Waldeck, 30. Dezbr. Während eines heftigen Schneesturms kam der 14 jährige landwirtschaftliche Arbeiter Straube aus Kleinern im Schnee um und wurde im Schnee erfroren aufgefunden.
Trier. 30. Dezbr. Zwischen Hollenbach und Raunen auf dem Hundsrück wurde der bejahrte Lehrer Haas im liefen Schnee erfroren aufgefunden.
Württemberg.
Der Sturmschaden. Die Verwüstungen, die der orkanartige Sturm in den Wäldern des Schwarzwaldes angerichtet hat, sind ganz gewaltig. Im Stadtwald Freudenstadt wird mit einem Stamm- holzanfall von 2500 Festmetern gerechnet. Im Gemeindewald von Pfalzgrafenweiler allein 1000 Festmeter. Die Nöidlinger Hülle im Schloßberg wurde von umgeworfenen Tannen schwer beschädigt. Die Lage der gefallenen Hölzer zeigt, daß man es hauptsächlich mit Sturmwinden zu tun hatte, die von Süden und teilweise Süd Südosten kamen und vielfach wirbelartig auftraten. — Auf der Markung Bissingen a. d. Teck wurden mehr als 100 zumteil starke Obst- ! bäume vom Sturm entwurzelt und umgelegt. Auch hier läßt die Art der Entwurzelung darauf schließen, daß es sich um einen Wirbelsturm gehandelt hat. In Schlierbach im Oberamt Göppingen wurde durch den Sturm eine große Wagenremise umgelegt. In Eßlingen wurde das nordöstliche Türmchen an der Frauenkirche vom Sturm herabgeworfen.
Stuttgart. 31. Dez. Das Dienstverhältnis mit dem besoldeten Gemeinderat Dr. Ludwig, dessen Anstellungszeit am 25. Januar abgelaufen ist, ist durch Beschluß der Gemeindekollegien gemäß Art. 103 der Gemeindeordnung um 10 Jahre verlängert worden.
Stuttgart. 30. Dez. Dem Feldartillerie- Regiment König Karl Nr. 13. dessen Chef der König ist. ist, wie der „Schwäb. Merkur" hört, als Stiftungstag der 1. März 1817 — wie derjenige des Feldartillerie-Regiments Nr. 29 — bezeichnet worden. Es ist derjenige Tag. an dem die Stamm- balterien dieser beiden Felda,lillerie-Regimenter seinerzeit erstmals in einem gemeinsamen Regimentsverband zusammengefaßt wurden. Nach Vollendung des Kasernements wird bekanntlich das Feldartillerie- Regiment König Karl mit seinen beiden Abteilungen in Cannstatt-Stuttgart garnisonieren.
Stuttgart, 31.Dez. Diebekannte Schießerei in Großheppach hat vo; der Stuttgarter Strafkammer gestern ein Nachspiel gesunden Wie erinnerlich, hatte im September d. I. der 36 Jahre alte Pferdehändler Karl Essig von Stuttgart in Großheppach und Endersbach eine Reihe von Revolverschüssen von seinem Fuhrwerk aus abgegeben und dadurch die Einwohnerschaft der genannten Orte in große Aufregung versetzt. Auf die gegen ihn erstattete Anzeige war er vom Schöffengericht Waiblingen wegen Sachbeschädigung und Uebertretung der Bestimmungen über das Schießen mit scharf geladenen Schußwaffen zu 1 Monat Gefängnis und zur Tragung der Kosten verurteilt worden. Gegen dieses Urteil hatte er Berufung eingelegt, die gestern vor der
Strafkammer Stuttgart verhandelt wurde. Die Berufung wurde kostenpflichtig verworfen. Die Strafkammer bezeichnete das Verhalten des Angeklagten als frevelhaft leichtsinnig und sprach sich weiter dahin aus, daß die von dem Angeklagten geltend gemachte > Betrunkenheit keine Entschuldigung für Sie Tat darstelle. !
