die Ermächtigung der Gemeinden zur Erhebung höherer Steuern und suchte dann einen Gegensatz zu konstruieren zwischen den gestrigen Erklärungen der beiden Minister über die Reichsfinanzreform und der Haltung der Regierung bei der Debatte hierüber am 6. August 1909. Die Freude über die Finanzreform werde bald verschwinden. Im ordentlichen Etat sei die Sparsamkeit zu weit getrieben. Den Kultusminister fragte er, ob und welche Stellung er zu den Maßnahmen der katholischen Kirche bezüglich des Modernisteneides eingenommen habe. Mit der Durchführung des Volksschulgesetzes habe man keine schlechten Erfahrungen gemacht. Die Gehaltsneuordnung sei durchaus notwendig. Auch er wünsche ein Zusammengehen der Parteien. Der Redner verlangte für die Beamten ein freies Recht in Betätigung ihrer politischen Gesinnung.
Stuttgart. 24. Jan. Die Regierung hat über hie Kanalisierung des Neckars von Mannheim bis Heilbronn eine Denkschrift ausarbeiten lassen, die nun auch den Ständen übergeben worden ist. Die Denkschrift legt den geplanten Umfang der Kanalisierung, die Schiffsgröße, den Betrieb, die Einwirkung auf die Flößerei, die Schleusen, die Flußrinne u. dergl. har. Beabsichtigt ist die Anlegung von 17 Staustufen. In Heilbronn soll ein neuer Umschlaghafen errichtet werden (3 281000 Mk.). Die Baukosten werden (ohne diesen Hafen) auf 33 270 000 Mk. angegeben, wovon 10084 530 Mk. auf Württemberg entfallen. Die Unterhaltungskosten find für das Jahr auf 49S 050 Mk. geschätzt (für Württemberg auf 151268 Mk.). Es ist in Aussicht genommen, den Kanal — ohne die für die Vorbereitungen erforderliche Zeit — in drei Jahren durchzuführen. Die in den vorgesehenen 17 Kraftwerken entstehenden Wasserkräfte sind zu rd. 29 000 Pferdestärken mit einem Wert von 12 673 200 Mk. geschätzt, von denen 4500 Pferdestärken mit einem Wert von 1928420 Mk. auf Württemberg fallen. Die Denkschrift hebt nachdrücklich hervor, daß von der Kanalisierung vor allem die in bedrängter Lage befindliche württ. Industrie durch die Verbilligung des Bezugs von Kohlen und Rohstoffen, sowie durch Verbesserungen der Absatzverhältnisse Nutzen ziehen werde. Die Verbilligung der Transportkosten wird auch der Landwirtschaft und den übrigen Bevölkerungskreisen zn gute kommen. Heilbronn wird sich zu einem Knotenpunkt für Handel und Verkehr ausbilden. Die Vorarbeiten sind dem Abschluß nahe, so daß der Entwurf der Kanalisierung demnächst den Regierungen der 3 Uferstaaten zur Genehmigung vorgelegt werden wird. Von den 33 270000 Mk. Gesamtbaukosten, die sich auf Württemberg, Baden und Hessen verteilen, entfallen auf Württemberg 10084 530 Mk.
Stuttgart, 25. Jan. Das Stuttgarter Zentralkomitee zur Veranstaltung des Blumentags anläßlich der Feier der silbernen Hochzeit des Königspaares hatte auf Sonntag die Vertreter der Organisation in den Oberamtsbezirken zu einer Versammlung im Königsbau eingeladen, um in gründlicher Aussprache über Zweck und Ziel und Arbeitseinteilung zu einer Klärung aller schwebenden Fragen zu kommen und Wünsche und Vorschläge entgegenzu- uehmen. Schon die überaus stattliche Schar der erschienenen Damen und Herren aus allen Teilen des Schwabenlandes bewies das rege Interesse, das der Blumentag überall geweckt hat. In fast 2 ständigen Beratungen unter dem Vorsitz des Hrn. Dr. G. v. Doertenbach kam recht zum Ausdruck, daß der Gedanke, dem Königspaar in dem Resultat der Wohlfahrtsaktion eine wahre Volksspende zur Bestimmung der dem ganzen Lande zu gute kommenden Verwendung zu überreichen, ungeteilten freudigen Beifall gefunden hat. Es wurde mitgeteilt, daß der Verkaufstag in Stuttgart auf den Hochzeitstag selbst, also auf 8. April, endgültig festgesetzt sei. Der vom Vorsitzenden im Namen des Zentralausschusses gestellte Antrag, für das ganze übrige Württemberger Land die Wahl des Termins vor dem 8. April freizustellen mit Rücksicht auf die in den einzelnen Bezirken bestehenden verschiedenartigen Verhältnisse, wurde unter großem Beifall angenommen. Dagegen fand der Vorschlag, den Blumentag einheitlich am Ostermontag, 18. April zu veranstalten, nicht die Zustimmung der Versammlung, u. a. auch deshalb nicht, weil dies den Termin doch zu sehr pv8t kestum verschieben würde.
