Kurven; die 2 Kilometer lange Strecke wurde in 10 Min. 30 Sek. gut geleistet. Klasse I. 1. Frl. Hertha van den Valentyn, 2. Frl. Helene Silbereisen, Pforzheim, 3. Frl. Müller, Stuttgart. Klasse II.
I. Frau Kohlschein, 2. Frl. Riedinzer. 3. Frau Dr. Ungerer. Pforzheim. Sprunglauf der I>,
II. und Altersklasse. Klasse I. 1. Adolf Volz, Pforzheim, 2. Bertsch. Weinheim, 3. P. Komp, Bühl. Klasse II. 1 . Werner Hafner, 2. Petersen, Karlsruhe, 3. O. Ungerer, Pforzheim. Ehrenpreis der Stadt Wildbad — silberner Becher — für den weitesten, gestandenen Sprung und Ehrenpreis des Wintersportvereins Witdbad — silberner Becher — für den schönsten Sprung Adolf Volz, Ortsgruppe Pforzheim. Weitester Sprung I. Albrecht, Pforzheim (22 Meter).
Calw, 26. Jan. In Neuweiler kamen die Kinder des Pfarrers Maier beim Rodeln unter einen Fuhrschlitten und sind unter den Pferden hervorgezogen worden. Beide Mädchen sind verletzt.
Calw, 27. Januar. In Kohlerstal sind eine Anzahl italienische Arbeiter, die beim Stollenbau in Teinach beschäftigt sind, nach reichlichem Alkoholgenuß aneinandergeraten und haben nach ihrem heimatlichen Brauch zum Messer gegriffen. Ein gewisser Bossi hat zwei Kameraden durch Stiche im Unterleib schwer verletzt. Obgleich sie im hiesigen Krankenhaus operiert wurden, dürften sie kaum mit dem Leben davonkommen. Der Messerheld ist verschwunden.
Ünterreichenbach, OA. Calw, 26. Januar. Der 20 Jahre alte ledige Goldarbeiter Wilhelm Bohnenberger hier schoß sich eine Kugel in die Brust. Statt in das Herz traf er die Lebergegend und durchlöcherte sich die Gedärme. Er liegt im Spital in Pforzheim im Sterben. Der Beweggrund ist unbekannt.
Nagold, 27. Jan. Auf den gestrigen Viehmarkt waren zugeführt: 54 Stück Ochsen und Stiere. 78 Stück Kühe, 50 Stück Jungvieh (Kalbinnen und Rinder) und 38 Kälber, was gegen letzten Markt bei den Ochsen und Stieren ein Mehr um 26 Stück, bei den Kühen ein Weniger um 20 Stück, bei dem Jungvieh ein Mehr um 41 Stück und bei den Kälbern ein Mehr um 12 Stück bedeutet. Es waren ziemlich viele Käufer am Platze. Der Verkauf ging lebhaft. Erlöst wurde für ein Paar Ochsen 1065 - bis 1240 für eine Kuh 280—520 für ein f Stück Jungvieh 240—500 und für ein Kalb ! 140—190 Auf dem Schweinemarkt waren E zugeführt: 153 Läufer- und 192 Milchschweine. ! Erlöst wurden für ein Paar Läuferschweine 51 bis ! 114 und für ein Paar Milchschweine 22—47 ^ ^ Der Verkauf war gut.
vermischtem
Vergessene Jahnworte. Der „Alte im Barte", der Turnvater Friedrich Ludwig Jahn, hat uns manch kerniges Wort hinterlassen, das von seiner markigen und biederen, echt deutschen Art Zeugnis gibt. Einige wenig bekannten Worte von ihm dürften
in unseren Tagen besonders verdienen, der Vergessenheit entrissen und neu beachtet zu werden, zumal zur Zeit der hundertjährigen Wiederkehr der Befreiung Deutschlands von Erbfeind, an der dem Turnvater Jahn zweifellos ein nicht geringes Verdienst zukommt. „Die Jugend", so schrieb er im Jahre 1840, „muß wieder zu einem Jungtum ge führt werden, was selbst erlaubte Genüsse verschmäht, wenn sie dem reiferen Alter erst geziemen. Das Gefühl muß zur Liebe an der Natur geweckt werden, es muß mehr Wohlgefallen an Einfachheit finden als am betäubenden und entmarkenden Kneiplebrn". In einem Briefe vom 17. Dezember 1842 sagte er: „Ich teile nicht den Zeitgeschmack, der Gelegenheiten herbeizieht, um mit Ehren mehr und besser essen und trinken zu dürfen, als den sonstigen Verhältnissen angemessen. Dabei macht sich dann eine Däumlingsart breit mit verstellter Scheinpflicht, die Ritter der Langtafel und die Helden des Weinsturmes". Und in einem andern aus demselben Jahr: „In Freiburg (an der Unstrut), was eine Million Weinstöcke zählt, komme ich doch als Wassertrinker durch". Er fügt dann bei, daß er „nicht den Noah als Erfinder, den Bacchus als Gott ehre und im Biergenuß keine Deutschheit suche".
