einer Anleihe für Griechenland in Berlin habe es sich hierbei nicht gehandelt.

In Petersburg erfolgte am Mittwoch die Unterzeichnung der russisch-preußischen Grenz­konvention. betr. die Regelung der Grenzstrecke von der Memel bis zum Pissaflusse, durch den rus­sischen Minister des Auswärtigen und den deutschen Botschafter. Bon offiziöser Petersburger Seite werden die im Auslände, namentlich in Frankreich, aufgetauchten Gerüchte, die russischen Putilow-Waffen­werke seien an Krupp verkauft worden, als auf Erfindung beruhend bezeichnet.

In Bulgarien hat der Wahlkampf anläß­lich der Neuwahlen zur aufgelösten Sobranje in aller Schärfe eingesetzt. In den Donaustädten und in den Wahlkreisen Warna und Burgas sollen sich russische Agenten Herumtreiben und sich bemühen, die Bevölkerung gegen die Regierung auzuwiegeln. Das Ministerium Radoslawow bat alle Maßnahmen ge­troffen, um die Ruhe und Ordnung bei den Wahlen aufrecht zu erhalten. Zur Frage der Aegäiscken Inseln wird neuerdings gemeldet, daß die englische Antwort auf die in London überreichten gleich­lautenden Noten der Dceibundsmächte betreffs der englischen Vorschläge nunmehr ergangen sei und im wesentlichen mit der Stellungnahme des Dreibunds in der Jnselfrage übereinstimme. Die englische Antwort wird speziell in Wiener politischen Kreisen als durchaus geeignet bezeichnet, ein völliges Ein­vernehmen zwischen den Großmächten in der Jnsel­frage herbeizuführen. Den Vorschlägen Oesterreich- Ungarns und Italiens wegen Entsendung eines gemeinsamen österreichisch-italienischen Expeditions­korps nach Albanien zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung in diesem Lande haben die übrigen Mächte dem Vernehmen nach zugestimmt.

Württemberg.

Stuttgart, 29. Januar. Die Königin ist gestern hierher zurückgekehrt. Die Schwester der Königin. Prinzessin Alexandria von Schaumburg- Lippe, ist heute zum Besuche hier eingetroffen.

Stuttgart. 30. Jan. Die Königin begibt sich mit ihrer Schwester, der Prinzessin Alexandra von Schäumburg-Lippe . morgen zu kürzerem Aufenthalt nach Italien und zwar zunächst nach Venedig.

Stuttgart, 30. Jan. Die Zweite Kammer befaßte sich auch in ihrer heutigen Sitzung mit Eisenbahnbaugesuchen und übergab die Bitte um Erbauung einer normalspurigen Nebenbahn von Neuenbürg nach Marxzell der Regierung zur Erwägung. Von-dieser 15 Kilometer langen Bahn kämen 9 Kilometer auf badisches Gebiet zu liegen. Nach Mitteilung des Ministerpräsidenten würde sie ganz außergewöhnlich hohe Kosten verursachen. Die von Regierungsbaumeifter Wallerftein gemachten ersten Berechnungen bezeichnete der Minister als erfahrungs­gemäß viel zu niedrig. Weiterhin beschäftigte sich das Haus mit verschiedenen Eingaben, die eine weitere Erschließung der Alb anstreben und die Er­bauung einer Bahn von Oberlenningen über Feld- ftetten nach Ulm, ferner die Fortführung der Ermstal- bahn von Urach nach Münsingen und den Umbau der Zahnradstrecke Honau-Lichtenstein in eine Adhäsions­bahn vor der Erbauung der Bahn Urach-Münsingen bezwecken. Der Ausschuß beantragte, alle diese Ge­suche der Regierung zur Erwägung zu überweisen und auszusprechen, daß ein Bedürfnis zum Bau einer zweiten ein- oder zweigleisigen Hauptbahn über die Alb zur Zeit nicht nachgewiesen werden kann und daß es mangels ausreichender Unterlagen derzeit nicht möglich ist, eine Entscheidung darüber zu treffen, ob für eine spätere noch nicht absehbare Zeit ein drei- bezw. viergleisiger Ausbau der jetzigen Haupt­bahn oder eine zweite Hauptbahn über die Alb ins Auge gefaßt werden soll. Den Bericht des Aus­schusses erstattete der Abg. Locher (Z.) Der Abg. Bräuchle (V) ging bei der Wahrung seiner Be- zirksintereffen sehr energisch zu Werke und verlangte in längeren Ausführungen, die vielfach von Heiter­keit begleitet waren, für die Durchführung seines, Antrags von Urach nach Münsingen eine Hauptbahn ! zu bauen und dafür gleich in den nächsten Etat die erste Rate einzustellen, von dem Minister nichts weniger, als daß er sich das Geld dafür in Berlin vom Wehibeitrag zahlen lasse. Der Abg. Nübling (B.K.) meinte, wenn man schon nicht so großzügig sein wolle, einen 12 Kilometer langen Tunnel unter der Alb durchzuführen, so solle man doch diesem Projekt der Albüberschienung zustimmen. Mit einem verlegenen Lächeln der Regierung lasse sich die Sache ! nicht abtun. Ministerpräsident Dr. v. Weizsäcker ' stellte diesen Bezirksplänen ruhige von den Interessen

