strecke zu sagen, wenn auch da noch manches zu wünschen übrig bleibe. Der Sommrrbetrieb erforderte 6 Wagen, während in den letzten Wintermonaten fast ausschließlich der geschlossene 14sitzige Kraftwagen III X. 13 in Dienst gestellt war. An den übrigen 5 großen Wagen wurden gründliche Reparaturen vorgenommen, womit 4 Chauffeure den Winter über beschäftigt waren. Daß diese Wagenreparaturen in der eigenen, im vorigen Jahre geschaffenen Werk- stälte bewerkstelligt werden können, sei ein besonderer Vorteil, weil größere Kosten entstehen würden, wenn die Reparaturen von der Fabrik ausgeführt werden müßten. Der Wagenschuppen erforderte einen neuen Betonboden mit einem Kostenaufwand von rund

' 700 Der Fahrplan sei auch im kommenden Sommerbetrieb wieder möglichst günstig einzurichten. Die Generaldirektion der württ. Verkehrsanftalten habe auf Anregung die Einrichtung getroffen, daß das Postamt Herrenalb sowohl für Reisende nach entfernten Bahnstationen, als auch für die Autofahrten Fahrkarten abgibt. Ferner wird angestrebt, daß in den Kursbüchern bei dem Fahrplan der Enztalbahn auf die Autolinie nach Herrenalb aufmerksam ge­macht wird. Der Vorsitzende schloß seine übersicht­lichen Darlegungen mit Dankesworten an die Ge­schäftsführer der Gesellschaft. Der erste Ge­schäftsführer. Kassier und Betriebsleiter Kaufmann Lutz brachte hierauf den Rechnungsabschluß für das Jahr 1913. der vollständig und übersichtlich gedruckt vorlag. zum Bortrag, indem er zu den einzelnen Positionen nähere Erläuterungen gab Er betonte dabei, daß sich die Einnahmen gegenüber dem Vor­jahr gesteigert haben, daß ebenso aber auch die Ausgaben gewachsen sind; unter letzteren befindet sich namentlich der um nahezu 5000 ^ größere Posten für Benzin, der durch das erheblich teurer gewordene Benzin, aber auch durch den Mehrver­brauch von ca. 6000 Kilo seine Erklärung finde. Für 1914 können jedoch wieder günstigere Abschlüsse gemacht werden. Wir erwähnen aus dem Rechnungs­abschluß einzelne Positionen, denen wir zur Ver­gleichung die entsprechenden Zahlen der Rechnung des Vorjahres 1912 in Klammern beifügen. Das Stammkapital beträgt Ende 1913 wie im Vorjahr 45 000. in 90 Anteilen. Anlehenkonto (unver­zinsliches Kapital der K. Generaldireklion der Posten) ^ 6000. , das vor der Stadt Calw gegebene, zu 4°/a verzinsliche Anlehen beträgt 20000.. Einnahmen aus Kursfahrten Neuenbürg HerrenalbWildbad 30 587 (^ 26 036.), WildbadTeinachCalwLiebenzell 9182.50 (^ 6557.90), aus Sonderfahrten in Neuenbürg HerrenalbWildbad ^ 23 236 (^ 15054.), in Teinach. Calw. Hirsau und Liebenzell ^ 2745. (-^ü 1583.), Poftfuhrvergütung ^ 1589. (^ 1580). diverse Einnahmen 1246. (),

Guthaben an Calw ^ 300. (^ 1317). Als Wen der Kraftwagen stehen nach Abschreibung von 20°/o zus. ^ 52 700. (.^ 58138.) zu Buch. Bankkonto 10 063. (°^ 3696). An haupt­sächlichsten Ausgaben stehen im Soll: für Benzin ^ 10 253. (^ 5544. ). Gummi 7532 (^ 6567. ). Oel u. Fett ^ 1551. 1249.),

Versicherungen 4688. (<^l 4034.), Personal­

kosten ^ 8599. (-^ 6888). Reparaturen und Ersatzteile 5378 (°^L 2845). Abschreibungen an Wagen. Mobilien und Immobilien 22948 (-/A 18 853). Bei der zur Deba'te gestellten

