Gelder für ausrangierte Bekleidungsstücke" übersandt worden. Dieser Betrag ist den eigenen Einnahmen des Reichs zugeführt worden.

Ellwangen. 7. Jan. Die Frage der Auf­hebung der Kreisregierungen streifte Stadt­schultheiß Ettensperger in einem in der letzten Sitzung der bürgerlichen Kollegien gegebenen Jahcesrückblick. Er betonte, der Zustand der Schwebe, in dem sich die Frage befinde, habe auch auf die Bautätigkeit lähmend gewirkt. Dringend notwendig sei, daß endlich Klarheit in die Frage komme, denn für neue Familien seien Wohnungen zu beschaffen. Die Ent­scheidung werde wohl in der nächsten Zeit fallen, ob für Beibehaltung, das wage er kaum mehr zu hoffen. Werden die Kreisregierungen jedoch auf­gehoben, so werde die Stadt darauf dringen, daß sie ejzien Ersatz bekomme und zwar von seiten der württ. Regierung. Die Unteroffijiersschule sei kein Ersatz, denn sie sei Reichssache und habe für die Stadt große Aufwendungen zur Folge gehabt.

Ludwigsburg, 8. Januar. Das Dragoner­regiment Nr. 25 hat als Ertrag der Wohltätig­keitsaufführung der Reiterfestspiele anläßlich des Jubiläums des Regiments der Stadtverwaltung den Betrag von 7 00 Mark zur Verteilung an Arme überwiesen.

Tübingen, 7. Januar. Nach einer Blätter­meldung soll der Massenmörder Wagner von Degerloch von der psychiatrischen Klinik der Universität für zurechnungsfähig erklärt worden sein. Dem­gegenüber erfährt die Württ. Presse-Korrespondenz zuverlässig, daß diese Mitteilung der Begründung entbehrt, da ein Gutachten der psychiatrischen Klinik an das Gericht noch nicht erstattet ist, was erst in etwa 14 Tagen der Fall sein dürfte.

Ulm, 7. Januar. Der Verband selbständiger Dekorateure, Sattler und Tapezierer in Württem­berg und Hohenzollern hielt gestern unter dem Vorsitz von Tapeziermeister Th. Fischer-Stuttgart seinen 7. Verbandstag hier ab. Wirth-Ulm erklärte in einem Vortrag, daß das Dekorateurgewerbe sich nicht auf der Höhe befinde und betonte die Notwendigkeit der Errichtung einer staatlichen Fachschule.

Friedrichshafen, 7. Jan. Die Führung des soeben fertiggestellten neuen Marineluftkreuzers Z. 7", der zunächst in Dresden stationiert werden wird, wird Hauptmann Gaisert übernehmen. Als zweiter Offizier ist Oberleutnant Falck vom Luft­schifferbataillon Nr. 2 in Dresden in Aussicht ge- nommen. Das neue Luftschiff ist etwas länger als die seitherigen Zeppelinluflschiffr; es wird ausschließlich militärische Besatzung erhalten.

Rottweil, 8. Jan. Das neue Jahr brachte auf Schwarzwald und Alb große Schneemassen.> Vorgestern blieb das Postauto bei Sulgau im Schnee stecken und gestern mußte es bei Schömberg am Albfuß aus dem tiefen Schnee gegraben werden, wodurch es eine Verspätung von 1'/- Stunden erhielt.

Tuttlingen, 7. Jan. Gestern wurden einem schulpflichtigen Mädchen beim Rodeln beideBeine abgefahren.

! Freudenstadt, 8. Januar. Gestern feierte > Kommerzienrat G. Klumpp in Gernsbach seinen 85. Geburtstag. Der verdiente Mann und lang­jährige frühere Reichstagsabgeordnete für den neunten badischen Wahlkreis ist ein geborener Württemberger, da er von Schwarzenberg, O.A. Freudenstadt, stammt.

Cleebronn, 3. Jan. Die Nachricht, daß der frühere Besitzer des hier abgebrannten Gasthauses zumHirsch", jetzt in Tuttlingen wohnhaft, verhaftet sei, bestätigt sich nicht. Es lag ein Haftbefehl über­haupt nicht vor.