des Landes diktiert« Erwägungen gegenüber und er­klärte, der Güterverkehr erfordere absolut keine weitere Hauptbahn. Zunächst sei auch kein Bedürfnis für ein drittes oder viertes Gleis auf der Strecke Plochingen Ulm vorhanden. Da ein Dringlichkeits- bedürfnis nicht voilrege. lasse es sich verantworten, wenn man die Fragen ruhig prüfe. Der Tunnel durch die Alb müßte 1516 Kilometer lang sein und würde 5060 Millionen kosten, außerdem jähr­lich 3 Millionen für die Unterhaltung. Nach weiteren Ausführungen der Präsidenten v. Stieler. der Ab­geordneten Wieland (N.), Nübling (B.K.) und v. Kiene (Z.) wird die Debatte geschlossen. Die Abstimmung wird mit den übrigen Abstimmungen vorgenommen. Schluß 1 Uhr. Nächste Sitzung morgen vormittags 9 Uhr.

Stuttgart, 30. Jan. (Generalpardon 1913 ) Mit Bezug auf die Anfrage von Vertretern aller Parteien der Zweiten Kammer teilt heute der Staais- anzeiger mit. das Finanzministerium habe an die untergebenen Steuerbehörden Weisung dabin gelangen lassen, daß die Befreiung von der Verpflichtung zur Nachzahlung der Steuer ^ür frühere Jahre nach Maßgabe des H 68 des Wehrbeitragsgesetzes (General­pardon) das Sleuerjahr 1913 mit umfaßt, und daß die Vorschrift des tz 63 auch zu Gunsten der Erben eines Beitragspflichtigen wirkt.

Stuttgart, 30. Januar. Generalmajor z D. v. Monsterberg, der von 18991903 das hiesige Jnf.-Regt. Nr. 125 kommandierte, ist in Willmers­dorf bei Berlin gestorben.

Stuttgart, 30. Januar. Nachdem die Stadt Stuttgart schon vor mehreren Monaten wegen des Ankaufs von Radium und Mesothorium für die städt. Krankenhäuser mit verschiedenen Firmen in Unterhandlung getreten war, ist gestern das erste Quantum Mesothorium 50 Milligramm in den Besitz der Stadt gelangt. In den nächsten Tagen werden weitere 50 Milligramm eintreffen. Dieses Quantum wird der geburtshilflich-gynäkolog­ischen Abteilung des Katharinenhospitals und deren Vorstand (Prof. Dr. Barsch) zur Verfügung gestellt werden. Die Menge kann als genügend zur Behand­lung von krebskranken Frauen bezeichnet werden.

Stuttgart. 29. Jan. Die Zahl der Aerztinnen in Stuttgart bat sich wiederum um eine vermehrt. Frau Dr. weä. Greeff, geb. Breitung, die zuletzt an der hiesigen Säuglingsheilstätte und vorher am Hamburgischen Kinderseehospital tätig war, hat sich hier als praktische Aerztin und Spezialärztin für Kinderkrankheilen niedergelassen.