Stuttgart. 29. Dezember. Von einer württ. ! Bankfiliale wurden an eine in Spanien reisende.- Deutsche 800 Mark in Reichsbanknoten in einem i Einschreibebrief abzesandt. Als die Empfängerin s den Brief öffnete, waren nur leere Briefbogen darin. i Das Begleitschreiben lag unversehrt bei. Wie die i Dame auf dem deutschen Konsulat erfuhr, waren 2 Wochen zuvor 500 Mark, von einem Stuttgarter ! Bankhaus an einen Professor im Einschreibebrief nach Sevilla gesandt, auf dieselbe Weise entwendet j worden. Da bei Einschreibebriefen die Post nur - bei vollständigem Verlust des Briefes, nicht aber ! beim Abhandenkommen eingelegter Gegenstände Ersatz leistet und auch hier nur unter dem festen Satz von § 42 Mk. bei Inlands- und 40 Mk bei Auslands- i briefen, so muß. namentlich bei Sendungen nach ^ Spanien, dringend empfohlen werden, Geld nur in Wertbriefen unter Angabe des vollen Wertes oder, soweit zulässig, durch Postanweisung zu versenden. ^
Stuttgart, 31. Dez. In dem Stollen der Kläranlage in Cannstatt wurden gestern abend acht Mann anscheinend durch Grubengase ver- i giftet bewußtlos aufgefunden und mit Hilfe der Feuerwehr geborgen. Bei 7 Mann war die Anwendung des Sauerstoffapparats von Erfolg, während der Heizer Albert Weber auf dem Transport nach dem Krankenhaus gestorben ist. Sämtliche Verunglückte befinden sich im Krankenhaus Cannstatt.
Stuttgart, 26. Dezbr. (Die Weinernte in Württemberg.) Der gesamte Ertrag des heurigen Weinherbstes, der durch die Aprilfröste und die infolge der nassen Sommerwitterung aufgetretenen Rebschädlinge (Heu- und Sauerwurm. Lederbeelen-, Blattfallkrankheit u. a.) überaus stark beeinträchtigt worden ist. berechnet sich zu 8104 Hektoliter, das macht auf 1 Hektar nur 0.57 Hektoliter. Was Heuer im ganzen Land geerntet wurde, ist nicht einmal die Hälfte dessen, was in dem guten Weinjahr 1904 in der einzigen Weinbaugemeinde Heilbronn (Ertrag 1904: 17 963 Hektoliter) gewonnen wurde. Von dem gesamten Weinerzeugnis des Landes mit 8104 Hektoliter gelangten zum Verkauf unter der Kelter oder überhaupt während des Herbstes 4667 Hektoliter - 57,6 Prozent, gegen 75,2 Prozent im Vorjahr und 70,0 Prozent im 10jährigen Durchschnitt 1903/12. Im übrigen aber war, trotz des der Menge nach so geringen Weinertrags und obwohl die Qualität des heurigen Erträgnisses, dank dem ausgezeichneten Herbstwetter, sich noch befriedigend gestaltete, so daß der 1913 er Wein Anspruch auf einen guten Mittelwein machen kann, der Herbstverkauf ein flauer. Der bei den Herbstverkäusen erzielte Preis berechnet sich für das Jahr 1913 zu 67 ^ für 1 Hektoliter (— 206 ^ für 1 Eimer), das ist erheblich mehr als im Vorjahr (44.7 ^l) und auch mehr als im 10jährigen Durchschnitt 1903/12 (45,1 -/A). Der
heurige Durchschnittspreis gehört überhaupt zu den höchsten, welche die Statistik verzeichnet; noch höhere Preise wurden nur ,in den Jahren 1911 (80.24 -^) und 1910 (71,42 ^) gewonnen. Der Geldwert des gesamten Weinerträgnisfes des Jahres 1913 berechnet sich zu 527 077 -/-L gegen 4 946 903 Mark im Vorjahr.
Stuttgart/"30. Dezbr-., <Die Obsternte in Württemberg.) Die Ernte in Aepfeln, Birnen und Kirschen, wa^ eine außerordentlich geringe und kommt einer völligen Fehlernte ziemlich nahe, bleibt doch der Gesamt- wie der Baumertrag gegenüber einem mittleren Eltrag (nach dem Durchschnitt der 10 Vorjahre 1903/1912 berechnet) um 94—96°/o zurück. Besser, aber auch eine Mittelernte bei weitem nicht erreichend, war der Ertrag in Pflaumen und Zwetschgen; hinter dem 10jährigen Mistel bleibt er um etwas mehr als die Hälfte zurück. Man muß etwas weit zurückgehen in der bis auf 1878 zurückreichenden Statistik des württembergischen Obstbaus, um wieder auf so schlechte Erträge zu stoßen, und zwar weist in Aepfeln wie in Birnen nur ein einziger Jahrgang, nämlich 1889, noch geringere Erträge auf. In Kirschen ist das Jahr 1913 überhaupt das schlechteste seit Bestehen der Statistik und es bleibt die Kiischenernte hinter den Erträgen der seitherigen Kirschenjahre zurück. Dagegen find in Pflaumen und Zwetschgen öfters noch geringere Erträge vorgekommen. Der Gesamtgeldwert des Obstertrags von 1913 berechnet sich zu 1020132 Mk. gegen 10,95 Millionen im Vorjahr, 13.85 Millionen in dem guten Obstjahr 1908, 19,18 Millionen in dem sehr guten Obstjahr 1900. Nimmt man zu dem Gesamtwert des Obft- ertrags mit 1020132 Mk. noch denjenigen des Weinertrags, der sich zu 527 077 Mk. berechnet, so erhält man als Gesamtwert der württ. Obst- und Weinernte des Jahres 1913 den Betrag von 1547 209 Mk. oder annähernd 1.6 Millionen, das ist der geringste Geldwert, der seit 1878, von wo ab eine den Wein- und Obstbau umfassende Statistik vorliegt, jemals vorgekommen ist.
