nunmehr von den Gewerbevereinen ein Fonds an- j gesammelt werden, indem die Vereine pro Mitglied 1 Mk. 3 Jahre lang beisteuern.

Stuttgart, 15. März. Heute nacht um 12 Uhr bemerkten die Bewohner eines dem Deutschen Haus in der Tübingerstraße gegenüber liegenden Hauses, daß auf dem Dach des Deutschen Hauses oben auf dem höchsten First eine Frau in leichtester Bekleidung nachtwandelte. Man machte einen vorübergehenden Schutzmann aufmerksam, der einen Leiterzug der Berufsfeuerwehr requirierte. Als diese anrückte und auf der Maschinenleiter das Dach erstieg, war niemand mehr zu finden. Die Nacht­wandlerin halte anscheinend unbehelligt ihr Bett wieder aufgesucht.

Zeppelin-lllanen. Wie in der Württemb. Kriegerzeitung zu lesen, werden die König-Karl- Ulanen (Ul.-Rgt. Nr. 19), die unter Graf Zeppelin gedient haben, davon in Kenntnis gesetzt, daß am 8. Juli das 75jährige Geburtsfest des Grafen in Stuttgart festlich begangen werden soll. Graf Zeppelin hat dazu seine Zustimmung erteilt. Da vor 3 Jahren eine fast vollzählige Beteiligung der im Bezirk wohnenden Ulanen in Friedrichshafen zustande kam. wird wohl bei dieser seltenen Feier auch in Stuttgart alles vertreten sein. Im Juli ds. Js. sind es 31 Jahre, daß Graf Zeppelin das Kommando über das Ulanenregiment Nr. 19 über­nommen hat.

Friedrichshafen. 15. März. Das Militär- Luftschiff2. 4" unternahm heule vormittag unter Führung von Oberingenieur Dürr seine dritte Probefahrt bei einem sehr lebhaften Westwind, der bis zu 18 Sekundenmeier betrug. Die Fahrt war insofern besonders bemerkenswert, als zum erstenmal vom Oberdeck des Luftschiffs aus mit einem Maschinengewehr geschossen wurde. Es wurden im ganzen fast 500 Schuß abgefeuert. Dabei zeigte es sich, daß die ganze Anordnung vor­trefflich ihren Zwecken genügte und ein bequemes und sicheres Arbeiten mit dem Maschinengewehr zuließ. Der heutigen Fahrt kommt deshalb eine epochemachende Bedeutung zu.

Eßlingen, 15. März. Der Gemeinderat hat nunmehr zu der Verunreinigung des Neckar­wassers durch den Latrinenunternehmer Wohl­fahrt Stellung genommen. Die groben Verfehlungen werden zugegeben, wenn auch nicht in dem vielfach geschilderten Maße. Der Gemeinderat übernimmt keine Verantwortung, diese hat Wohlfahrt allein zu tragen. Die Stadtverwaltung weiß sich von jeder Schuld frei, immerhin sieht sie sich veranlaßt, eine anderweitige Regelung des Latrinenbetriebs und eine strengere Aufsicht einzuführen.

Reutlingen, 16. März. Im Jahre 1915 wird der hiesige Gewerbeverein sein 75jähriges Bestehen feiern, das durch die Veranstaltung einer Bezirksausstellung begangen werden soll. Der Ge­werbeverein hat ferner auf seiner letzten General­versammlung beschlossen, anläßlich der bevorstehenden Heeresverstärkung um die Gewährung einer Garnison für Reutlingen nachzusuchen.

Schramberg, 15. März. Dieevang. Arbeiter­vereine werden an Pfingsten hier ihre Landes­versammlung abhalten, für die Verbandssekretär Springer das Hauptreferat übernommen hat.

Heiden heim, 15. März Im Interesse des Schutzes der Albpflanzen verbietet das K. Forstamt das Ausreißen von Orchideen, Schneeglöckchen, Arnika und blauen Eisenhut, sowie das gewerbs­mäßige Sammeln dieser Pflanzen für sich oder den Verkauf.

