über die Einführung der dreijährigen Dienstzeit werden in wachsender Zahl Proteste laut.

Frankreich und Spanien haben sich über den Bau der marokkanischen Bahnlinie Tanger- ^ Fez und über die Konzessionsverleihung geeinigt. s

Der Krieg auf dem Balkan. !

Auf dem Kriegsschauplätze ist nichts wesent- - lich neues zu verzeichnen; die Nachrichten, welche » von einem unmittelbar bevorstehenden Generalsturm der Bulgaren auf Adrianopel wissen wollten, werden von bulgarischer Seite aus als unbegründet bezeichnet. Immer wieder bemerklich macht sich der türkische KreuzerHamidieh" durch seine kecken ^ Taten. So erschien er vor den seitens der Serben ^ besetzten albanischen Häfen Durazzo und San Gio- ^ vanni di Medua und beschoß sie; dann nahm er Kurs auf Bari in Unteritalicn. Der türkische Kommandant von Janina, Essad Pascha, der mit seiner gesamten Armee vor den Griechen kapitulierte, soll, wie in Konstantinopel öffentlich behauptet wird, hierbei verräterisch gehandelt haben. Serbien hat Verstärkungen zur Unterstützung der Skutari be­lagernden Montenegriner abgesendet, wobei man in Belgrad betont, Serbien erfülle hierdurch lediglich seine Bundesverpflichtungen.

Konstantin opel, 14. März. Nach einem Privattelegramm ordnete die hiesige Kriegsleitung gestern einen Vorstoß mit einer ganzen Division im Mittelpunkte der Tschataldschalinie an.

Uesküb, 14. März. Serbisches Militär > griff ungefähr 400 unbewaffnete Ljumesen (ein albanischer Stamm) auf und brachte sie nach Pris- I rend, wo 300 von ihnen ohne Kriegsgericht ohne ^ weiteres erschossen wurden. Daraus geht i hervor, daß die Serben nach wie vor darauf aus- ! gehen, Albanien zu entvölkern. s

Paris, 14. März. Der ,,Matin" meldet aus s Sofia: Es ist sicher, daß sofort nach der Ueber- ! reichung der Antwortnote der Balkanstaaten auf den Vermittlungsvorschlag der Großmächte die Frie- ! densverhandlungen wieder ausgenommen werden und diesmal zu einem positiven Ergebnis führen. Hier ist jedermann des Krieges müde, und die bulgarische Heeresleitung will keine neuen Schritte einleiten. In Konstantinopel herrscht großer Pessimismus vor.

Sofia. 14. März. DieBulg. Tel. Ag." meldet: Die Regierung hat den Gesandten die Antwort auf den Vermittlungsvorschlag der Mächte übermittelt. In derselben wird erklärt, die verbündeten Balkanstaaten nehmen die Vermittlung unter folgenden Bedingungen an:

1. Als Grundlage für die Verhandlungen zur terri­torialen Abgrenzung zwischen der Türkei und den verbündeten Staaten wird die Linie Rodosto-Kap Malatra mit Ausschluß der Halbinsel Gallipoli, die der Türkei verbleiben wird, angenommen werden. Alle westlich von dieser Linie gelegenen Gebiete, Adrianopel und Skutari inbegriffen, müßten von der Türkei an die Verbündeten abgetreten werden. 3. Die Türkei wird die Inseln im Aegäischen Meer abtreten. 3. Sie wird bezüglich Kretas ihr voll­ständiges Desinteressement zu erklären haben. 4.

Die Pforte wird im Prinzip der Zahlung einer Kriegsentschädigung an die Verbündeten, deren Höhe bei dem endgültigen Abschluß des Friedens festgesetzt wird, sowie der Zahlung besonderer Entschädigungen für Schäden zuzustimmen haben, deren Ursache in die Zeit vor dem Krieg fällt. 6. Die Kriegsope­rationen werden nicht unterbrochen.

Württemberg.

Seine Majestät der König hat den Pro­fessor Wörz am Gymnasium in Tübingen (früher in Neuenbürg) seinem Ansuchen gemäß in den Ruhe­stand versetzt und ihm bei diesem Anlaß das Ritter­kreuz 1. Kl. des Friedrichsordens verliehen.