Bus Stasi, Bezirk uns Umgebung.
Nagold, 31. Dez. Bei der Ortsvorsteherwahl in Walddorf wurde Oberamtspflege.buchhalter Rentschler von hier zum Schultheißen gewählt.
Nagold, 1. Jan. (Sturmschaden.) In der gestrigen Sitzung der bürgerlichen Kollegien wurde mitaeteilt, daß der Sturm am letzten Sonntag im hiesigen Stadtwald ca. 2000 Fm. Windfalltzelz verursacht hat.
Pforzheim. 29. Dez. Während der Sturm vom Sonntag abend in der Stadt wenig Schaden anrichtete, hat er in den umliegenden Wäldern übel gehaust. Die Stadtgemeinde Pforzheim, die einen Gesamtwaldbesitz von rund 1000 Hecktar hat, dürfte einen Windbruchschaden von über 900 Festmetern erleiden. Dazu kommen gegen 3000 Festmeter im Staatswald Hagenschieß. Die Nachbargemeinde Eutingen meldet ebenfalls einen Schaden von 500 Festmetern. Auf dem Erzkopf südlich der Stadt hat der Sturm die größte Tanne gefällt, einen
1 )
Wl a r g a.
Roman von C. Crone.
(Nachdruck verboten.)
Erstes Kapitel.
Landrats gaben ihr jährliches Gartenfest.
Vielstimmiges Lachen und Neben ertönte ringsum. Der prickelnde Reiz schmetternder Musikklänge lies; die Augen der Jugend Heller erglänzen und versetzte manch zierliches Füßchen in Drei-Viertel-Takt-Bewegnng.
In einem etwas abseits gelegenen Teü des Gartens wo der schwirrende Lärm nur gedämpft hindrnug, hatten zwei Herren Platz genommen, die, über die erste Jugend hinaus, nicht mehr das hingebende Verständnis für anstrengende Vergnügungen besahen, um dem Tanzen an einem sonnigen Junitage Geschmack abzugewinnen.
Sie zogen es vor, von dem dichten Laubwerk geschützt, sich dem Genuß einer guten Cigarre und einem beanemen Aussirecken der Glieder hinzugeben, wozu die hübschen Gartenmöbel verlockend einluden. Mit sichtlichem Wohlbehagen machten beide davon einen ausgiebigen Gebrauch.
Im Gespräch war eine Pause eingetreten.
„Was sagen Sie zu einem Spazierritt morgen in der Frühe, Balckow?" fragte dann der Gutsherr ans Dallinkcn seinen Nachbarn ans Frenkin. „Ich will einen Rappen probieren, der mir in allen Tonarten gepriesen ist, npd den ich vielleicht willens bin, zu kaufen. Schön ist der Gaul, das kann niemand leugnen, aber
haben die Mucken und Launen seines früheren Herrn abgefärbt, dann geht er unzweifelhaft durch, trotz Zügel und Kandare."
Der Frenkiner sah bedächtig den blauen Ringen nach, die langsam in der stillen Luft zerflossen.
„Morgen? — Warum nicht? Aber ganz früh, Herne, sonst bringt uns die Hitze um."
„Gut. Von fünf Uhr morgens an bin ich bereit."
„Wo stammt der Gaul her?" fragte Herr von Balckow.
„Bis vor kurzem hat er dem Grafen Ferrari gehört, aber dem ist die Farbe langweilig geworden. -Kennen Sie den tollen Ferrari?"
„Nein. Ich war ja Jahre lang im Anslande. Nachträglich habe ich vieles von ihm gehört. Persönlich begegnet bin ich ihm nie."
„Eine wilde Natur. Dazu eitel, hochmütig und genußsüchtig. Ergeht unter dem Namen „DerMärchen- priuZ." Wo er auftancht, sei es in der alten oder neuen Welt, ist es wie eine Illustration zu Tausend und eine Nacht."
„Verheiratet?"
„Ja, leider. Die arme Frau ist zu beklagen. Es war damals eine vielbesprochene Sache und nicht wenige waren gespannt auf den AnSgang dieses Ereignisses, das trotz viel des Sonderbaren auch nicht einer gewissen Romantik entbehrte."