Heidenheim, 15. März. In den evang. Orts sch ulrat wurde die Ehefrau des Schriftsetzers Schmidt gewählt.

Heidenheim, 15.März. Beider Schultheißen­wahl in Sontheim a. Br. wurde Polizeiassistent Häfele-Stuttgart mit 323 von 329 Stimmen ge­wählt. Ec ist ein geborener Brenzer.

Dornstetten, OA. Freudenstadt. 15. März. Die vor einigen Tagen vorgenommene Probeab- ! stimmung hat bei der heutigen Wahl eines ! Stadt schultheißen ihre Verwirklichung gefunden, indem Ratschreiber Wößner-Trossingen mit 177 von 233 abgegebenen Stimmen zum Stadtvorstand gewählt wurde. Assistent Widmann-Plieningen bekam 50 Stimmen. 4 Stimmen waren zersplittert. Die Gesamtzahl der Wahlberechtigten betrug 243.

Neckarrems, 15 März. Der bisherige Schul- theißenamtsassistent in Möhringen a. F., Richard Beeg, ist, wie zu erwarten war, als Sieger aus der Ortsvorsteherwahl hervorgegangen. Er er­hielt 99 Stimmen. Insgesamt haben von 164 Wahl­berechtigten 155 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht.

Heilbronn. 15. März. Der 56 Jahre alte verheiratete Viehändler Max Manasse von Talheim hatte sich gegen den ß 20 des Reichsviehseuchen­gesetzes vergangen, indem er am 8. Januar ds. Js. in Nostatt bei einem Bauern die Bestellung von einer Kuh aufgesucht hatte, trotzdem er wußte, daß dies durch eine Verfügung des K. Oberamts vom 2. Januar anläßlich der in Kirchhausen damals ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche verboten war. Der Angeklagte wurde von der Heilbronner Strafkammer zu einer Geldstrafe von 15 Mk. oder 3 Tagen Gefängnis verurteilt.

Horb, 15. März. Die in Konkurs geratene Zementwaren- und Kunstsleinfabrik von Gg. Sack­mann ist durch Kauf um den Preis von 28 000 ^ auf die Eisenbahnverwaltung übergegangen, die das Gelände teilweise zu den Bahnhofserweiterungsbauten braucht.

Freudenftadt, 16. März. Wie weiland in Schorndorf die Weiber auf das Rathaus rückten, so fanden sich in der letzten Gemeinderatssitzung ver­schiedene Freudenstädter Weiblein im Rathaussaale ein, um gegen die Entfernung des Waschhauses an der Rappenstraßs zu protestieren. Durch Verkauf des städtischen Platzes, auf dem das Häuschen steht, war diesem sozusagen der Grund und Boden unter den Füßen weggezogen worden. Schleunigst wurde beschlossen, das Waschhaus noch ein Jahr stehen zu lassen, und hoLbeiriediat über den Erfolg ihrer mit

Recht so berühmten Beredsamkeit zogen die Wasch- ! frauen wieder von dannen.

! Pfalzgrafenweiler. 16. März. Unsere

- Gemeindejagd war bisher an hiesige Bürger um ! die Kleinigkeit von 200 Mk. jährlich verpachtet. ! Jetzt hat Fabrikant Böhringer aus Niederingelheim ! 1200 Mk. jährlich geboten und natürlich gern den i Zuschlag erhalten.

Ell wangen, 15. März. Das Dienstmädchen AnnaMay von Altmannsweiler ist den schweren Brandwunden erlegen, die es sich am Dienstag durch fahrlässiges Nachgießen von Petroleum ins Feuer zugezogen hatte. Das qralvolle Ende des erst 16jährigen Mädchens sollie allen denen zur Warnung dienen, die immer noch Erdöl oder Spiritus nachzuschütten gewohnt sind, bevor die Glut völlig

- erloschen ist.