Stuttgart, 25. Jan. Im Württ. Militärverordnungsblatt gibt heute Kriegsminister v. Marchtaler folgenden unmittelbaren Königlichen Befehl wieder: „Der General der Infanterie z. D. von Hugo ist.am 24. Januar ds. Js. in Stettin gestorben. Um das ) Andenken des hochverdienten
Generals, der vom Jahr 1902 bis zum Jahr 1907 an der Spitze Meines Armeekorps gestanden ist, zu ehren, bestimme ich, daß eine Abordnung des Armeekorps, bestehend aus einem General und 2 Stabsoffizieren, an den Beisetzungsfeierlichkelten teilzunehmen hat. — Cap Martin, den 25. Jan. 1911. Wilhelm."
Stuttgart, 25. Jan. In Grunbach, O/A. Schorndorf, ist bei zwei Schweinen die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Diese Schweine stammen aus einem Schweinetransport, der am 21. ds. Mts. vom Schlachtviehmarkt in Köln in den Viehhos in Stuttgart eingeführt worden ist. An diesem Tage ist auf dem Viehhof in Köln die Seuche festgestellt worden. Der größte Teil des Transports wurde im Schlachthof in Stuttgart abgeschlachtet, ohne daß verdächtige Erscheinungen wahrgenommen worden wären. Zwölf Stück aus dem Schweinetransport wurden jedoch in die Umgebung Stuttgarts verkauft und zwar nach Bonlanden und Waldenbuch, Amtsoberamts Stuttgart, Waiblingen und Beinstein, O/A. Waiblingen, Grunbach. O/Ä. Schorndorf, und Stammheim, O/A. Ludwigsburg. Nach Grunbach wurden die krank befundenen Schweine von einem Schweinehändler aus Geradstetten, O/A. Schorndorf, über Waiblingen und Beinstein mittels Fuhrwerks gebracht. Dieser Händler setzte in Waiblingen zwei Schweine und in Beinstein ein Stück ab. Die in Waiblingen ausgeladenen Schweine zeigten bei der Schlachtung ebenfalls verdächtige Erscheinungen. Die übrigen Schweine wurden gesund befunden. Die Maul- und Klauenseuche ist am 25. ds. Mts. auch bei einem Schweinetransport im Schlachthaus in Göppingen, der am 23. ds. Mts. dorthin aus Hamburg über Mannheim eingesührt worden ist, festgestellt worden. Auch von diesem Transport sollen schon Schweine in die Umgebung von Göppingen verkauft worden sein. Weiter wurde im Schlachthaus in Ludwigsburg heute der dringende Verdacht der Seuche bei Schweinen festgestellt, die am 21. ds. Mts. auf dem Viehhof in Stuttgart gekauft wurden und aus Hamburg stammen sollen. Den Landwirten wird dringend größte Vorsicht beim Einkauf von Vieh und insbesondere auch bezüglich des Verkehrs fremder Personen in ihren Stallungen empfohlen.
Stuttgart, 25. Jan. Wie das „Neue Tagblatt" hört, besteht im Gemeinderat, der das Rück- trittsgesuch des Oberbürgermeisters genehmigen wird, die Neigung, die Wahl des neuen Stadtvorstands bereits auf März auszuschreiben. Die Wahl muß nach den gesetzlichen Bestimmungen innerhalb drei Monaten nach Erledigung der Stelle statt- finden. Es ist aber im vorliegenden Fall kaum erwünscht, von der längsten gesetzlich zulässigen Frist Gebrauch zu machen, und so ist eine möglichst frühe Ansetzung der Wahl zu begrüßen.
Stuttgart, 26. Jan. An Stelle des demnächst aus Gesundheitsrücksichten zurücktretenden Stadtpflegers Wagner soll, wie zuverlässig verlautet, ohne öffentliches Ausschreiben, der frühere Stadtschultheiß .Harrer von Schramberg als städtischer Finanzrat berufen werden.