Vaihingen a. d. E., 7. Januar. Zu der Schießerei in Unterriexingen, bei der, wie ge­meldet, der Sohn der Witwe Schlotterbeck von Groß-Sachsenheim erschossen wurde, wird noch ge­meldet: dem 9 Jahre alten Knaben, der gleichfalls von einer Kugel getroffen wurde und schwer verletzt ins Ludwigsburger Krankenhaus gebracht werden mußte, wurden die Gedärme siebenmal durchbohrt. Er dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Wie jetzt bekannt wird, sollen vor einiger Zeit von einer Waffenfabrik mehr als 30 Revolver nach Unter­riexingen geliefert worden sein. Angesichts solcher Vorfälle erscheint die Einführung eines Verbots des unerlaubten Waffentragens höchst notwendig.

(LandesProduktenbSrfe Stuttgart). Bericht vom 5. Januar. Der Jahreswechsel hat auch auf dem Getreide, markt eine kleine Besserung gebracht, hervorgerufen durch höhere Notierungen Amerikas; indessen ist das Geschäft und die Kauflust immer noch von keiner wesentlichen Bedeutung. Die strenge Kälte war nur von kurzer Dauer, konnte aber den jungen Saaten keinen Schaden bringen, da die Felder mit einer schützenden Schneedecke versehen waren. Infolge des schwachen Mehlabsatzes verhalten sich unsere Mühlen immer noch zurückhaltend. Die Umsätze auf der heutigen Börse waren wiederum nicht von Belang. Mehl, preise per 100 Kilogramm inkl. Sack Mehl Nr. 0: 33. bis 34. Nr. 1: 32. bis 32.50 -4», Nr. 2: 31. ^ bis 31.50 Nr. 3: 2S.50 bis 30.50 Nr. 4: 26. bis 27. Kleie 9. bis 9.50 «IS (ohne Sack netto Kasse.)

Kus Staöt» Bezirk unS Umgebung.

Neuenbürg, 9. Jan. Wie bekannt, haben die Gemeinden Neuenbürg und Gräfenhausen im Jahre 1911 einen Vertrag abgeschlossen, wonach die Gläfenhauser Parzellen: Mittlere Sensen­fabrik, Bahnhof, Reute und Ziegelhütte mit der Markung Neuenbürg vereinigt werden sollen. Nachher wurden aber von Seiten der Gemeindever­treter von Gräfenhausen namentlich die Bestimm­ungen wegen der künftigen Wasserversorgung der einzugemeindenden Parzellen beanstandet, weil sie Verwickelungen mit anderen Gemeinden, die aus der Gräfenhauser Leitung Wasser beziehen, befürch­teten. Diese führte zur Erhebung einer Beschwerde gegen die höheren Orts ausgesprochene Vertrags- Genehmigung. Die inzwischen vorgenommenen Ver­gleichsversuche fanden nun ihren Abschluß in einer am 19. Dezember 1913 in Gräfenhausen in An­wesenheit des Hrn. Oberamtmanns Ziegels statt­gefundenen Verhandlung, in welcher unter anderem bestimmt wurde, daß die Stadtgemeinde Neuenbürg spätestens bis 1. April 1915 Einrichtungen trifft, um die einzugemeindenden Parzellen selbst mit

aus dem Vorstand der Württ. Bankanstalt aus- scheiden wird, soll Ministerialrat Dr. Hegelmaier im Finanzministerium in das Direktorium der Bank­anstalt eintreten. ^

Stuttgart, 8. Januar. In der am nächsten Sonntag vormittags 11 Uhr im Konzertsaale der Liederhalle hier statlfindenden Landesversammlung der Nationalliberalen (Deutschen) Partei Württembergs wird Reichslagsabg. Basser­mann über Reichspolitik und Landtagsabg. Bau­ms n n über wichtige Fragen der Landespolitik sprechen.

Stuttgart, 8. Januar. Der volksparteiliche Führer, Reichs- und Landtagsabgrordneter Konrad Haußmann, der erst vor kurzem die Feier seiner 25jährigen parlamentarischen Tätigkeit in seinem Wahlkreis begehen konnte, kann in diesem Jahre auch auf eine 30jährige Tätigkeit als Anwalt zurückblicken. Aus diesem Anlaß fand eine Feier statt, an der außer den jetzigen Mitarbeitern und dem Personal des Büros Haußmann auch zahlreiche frühere Mitarbeiter teilnahmen.