Finanzieller Äochenrückblick. Die Börse war in dieser Woche fest gestimmt. Sie verriet einen auffallenden Optimismus gegen die neuen Schwierigkeiten in der internationalen Lage, besonders gegen dis Gefahr eines nochmaligen Krieges zwischen Griechenland und der Türkei. Das Geschäft wurde vollständig beherrscht durch die große Besserung der Geldmarktverhältnisse, namentlich durch die Diskonto­ermäßigungen, die nicht nur die Reichsbank, sondern auch die Bank von England und nun auch Frank­reich vorgenommen haben. Gerade aus letzterer Tatsache schöpft die Spekulation ihr Vertrauen auf eine Erhaltung des Friedens und beruft sich darauf, daß ernste Schwierigkeiten im Ausland sich stets zuvor in der Diskontpolitik anzukündigen pflegen. Da außerdem neuerdings bessere Konjunkturnachrichten aus der Industrie Vorlagen, so blieb auch eine stärkere Beteiligung des Privatpublikums am Börsen­geschäft nicht aus.

Reutlingen, 29. Jan. In den gewerblichen Vereinigungen des Schwarzwaldkreises hat eine kräftige Bewegung gegen ein neues Handwerkskammer­gebäude eingesetzt. So war man auf einer kürzlich in Nagold abgehaltenen Versammlung des nord­östlichen Schwarzwaldgaues der württ. Gewerbe­vereine allgemein der Ansicht, daß dieser Bau noch hinausgeschoben werden soll und könne, einmal weil die Lage des Handwerks, dem die seither vielfach von den Gemeinden bestrittenen Handwerkskammer­beiträge bei dem stetigen Steigen wohl zur Selbst­leistung zugewiesen würden, nicht zur Tragung immer weiterer Lasten angetan sei. dann aber auch, weil man zunächst durch Verwendung der Kammersekretär- wohnung zu Kammerzwecken helfen könne und bei gutem Willen das erst vor kurzer Zeit erworbene Kameralamtsanwesen in Reutlingen noch lange ge­nügen dürste. Die Delegierten zur Handwerkskammer wurden gebeten, ihren ganzen Einfluß in diesem Sinne geltend zu machen. Nach derSchwarzw. Kreiszeitung" teilen weile Kreise des Handwerks auch in den übrigen Bezirken des Schwarzwaldkreises diese Ansicht. Der Neubau eines Handwerkskammer­gebäudes ist durchaus noch keine ausgemachte Sache. Die Stadtgemeinde Reutlingen hat für diesen Zweck

zwar den Platz Ecke Urban- und Charlottenstraße, der jetzt Spiel und Sport dient, zur Verfügung ge>' stellt; ob er von der Handwerkskammer aber über­baut werden wird, steht noch dahin. Zur Frage eines Kammerneubaus äußert sich nun eine Stimme aus Handwerkerkreisen imSchwarzw. Boten". Im Bejahungsfall sei die zweite Frage, ob eine Ver- legung der Kammer statifinden solle. Er meint, daß die Lage von Reutlingen für den Kammerbezirk direkt ungünstig ist, weil den Gewerbetreibenden von Tuttlingen, Schwenningen, Neuenbürg rc. die Reise dahin zu weit sei. Man sollte darum im Falle eines Neubaus das Augenmerk darauf richten, einer geographisch und hinsichtlich des Verkehrswesens, günstiger gelegenen Stadt wie Tübingen den Sitz der Kammer zuzuweisen. Ein Blick auf die Eisen- bahnkarte überzeugt, daß Tübingen als Knotenpunkt verschiedener Bahnlinien die günstigste Lage für den Kammerbezirk hat. Die Kammermitglieder mögen sich gründlich diese Frage überlegen und ganz objektiv und unabhängig abstimmen.

