einem alten Geldbeutel unter Strümpfen in einer Kommode die damals ihr ausbezahlten 11 nebst dem Postabschnitt. Sie begab sich auch sofort aufs Postamt und lieferte die Summe nebst Abschnitt ab. Bei der K. Staatsanwaltschaft mußte die Frau unter Eidesabgabe bezeugen, daß sie das Geld nun ge­funden habe. Der Briefträger wurde außer Anklage gestellt. Der Unschuldige, in so schweren Verdacht geratene Mann mit mehr als zwanzig Dienstjahren hatte mit seiner Familie seit Januar eine schwere Zeit durchzumachen. Gestern wurde er wieder in den vollen Dienst eingestellt.

Jsny, 18. Mai. Am Freitag früh war Wies' und Feld, Weg und Steg mit Schnee bedeckt, wie mitten im Winter. Man traute seinen Augen kaum. Doch dauerte zum Glück die weiße Herrlichkeit nicht lange, da ihr die Sonne bald ein Ende bereitete. Größerer Schaden ist, wie es scheint, durch die Ueberraschung nicht entstanden.

Kus StaSt, Bezirk unS Umgebung.

Vom Kgl. Evang. Oberschulrat ist am 17. Mai eine ständige Lehrstelle in Sprollenhaus dem Hauptlehrer Pfau in Wurmberg, Bez. Knittlinzen, übertragen worden.

tz. Neuenbürg, 20. Mai. In den letzten Tagen weilten 30 Herren des Elsaß-Lothringischen Forst Vereins unter Führung des Vorstands, Forst­meister Seybold-Barr (Württemberger) in unserem Lande, um die neuen Naturverjüngungsverfahren insbesondere im Nadelholz kennen zu lernen. Nach­dem dieselben am 17. ds. Mts. die Graf Pückler- schen Waldungen bei Gaildorf behufs Studiums des Professor Wagner'schen Blendersaumschlags be­sichtigt hatten, galt ihr Besuch am 18. den Staats­und Gemeindewaldungen Langenbrand, wo bei dem mehrstündigen Waldbegang die schönen Weiß­tannenverjüngungen im Größelberg und bei Salm­bach vom Wirtschafter vorgezeigt wurden. Die reichsländische Regierung war durch die HH. Land­forstmeister Pilz und Oberforstmeister Dr. Kahl, die württembergische Forstdirektion durch Hrn. Prä­sident Dr. v. Grauer vertreten. Weiter nahmen an dem Waldbegang eine größere Anzahl von würt- tembergischen und badischen Forstbeamten teil.

Calw, 17. Mai. Die Maul- und Klauenseuche verhindert den Auftrieb von Rindvieh auf die Jung­viehweide. Es kann in diesem Jahr die Jungvieh- und Fohlenweide in Unterschwandorf, die von den Bezirken Nagold und Calw beschickt wird/ mit

Rücksicht auf den gegenwärtigen Stand der Maul­und Klauenseuche nicht mit Rindvieh, sondern nur mit Fohlen befahren werden. In den Oberämtern Calw und Nagold sind noch 12 Gemeinden verseucht und es steht der Nutzen, den die Tierbesitzer aus dem Weidebetrieb haben, in keinem Verhältnis zum Risiko, welches bei der Gefahr der Seuchenverschlepp­ung besteht.

** Pforzheim, 19. Mai. Nicht viel hätte gestern vormittag zu einem namenlosen Unglück auf der elektrischen Bahn hier gefehlt. Sieben aneinander­gekoppelte Anhängewagen, welche vor der Wagen­halle standen, um zum Mittagsverkehr in die Stadt dirigiert zu werden, liefen, nachdem 2 kleine Buben von 5 Jahren die Bremse des vordersten Wagens gelöst hatten, mit großer Geschwindigkeit der Stadt zu und stießen auf der Haltestelle Belfortstraße auf einen gerade dort stillstehenden Motorwagen, dessen Vorderseite zertrümmert wurde. Dadurch wurde dessen Wagenführer von Glasscherben im Gesicht verletzt. Ein Depotarbeiter, welcher auf die Wagen aufspringen wollte, um zu bremsen, kam zu Fall und erlitt Verletzungen am Kopf. Die Anhängewagen sind ganz bedeutend, 4 etwas weniger, beschädigt. Der Materialschaden ist groß.