Stuttgart, 7. Jan. Der Landesausschuß des Württ. Landesverbandes vom Hansa­bund hielt unter dem Vorsitz von Fabrikant Hirth eine Sitzung hier ab, in der Reichstagsabgeordneter Hähnle-Uim über das öffentliche Submissions- wesen berichtete und dabei die Forderungen des Hansabundes nach dem angemessenen Preis und nach der Zuziehung von Sachverständigen aus dem Handwerk bei Aufstellung des Voranschlags vertrat. Nach einem Referat des Geschäftsführers H. G. Bayer über die Dringlichkeit der Schiffbar­machung des Neckars wurde eine Entschließung einstimmig angenommen, wonach sich der Württ. Hansabund der vom Neckarkanalkomitee und vom Verband Württ. Industrieller gestellten Forderung einer sofortigen Inangriffnahme der Schiffbarmachung des Neckars vollständig anschließt.

Stuttgart. 6. Jan. Aus dem Reinertrag der Kriegerbundeslotterie ist ein Grundstock von 21500 Mk. zu Gunsten bedürftiger Bundeskameraden und ihrer Familien als dauerndes Andenken an den im Jahre 1908 verstorbenen Ehrenpräsidenten des Württ. Kriegerbundes. August Frhrn. v. Wöllwarth- Lauterburg, gebildet worden. Die Spende hat den Namen Ehrenpräsident v. Wöllwarth-Spende erhallen.

Stuttgart. 8. Januar. Ein Raubüberfall wurde heute abend */-5 Uhr in den oberen Anlagen aus einen Herrn verübt, der dort spazieren ging. 5 Burschen waren über ihn hergefallen und hatten versucht, ihm Ueberzieher und Rock herunterzureißen und ihn dann zu berauben. Auf die Hilferufe des Ueberfallenen eilten einige Fuhrleute herbei, worauf die Täter flüchteten. Während es 3 der Burschen gelang, in den Anlagen zu entkommen, wurden 2 von ihnen in der Nähe des HotelMarquardt" verhaftet. Der Vorfall hatte einen großen Menschen­auflauf zur Folge.

Stuttgart, 7. Jan. (Das Gewissen.) Dem Kriegszahlamt sind von einem Unbekannten am 18. Dezember 25 Mk. fürzu Unrecht behaltene

Marga.

Roman von C. Crone.

6j (Nachdruck verboten.)

Als Pastor Biehler hineinging, trat Arco dicht an das Kind heran.

Sie nennen Dich Marga", sagte er ernst und sah sie groß an,ich meine, Du bist die Haidelerche."

Er faßte sie an der Hand und vergaß, daß es dieselbe braune, magere Kinderhand war, die ihm vorhin so häßlich vorgekommen.

Als am nächsten Morgen die Zeit znm Weitergehen herankam, bat Arco eindringlich, bei dem Haidebauern bleiben zu dürfen:Laß mich hier, Onkel Hans, bis Du ans Deinem Rückwege vorbeikommst", bat er.Ich fürchte mich vor dem weiten Wege im glühenden Sonnenbrände und bleibe gern bei den freundlichen Leuten."

Und er blieb.

Als Pastor Biehler später eine Strecke in die Haide hineingewandert war, sah er die kleine Marga dort sitzen, seiner harrend.

Die Augen des Kindes strahlten in unbeschreiblicher Freude.

Sei ganz ruhig, Onkel Pastor: Mutter pflegt ihn, Vater nimmt ihn mit in die Haide und ich singe ihm jeden Tag Lieder vor immer neue die aller- schönücu."

Leichtfüßig lief sie zurück und bald war die kleine Gestalt nur ein winziger Punkt in der sich im funkelnden Sonnenlicht endlos ausdehnenden Haide.

Zweites Kapitel.

Zehn Jahre waren seitdem vergangen und wieder lachte die Sommersonne zur Erde herab.

Das Seebad Wölbungen war Immer ein viel­besuchtes gewesen, aber noch nie hatte die Knrliste einen solchen Reichtum an Namen von Klang And Bedeutung aufzuweisen gehabt, wie die diesjährige.

Es schien, als habe der ganze vornehme Kreis aus der fürstlichen Residenz sich hier ein Stelldichein gegeben.

Das inhaltlose und doch so unruhige Treiben eines hochsommerlichen Badelebeus hatte fast den Höhepunkt erreicht.

Besonders die Jugend kam kaum znm Aufatmen.

Theater und Tanz, Korsos in blumengeschmückten Gondeln zu Wasser, und Picknicks auf dem frischen, grünen Nasen zu Lande, wichen häufig nordischen Festen, für deren träumerischen Zauber die mondhellen Sommer­nächte einen vollendeten Hintergrund abgaben.

Trotzdem hielt es die strebsame Badeverwaltung für ihre Pflicht, neue Abwechselungen zu ersinnen.

