Stuttgart. 17. Jan. Der Verein württ. Körper schaftsbeam len wird in der Frage des Abzugs des Dienftaufwandes bei der Einkommensteuer an das Finanzministerium in einer Eingabe die Bitte richten, bei einer Aenderung des Einkommensteuergesetzes diesen berechtigten und dringenden Wunsch zu berücksichtigen.
Stuttgart, 16. Januar. Im Mai dieses Jahres werden in Berlin unter dem Protektorat des Kronprinzen Offizierswettkämpfe gehalten werden, die als Vorbereitung für die Olympiade 1916 dienen sollen. Der Kommandeur der Militär- turnanstalt ist mit Vorbereiiung der Wettkämpfe beauftragt worden. Die Wettkämpfe sind offen für Offiziere, Sanitätsoifiziere und Velennärosfiziere und bestehen in einer Prüfung für den modernen Fünf kampf und in leichtathletischen Wettbewerben. Für den elfteren sind vorgesehen: Schwimmen, Fechten, Pistolenschießen und Geländelaufen über 4000 ra; für den letzteren: Mallauf (100 m. 400 w und 1500 m), Stafetten (4X100 und 4X400 m), Kugelstoßen, Weit- und Hochsprung, Speer- und Diskuswerfen. — Mit Genehmigung des Königs werden auch lt. „Staatsanzeiger" Offiziere des Kgl. Württ. Armeekorps an diesen vorbereitenden Wettkämpfen teilnehmen.
Die Einkommen über 50000 Mark. In den 8 Städten von 20 000 und mehr Einwohnern: Stuttgart, Ulm, Heilbronn, Eßlingen. Reutlingen, Ludwigsburg. Göppingen, Gmünd sind 501 Personen, die im Jahre 1911 ein steuerpflichtiges Einkommen von über 50 000 Mark hatten. In Ulm waren es 33, in Heilbronn 52, in Eßlingen 19, in Reutlingen 42, in Ludwigsburg 10, in Göppingen 18 und in Gmünd 2 derartige Einkommensträger. In Groß- Stuttgart hatten 325 Steuerpflichtige über 50 000 Mark Einkommen. 46 Personen bezogen 50000 Mk., 26 55 000 Mk., 62 60000 Mk, 35 70 000 Mk., 24 80 000 Mk.. 27 90 000 Mk.. 15 100 000 Mk., 11 110000 Mk., 7 120000 Mk., 12 130000 Mk., 2 140 000 Mk.. 8 150 000 Mk.. 6 160 000 Mk.. 4 170 000 Mk., 4 180 000 Mk., 1 190 000 Mk. und 35 Steuerpflichtige 200 000 Mark und mehr Einkommen. Von 30 000 Mark bis 200 000 Mk. gab es überhaupt 742 Einkommensträger. Die sehr großen Einkommen sind fast jedes Jahr gewachsen. In den Stufen 30 000 bis 200 000 Mk. waren 493 Steuerpflichtige 1905, 572 1906. 607 1907, 658 1908, 652 1909 und 683 im Jahre 1910, um 1911 auf 742 emporzuschnellen; das sind in Prozenten der Gesamtsumme der Steuerpflichtigen 0,64.
Stuttgart, 16. Jan. Bei der Wildparkstation geht das aus der Knospstiftung erbaute Erholungsheim für weniger Bemittelte, die einer öffentlichen Versicherung nicht angehören, der Vollendung entgegen, so daß das Heim im Laufe des nächsten Frühjahrs bezogen werden kann. Die Stiftung, die im Jahre 1907 errichtet wurde, betrug 2 Millionen Mark, wovon etwa 800 000 für den Bau des
neuen Heims nebst Grunderwerb verwendet wurden.
Stuttgart, 17. Jan. Das Topographische Bureau des Kriegsministeriums hat in neuer Be
arbeitung die große Umgebungskarte von Statt- z Freudenstadt, 17. Jan. Auf der angekündigten gart. Ausgabe ^., schwarzer Umdruck mit blauen j Versammlung von Wasserwerksbesitzern in der
Gewässern, 1 : 100 000 — in der Hauptsache den Neckarkreis umfassend — herausgegeben. Die Karte wird nur zum Dienstgebrauch an die Truppen, sowie an Militär- und Zwilbehöiden und zu Lrhrzwecken an Schulen for den Gebrauch der Lehrer und Schüler abgegeben. Die Karte (Ausgabe X) ist im Buchhandel nicht käuflich. Die Ausgabe L — fünf farbig — erscheint später. Etwaige Bestellungen auf elftere Karte — unaufgezogen 50 Pfg. — aufgezogen 1.15 Mark sind bei den K. Oberämtern einzureichen.