Tübingen. 20 Jan. Das Schwurgericht hat die 20 Jahre alte aus Neusten gebürtige Bauern- tochler Katharine Weil in Gönningen und den 30- jährigen, von Oeschingen gebürtigen Bauern Jakob Buck in Gönningen zu 4 bezw. 6 Monaten Ge­fängnis verurteilt, weil sie im Mai versuchten, das Buck'sche Wohnhuus samt Scheuer in Brand zu stecken. Das Feuer wurde von der Mutter Bucks entdeckt und die Gefahr beseitigt. Die beiden hatten ein Liebesverhältnis, das die Eltern aber verboten. Buck wollte sich den Versicherungsbetrag verschaffen.

Hohenheim, 30. Jan. Heute früh wurde von den Instrumenten der Erdbebenwarte ein sehr starkes Fernbeben ausgezeichnet. Der Haupt­ausschlag erfolgte 5 40 Uhr. Jedenfalls liegt der Herd außerhalb Europas.

Biberach, 30. Jan. Heute früh zwischen */r und ^/i6 Uhr hat der Seismograph der hiesigen Erdbeben­warte ein starkes Fernbeben angezeigt.

Schramberg. 29. Januar. Die nahezu ein Jahrhundert bestehende, weit bekannte Strohhuifabrik I. P. Haas u. Co. wird aufgelöst und die dazu gehörenden Grundstücke als Baugelände verkauft. Etwa 80 Arbeiter und Angestellte werden brotlos.

Laichingen, 29. Januar. Vor einiger Zeit machte sich bei der Wasserleitung ein Rohrbruch bemerkbar, der aber nicht gefunden werden konnte. Nunmehr soll es nach derSchwab. Albzeitung" mit Hilfe der Wünschelrute gelungen sein, den längst gesuchten Bruchort zu ermitteln und de« Schaden zu beseitigen.

Kus Staöt» Bez irk u nS Umgebung.

Neuenbürg, 31. Januar. Aus der gestrigen Verhandlung in der Zweiten Kammer betreffend die erneute Bitte der Mitglieder des Engeren Eisen­bahnausschusses für eine normalspurige Nebenbahn Neuenbürg-Marxzell vom 19. Januar 1913 um baldige Erbauung dieser Bahn teilen wir für heule folgendes mit: Der Berichterstatter, Abg. v. Kiene, führte aur: Die erste Bitte dieses Eisen­bahnausschusses sei der Regierung nur zur Kenntnis­nahme überwiesen worden. Jetzt sei das Projekt umgeändert worden und es empfehle sich seineEr­wägung". Die 5 württ. Orte und die badische Gemeinde Langenalb haben weitgehendes Entgegen­kommen hinsichtlich des Grund und Bodens zugesagt. Als günstige Momente dürfen angeführt werden die wirtschaftlichen Verhältnisse in den betr. Gemeinden, die Sägewerke im Holzbachtal. Er bitte um Annahme des Ausschußantrags. Der Abg. Commerell trat in längeren Ausführungen für das Projekt ein; er erinnert an das frühere Projekt, das als Anfangs­und Endpunkt badische Orte hatte. Jetzt habe man Neuenbürg als Ausgangspunkt gewählt und die Linie werde 5 Kilometer kürzer. Die Bahn sei nicht nur für die an ihr gelegenen Gemeinden von größter Wichtigkeit, sondern auch für die entfernter liegenden, so vor allem Dobel und Loffenau. Der Arbeiler- verkehr würde allein die Rentabilität der Linie sichern. Jetzt sei es nicht verwunderlich, wenn die Arbeiter der Heimat den Rücken kehren und sich an ihrem Arbeitsorte, in Pforzheim, ansiedeln. Die Gegend sei übrigens in jeder Beziehung wirtschaftlich entwicklungsfähig, man denke nur an den Holzreichtum. Handel und Gewerbe geben in jenem Bezirke den Ausschlag, nicht die Landwirtschaft, wie die Regierung wohl anzunehmen scheine. Er bitte um Annahme des Ausschußantrags, da ein Antrag auf Berück­sichtigung keine Aussicht habe. Ministerpräsident Dr. v. Weizsäcker: Er müsse darauf beharren, daß dieses Projekt finanziell ganz besonders ungünstig sei. Der Kilometer würde sich auf 348000 ^

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