! Aus SlaSI, Bezirk unS Umgebung.

j Vom Kgl. Evang. Oberschulrat ist eine ständige l Lehrstelle in Reutin, OA. Oberndorf, dem Unter- i lehrer Christian Christner in Schwann über- ! tragen worden.

Neuenbürg, 16. März. Am gestrigen Abend fand die jährliche Versammlung der hiesigen Ortsgruppe der Nationalliberalen (Deutschen)

> Partei bei Karl Silbereisen statt. Nach einem von ! dem Vorsitzenden Oberamlspfleger Kübler gegebenen ! kurzen Bericht über die Tätigkeit der Partei im j abgelaufenen Jahr und nach dem Bericht des Kassiers l M. Lutz über den Stand der Kasse erfolgten mehrere ! Aufnahmen neuer Parteifreunde. Weitere Auf­nahmen stehen in Aussicht. Schließlich wurden die satzungsgemäß vocgeschriebenen Neuwahlen vorge­nommen. Bei der am 30. ds. Mts. stattfindenden Landesparteiversammlung wird auch die hiesige Ortsgruppe vertreten sein.

ff Birkenfeld, 17. März. Am gestrigen Palm­sonntag morgen etwa um 2 Uhr brach in der Scheuer des Goldarbeiters Christian Wolfinger Feuer aus, das diese in ganz kurzer Zeit bis auf den Grund zerstörte. Die Nachbargebäude waren ernstlich ge­fährdet und es brannte schon auch eine solche Scheuer. Durch schnelles Eingreifen der Feuerwehr und Ein­wohnerschaft wurde jedoch weiterem Umsichgreifen des Brandes Einhalt getan. Unsere neue Wasser­versorgung vom lOffs Kilometer entfernten Förtel- bachtal bei Höfen, die seit kurzer Zeit im Betrieb ist, leistete vorzügliche Dienste und lieferte die zur Verfügung stehenden 5 Sekunden-Liter reichlichen Wassermassen. Der Gebäudeschaden wird sich auf ungefähr 3500 Mk. und der Mobilien auf etwa 2500 Mk. belaufen. Brandstiftung liegt vor.

r. Schwarzenberg, 15. März. Bei der gest­rigen Musterung in Höfen wurden sämtliche sieben Rekruten von hier zur Infanterie gezogen. Ge­wiß eine erfreuliche Tatsache!

Calw, 15. März. Gestern fand im Beisein des Oberstaatsanwalts und des Untersuchungsrichters aus Tübingen ein gerichtlicher Augenschein am Ort des Ueberfalls auf den Bahnwärter Löffler statt. Der Zustand des Bahnwärters hat sich wenig ver­

Entlarvt.

Roman von Moritz Lilie.

- (Nachdruck verboten).

»Das ist gut", sagte sie.Jetzt können Sie Ihre Absicht, meinen Vater zn betuchen, um so leichter aus- fichren. Herr von Fries. Sie fahren mit meinem Wagen. Ihr Pserü bringt Josef nach dem Falkenhof."

Vortrefflich!" versetzte FrieS im Tone aufrichtiger Freude.Durch Sie geführt, gnädiges Fräulein, darf ich hoffen, bei Ihrem Herrn Vater für die unpassende Besuchsstunde Verzeihung zu finden."

Heller Sonnenschein lcnchiete ihnen entgegen, als sie ins Freie hinanstratcn.

Bald zogen die Pferde an und eilten in flottem Laute dahin, während der Reitknecht mit dem Rosse des Herrn von Fries langsam folgte. Der Köhler hatte ein reiches Geldgeschenk erhalten.