Neue Untersuchungen über dieNützlich- keit des Blinddarms. Erst kürzlich trat der französische Mediziner Dr. R. Robinson mit den Ergebnissen von Versuchen hervor, die lebhaftes Aufsehen machten, weil sie die Wichtigkeit und Nützlichkeit des Blinddarms für den menschlichen Organismus zu beweisen schienen und der Neigung, den Blinddarm operativ zu entfernen, mit gewichtigen Gründen entgegentrat. Eine neue und interessante Bestätigung dieser Feststellungen ergeben die Experimente, die der italienische Gelehrte Morgera jetzt abgeschlossen hat und deren Resultate der französischen Akademie der Wissenschaften nunmehr vorliegen. Morgera unternahm seine Versuche an Hundshaien des Golfes von Neapel; die Hundshaie besitzen eine fingerähnliche Drüse, die dem menschlichen Blinddarm entspricht. Der Gelehrte entfernte bei einer Anzahl dieser Tiere die Drüse und konnte alsbald festftellen, daß die Verdauungsbewegungen des Magens und der Eingeweide sich nicht mehr so regelmäßig voll zogen wie früher. Morgera impfte nun das aus den entfernten Drüsen gewonnene Sekret anderen Hundshaien ein und konnte auf diesem Wege eine sichtbare Verstärkung der Muskelbewegungen der Verdauungsorgane feststellen. So bestätigen diese Experimente, daß ebenso wie beim Menschen auch beim Tiere der Blinddarm in der Verdauungsökonomie eine außerordentlich wichtige und bisher völlig verkannte Rolle spielt und daß daher die operative Entfernung des Blinddarms von wesentlichem und ungünstigem Einfluß auf die Tätigkeit der Verdauungsorgane sein muß.
Was Reklamemarken anrichten können Eine tragikomische Geschichte, die sich dieser Tage zutrug, wird uns aus Halle a. S. berichtet: In einer angesehenen Familie war plötzlich aus dem Schmuckkasten die wertvolle goldene Uhr der Haus-
M a r g a.
Roman von C. Crone.
211 (Nachdruck verboten.)
Eine hellgekleidete Gestalt kam raschen Schrittes über den Kiesweg und ehe Hannibal sich entfernen konnte, erschien sie auf der Gartemreppe.
Einen Augenblick blieb sie in dem Rahmen des grünen Blattwerks stehen. Eine kaum bemerkbare Bewegung flog blitzartig über das junge Gesicht. Das einzige Zeichen des Staunens über Hannibals unvermutete Anwesenheit.
Mit dem folgenden Atemzuge hatten die Züge den gewohnten, ruhigen Ausdruck und die Stimme den bekannten, klaren und kalten Klang, als Fanny sich nach einer kurzen formellen Begrünung an die Baronin wandte:
„Ich komme so früh, gnädige Frau, unser Bedauern auszusprechen, daß Mama und ich nicht an der für heute nachmittag geplanten Partie teiluehmen können. Schon vor mehreren Tagen haben wir uns mit Keltings verabredet. Sie rechnen bestimmt auf nnS."
„Keltings müssen Verzicht leisten", meinte die Baronin und zog Fanny auf einen Sitz neben sich. „Auch wir haben auf Sie gerechnet. Das muß also nmgeändert werden."
„Das läßt sich heute nicht rückgängig machen, gnädige Frau. Mama und ich müssen uns das Vergnügen versagen, an Ihrem Ausflug teilzunehmen, Keltings erwarten uns auf jeden Fall."
In der Klangfarbe der Stimme hörte man, daß jeder Ueberredungsversuch nutzlos war.
Die Baronin zog die feinen Brauen dicht zusammen, ein Zeichen, daß sie ernstlich unzufrieden war.
„Dann gehören Sie beide von morgen an uns, liebe Fanny", erklärte sie bestimmt. „Hanuibal hat sich ein paar Tage frei gemacht und diese kurze Zeit wollen wir bei dem herrlichen Wetter recht ausnntzcn."