Tie letzte derartige Ueberraschung war eine junge Sängerin, die seit einer Woche sich jeden Abend in dem hübschen Theater hören ließ. Man war einig darin, daß diese Konzerte an Reiz und Genuß alles bis dahin Gebotene um ein Beträchtliches übertrafen.

Die älteren Damen lobten nicht nur die herrliche, glockenhelle Stimme, sondern auch die Anspruchslosigkeit und Zurückhaltung der Künstlerin, die sowohl Promenade als Festlichkeiten beharrlich mied.

Die Herrenwelt teilte sich in zwei Gruppen.

Ein gottbegnadetes Wesen", pries die eine, die

andere grollte: denn in Villa Veuetia wies man die kost­baren Blumenarrangements und ähnliche Huldigungen unweigerlich zurück. Selbst Besuchskarten wurden nicht angenommen, mochten sie noch so feudale Namen tragen.

Die jungen Damen sprachen von Bcrcch.iung und manche rote Lippe kräuselte sich in zorniger Aufwallung, denn trotz aller Zurückgezogenheit drohte Erika HelliS das ganze Interesse auf ihre Person zu vereinigen. War man auch gern bereit, dem Talente einen bevorzugten Platz eiuzuräumen, so ging diese Art der Verehrung der Künstlerin über die Grenze hinaus, die man willens war, gelassen zu gewähren.

Und doch nahm die Begeisterung täglich zu.

Unter denen, die sich Mühe gaben, den Wall zu durchbrechen, der Villa Venetia umgab, war auch Baron Hannibal von Dahlberg.

Ich schieße mich tot!" behauptete er und versuchte seinem blühenden Gesicht einen leidenden Ausdruck zu geben und die fröhlichen, blauen Augen zu einem zorn­funkelnden Blitzen aufzustacheln.

Frau Erna von Dahlberg wandte bei solchen Aus­brüchen dem Sohn gelangwcilt den Rücken.

Uebcrspannte Ausdrücke waren ihr zu jeder Zeit unsympathisch und noch*' dazu um eine Sängerin!

Ernste Sorge verursachte solche Empfindclei ihr jedoch nicht. War die moderne Jugend auch in vielen Fällen unberechenbar im Kampf mit unklugen Ge­fühlen war die gewandte Frau bis jetzt Siegerin ge­blieben.

(Fortsetzung folg:.)

Trinkwasfer zu versc der Stadtgemeinde Gräfenhausen zu zahl Diese Vereinbarung Genehmigung der K erhalten und tritt a,

Neuenbürg. 7 verflossenen Jahre kl 15 Heiratsfälle, 30

Neuenbürg, k Sonntag den 11. wird der Schriftwar und Schriftleiter d

H. Oberlehrer Thu saal hier einen Vc der Deutschen Tv gaben in der Geg welcher auch in sein Württ. Turnlehrern, sich mit den Tagesfr lichen Ausbildung , in der Geschichte d und kann am besten die Millionenkörpers für die Erziehung tüchtigen Männern , Wohlfahrt und gedei in über 100 jährige, freiwilliger Tätigkeit welche großen Aufgc heit endlich ihre seg beginnt, noch zu e vielfach Unklarheit an alle Freunde dringende Einladung Schwarzwald-Tu Aufklärung zu versä

Eingesandt. Henzler die Absfi Arbeitsüberlastung s d. h. Neuenbürg z bedauern, wenn der verlieren würde. C sicher finden, inder Beihilfe im Bezirk, stellen würde. Es gebender Stelle in

Neuenbürg. -Im gern schwerem L Oberstleutnant Will württ. Artillerieoffiz 1870/71 mitgemach dienstordens Irnd zu

I. Artillerieoffizier (g. In suito des F Ulm). Eisenmann, bewahrte seiner He, lichkeit. In Neue, kannte Persönlichkeit Verwandten (Famil längere Zeit verwei Eisenmann, hat sich

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MniShrig-,

Diejenigen im zur Zeit ihren daun haben, im Besitze g schaftliche Befähigun befinden und die Militärdienst erwer macht, daß die Ge' Scheines zum eiujäl bis zum 1. Februar lit. a,c bezw. Zif Regierungsblatt für 1901, Seite 275 u. g.) eines staudesa b) der nach Musi erteilten Eiuw e) eines Uubesch, zeugnisses von «eueren Datu, ll) des (Schul-) Z für den eiujäi beider Kgl. Württ. P in Ludwigsburg Hiebei wird vollendeten 17. Lebe scheins zum einjähr