Rechnung kam zunächst in eingehender Weise der auf der Calwer Strecke sich ergebende Abmangel von 3059. und das bestehende Vertragsverhältnis zur Sprache. Es handelt sich lediglich um einen theoretischen Abmangel, für dessen Uebernahme auf die Gesellschaft gewichtige Billigkeitsgründe in Be­tracht kommen, weshalb dementsprechend beschlossen wurde. Der Betrag von 300 der Amtskorpo­ration Calw wird jedoch herangezogen, so daß sich der Abmangel um diese Summe verringert. Be­züglich der Beanstandung der PositionenVersicher­ungen" undBenzin" (s. oben) konnte von Seilen des Vorsitzenden und des Betriebsleiters gleichfalls die erwünschte Aufklärung gegeben werden. Bei der Beschlußfassung über die Dividende von 4°/o wurde von mehreren Seiten dem Wunsche Ausdruck ge­geben. man möge sich möglichst bald von der Post- verwaltung bezüglich ihres Darlehens frei machen. Es kommen nun also wieder 4°/° Dividende von dem 45 000. betragenden Stammkapital zur Verteilung. Auf neue Rechnung vorgetragen werden ^ 1786.72. (Für Belohnung pro 1913 an die Geschäftsführer Lutz und Meisel wurden -^11800. debattelos genehmigt.) Der nächste Gegenstand der Tagesordnung, der alsSonstiges" bezeichnet war. betraf den Antrag des Aufsichtsrats und der Ge­schäftsführung auf Anschaffung eines sogen. Luxus­wagens mit 6 Sitzplätzen. Hierüber kam es zur eingehenden Aussprache; die Meinungen waren sehr geteilt, so daß über diese Frage schriftlich abgestimmt wurde. Nachdem von der Betriebsleitung das Be­dürfnis eines Luxuswagens nachgewiesen und der Antrag auch sonst von verschiedenen Seiten lebhaft unterstützt worden war, wurde die Anschaffung des Wagens mit 23 gegen 17 Stimmen zum Beschluß erhoben. Hierauf erfolgte durch Zuruf die Wieder­wahl der Aufsichtsratsmitglieder Gollmer, Kaiser und Grüb; gleichzeitig auch die Wahl des Hof- apolhekers Dr. Metzger-Wildbad an Stelle des im Februar vor. Js. verstorbenen Direktor Schnitzer.

* Nach dem Statut waren in den Aussichtsrat zwei

Mitglieder von Neuenbürg und je 1 von Herrenalb und Wildbad zu wählen. Nach Erledigung all dieser wichtigen Punkte der Tagesordnung wurde noch ein erst vor wenigen Tagen eingegangenes schriftliches Gesuch von Schultheiß Kienzle-Con­weiler behandelt, in welchem die Arbeiterschaft von Conweiler und Scywann bittet, der Frage der Ein­führung von Fahrten mit Arbeiterfahrkarten näher zu treten. Es wird dabei hingewiesen auf das Unternehmen der Firma Dieter!« u. Co.-Stutlgart, welche verschiedene Aatolinien, so auch die von Oeschelbronn nach Niefern betreibt. Die Ortsoor- fteher von Conweiler und Schwann traten persönlich lebhaft für das neue Projekt ein, des weiteren äußerten sich dazu der Vorsitzende der Versammlung und der Betriebsleiter unserer Kraftwagen-Gesellschaft. Es wurde darauf der Auffichrsrat und die Geschäftsführung mit der weiteren Behandlung der Sache betraut und es soll von dem Ergebnis der Beratung abhängig gemacht werden, ob im Laufe dieses Jahres noch eine außerordentliche Versammlung anzuberaumen sei. Die gestrigen Verhandlungen nahmen eine außer­gewöhnlich lange Zeit, nämlich volle 3 Stunden in Anipruch. Wir schließen unseren Bericht mit dem lebhaften Wunsche, das zeitgemäße Unternehmen, das in so gemeinnütziger Weise dem Verkehrsbedürfnis in unserer z. T. noch eisenbahnlosen Schwarzwaldgkgend entspricht, möchte sich in aufsteigender Linie weiter entwickeln und immer befriedigend gestalten.