Stuttgart, 12. März. Eine vaterländische Gedächtnisfeier soll in Anwesenheit des Kaisers und sämtlicher deutschen Bundessürsten in der Be­freiungshalle in Kelheim bei Ingolstadt am 25. August statlfinden. Der Prinzregent von Bayern hat während seiner Anwesenheit in Berlin den Kaiser eingeladen, an dieser patriotischen Feier teilzunehmen. Nachdem der Kaiser die Einladung angenommen hat. werden sämtliche deutschen Bundesfürsten, sowie die Ver­treter der Freien Stävte zur Teilnahme an dem Fest eingeladen werden.

Finanzieller Wochenrückblick. Wenn man den Verlauf des Börsengeschäftes in dieser Be­richtswoche betrachtet, konnte man am Dienstag zu der Meinung kommen, daß wir einem deutsch-fran­zösischen Krieg näher seien als dem längst erwarteten Friedensschluß auf dem Balkan. Das Chauvinisten­geschrei in ganz Frankreich und die überaus energische Antwort, die es in einem an der Börse für offiziös gehaltenen Artikel der Kölnischen Zeitung fand, ver­ursachten unter der Spekulation eine fast an Panik grenzende Nervosität und erneute schwere Kursrück­gänge. Auch das Kapitalistenpublikum ist. und zwar nicht bloß aus politischen Gründen, in letzter Zeit besonders erregbar geworden durch die sich häufenden finanziellen Zusammenbrüche von Bankiers und anderen auf dem Kapital- und Baumarkt arbeitenden Firmen in Süd- und Norddeutschlaud. Ein Beschwichtigungs­artikel aus Berlin über die Beziehungen zu Frank­reich blieb zwar nicht aus, machte aber unter diesen Umständen ziemlich wenig Eindruck. Auch die Demobilisierung an der österreich-ungarisch-russischen Grenze wurde von der Börse mit Zurückhaltung und nach dem Grundsätze ausgenommen, daß eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, denn es handelt sich auf beiden Seiten nur um 3036 000 Mann, eine lächerlich geringe Zahl in Anbetracht der aufgehäuften Truppenmassen. Immerhin hätten die beruhigenden Faktoren, zu denen auch die Rede des englischen Ministerpräsidenten im Unterhaus und die Annahme der Mediation der Mächte durch die Türkei und die verbündeten Balkanstaaten gerechnet werden kann, eine günstigere Wirkung auf die Tendenz erzielt, wenn nicht auch die Geldverhältnisse so außerordent­lich schlecht wären und der Pcivatdiskont noch in den letzten Tagen in Berlin dir für diese Jahreszeit nur durch Kriegssorgen zu erklärende Höhe von 6 Prozent erreicht hätte. Alle diese Umstände machen sich allmählich auch in der allgemeinen wirtschaft­lichen Konjunktur geltend, die langsam von ihrem höchsten Stand abzubröckeln begann.

Stuttgart, 14. März. Wie der württemb. Gläubigerschutzverband Stuttgart mitteilt, hat die Firma Karl Elias, Damenmoden und Bedarfs­artikel. die erst vor kurzem im Hause der Städtischen Sparkasse ein Geschäft eröffnet«, ihre Zahlungen eingestellt und strebt ein Arrangement mit 50°/o an. Die Schulden sollen 95000 Mk. betragen, das Warenlager wird auf 70000 Mk. geschätzt.

Stuttgart, 14. März. Die Instrumente der Hohenheimer Erdbebenwarte registrierten heute vor­mittag ff«11 Uhr ein starkes Fernbeben mit einer Herdemfernung von etwa 8000 Kilometer,

Winnenden, 14. März. Infolge falscher Weichenstellung sind drei Wagen eines Güter­zugs entgleist. Ein Weichenwärter, der das Unheil sah. entfernte sich in der Aufregung und ist bis jetzt nicht zurückgekehrt.

Ravensburg. 13. März. Die vom hiesigen Schwurgericht wegen Raubmords und Mords zum Tode verurteilten Taglöhner Hugo Knittel von Urach und Fabrikarbeiter Michael Hofer, die in Warthausen bezw. Obersulgen 2 Frauen ermordet hatten, wurden vom König zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt.