„Ich werde Mama den Wunsch übermitteln."
Der Ton war eiskalt.
„Hast Du es schon gehört, Fanny", rief Ellinor lebhaft, „Bianca hat sich mit dem Dr. Bruckner verlobt. In diesem Augenblick erhielt ich die Anzeige."
„Gehört hatte ich es noch nicht", erwiderte Fanny ruhig, „aber es kommt mir nicht unerwartet. Ich glaube, Dr. Bruckner hat Bianca sehr lieb und das finde ich sehr natürlich. Sie ist ein liebenswürdiges Wesen und der Hauptzug ihres Charakters ist selbstlose Güte."
Wie wohlthnend das Lob aus dem ernsten Munde Hannibals Ohr berührte! Trotz allem legte es sich schmeichelnd um sein wundes Herz.
Also auch andere hatten es vorausgesehen. Sie schienen alle Blanca besser gekannt zu haben — — als er.
Kürz darauf verabschiedete Fanny sich.
Hannibal konnte nicht umhin, sich tiefer als sonst über die schmale Hand zu beugen, die sekundenlang in der seinen ruhte. Es hatte ihm besonders wohlgethan, daß Fanny nicht in den spöttischen Ton der Mutter einstimmte, als noch einige Worte über die Verlobung gesprochen worden waren.
Von Ellinor begleitet, schritt Fanny durch den Garten. Diesmal wandte sie nicht wie sonst den Kopf,
frau verschwunden. Das Dienstpersonal geriet in Verdacht und schließlich verständigte die Familie die Kriminalpolizei. Eine für alle Teile sehr peinliche Untersuchung begann. Jeder Wohngenosse wurde in ein scharfes Kreuzverhör gezogen; ohne jeden Erfolg. Da fiel einem der Beamten das auffallend verschüchterte und gedrückte Wesen des neunjährigen Söhnchens des Hauses auf. Er nahm das kleine Bürschchen ins Verhör und hatte einen absonderlichen Erfolg. Nach langem Zögern gestand der Junge ein, die Uhr entwendet zu haben, um dafür — drei „sehr seltene" Reklamemarken zu erhalten! Es gelang schließlich, das seltsame „Tauschgeschäft" wieder rückgängig zu machen. Der andere „Kontrahent" war ein Junge gleichen Alters, der energisch darauf bestand, die drei wertvollen Reklamemarken erst zurückzuerhalten, ehe er die Uhr wieder herausgab.
Der jüngste Napoleonide. Wie unlängst berichtet, ist Prinz Viktor Napoleon, der mit der jüngsten Tochter des Königs Leopold II. der Belgier verheiratet ist, Vater eines Knaben geworden, auf dem nun die Zukunft der Napoleoniden beruht. Mit diesem Stammhalter ist der heißeste Wunsch der alten Kaiserin Eugenie erfüllt, die ihrem Neffen die Erbschaft ihres großen Vermögens nur für den Fall in Aussicht gestellt hatte, daß er einen Sohn hinterlassen werde. Der kleine Prinz, dessen Patin die alte Exkaiserin wird, erhält, wie man der „Köln. Volkszeitung" aus Brüssel schreibt, den Namen Louis Napoleon.
Aus dem Kladderadatsch. Müller: „Det find' ick komisch von den Kreisdirektor Mahl, det er von det Essen bei den Unterstaatssekretär Mandel nich jleich nach Zabern zurückjefahren is." — Schnitze: „Del könnt' er doch nich. Er mußte doch warten, bis seine Zeit jekommen is." — Müller: „Ach Quatsch! Seine Zeit war da." — Schnitze: „Nee, nee. Del mußte der Mandel bestimmen. Erst wie er sagte: Mahlzeit, da war Mahl'n seine Zeit da."
— — Müller: „Merkwürdig is det doch. Det Militär redt von Radau uff die Straße in Zabern, und die Juristen sagen, et wäre allens ruhig jewesen. Eene Partei muß sich doch verhört haben, aber welche?" — Schultze: „Natürlich die Staatsanwälte und Richter." — Müller: „Wieso denn jrade die?"
— Schultze: „Na. Mensch, die sind doch aus ihren Beruf ans Verhören jewöhnt."