Stuttgart, 18> Jan. Am nächsten Kaiserpreissingen in Frankfurt will sich der Beamten
Umgegend erstattete seitens des Verbandes württ. Wafferkcaftbesitzer der Syndikus Dr. Marquard einen Bericht über die Schädigung der Wasserwerksbesitzer durch das Wassergesetz, besonders aber im Schwarzwald durch den häufigen Wasserentzug, der auf die unklaren Bestimmungen der Artikel 1 und 3 des Gesetzes zurückzuführen sei. Die Praxis habe ergeben, daß das Verbot der Wegleitung privater Gewässer und Quellen leicht zu umgehen sei. Der Verband habe eine Eingabe an den Landtag gerichtet und die Entschädigung der Werksbrsitzer in allen Fällen von Wasserentzug beantragt. Die Versammlung beschloß einmütig, diese Eingabe zu unter-
singchor' des" Allgemeinen Hutschen" Vechchemngs' ! stützen und den B-zirksabgeordneten für di-Wünsche Vereins beteiligen j der Werksbesitzer zu mteressieren.
c->- « . , . : Ebersbach a. F.. 17. Jan. Stadtschultheißen-
Stuttgart, 18. Jan. Im fl interautal rm j auitssekretär Reichert aus Nürtingen ist nunmehr Karwendelgebrrge ha ie vor Jahren dre Sektion z ^ Kgl. Kceisregierung des Donaukreises als Schwaben des Deutsch Oesterre,chr!ch-n-Arprnverems j Schultheiß bestätigt worden Der bisherige Schult- ff? dauernstil erne der schönsten und geräumigsten ^ hxjßenamrsverweser Frank hat Ebersbach verlassen. Schutzhüt.en, das Hallanger Haus, gebM. das ^ Her Termin sür die Diensteinsetzung Reicherts steht für meyr als ein halbes Hundert Touristen Unter- j ^ch nicht
kunst bat und sich großen Zuspruchs erfreuie. Nach ! Neckarsulm, 14. Jan. Der von hier gebürtige drerzebniahngem Bestehen rst letzt das Schneider Kleinschrot hat di- aus Gellmersbach
einer Lawine zum Opfer gefallen, die von den Hängen des Suntiger Riß herabkam und das ganze Bauwerk bis auf einige Teile des Erdgeschosses einfach hinwegfegte. Menschen befanden sich zum Glück nicht darin. Einige Scharnitzer Jagdhüter, die die > üttenaufsicht im Winter übernommen haben, fanden das Haus ebenso wie die ncchegelsgrne Hütte der Köhleralpe vernichtet vor. Die Lawine soll schon vor mehreren Tagen niedergegangen sein. Das auf einer Höhe von 1740 Metern mit der Front gegen die Speckbartspitze und das Lafatscher Joch zu gelegene Haus sollte im nächsten Jahre einen Anbau erhalten. In der Touristenwelt, die das Karwendelgebrrge bevor-
O/A. Wrinsberg gebürtige 29 Jahre alte und in Frankfurt mit dem Kutscher Epple verheiratete Tochter Pauline der Weingärtnersfamilie Karl Rößle während Ser Abwesenheit ihres Mannes im Schlaf überfallen und, als er seine unsittlichen Absichten nicht erreichen konnte, mit zwei Schüssen in Kopf und Brust gelötet. Der Mörder hat sich darauf selbst durch einen wohlgezielten Schuß das Leben genommen.
Vom Oberamt Gerabronn, 17. Januar. Ein besonders geschäftiges Leben entwickelt sich zur Zeit auf dem großen See in Schrozberg. Nicht nur daß viele Wirts der Umgebung hier ihr Eis holen.
Schwaben erlitten hat. nicht weniger beklagen als in der Sektion selbst.
Feuerbach, 17. Jan. Die Firma Robert Bosch-Stuttgart hat über 300 Ar Bauareal um die Summe von rund 330 000 Mk. teils von der Gemeinde, teils von Privaten erworben.
G. m. b. H.-Stammanteile und Wehrbeitrag. Die „Vereinigung der G. m. b. H. in Württemberg" veranstaltet Mittwoch den 21. Januar 1914 zu Stuttgart im Saale der ..Bauhütte" eine Besprechung über die Frage: „Wie bewerte ich meinen Stammanteil für den Wehrbeitrag?", zu der alle Geschäftsführer und Gesellschafter von G. m. b. H. in Württemberg eingeladen sind. Die G. m. b. H. als solche ist bekanntlich der Wehr- öeitragspflicht nicht unterworfen, dagegen die Besitzer von Stammanteilen der G. m. b. H.. die Gesellschafter. Bei dem Mangel präziser Handhaben im Gesetz für die Bewertung der Stammanteile will die „Vereinigung" in der geplanten Besprechung alle in Betracht kommenden Gesichtspunkte für die Bewertung zusammenstellen und erörtern lassen.