Herr von Falkenhof empfing den Gast, wie gewöhnlich unter seinen Büchern vergraben. Er gab sich Mühe freundlich zu sein, was ihm bei seinem finsteren, mürrischen Wesen nicht ganz leicht wurde. Dennoch freute er sich in seiner Weite, den einst so munteren Knaben jetzt als stattlichen Jüngling wiederznsehen, und als er ihn bei seinem Scheiden einlnd, seinen Besuch zu wiederholen, war dies nicht blök Redensart, sondern sein ernstgemeinter Wunsch.

Bon diesem Tage an war Alfred von Fries täg­licher Gast im Schlosse Falkenhof, und eines schönen Tages ließ er sich bei dem Hausherrn melden und warb in aller Form um Ernas Hand.

Ernas Vater hörte den jungen Mann ruhig an, ohne irgend ein Zeichen von Uebcrraschung; er schien das erwartet zu haben. Dann sagte er:

Bevor wir weiter über diese Angelegenheit sprechen, muß ich Ihnen eine Mitteilung machen. Meine Tochter besitzt außer dem nicht großen Erbteil ihrer Mutter kein Vermögen; der Falkenhof ist Fideikommiß und geht mit allen seinen Einkünften auf einen cntferulercn Verwandten über. Wenn Sie also auf eine hohe Mitgin rechnen, so täuschen Sie sich."

Ich habe glücklicherweise nicht nötig, auf diese Dinge irgend welchen Wert zn legen", versetzte Fries nicht ohne Bitterkeit.Sie kennen ja meine Verhältnisse, Herr von Falkenhof, Sie wissen, daß ich der einzige Erbe des großen väterlichen Grundbesitzes bin. ich darf also bei der Wahl meiner Lebensgefährtin lediglich meinen Neigungen folgen."

Der alte Herr nickte mehrmals lebhaft mit dem Kopfe und ein zufriedenes Lächeln glitt über sein Gesicht.

Nun also. Herr von Fries, meine Zustimmung haben Sie", sagte er nach einer kurzen Pause.Es wird jetzt Ihre Sache sein, sich die Ernas zu verschaffen."

Dann erlauben Sie Wohl, daß ich das gnädige Fräulein aufsuches" rief Alfred, sich rasch erhebend. Er wußte ja, daß er dort offene Arme finden würde.

Gewiß, Herr von Fries", nickte der Schloßherr. Sie finden meine Tochter wahrscheinlich im Musik­zimmer."

Der junge Mann verbeugte sich leicht und eilte fort.

Würde er das Mädchen auch heiraten, wenn ihm das tiefe Geheimnis, das in meiner Brust begraben liegt, bekannt wäre?" fragte sich der alte Mann, indem er

stehen blieb und starr vor sich hinsah.-Müßte ich es ihm nicht Mitteilen, bevor er Erna zum Altäre führt?"

Er überlegte.

Nein, niemals kommt ein Wort davon über meine Lippen!" rief er laut und setzte sich wieder zu seinen Büchern.

VIII.

Die Lokalsängcrin.

Die Siugspielhalle, welche Aucelot mit Frau Mcnde anfsuchtc, lag in einer schmalen und nicht besonders sauberen Vorstadtstraße Wiens.

Es war ein großes Zimmer, an dessen Hinterer Wand eine kleine Bühne stand, von welcher herab die Vorträge gehalten wurden.

Herzhaft schritt die Frau vorwärts, zwischen den dicht besetzten Tischen dahin, nach einer Fensternische, in welcher noch einige Stühle frei waren.

Aucelot folgte ihr.

Ist Fräulein Seraphine schon auf der Bühne gewesen?" fragte Frau Mende einen Mann am nächsten Tische.

Sie hat erst einmal gesungen, muß aber jetzt wiederkommen", berichtete der Angeredete, eine gewaltige Dampfwolke aus seiner Pfeife von sich blasend.

Wer ist Seraphine?" fragte Aucelot mit leiser Stimme.

Nun, das ist eben die, welche Sie suchen", versetzte sie.Als Mitglied der Singspieltruppe heißt sie Seraphine: das klingt nobler."

(Fortsetzung folgt.)

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