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s Der Lnztäler.
Drittes
Blatt.
43.
Reuen bürg, Samstag den 15. März 1913.
71. Jahrgang.
Run-schau.
In der „Neuen Zürcher Zeitung" schreibt j deren Berliner Pfeilkorrespondent u. a. folgendes: i Können Sie sich vorstellen, wie eine Milliarde > Mark in Silber aussieht? so fragte ein Rechenkünstler dieser Tage. — Gar nicht schlecht für den Besitzer! meinte der Befragte. — Unsinn! sagte gekränkt der Künstler. Wenn Sie eine Milliarde Mark in deutschen Markstücken dicht nebeneinander legen, so ergibt sich ein silbernes Band von 35000 Kilometer Länge und ein Eisenbahnzug mit der mittleren Geschwindigkeit von 60 Kilometer pro Stunde brauchte 17 Tage und »Stunden 40 Minuten, um diese Bandlänge abzufahren. — Mensch, müssen sie denn selbst die heiligsten Sachen lächerlich behandeln? . . . Flach auseinandergelegt würden eine Milliarde silberner Markstücke eine Säule von 1250 Kilometer Höhe ergeben. — Der Hauptteil der Milliarde wird diesmal für Befestigungsanlagen ausgegeben. Sehen Sie sich die Landkarte an. Welche starke Befestigungen an der französischen West grenze, etwas weniger im Nordwesten nach Belgien zu und im Süden, wo die Schweiz sich selbst wohl genügend deckt und uns dadurch unwillkürlich mit! Ohne Zweck sah sich der Kaiser mit seinem militärischen Gefolge im letzten Jahre gewiß nicht die Schweizermanöver an und kehrte befriedigt heim. Dann aber werfen Sie einen Blick auf die Ostgrenze. Von Memel herunter bis zur berühmten Dreikaiser-Ecke in Oberschlesien, wo die drei Kaiserreiche zusammengrenzen I Liegt nicht Ostpreußen, Posen und das reiche Schlesien fast bis Breslau offen da? Oder der Besuch des österreichischen Thronfolgers oder des Wiener Generalstabschefs in Berlin, gewisse russische Großfürstenreisen usw. nach Paris und Delcassös zeitweilige Mission nach Petersburg? Ist Ihnen nicht aufgefallen, wie gerade die deutschen Bundesfürsten, die teils durch Verwandtschaft, teils durch gleichen katholischen Glauben mit dem Wiener Hofe freundschaftlich verknüpft sind, für die gewaltige neue Rüstungsausgabe begeistert einstehen und wie die neue Münchner Staatszeitung des katholischen bayrischen Kabinetts Hertling, des päpstlichen Kammerherrn, mit Haut und Haar die Notwendigkeit der neuen Wehrvorlage nebst der Extrakriegssteuer verteidigt, ehe überhaupt noch genaue Einzelheiten darüber weiter bekannt sind! So, und nun zählen und wiegen Sie weiter die Milliarde silberner Markstücke. Und nun trösten Sie sich bei dem Geschäft damit, daß ^
es zunächst friedlich unter den europäischen Großmächten aussehen muß, denn sonst würden die stärksten von ihnen nicht so offen und beweglich über große Lücken in ihrer Rüstung jammern, sondern mit schweigsamer Entschlossenheit übereinander herfallen.
Kiel, 12. März. Heute fand die Probefahrt des Motorschiffes „Hagen" der Deutsch Amerikanischen Petroleumgesellschaft statt. Das Schiff wurde von der Germaniawerft Krupp erbaut und stellt das erste deutsche Ozeanschiff mit deutschen Oelmotoren deutschen Systems dar. Die Tragfähigkeit des Schiffes beträgt 8350 Tonnen. An der Probefahrt nahm Prinz Heinrich von Preußen persönlich teil, der sich über 2 Stunden im Maschinenraum aufhielt und sich alle Einzelheiten der Anlage erklären ließ.
Von der badischen Grenze, 13. März. Während des Vormittagsunterrichts wurde in der Oberrealschule in Villingen ein Schüler plötzlich irrsinnig; der Unglückliche wurde von der Sanitätskolonne in seine Heimat gebracht.