„Erzählen Sie. — Das Znhörcn ist zur Zeit ganz nach meinem Geschmack. Es ruht sich angenehm in dieser
entlegenen Vogelkolonie, und Landrats haben cs verstanden, die begncmsren Vorrichtungen dazu aufznstellcn."
„Eigentlich ist es eine traurige Geschichte, die ihren letzten Abschluß noch nicht gefunden", begann Herr von Herne. „Sie kennen ja den Baron von Randow auf Lindcneck? Ein Edelmann durch und durch nach jeder Richtung hin. In der Jugend war er mit dem Vater dcs genannten Ferrari auf einer Reise zusammengetroffen. Sie batten Freundschaft geschlossen und als der junge Graf sich aufmachte, die Welt zu besehen, bekam er von seinem Vater ein Empfehlungsschreiben an den Nandow, das ihm die Thür des gastfreien Hauses sogleich öffnete. — Das mag nun ungefähr zwanzig Jahre her sein. Die Randows hatten vier Kinder, zwei Töchter und zwei bedeutend jüngere Söhne. Die älteste Tochter, Erna, heiratete Baron Erich von Dahlberg. Er ist sehr begütert und das Ehepaar spielt, wie Sie wissen, eine hervorragende Nolle in der Umgebung unseres Landesherrn. Die zweite Tochter» Baroneß Hildegard, eine blonde, blendende Schönheit, sanft, liebenswürdig, gemütsreich und von hinreißender Natürlichkeit — ist die jetzige Gräfin Ferrari."
„Sich, sieh!" schaltete der Zuhörer ein.
„Wie gerade sie, in ihrer prnnklosen Art und mit einer ausgesprochenen Neigung für Stille und Häuslichkeit, den nnstäten, anspruchsvollen Italiener hat fesseln können, ist einer von den Widersprüchen, die mitunter im Leben die Menschen in Erstaunen setzen und für deren Lösung es keinen leitenden Faden giebt."
Mit einem stummen Nicken des Kopfes gab der Frenkiner seine Zustimmung zu erkennen.
250 jährigen Riesen vo Festmetern.
Vom Jahre 19 Einführung des gregori seit Einführung des verl seit Erfindung der Bu Entdeckung Amerikas Dampfmaschinen das 24. Februar, das Ost Pfingstfest auf den 31
Was zahle ich Wehrbeitrag sind Einkor unter 5000 Mk., Vern 30000 Mk, wenn das übersteigt; bis 50 000 2000 Mk. nicht überste mögen ist für 10 000 weitere 1000 Mk. je ab je 3 50 Mk. mehr Mark, über 100 000— und 500000 Mk. je Bei Vermögen von 11 Mk. pro 1000 echt von beispielsweise 9000 für die ersten 50 0( für die weiteren 40 0(
Nach der „Besitzliste" Wertpapiere in dem K 31. Dezember 1913 a treffenden Zahlen gena Die Kursdifferenz kann Hervorbringen. Die 8 5—10 000 Mk. je 1° bis 20000 Mk. je 1. 20000 Mk. je 1.8 °/o von der betreffenden S von einem Einkommen Vermögen — 1°/° — zahlen. Von einem v und 80000 Mk. Vermi mögen von 80000 Mk 6000 Mk. L 1 °/-> ^ ( mögen — 180 Mk., zu' kann nach 3 Raten erf binnen 3 Monaten nach das zweite Februar 19 bezahlt werden. Gibt Veranlagung zum Weh zeit seit dem Jnkraftt, Veranlagung zu einer meindesteuer Vermöge» bisher der Besteuerung Gemeinde entzogen wo landesgesetzlichen Straf Nachzahlung, der Ste Es sei darauf Hingewi und ehrenamtliche Mit im Verfahren zur Ve dienstlich Kenntnis vor oder Einkommensverhäl erhalten, zu ihrer Ge
Noman
2 )
„Sicher ist mir", f wilde Graf das blonde Glut seiner lcidenschaft er Hildegards Herz im besonders der Vaier, k gewinnen, daß das Gli biudmig gesichert sei. lt sich warten, aber schließ die Fürsprache der Mutte Bitten dazu, bewog de mag es später oft gennc auf ihren Willen besinn
„Eine öfter Wiede Herr von Balckow ein.
„Einen gab es. de reden versuchte, aber seiin verlieh ihm nicht den H um seinen Vorstellunge geben.
Das war der jung Söhne. In seiner im jungen Baroneß setzte aber vergebens."
„Das Verhängnis Leid ans Leid ans die -dahin jede Bürde vorsoi