In jeder Familie sollte man dem täglichen Getränk besondere Aufmerksamkeit widmen. Viele Leiden kommen daher, daß Herz- und nervenfeindliche Getränke selbst schon in den frühen Morgenstunden dem nüchternen Magen zugeführt werden. Man glaubt eben, dem Körper schade nur das, was sofort Schmerz oder Unwohlsein hcrvorruft. Die Genußgiste sind aber gerade deshalb so schädlich, weil sie durch ein vorübergehendes Wohlbehagen täuschen und unsere Gesundheit nur langsam und zuerst unmerklich angreifen. Wenn wir den Schaden erst fühlen, dann ist es zu spät. Der Verbrauch solcher gesundheitsfeindlicher Getränke wäre verständlich und vielleicht auch entschuldbar, wenn wir kein unschädliches und dabei doch wohlschmeckendes Ersatzgetränk hätten. Wir haben aber in Kathreiners Malzkaffee nicht nur ein gesundes und kräftiges, sondern auch wohlschmeckendes und billiges Familiengetränk, das Tausende von Aerzten empfehlen und Millionen Hausfrauen erprobt haben.
um noch einmal zu grüßen, was die Baronin Übel aus- znneymeu schien.
„Die Haltung hat nichts von Biancas schmiegsamer Anmut", dachte Hannibal, als er sie dahinschreiteu sah. „Bei Fanny tritt das Bestimmte, Ueberlegte hervor. Blanca war die sonnige Unschuld. Fannys herbe Kühle macht einem frösteln."
Siebentes Kapitel.
In den nun folgenden Tagen hatte Hannibal Gelegenheit zu beobachten, daß die Zeit, in der er fort gewesen war, auch in Woldungen manche Veränderung herbeigeführt hatte.
Eine der auffallendsten war, daß Fanny jetzt der Freifrau gegenüber eine Stellung einnahm, wie es noch keiner vermocht, und auch noch nicht gewagt.
Weder eine umwölkte Stirn, noch mißbilligende Blicke, so wenig wie die sonst so gefürchteten spott- getränkten Witzeleien, vermochten die junge Dame ein- znschüchtern.
Eigentlich imponierte es Hannibal, daß es einen Menschen gab, der nicht unbedingt der Mutter unterlhan war. Die stolze Ruhe Fannys hatte etwas Zuverlässiges. Sein zerrissenes Gemüt empfand ihre klar ausgeprägte Bestimmtheit als eine Woblthat.
Flüchtig, wie ein Schattenbild, war ihm einmal in diesen Tagen der Gedanke gekommen, gleich jetzt um Fanny anzuhalten.
Tie Eltern wären dann beiderseitig zufrieden. Weder Fanny noch er würden den Bund aus Liebe schließen, das stand, meinte er, beiden klar, somit war es ja nur ein Vertrag, den sie einginaen. (Forts, f.)
Erscheint
Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag.
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im sonstigen inländ Verkehr ^ 1.40; hiezi je 20 ^ Bestellgeld.
Abonnements nehmen all A>ostanstalten und ssoßbotti jederzeit entgegen.
^ 17 .
I
Berlin, 27. j wie eine parlamew im Laufe des Febr tages auf Aufheb schäftigen, nachdem der Bundesregieru sprechungen stattges
Berlin, 28 I ratstisch ist Staats Aus Anlaß der Präsidenten mit B eröffnet Präsident zunächst für die 2 er mit, daß er die Kaiser zu seinem Ge wird die zweite Be des Inneren fort Die beste Sicherui möglichst umfangre der Arbeitsnachwei Wohnungsfrage uv schleunigst erledigt für sämtliche Gastw Das Schutzalter fr erhöhen. In weifi Regierungskreise h Müdigkeit bemerk! wir uns nicht uni postenstehen darf Arbeitgeber müssei gedanken abfinden. sichern. Unsere Gef zu verhindern. E Sozialpolitik nicht, sekretär Dr. Delb stand hat an dem genommen, wie di großer Teil der N Mittelstandes trat die Betriebe der Gi einen ungünstigen Mittelstandes aus. Mittelstandes hatte, uns wohl bewußt, r Kraft wir verlierei aufgerieben würde, finden, um dem vorz artikel von der H ausscheiden. Weit schriftlich und technis Aufgabe aber war, sationen mit ne Forderung nach Fö mein. Aber bezügl gehen die Ansicht! Gesetzentwürfe sollt das Wandertage, Regelung der So n n wesen wird geg Kommission bearbe stelle für das Verdi» der Klagen des Warenhandel d, verboten worden. , den unlauteren W Zugabewesen, vorg Organisationswesen grenzung zwischen s es sich darum, ein finden, um die Gr zum Handwerk gek tischlereien, dem H Hebung des § 10( nicht mehr so stör verbündeten Regien liche Mittelstand ni
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