Das Wachstum Europas. Nach den Angaben des Dr. Bertillon stellt sich das Wachstum der Bevölkerung in den wichtigsten europäischen Ländern im Laufe des Zeitraumes 1810 bis 1909 wie folgt:
1810 1909
Deutschland'
25 500 000
64 000 000
Oesterreich
25 500 000
51160 000
Frankreich
26 900 000
39 282 000
England
17 926 000
45 006 000
Italien
18 300 000
34417 000
Spanien
10 600 000
19 945 000
Belgien
3 250 000
7 452 000
Portugal
3 000 000
5 900 000
Schweden
2 378 000
5 453 000
Holland
2 250 000
5 862 000
Norwegen
898 000
2 341000
Schweiz
1 800 000
3 584000
Dänemark
1050000
2 726 000
Deutschland verdankt seinen Bevölkerungszuwachs weit mehr der weichenden Sterblichkeit als der Fruchtbarkeit.
Württemberg.
Untertürkheim, 13. März. In Rohracker gehen auf Anregung des Geh. Hofrats Leo Vetter, der auch die Kosten trägt, zwei Männer mit einer Rebspritze von Haus zu Haus und bespritzen alle Keller, in denen gewöhnlich die Schnaken und sonstigen lästigen Insekten überwintern, mit einer
„Jnsektizil" genannten Lösung, die das Ungeziefer radikal vernichten soll. Die bisherigen Erfolge waren durchaus befriedigend.
Tübingen, 13. März. Für den Neubau einer Ohrenklinik und einer Hautklinik an der Landes- Universität ist den Landständen die Forderung einer ersten Rate von 300 000 Mk. zugegangen. Der gesamte Bauaufwand ist auf 530 000 Mk. berechnet.
Der Vorstand der Handwerkskammer Reutlingen hielt am letzten Montag im Kammergebäude in Reutlingen in Anwesenheit des stellvertr. Staatskommissars Regierungsrats Dr. Abele von der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel eine Sitzung ab, die sich u. a. mit folgenden Gegenständen befaßte: 1. Ein Bedürfnis für die in der Abgeordnetenkammer beantragte Errichtung eines Landeskreditinstituts, das mittels Staatshilfe dem strebsamen und kreditwürdigen Mittelstand einen billigen Kredit gewähren soll, kann die Kammer nicht anerkennen. Der Befriedigung des Realkredites dienen in Württemberg eine Reihe privater und öffentlicher Bankinstitute, so daß in dieser Richtung den Bedürfnissen im allgemeinen genügt wird. Dem Bedürfnis des Mittelstandes insbesondere des gewerblichen nach Personalkredit wird in Württemberg in weitgehendstem Maße durch die über das ganze Land verbreiteten, auf dem Grundsatz der Selbsthilfe beruhenden Kreditgenossenschaften (Vorschuß- und Kreditvereine, Handwerker- und Gewerbebanken) sowie durch die Darlehenskasfenoereine genügt. Württemberg marschiert mit seinen vorzüglich ausgebauten Kreditgenossenschaften an der Spitze der deutschen Bundesstaaten. Irgendwelche Klagen von kreditwürdigen Handwerkern sind der Kammer weder direkt noch durch Versammlungen bekannt geworden. Durch die in diesem Antrag verlangte Staatshilfe würden insbesondere im Handwerk unerfüllbare Wünsche in Beziehung auf Kreditgewährung erweckt und der in unseren Kreditgenossenschaften so lebendige Geist der Selbsthilfe unnötiger Weise erschüttert. Auch die Erfahrungen, die man in anderen Bundesstaaten mit der Gewährung von Staatshilfe an die Genossenschaften gemacht hat, lassen eine Ablehnung des Antrags als angezeigt erscheinen. 2. Eine große Anzahl, meist norddeutscher Fachverbände aus der Schuh- und Lederindustrie haben an Reichstag und Bundesrat eine Eingabe gerichtet, in der sie den Mindestkaufleuten (Handwerkern usw.) unter Abänderung des 8 4 des H.G.B. die Buchführungspflicht auferlegen wollen. Der Vorstand steht dieser Forderung im Prinzip sympathisch gegenüber, hält
Entlarvt.
Roman von Moritz Lilie.
(Nachdruck verboten).
„Eines Tages ging ich mit den Kindern im Prater spazieren: sie waren ein wenig zurückgeblieben. Plötzlich vernahm ich Geschrei, Rufen und Fluchen, und zu meinem Schrecken bemerkte ich, datz eines der Mädchen von einer herrschaftlichen Eanipage überfahren worden war. Die Kinder waren im Eifer des Spiels der Fahrstraße zu nabe gekommen, der Kutscher hatte nicht rechtzeitig anszuweichen vermocht, nnd so war das Unglück geschehen. Die vornehme Dame, die in der Equipage gesessen, war ausgestiegen und erkundigte sich nach meinen Verhältnissen. Als sie erfuhr, datz ick Witwe sei, machte sie mir den Vorschlag, ihr das Mädcher zu überlassen, dem seltsamerweise nichts geschehen war Ich stimmte zu; denn ich sah, daß die Kleine ihr Glück machen werde, und am nächsten Tage unterschrieb ich vor Notar und Zeugen einen Verzicht auf alle Recht« an das Kind, wogegen mir die Dame und ihr Gemahl als Entschädigung dreitausend Gulden anszahlten."
