jedoch angesichts der tatsächlichen Verhältnisse die Durchführung dieser Forderung in absehbarer Zeit für unmöglich und bittet die K. Staatsregierung der Eingabe keine weitere Folge zu geben. 3. Die Kaminfegermeisterorganisationen des Landes erstreben eine einheitliche Abnahme der Meisterprüfungen im Kaminfegergewerbe. Unter Berücksichtigung der besonders gelagerten Verhältnisse im Kaminfegergewerbe empfiehlt der Vorstand die Errichtung einer staatlichen Prüfungsbehörde im Sinne des ß 133 der G.O, die aber nicht einer Fachschule angegliedert werden darf. 4. Dem deutschen Werkbunde tritt die Kammer als Mitglied bei.
Herrenberg, 13. März. Für die Erbauung einer großen Schweinemastanstalt zur Versorgung der süddeutschen Großstädte mit Schweinefleisch hat die Stadt einen 50 Ar großen Bauplatz in der Nähe des Bahnhofs unentgeltlich abgetreten.
Friedrichshafen, 13-März. Der Gläubigerausschuß hat in dem Konkurs des Kaiserstrandhotels bei Bregenz beschlossen, einen 60 Hektar großen zum Hotel gehörigen Wald im Werte von etwa 300 000 Kronen zu verkaufen. Mit dem Erlös soll das Hotelanwesen entlastet, der Konkurs aufgehoben und der Betrieb wieder ausgenommen werden.
Slus StaSt» Bezirk unö Umgebung.
Calw, 14. März. Heute nacht */»11 Uhr wurde hier ein heftiger Erdstoß verspürt. Schaden wurde nicht angerichtet.
Eine Bezirks-Versammlung der Vereinigung selbständiger Gärtner Württembergs E. V. (Sitz Stuttgart) des Bez. V111 (Nagold, Calw und übrigen Schwarzwald) fand am vergangenen Sonntag im Gasthos zum Lamm in Hirsau Nachmittags 3 Uhr statt. — Für den wegen Krankheit verhinderten Obmann, Hrn. Fr. Schuster-Nagold begrüßte der Schriftführer G. Raaf-Nagold die aus Nah und Fern zahlreich erschienenen Mitglieder, darunter Hrn. H. Schächterle-Cannstatt vom Hauptvorstand. Sodann berichtete Rktaf eingehend über die am 1. Febr. ds. Js. in Stuttgart ftaltgefundene Obmänner- Sitzung und Haupt-Versammlung, wobei der Punkt „Geheimmiltelunwesen" besonders lebhaftes Interesse hervorrief. Der Beschluß, an dem im Vorjahr aus- gestellten Verkaufstarif auch dieses Jahr feftzuhalten, fand einstimmige Annahme. Ferner wurde über Kunstdünger, deren Preise und Herstellung allgemein debattiert. Sodann wies Raaf auf die „Anstalt für Pflanzenschutz" Hohenheim und deren unentgeltliche Benützung hin und empfahl ferner eine rege Beteiligung an der „Großen Frühjahrsgartenbau-Ausstellung Stuttgart" im Mai ds. Js. hin. — Nach Regelung von Angebot und Nachfrage schloß der Vorsitzende die sehr anregend verlaufene Versammlung
Zavelstein, 13. März. Das warme Märzwetter hat in diesem Jahre die Krokusblüte bereits frühzeitig zur Entfaltung gebracht. Bis zum kommenden Sonntag wird sich die Blüte voll entfaltet haben.
Entlarvt.
Roman von Moritz Lilie.
^ (Nachdruck verboten).
„Wir haben uns verirrt! wollt Ihr uns Obdach gewähren, bis das Wetter vorüber ist2" fragte Erna, nachdem sie in die Hütte des Kohlenbrenners eingetreten
war.
„Ei, gewiß", versetzte der Mann gutmütig. „Das ist kein Wetter für ein so seines Jnngferchen wie Ihr seid. Macht es Euch bequem und trocknet Euren Mantel dort am Feuer."
Draußen stürmte und wetterte es ärger als zuvor."
Josef war an das kleine Fenster getreten und schaute in die aufgeregte Natur hinaus. Da bemerkte er. wie ein Reiter vor dem Köhlerhause abstieg, sein Pferd festband und dann ohne Umstände raschen Schrittes ins Zimmer trat.