Stuttgart, 26. Jan. Bekanntlich wurde der bei der Echterdinger Katastrophe verunglückte Mechaniker Böhler mit seiner Entschädigungsklage gegen Graf Zeppelin in zwei Instanzen abgewiesen. Wie man hört, hat Böhler nunmehr Revision beim Reichsgericht eingelegt.
Vom Bodensee, 25. Januar. Der Untersee zwischen Reichenau und Radolfzell ist zugefroren. Auf der riesigen spiegelglatten Eisdecke tummeln sich Tausende von Schlittschuhläufern.
Kus StaSI, Bezirk unS Umgebung.
Hoch der Kaiser!
Zum 27. Januar I9N.
„Hoch unser Kaiser I" Durch's deutsche Land Soll's heute froh wieder erklingen.
Und sich laut jubelnd vom Eiderstrand Bis fernhin zum Bodensee schwingen!
Weit über des Reiches Grenzen noch.
In fernsten tropischen Zonen.
Mag stolz erbrausen das Kaiserhoch,
Wo Deutsche auch immer nur wohnen!
„Hoch unser Kaiser!" Als Friedensheld Ward er ja noch stetig befunden.
Allein nur vom heißen Wunsch beseelt.
Zu heilen allüberall Wunden.
Und trotzdem hält er das Schwert bereit.
Um frevelndem Feinde zu wehren,
Falls dieser im wilden Sturm der Zeit Nach deutschem Gut sollte begehren!
„Gegrüßt, o Kaiser!" Am heutigen Tag Wir all' uns im Geist um Dich scharen — Des Himmels Gunst behüten Dich mag Auch fürder vor allen Gefahren!
„Heil Dir, o Kaiser!" vom Fels zum Strand Braust donnernd es heute aufs neue;
Es grüßt Dich das deutsche Vaterland,
Es grüßt Dich die deutsche Treue!
Kaisers Geburtstag.
Dem 18. Januar, dem Festtage der Errichtung des preußischen Königtums und des Deutschen Kaiserreichs, folgt der 27. Januar, der Geburtstag dessen, der König- und Kaisertum in seiner Person vereinigt. Hat der 18. Januar mehr ein geschichtliches Gepräge, so hat der 27. Januar einen durchaus persönlichen Grundzug, besonders auch für die Armee und für die Kriegervereine, die ihn, den Ehrentag ihres allerhöchsten Kriegsherrn, als den höchsten vaterländischen Festtag begehen. Wendete der 18. Januar die Blicke in die Vergangenheit zurück, in die Zeit vor vierzig Jahren, zu den großen Gründern des Reiches, die nicht mehr unter uns Sterblichen weilen, so gehört des Kaisers Geburtstag der Gegenwart. Er ist keine Gedenk- und Erinnerungsfeier, sondern der Tag blühenden vaterländischen Lebens. Er hat uns den lebensvollen kaiserlichen Herrn geschenkt, der sichtbar des Reiches Herrlichkeit, die deutsche Einheit, unsere Machtstellung. Ehre und Größe darstellt. Er ist der Träger der vaterländischen Interessen und Hoffnungen, der Hüter und Pfleger unserer Stärke nach außen und im Innern, der Hort, an dem sich Haß und Feindschaft, von wo sie immer kommen mögen, brechen.
Das deutsche Volk hat ein gutes Recht, sich seines Herrschers zu freuen, der, in seltener Fülle mit Gaben des Geistes und des Herzens ausgestattet, den Kaisergedanken glanz- und machtvoll verkörpert und der weit über Deutschlands Gaue als ein hehres Vorbild edelsten menschlichen Strebens und vielseitiger Tatkraft geschätzt und gepriesen wird. So hoch stellt er sein Herrschertum, daß er echt christlichen Sinnes seine Verantwortlichkeit und sein Tun zuerst Gottes Gnade unterstellt, damit so sein Leben und Wirken die Weihe und den Segen des Gottes- gnadentums empfange und trage. In der Tat waltet sichtlich Gottes Gnade über der langen Zeit, die Kaiser Wilhelm sein Volk bereits führt. Dafür zeugt vor allem, daß er seine Krone allezeit als Friedensfürst hat tragen können. Es gibt kein anderes gekröntes Oberhaupt einer Großmacht, das, obwohl der kriegerische Lorbeer seiner Natur ursprünglich gewiß nicht fremd sein mochte, mit so unablässigem und so regem Eifer um die Abwehr aller Friedensstörungen während seiner ganzen bisherigen Regierung besorgt geblieben ist, wie unser Kaiser. Unanfechtbar und unangefochten fest steht daher sein Verdienst um die Wahrung und Sicherung des Friedens und damit zugleich um die Güter, die nur in der Sonne des Friedens gedeihen können.