„Und dieses Kind war natürlich Emmy Reinhard?" unterbrach sie Nncelot hastig.
In dem Gesichte der Frau zuckte es plötzlich auf und ein lauernder giftiger Blick traf den Fragenden.
»Habe ich das gesagt?" forschte sie in ängstlicher Hast. „Daun habe ich mich geirrt. Es war nicht Emmy, sondern Helene, die Tochter des Geheulten. Emmy Reinhard ist noch bei mir; sie wohnt und schläft vier, wenn sie des Abends ihre Arbeit gethan bat."
„Ihre Arbeit — und des Abends?" fragte Ancelot erstaunt.
„Die Kleine ist schön und jung dazu, kaum achtzehn Jahre alt", meinte die Frau mit widerlichem Schmunzeln. Sie ist Mitglied einer Singspielgesellschaft und der Liebling des Publikums."
„Mitglied einer Singspielgesellschaft?" fragte Ancelot entsetzt, indem er aufsvrang.
Es ist eine feine Truppe, die in einem noblen Lokal fest engagiert ist. Aber Sie sind ja ein Verwandter von ihr, gewiß ein reicher und vornehmer Herr, da wird es Ihnen freilich nicht angenehm sein, datz die junge Dame in einer öffentlichen Wirtschaft singt."
Ancelot erhob sich.
„Begleiten Sie mich in das Lokal, ich will das Mädchen sehen", sagte er in fast befehlendem Tone.
Bald darauf rollten die beiden in einem Fiaker dem Ziele zw
VII.
Eine Begegnung bei Donner nnd Blitz.
Nur sehr langsam schritt die Besserung in dem Befinden Ernas fort, und endlich war sie soweit, daß sie es wagen durfte, ihre früheren Streifereien zu Pferde in die Umgegend wieder aufznnehmen. Freilich vermied sie sorgsam die Punkte, an welche sich für sie so schmerzliche Erinnerungen knüpften.
Erna war jetzt ernüchtert; der siitze Rausch der ersten Liebe hatte einer ruhigen Ucberlcgnng weichen müssen. Mehr und mehr kam sie zu der Erkenntnis, datz der Mann, welcher so leicht der Verführung zum
Opter fiel, sie schwerlich hätte auf die Dauer glücklich machen können.
An einem warmen Julitage wänderte Erna, diesmal zu Fntz, hinaus in den Wald, gefolgt von dem alten Josef. Sinnend schritt sie dahin, und sie und ihr Begleiter merkten nicht, daß sich der Himmel zu umziehen begann. Erst als die Spaziergänger aus dem Walde heraus auf die weite Lichtung traten, gewahrten sie an der zunehmenden Dunkelheit die drohende Veränderung des WctierS, nnd der erfahrene Diener mahnte dringend, ein schützendes Obdach aufznsnchen.
Auch Erna war ängstlich geworden.
„Wohin sollen wir uns wenden, um ein Unterkommen zu finden?" fragte sie.
Der Reitknecht rückte verlegen den Hut.
„Wir sind zu weit vom Falkcnhofe entfernt, um denselben noch vor Ausbruch des Wetters erreichen zu können", sagte er, die Wolken prüfend betrachtend „Vielleicht erreichen wir aber noch vor Ansbruch des Gewitters eines der umliegenden Dörfer."
„Auf denn — suchen wir den Weg zn gewinnen!" rief Erna nnd schritt, so rasch eS das dichte Haidekraut erlaubte, über die Waldblöße dahin.
Plötzlich bemerkte sie ein kleines ans Baumstämmen gezimmertes Hänschen, dessen Schornstein leichte Rauchwolken entstiegen. Es lag etwa fünfzig Schritte von der Straße entfernt dicht am Walde. Eine kurze Strecke davon erblickte man mehrere Kohlenmeiler und vor denselben einen rntzgcschwärzten Mann, zweifellos der Köhler.
Das Unwetter war unterdessen in seiner ganzen Stärke ansgebrochen. ..... M