Es war eine hohe, vornehm aussehende Gestalt, ganz durchnäßt, aber in eleganter Neiterkleidung. blond und blauäugig, und seine Bewegungen verrieten den Mann von Welt und guter Erziehung.
Der Fremde trat zu dem Köhler heran und bat ebenfalls um die Erlaubnis, das Gewitter hier abwarten zu dürfen, was der Kohlenbrenner gern gewährte.
Erst jetzt gewahrte der neue Gast Erna, welche in einer Ecke des Gemaches Platz genommen hatte. Seine stumme ehrerbietige Verbeugung erwiederte sie mit einem verbindlichen Neigen des Hauptes.
„Wir sind Schicksalsgefährten, wie es scheint, gnädiges Fräulein", sagte er mit wohllautender Stimme. „Das
Nagold, 14. März. Die Familie des Kirchenpflegers Gutekunst in Walddorf hat innerhalb 3 Wochen eine Tochter von 21 Jahren und einen i Sohn von 20 Jahren verloren, die beide nach kurzer, schwer Krankheit verstorben sind.
** Feldrennach. Nächsten Dienstag findet hier wieder Monats-Viehmarkt statt. Auf solchen wird hiemit aufmerksam gemacht.
Neuenbürg, 15. März. Dem heutigen Schweinemarkt waren 16 Stück Milchschweine zugeführt. Preis per Paar 40—53 Mk.
Calw, 12. März. Dem heute stattgefundenen Vieh- und Schweinemarkt waren zugeführt: Pferde 20 Stück, Rindvieh 408 Stück. 181 Milchschweine, Preis 35 — 60 Mk pro Paar, 100 Läufer, Preis 66—135 Mk. pro Paar. Die Milchschweine wurden alle abgesetzt, dagegen ging bei den Läufern der Handel schleppend. Verkauft wurden: 2 Farren zu 398—472 Mk. per Stück, Ochsen und Stiere 44 St. zu 678—1266 Mk. per Paar, Kühe 39 St. zu 248—562 Mk. per St., Kalbeln und Jungvieh 52 St. zu 187—472 Mk. per St., Kälber 7 St. zu 72—116 Mk. per St. Handel flau bei gedrückten Preisen. _
vermischtes
Wie liebenswürdig schlicht Kaiser Wilhelm I. war, kommt so recht in folgendem kleinen Geschehnis zum Ausdruck: Eines Abends fuhr der Kaiser nach dem Viktoriatheater, allein, nur mit Kutscher und Leibjäger. Letzterer begab sich, nachdem der Monarch ausgestiegen, in das vorn an der Straße gelegene Restaurant. Mochte nun Kaiser Wilhelm die Vorstellung nicht gefallen haben oder sonst ein Grund vorliegen, genug, er verließ schon nach einer Viertelstunde das Theater wieder. Der Wagen fuhr vor, aber der Jäger fehlte; der Kaiser mußte warten. Ein Theaterdiener folgte der Andeutung des Leibkutschers und holte den Säumigen. Zu Tode erschrocken stammelte dieser mit bebenden Lippen eine Entschuldigung. Des Kaisers ganz überaus ruhige Antwort war: „Was machst du für Aufhebens von der Sache? Du hast oft auf mich warten müssen, jetzt habe ich einmal auf dich gewartet. Wir sind quitt. Oeffne den Wagenschlag I"
(Die beiden Kaiser.) Ueber das herzliche Verhältnis, das Kaiser Wilhelm I. mit dem Kaiser von Oesterreich verband, sind zahlreiche Anekdoten in Umlauf. So auch die folgende: Als-Kas-österreichische Kaiserpaar sich anläßlich einer Gasteiner Entrevue von Kaiser Wilhelm verabschiedete, bestand letzterer darauf, die Scheidenden eine Strecke weit zu begleiten. Kaiser Franz Joseph bat seinen greisen Freund, sich zu schonen und auf diesen Wunsch zu verzichten. Kaiser Wilhelm wollte nicht nachgeben, da rief der Kaiser von Oesterreich lächelnd: „Dann befehle ich dir, zu bleiben I" Der deutsche Kaiser trug die österreichische Obersten Uniform. Kaiser Wilhelm richtete sich stramm empor, salutierte und erwiderte: „Da muß ich freilich gehorchen", und beide Monarchen nahmen in der herzlichsten Weise Abschied.