Diesen Ruhm als Friedensfürst hat sich der Kaiser dadurch erworben und gesichert, daß er mit seiner ungewöhnlichen Begabung und in unermüdlichem Streben gearbeitet hat, unserem Heere dir Kriegstüchtigkeit und Kriegsbereitschaft zu erhalten. Denn ein starkes Heer, dessen Schlagfertigkeit Furcht gebietet, ist die beste Gewähr, daß kein Feind es wagt, unsere Ehre und Macht ernstlich anzutasten und zu gefährden. Die Worte seines ersten Armeebefehls, mit dem er als oberster Kriegsherr an die Spitze des grüßen europäischen Heeres trat: „Ich und meine Armee, wir sind für einander geboren", hat Kaiser Wilhelm gehalten und verwirklicht.
Möge Gottes Gnade unseren Kaiser auch fernerhin geleiten, damit es ihm allezeit beschieden bleibt, zum Schutze unserer Unabhängigkeit unserer Wehrkraft auf der Höhe ihrer Leistungsfähigkeil zu erhalten, alle Werte schaffenden Kräfte in den Dienst der gemeinsamen Wohlfahrt zu stellen, im Volke in allen seinen Schichten und Klassen die sittlichen Güter der Treue, der Gottesfurcht und der Zucht zu pflegen! Gott wahre dem Kaiser die ungetrübte Gesundheit des Geistes und des Leibes, Gott segne sein Wollen und sein Schaffen!
Neuenbürg, 26. Jan. Wir können Mitteilen, daß der Blumentag zur Feier der silbernen Hochzeit des Königspaares für unseren Bezirk auf Sonntag den 26. März ds. Js. (Lätare) festgesetzt worden ist.
Neuenbürg, 26. Januar. Mit dem Theo- Trocken-Feuerlöscher wurde heute vormittag auf dem Turnplatz hier in Anwesenheit von Vertretern der staatlichen und städtischen Behörden, der
Freiw. Feuerwehr i Zuschauern aus de: probe abgehalten, handliche Blechbüchs Pulver befindet, w< schleudert wird. D so viel Stickstoff, di Benützung des App der Wand und schü kräftig auf die Flar auch ein schon for sicher bekämpft werk einem mit Benzin, Scheiterhaufen. Da der darum befindlick war, durch zwei tu Apparat glatt gelösä Petroleum und Be rascher Zeit gelöscht daß der Teer kein dies sonst seine Ei zahlreich Anwesende > Feuerlösch. Apparat s
Apparat, dessen Hai ist, kostet nur 15 Die Vertretung zur Hr. Hch. Gaßner > Herrenalb Hotels zur „Post"
- Sonntag seine wohlg«
ung. „Weihnachten Inhalt des 1. Teil dem Schatze klassisch« lieds entnommen, an ung über die Weihm Proben deutscher Die den Grundsätzen de! auch die Vorträge de („Altdeutscher Festm s „Die Himmel rühmen
Gesichtspunkten dienst gut durchdachten L , Schilling zu verdu
Kirchenchors einen wl zweiten Teil kam en i «Papa hat's erlaubt"
i führung. Die Mitw
i M. Seufer, M. M
Waidner, Dußler ! Aufgaben mit guten
j Ostermajer sowie di
! und KI. Pfeiffer
! warmen Beifall. Ei,
jedem Festteilnehmer des Vereins, Hr. S und schloß den Abenk Möge der Verein, ei in ungestörter Einigke § Maisenbach, gerieten hier einige B verheirateter Bürger wehren wollte, erhielt Fenchel aus Schwär,
Ua
Romantische Erzi S)
Noch einige Tag« Junker Georg im Lag aber drängte cs sie, hl Franken und sich aus Strapazen der soeben gegen die Türken ausz den Junker vor allem trud wiederzusehen, l bejonderen Erwähnung nach herzlichem Abschie genossen, hoch zu Roß , an einem heiteren Aug Donaulale aufwärts dk Es war am zwöfft Zwischenfälle unterbroä und Junker Georg de! Nur ein Eichenwald tr und wenn sie aus ihi drüben auf dem Berge Fröhlich und guter Dir ihre Begleiter durch de duck freuend, wo sie vr die stolzen Zinnen der wehr aber freute sich < welche von der Rückkehr Mm konnte, zu überrc schließen. Schon lichtet