Friedrichshafen, 14. März. Der erste Werkstättenaufstieg des2. 4" erfolgte nur mit der Besatzung des Luftschiffbaues und dauerte bis 3.15 Uhr. Sodann erfolgte eine kurze Landung vor der Halle, worauf der württ. Kriegsminister v. March taler mit dem Generalinspekteur der Verkehrstruppen, General v. Hähnisch, und anderen Mitgliedern der Abnahmekommission die Gondeln bestiegen und von 3.20 bis 4 35 Uhr bei prächtigem Wetter ein zweiter wohlgelungener Flug erfolgte. Das Luftschiff entspricht in seinem Typ den Größen­verhältnissen und der Motorenstärke nach genau dem Ersatz2. 1", hat aber oben eine große Plattform, die zur Aufnahme eines Maschinengewehres bestimmt ist. Beim zweiten Aufstieg war diese Plattform mit zwei Herren besetzt.

Auf de« EiMler

kann jeden Tag abonniert werden.

Woraus ficHMche Witterung.

Im Zusammenhang mit dem Niederdruck im Norden werden wir den Einfluß verschiedener Nebenwirbel als Störung verspüren, die uns bei südwestlichen Winden vor­wiegend bewölktes, noch immer ziemlich mildes Wetter und leichte Regenfälle herbeiführen werben.

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6. ttennkbsrg, Hofl. I. M. der deutschen Kaiserin,

.. LürivI». -.^...

Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Mr«h» für den Inseratenteil: G. Conradi in Neuenbürg.

Kiezu zweites und drittes Matt.

Amtlich« Bekanntmachungen unS Privat-Anzeigem-

K. Höerarnt Weumöürg.

Die Gktsior-rhrr

wollen dafür Sorge tragen, daß

1. die im Rechnungsjahr 1912 von der Gemeindepflege vor­schußweise ausbezahlten Marschgebühruifse,

2. die noch nicht ersetzten Familienuuterstützungeu eiuberusener Mannschaften,

3. die in dem vorangegangenen Kalenderjahr fällig gewor­denen Amtsvergleichungskosteu sofort bei der Oberamts­pflege mittelst Einsendung der betr. Nachweisungen bezw.

Empfangsbescheinigungen «»gerechnet werden.

Den 12. März 1913. Amtmann Gaiser A.-V.

K. Göeramt Weuenöürg.

Jagdkarten.

Gesuche um Erlangung von Jagdkarten oder um Erneuer­ung von solchen sind bei der Ortsbehörde des Wohnorts anzubringen, welche die Gesuche nach erfolgter Prüfung gemäß Art. 8 und 9 des Jagdgesetzes vom 27. Oktober 1855 (Reg.- Blatt S. 223) dem Oberamt mit entsprechender Aeußerung vor­legen wird.

Es wird ausdrücklich bemerkt, daß Jagdkarten auf bloße Vor­weisung einer früheren Karte regelmäßig nicht ausgestellt werden. Den 15. März 1913. Amtmann Gaiser.

Setze 3 junge

Stiere

im Alter von Iffs Jahren zum angewöhnen, sowie zwei sehr schöne, erstklassige

Ziiimentaler Zichtrmdn

1 ff«jährig, dem Verkauf aus.

Joh. Georg Keck

zur Tannmühle bei Calmbach.

Sämtliche Schulbücher

und

Schulschreibhefte,

sowie das nach dem neuen Normal-Lehrplan für die Raum­lehre vorgeschriebene

Geometrieheft

sind zu haben und erbittet sich gefl. Bestellungen.

C. Meeh'sche Buchhandlung.

MßW

G r u « b a ch.

KoLz-Werkcruf.

Am Montag den 17. -s. Mts.,

von nachmittags 2 Uhr an

wird das Langholz aus hiesigen Gemeindewaldungen auf dem

Rathaus zum Verkauf gebracht:

22

Stück

I.

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165

II.

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431

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351

IV.

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Abschnitt

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4 Eichen

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2 Buche«

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Birke

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Den 8. März 1913.

mit 54,52 Festm.

.. 258,80 ..

380,53

., 195,27 ..

., 46,77 ..

.. 93,01 ..

,, 1,32 ,,

8,75

5,09 .,

0,77 ..

0,91 ..

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Gemeinderat.

Vorstand Kl eile.