Pforzheim, 2. Febr. In Stuttgart st.arb heute früh im Marienhospital. 57 Jahre alt. der Bauunternehmer Chr. Käser, der seit 10 Jahren Hauptmann der hiesigen Freiw. Feuerwehr, seit langen Jahren im Bürgerausschuß tätig war und sonst noch Ehrenämter bekleidete. Die Baufirma Käser hat hier und in der Umgegend eine große Zahl Bauten, u. a. auch eine Reibe Schulhäuser und Kirchen (so auch die Kirche in Höfen), erstellt. Hr. Käser suchte in der Stuttgarter Anstalt Heilung von schwerem Herz- und Nierenleiden. Seine Be­erdigung findet hier am Mittwoch nachmittag statt.

Pforzheim, 3. Febr. Das große Künstlerfest, das in den vereinigten Sälen des Museums unter dem NamenBöser Bubenball" ftattfand, erfreute sich eines enormen Besuches des hiesigen Publikums. Die Festräume waren mit künstlerischem Geschmack ausgeschmückt und herrschte fast bis zum Morgen die fröhlichste Stimmung, durch das abwechslungsreiche Programm und die mannigfachen Arrangements der Unterhaltung.

Nach einer Verfügung der Generaldirektion der Staatseisenbahnen darf die rote Mütze im Dienste nur noch von den Aufsichtsbeamten sowie von den Fahrdienstleitern getragen werden, die zugleich Auf­sichtsbeamte sind. Die in der Tragzeit befindlichen roten Mützen des Personals, das sie zufolge dieser Einschränkung nicht mehr tragen darf, müssen wieder abgeliefert werden.

TklkWMM an dknEiytiiln".

Heilbronn, 4 Febr. (Telegr. an den Enzt.. 8.30 Uhr vormittags). Hauptlehrer Wagner ist infolge des Beschlusses der Strafkammer im Ein­verständnis mit der Kgl. Staatsanwaltschaft außer Verfolgung gesetzt und dauernd in eine Irren­anstalt überführt worden.

WorausfichtticHe Witterung.

Im Nordwesten verringert sich der herrschende Nieder­druck. Sonst ist die Wetterlage nicht wesentlich verändert. Da aber der Antrieb zu föhnigen Strömungen nachgelassen hat, so ist ziemlich trübes Weiter, jedoch ohne wesentlichen Niederschlag, zu erwarten. Dabei wird mäßig kalte Tempe­ratur eintrelen.

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reine» Oesickt, rosige», ju^eväknsede» ^u»»edea imä «in dienäenä schöner ?emt. ^ ^Ile» äie» erreu^t äie «etilO

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Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Me eh, für das Feuilleton und den Inseratenteil: G. Conradt in Neuenbürg.

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der sich verborgen in Dobel in der Nacl schweren Diebstahls ve hier und sofortige Mitb Den 3. Februar

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mittags 4 Uhr, das S Hr. Bezirksnot! Konkursverwalter erm Konkursford erui dem Gerichte anzumel Zur Beschlußfas oder die Wahl eines eines Gläubigeraussch Z 132 und 134 der sowie zur Prüfung der Samstag de« 28 vor dem hiesigen Amt Allen Personen, Sache im Besitz habe sind, wird ausgegeben, folgen oder zu leisten, Besitze der Sache un aus der Sache abgesoi dem Konkursverwalter machen.

Neuenbürg, den

IltillMge!

Die Erben des Landwirts auf der Kuü

am S. Februa

im Ratsaal hier zun zum Verkauf:

I.

1) die Hälfte an Ge

gebäude der ganzen Parz Wiese d

2) Parz. Nr. 1247:

3) 576:

4) .. 512:

II.

1) Parz. Nr. 379/1

2) .. 378:

Bedingungen lieo

Den 2. Februar 191

Verkauf ein

In der Nachlaßs Schmiedmeisters hier, nebst einem Werkstatts liegenden, über 3 n gro gehörigen Einrichtungsi

Montag den 1

nnter Leitung des Unte freiwilligen öffentlichen Der Verstorbene auf dem Anwesen bet Kundschaft hinterlaffen erbaut. Das gesamte ' Die Scheuer im Werte Wieder weiterveräußert Birkeufeld, 2 .