Der braune und der weiße Totenkopf. Aus Bonn wird der „Köln. Zeitg." erzählt: In meiner Familie befindet sich ein Kruzifix, das nachweisbar schon mehrere 100 Jahre alt ist. Der fein geschnitzte Christuskörper ist vom Alter tief gebräunt und ebenso der Totenkopf, der wie gewöhnlich sich auf dem Postament zu Füßen des Christuskörpers befindet. An diesen Totenkopf knüpft sich eine höchst merkwürdige Erinnerung an die Kriege, die vor 100 Jahren geführt wurden. Damals waren die Orte hier am Rhein gar sehr mit Einquartierung geplagt, und je nach den Wechselfällen des Krieges waren es bald Franzosen, bald Deutsche, bald Kosaken, die ins Quartier kamen. Letztere waren die Gefürchteten, sie stahlen, was nicht niet- und nagelfest war, und noch heute heißt es hier am Rhein: sie hausten „wie die Kosaken". So bekamen auch meine Großeltern, die damals in einem Ort am Rhein wohnten, einmal einen Kosaken ins Quartier. Man hatte wohlweislich alles Wertvolle vorher entfernt. Als die Kosaken wieder abgezogen waren, fehlte der Totenkopf am Kruzifix. Nachdem alles Suchen vergebens gewesen war, kam man aus den wohl richtigen Gedanken, daß der Kosak durch irgend einen Aberglauben getrieben, ihn mitgenommen hatte. Der Totenkopf blieb verloren und nun ließen meine Eltern einen neuen schnitzen, der natürlich jetzt durch seine Helle Farbe von dem Christuskörper abstach. Die Wogen des Krieges gingen hin und her, Schlachten wurden geschlagen, und wieder bekamen meine Großeltern eines Tages Einquartierung, diesmal aber von einem deutjchen Soldaten. Als der sich gestärkt und stch seine Pfeife angezündet hatte, gingen seine Augen neugierig im Zimmer umher, und nun fiel es meinen Großeltern auf, daß seine Blicke immer wieder nach dem Kruzifix zurüäkehrten, bis er schließlich die Frage stellte: Wie kommt es, daß der Totenkopf so viel Heller ist als der Christus? Nun erzählten ihm meine Großeltern das Vorgefallene und daß wahrscheinlich ein Kosak den Totenkopf mitgenommen. Da greift der Soldat in die Tasche und holt einen braunen Totenkopf hervor, steht auf und vertauscht ihn mit dem neuen am Kruzifix, und meine Großeltern erkannten aufs bestimmteste, daß es der verloren gegangene Totenkopf war, von dem nun der Soldat meinen staunenden Großeltern erzählte, daß er ihn auf dem Schlachtfeld einem toten Kosaken abgenommen, der ihn an einer Schnur um den Hals getragen. So kam der echte Koos wieder an seinen Platz, auf dem er sich nunmehr wieder seit 100 Jahren befindet.
„1P00 Mark Belohnung demjenigen, der diesen Zaun stiehlt". In der Kamerunerstr. 41 in Berlin hat der Bankier Wolliner ein unbebautes Grundstück. Im Zeitraum von etwa 3 Jahren ist der Zaun, der dieses Grundstück abgrenzt, verschiedene Male gestohlen worden. Jetzt hat der Bankier einen fundamentierten, mit eisernen Gittern versehenen Zaun anfertigen lassen und ein Plakat angebracht, auf dem zu lesen steht: „Tausend Mark Belohnung demjenigen, der mir auch diesen Zaun stiehlt".
Unwetter tobt in der That ganz entsetzlich, und man muß sich glücklich preisen, wenigstens ein Obdach gefunden zu baden."
„Wer gezwungen ist. bei diesem Sturm und Regen im Freien zu bleiben, ist zu beklagen", bestätigte die Angeredete.
Der Fremde warf bei dem Ton ihrer Stimme forschend, aber ohne aufdringlich zu erscheinen, leine Blicke auf die Sprecherin.
Dann trat er einige Schritte näher.
„Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich die Ehre, das gnädige Fräulein bereits zu kennen", sagte er mit einer abermaligen leichten Verbeugung, „vorausgesetzt, daß Sie dem Hause Falkeuhof angehören."
Erna erhob sich, und auch ihre Augen ruhten forschend auf dem Sprechenden.