Pforzheim, 18. Mai. In einer Strafsache wegen Silberdiebstahls und Hehlerei wurden hier der Silberarbeiter Albert Wiedmann von Gmünd, der Goldarbeiter Georg Britsch von Gmünd und der Presser Friedrich Fritz von König verhaftet. Hier warf sich letzte Nacht ein verheirateter Mann aus der Vorstadt Brötzingen auf die Schienen der würlt. Enztalbahn. um sich überfahren zu lassen. Aber er wurde beobachtet, man riß ihn beiseite und zwei Schutzleute brachten ihn vorläufig auf die Wachstube.

Pforzheim, 19. Mai. Der kgl. rumänische Zirkus Cesar Sidoli wird am Dienstag den 21. ds. Mts., abends 8*/t Uhr mit seinen Vorstell­ungen hier beginnen.

LstZts AachrichtLN u. TÄLgramm

Karlsruhe, 19. Mai. Deutsch-Ober­rheinischer Zuverlässigkeitsflug. Bei pracht­vollem Wetter landete als Erster, von Frankfurt a. Main kommend, Oberingenieur Hirth, der um 4 Uhr 42 Min. aufgestiegen war, um 5 Uhr 49 Min. auf dem hiesigen Exerzierplatz. Ihm folgten um 6 Uhr 4 Min. Oberleutnant Barends, auf­

gestiegen um 4 jUhr 34 Min., Leutnant Mahncke um 6 Uhr 3 Min., aufgestiegen um 4 Uhr 30 Min., und Graf Wolffskeel um 6 Uhr 13 Min., auf« gestiegen um 4 Uhr 29 Minuten.

Rom, 19. Mai. DerSecolo" meldet aus dem Piräus: Heute früh ist der DampferSene- galten" auf der Fahrt nach Neapel mit 300 aus Syrien ausgewiesenen Italienern an Bord eingetroffen. Es werden noch 800 Italiener erwartet.

Neapel, 19. Mai. In der hiesigen Stadt fand zur Feier des Sieges von Rhodos ein großer Umzug statt, bei dem es zu begeisterten Kundgebungen für den König, die Armee und die Marine kam.

Konstantinopel, 19. Mai. Wiewohl die Pforte von den Versicherungen Rußlands betreffend die militärischen Konzentrationen nicht ganz beruhigt zu sein scheint, erklären amtliche türkische Kreise die Lage für gebessert. Der russische Minister des Aeußern gab dem türkischen Botschafter in Petersburg die Erklärung ab, daß die Reservisten des Aushebungsbezirks Rostow, sowie die Marine­reservisten entlassen würden. Die russische Schwarze Meer-Flotte kreuzt neuerdings in den türkischen Ge­wässern und nahm gestern bei Ssngaldak 1000 Tonnen Kohlen ein.

Konstantinopel, 19. Mai. Nach einer beim Kriegsminister eingegangenen Depesche hatten die Türken bei Rhodos nach heftigem Gefechte, das ca. 48 Stunden gedauert haben soll, über 200 Tote und Verwundete. Der Rest der Türken, etwa 400 Mann, wurde gefangen genommen.

Konstantinopel, 20. Mai. Die Durchfahrt der Schiffe durch die Dardanellen hat begonnen. Die ersten Schiffe passierten ohne Unfall.

Paris, 19. Mai. Die Munizipalwahlen haben in dem größten Teile der Gemeinden Frank­reichs heute stattgefunden und sind ohne Zwischenfall verlaufen.

Trier. 19. Mai. In Scheidgen (Eifel) sind 2 Gehöfte niedergebrannt. Verbrannt sind drei Personen. Ein Mann wurde tödlich verletzt. 12 Stück Großvieh kamen in den Flammen um.

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Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Me eh, für den Inseratenteil: G. Conradt in Neuenbürg.

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