Waggons ins Taubertal. Der Preis für den 200 Zentner fassenden Waggon beträgt 30 ^
Mergentheim, 17. Jan. In voriger Woche wurden dem Schafweidepächter von Edelfingen wieder 13 Stück Schafe zerrissen und 6 Sitick von einem Hund verletzt. Es ist dies in wenigen Wochen das zweitemal. Der beißende Hund wird nachgerade zum Bauernschreck. Man fahndet jetzt eifrig nach ihm.
Bus StaSt» Bezirk unS Umgebung.
Neuenbürg, 21. Jan. (Schwurgericht.) Für die am 28. Januar beginnenden Sitzungen des Schwurgerichts Tübingen sind als Geschworene folgende Herren aus dem Bezirk ausgelost worden: A. Bleyer, Fabrikant in Neuenbürg. H. Hummel, Lederfabrikant in Birkenfeld. G. Seeg er, Sägewerksbesitzer in Neuenbürg.
Neuenbürg, 18. Januar. Wir machen noch besonders aufmerksam, daß die Neuwahl von Mit
gliedern der Handelskammer Calw am morgigen Dienstag den 20. Januar d. I. staltfindet. Die
Marga.
Roman von C. Crone.
15) (Nachdruck verboten.)
Ein tiefer Seufzer, als litte sie selbst unter dieser Neuerung, glitt über die beredten Lippen der Baronin.
Daß sie für Ideen eintrat und Forderungen stellte, die sie für ihre Person nicht im entferntesten zu verwirklichen gedachte, galt ihr zur Zeit nur als ein Mittel, den Sohn von Gedanken abzuleuken, die unbequem zu werden drohten.
Es klang gut, wenn sie so sprach, und das Pathos, mit dem durchsichtigen Trauerschleier, war dem etwas sentimentalen Gemüt des Zuhörers angepaßt.
Das Klopfen aus dem Schilde der Vorfahren war nicht ganz ohne Wirkung geblieben, obgleich es Baron Hannibal nicht für eine unabweisbare Pflicht ansah, sein Herz aus dem Altar der Fcudalitat zu opfern.
Aber — Noblesse oblizs ließ sich nicht ablengnen. — Die Devise um den Eichenzweig war auch nicht von den Vorfahren in das Metall eingegraben, um vorn Rest der Zeit und der Willkür der Nachkommen zerstört zu werden. Das erkannte niemand williger als er.
„Allzeit bereit", hieß es, und nicht zum mindesten, wenn es galt, rür den Glanz und das Bestehen der ererbten Veivflichtnngen einzntreten.
Die Geldfrage gehörte auch dazu. Erst recht. War der Besitz gefährdet, dann mußte vorläufig alles andere zurückstehen, bis man sah, wie weit das Unheil vorgeschritten war.
Mit dem Vater die Sache zu besprechen, würde sicher ohne ein zuverlässiges Resultat bleiben. Von jeher waren Geldsachen Baron Erich unsympathisch, und daß er in diesem Falle eine genauere Uebersicht über „Soll und Haben" hatte, als es sonst seine Gewohnheit war, konnte man kaum annehmen.
Also hieß es pflichtgemäß: zunächst nach Lindenwalde.
Als Baron Hannibal in seinem Sinnen hier angelangt war, stieg Biancas Bild in seiner ganzen blütenreichen Anmut und Frische noch einmal vor ihm aus und seine Seele wand sich unter der eisernen Faust der kühlen Vernunft.
Die Freifrau behielt den Sohn im Auge.
Den stummen Kampf in seinen Zügen deutete sie zu ihrem Vorteil, und nicht mit Unrecht.
War es erreicht, daß er jetzt abreiste, ohne vorher seine Werbung anzubringen, dann war viel gewonnen.
Das Uebrige ließ sich zurechtformen.
Mit einer jähen Wendung trat Baron Hannibal auf die Mutter zu.
„Es wird mir schwer, aber Du magst darin recht haben, daß es notwendig ist, nach Lindenwalde zu fahren. Eins jedoch betone ich ausdrücklich, Mama, meine Hoffnung und mein Ziel in Betreff meines Lcbensglücks gebe ich nicht auf. Der Zeitpunkt mag ins Kommende verwiesen werden — ich sehe es ein — weil die Verhältnisse es verlangen, aber die Thatsache selbst bleibt bestehen. Ick verlange es als mein heiliges Recht, später um Vlanca zu werben. Für jetzt gehören Zeit und Gedanken dem Besitz. Später dem Glück!"