„Ihre Vermutung ist richtig, mein Herr", versetzte sie nicht ohne eine gewisse Befangenheit, „und auch ich glaube mich jetzt Ihrer zu erinnern, obgleich seit unserer letzten Begegnung fast zehn Jahre vergangen sein mögen. Wir waren einst Jugendgespielen, Herr von FrieS, und gern denke ich noch an jene Tage der Kindheit zurück."
„Wir lernten uns in jenem steierischen Gcbirgs- städtchen kennen, welches Ihre Frau Mutter auf Anordnung des Arztes ausgesucht hatte, um in der stärkenden Alpeuluft Genesung von schwerem Leiden zu finden", warf Herr von Fries ein. nachdem beide Platz genommen hatten. „Die gleiche Hoffnung tührte meinen Vater nach dem stillen idyllisch gelegenen Ort.'
„Leider erreichten die Kranken ihren Zweck nicht", ergänzte Erna niit einem leichten Seufzer. „Mit beginnendem Herbste kehrten wir nach dem FalLnbok,
zurück, wo bald darauf meine arme Mutter starb, und dasselbe Schicksal ereilie auch Ihren Vater, den Heren Obersten, von dessen Ableben wir Kenntnis erhielten."
Herr von Fries nickte.
„Wir sahen uns seitdem nicht wieder, gnädiges Fräulein", sagte er mit seltsam weich und innig klingendem Tone, „aber die in jenem einsamen steierischen Gebirgs- orte verlebten Stunden werden mir ewig unvergeßlich bleiben."
Eine leichte Röte stieg in Ernas Antlitz.
„Ich möchte dem Gewitter dankbar sein, daß es mich in diese Hütte geführt hat", fuhr jener fort. „Ich halte die Absicht, nach dem Falkeuhofe zu reiten, um Ihrem Herrn Vater einen Besuch abznstatten. als mich das Unwetter zwang, hier Unterkunft zu suchen. Nimmermehr aber hätte ich an das Glück geglaubt. Sie hier zu finden."
„Ich bitteSie. Ihre Absicht auSznfnhren. Papa wird sich freuen, den Sohn eines lieben Bekannten begrüßen zu können", erwiderte sie leise. „Haben Sie sich in unserer Gegend angekanft?"
„Das nicht, gnädiges Fräulein", cntgcgncte der Gefragte. „Ich bin bei einem Stndicngcnosscn znm Besuch dessen Vater das Rittergut im Nachbardorfe bescht."
Mehr und mehr vertieften sich die jungen Leute in Erinnerungen an die fröhliche Kindcrzeit. Jede Befangenheit war von ihnen gewichen, es schien, als hätten sie nie aufgehört, in freundschaftlicher Weise zu verkehren
Das Gewitter war vorüber und Josef meldete, daß man vom Schlosse das Ponygeschirr des gnädigen Fräuleins gesandt habe.
Erna stand auf.
(Fortsetzung folgt.)
L
Monta,
Freitag
Kretin Neuer Durch die im Grts- orts-Ver im sonst Verkehr.
je 20 -f
Abonnemen
Aostanstalte
jederz,
Lon sich heute um die erörtern.
Es i wo Eure den Frie Haß zw berufen s intelligen Geschäfts Denn nic liche Mei presse. ( dessen B Besprecht, Deutsch in voller Verfall liegt einzi Städte v Für uns noch L0 einer man der 3jähi Bündnisse Ablauf vc unserer § Gutsbesitzk (der Gesa demnach n hat es hie tun, den nativnales Folgen m, 20 Jahren sein, uns Nur Mut, — In 20 die äugen Hetzblätter Hoffnung z aber in 2i gehoben.
Paris lung akade Dienstzeit Seignobos sensö, Abg. ist die Mit Minister Bl mitgeteilt, d Gesetz von wieder aus Unfäli Übungen. Uebungsplatz falschen Mar verletzt wu, regimrnts rii verstand ein einer Schwe Es gab ein fielen und 8 abgebrochen einige in Le Pferden, die dem Platze e geschah bei e der Umgegenl auf dreimali, Posten, der i erkannte, fta bohrte den tot war. E sofort eingelei
Druck md Verlag der L. Meeh'scher. Buchbruckerei de» Luztiilerl (Inhaber S. Louradi) tu Neuenbürg.