„Versteht sich", war die knappe Antwort.
Die Baronin senkte den Blick, daß er daS triumphierende Aufleuchten nicht sähe.
„Ich werde noch vor Mittag reisefertig sein."'
Damit wandte er sich zum Geben.
„Zum Abschieduehmen just das rechte Wetter", dachte Baron Hannibal, indem er die Stufen zum Garten langsam hinunterstieg. Den Kaffee hatte er unberührt auf dem Tisch stehen lassen.
Die Baronin schien jetzt das Getränk mit großem Behagen zu genießen.
Als sie eine zweite Tasse eingoß, streifte ihre Hand den Brief, der neben ihr lag.
Die schönen Lippen teilten sich zu einem zornigen Ausbruch und mit einer unwilligen Bewegung schnellte» die schlanken Finger den Unglücksboten bei Seite.
„Ein abscheulicher Streich!"
„Und doch — gerade zur rechten Zeit!"
i
Fünftes Kapitel.
Ein paar Stunden später standen Vater und SoH» sich gegenüber. Letzterer, um sich zu verabschieden.
Die Ereignisse des Morgens lasteten auf seinem Gemüt mit erdrückender Wucht, um so mehr, als die ausführlicheren Mitteilungen, die Baron Erich dem Sohne jetzt gemacht, trostlos genug geklungen hatten.
Dem jungen Freiherr» bangte vor der Aufgabe, die eine eiserne Notwendigkeit ihm ausbürdete.
Wahl erfolgt in den R Herrenalb und Wildbad 3 Uhr nachmittags. Aus der Handelskammer: Er Calw, Julius Wilhelm Baiersbronn, Hermann Herrenbrrg; durch den T Koch, Fabrikant in Ro glieder sind durch Neuwa setzen. Die jetzt austreleo wählbar. In der Haw Mitglieder: Karl Co mm Karl Wilhelm Lutz, Kar Erwin Sannwald, Fa Wagner, Kommerzienrw Fabrikant in Calw. I Sache ist eine recht rege Neuenbürg, 19. Z 10 ds. aufs Neue besche lange erhalten bliebe, dc raschen Wechsel der Witter Dir ganze vergangene W beständigen Frost, der ! vom Donnerstag und Freit Seit Samstag ließ diese gestrige Sonntag war bei bestrahlter Wintertag, der sports jeglicher Art fleiß zeigt das Thermometer > Der Himmel ist bewölkt uni , Calw, 17. Jan. W wird der beim hiesigen H Untersuchungshaft genomm einen Einschreibebrief ausc aufgegebenen Brief unte, Inhalt beider Briefs be Anstifter der Sache ist Pforzheimer Kaufmann E. ische Weise eine Rennwett Nagold, 16 Januw gestern nachmittag auf der schießen; dabei verirrte fick Zimmer eines nahegelegene^ jemanden treffen. We und unerlaubten Schießens zur Anzeige gebracht.
Nagold, 17. Jan. der 22 Jahre alte frühere Hausknecht Johann Gesäter, den Sattler Georg Brotmesser in die Brust. Täter das Messer zu ent an der Hand. Der Täter Pforzheim, 15. Jan aus Stuttgart besitzt hier der Friedensstraße, eine L Die Umwohner bemerkten Nächte, wie drei Einbrech hatten bereits einen Fen stohlenen Pickel erbrochen, Schrotschüsfe auf sie abqak zurückzogen. Andern Tag
Mar
Roman von i
„Es wird schwer werden, erhalten, da sie nicht Majora im Gespräch fort. „Ich hc berücksichtigen sollen. Es g halt, wenn Verwicklungen eil Jahren jedoch geht man sorc tim, ist an den festen Besitz g gar kein Ende nehmen kan Bedürfnisse und dcmcntsvreche braucht werden. Zeitweise ve tmd später läßt es sich nicht rin» kommt zum anvern, nn Untergebene, ja, dann kann ma den Schluß Voraussagen."
Der Sohn schwieg. — 6 Vater Vorwürfe zu machen, j in den Tag hineingelebt, bis fast überwältigte.
„Ich will Dir von heute a für die Bewirtschaftung, und Haltung der Güter geben, Hc damit machen kannst. Ich in junge Kraft und das theoretis Besitztum in vollem Umfange Es noch einmal mit einem ittei mir der Anfang neuer Verw Person habe ich es zu spät erb