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Der Lnztäler.

Anzeiger für das Enztal und Umgebung.

Amtsblatt litt Sen Gberamtsbegttk Neuenbürg.

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163.

Reuenburg, Mittwoch den 12. Oktober MV.

68. Jahrgang.

RuiMchau.

Die bisherigen widerspruchsvollen Nachrichten über den Zeitpunkt und den Ort der schon so lange angekündigten Zusammenkunft Kaiser Wilhelms mit dem Zaren haben jetzt ihre Richtigstellung von zuständiger Seite erfahren. Hiernach wird Zar Nikolaus in der ersten Novemberhälfte dem deutschen Kaiser einen Besuch in Potsdam, also im Neuen Palais abstatten; man darf wohl annehmen, daß dies gelegentlich der Rückreise der russischen Kaiser­familie aus Hessen nach Petersburg geschehen wird.

Die Fortschrittliche Volkspartei des König­reichs Sachsen hielt am vergangenen Sonntag eine vertrauliche Sitzung in Dresden ab. In ihr wurde u. a. beschlossen, daß die Partei bei den nächsten Reichstagswahlen möglichst mit eigenen Kandidaten auftreten solle, falls sich ein Zusammengehen mit den Nationalliberalen nicht ermöglichen lassen sollte.

Karlsruhe, 11. Okt. ImKarlsruher Tag­blatt" wird von angeblich autoritativer Quelle aus Berlin berichtet, daß im Reichsamt des Innern die Akten über die erforderlichen Vorbereitungen zu den Wahlen den VermerkReichstagswahlen Ok­tober 1911" tragen.

Berlin, 11. Okt. Der Zentralverband deutscher Industrieller regt in einem Rundschreiben an seine Mitglieder strafgesetzliche Bestimmungen gegen das Streikpostenstehen an.

Leipzig, 11. Okt. Gestern abend nach Schluß der Protestversammlung gegen den vom Arbeitgeber­verband eingerichteten Arbeitsnachweis durchzogen die Teilnehmer, die Arbeitermarseillaise singend, die Stadt. Am Kaiserplatz stellte sich die Polizei den Demonstranten entgegen. Da diese ein Steinbom­bardement eröffneten, mußte die Polizei wiederholt von der blanken Waffe Gebrauch machen. Auch aus den Fenstern wurden Steine geworfen. Mehrere Personen wurden verhaftet. Die Unruhen dauerten bis früh morgens.

Köln, 11. Okt. Gestern versammelten sich hier in einer Erbschaftssache nicht weniger als 293 Personen aus allen Teilen Deutschlands und Hol­lands, die alle glauben, an dem Erbe des hol­ländischen Feldmarschalls Paul Wirtz teilzuhaben, das inzwischen auf 900 Millionen angelaufen sein soll. In der Versammlung wurde erklärt, die Stadt Amsterdam habe nicht in Abrede gestellt, daß sie das Erbe angetreten habe; die Angelegenheit sei aber jetzt verjährt und die Stadt rechtmäßige Erbin. Von deutschen und holländischen Rechtsgelehrten wird die Berechtigung dieses Standpunktes bestritten.

Paris, 11. Okt. Heute nachmittag fand die Einweihung des Denkmals zu Ehren der in den Kämpfen bei Champigny vom 30. November bis 2. Dezember 1870 gefallenen Württembsrger statt. Das Denkmal besteht aus einem hohen, von einem Kreuz überragten Obelisken, der in deutscher und französischer Sprache die Inschrift trägt:Würt­temberg seinen tapferen Söhnen" und mit dem württembergischen Wappen geschmückt ist. Unter Führung des Generals v. Greifs war eine Abord­nung der württembergischen Kriegerverein? erschienen, die von den in großer Zahl erschienenen Bewohnern von Champigny respektvoll begrüßt wurden. Der der deutschen Botschaft als Attache angehörige Ritt­meister Franck dankte in kurzer, eindrucksvoller An­sprache dem Maire von Champigny und der fran­zösischen Regierung für die dem pietätvollen Werk gewährte Unterstützung, worauf er das Denkmal der Gemeinde übergab, in deren Namen es der Maire Dr. Pouillet in treue Obhut zu nehmen versprach. Sodann legte General v. Greifs und die anderen Mitglieder der Veteranenabordnung die von dem württembergischen Königspaar, der Herzogin Wera, dem Herzog Albrecht von Württemberg und von

mehreren Regimentern und Kriegervereinen gewid­meten Kränze nieder. Im Namen der Ausschüsse überreichte hierauf Major v. Valois der Gemeinde­verwaltung für die Schule von Champigny eine größere Geldspende. Zum Schluß begab sich die Abordnung zu einem in der Nähe gelegenen fran­zösischen Kriegerdenkmal, in dessen Nähe auch zahl­reiche deutsche Soldaten begraben liegen und legte daselbst zwei Kränze für die gefallenen französischen und deutschen Kameraden nieder. Die Feier nahm einen würdigen, in ihrer Schlichtheit erhebenden Verlauf.

In Portugal herrscht jetzt wieder Ruhe, die Konstituierung der Republik hat nirgends im Lande nennenswerten Widerstand gefunden. Die letzten unruhigen Vorgänge waren wohl der Sturm auf das Jesuitenkloster Quelhas und aus das Frauen­kloster Trenas in Lissabon und auf noch einige andere geistliche Anstalten, deren Bewohnern bekundete Feindseligkeit gegen das neue republikanische Regime vorgeworfen wurde. Eine der ersten Taten der neuen portugiesischen Regierung in Lissabon ist denn auch die Ausweisung der Mitglieder aller geistlicher Kongregationen aus dem Lande, die am Montag ihren Anfang genommen hat. Die Konstituierung der Republik Portugal ist von der provisorischen Regierung den Regierungen aller Auslandsstaaten amtlich bekannt gegeben worden, sogar der Vatikan wurde hierbei nicht übergangen. Eine offizielle An­erkennung der neuen Republik ist indes bis jetzt noch von keiner Seite ausgesprochen worden; die Nach­richt, dies sei von England und Frankreich bereits geschehen, wird jetzt ausdrücklich dementiert. Bei den Liffaboner Unruhen ist deutsches Eigentum nicht zu Schaden gekommen, wenigstens ist bis jetzt noch kein Fall von Beschädigung deutschen Eigentums bekannt geworden. Der deutsche Kaufmann Kusen- berg und seine Frau sind zwar verletzt. Das ist aber der einzige Fall einer Verletzung. Angesichts der Umstände muß dies als ein Glück bezeichnet werden. Es hätte leicht zu schwereren Schädigungen der Deutschen und anderen Fremden kommen können, wenn die Fremden nicht noch Zeit gefunden hätten, die Häuser zu verlassen.

Lissabon, 10. Oktbr. Die offizielleOffice Gazetta" in Gibraltar veröffentlichte gestern abend folgenden Erlaß König Manuels:Umstände haben mich gezwungen, mein Land zu verlassen. Mein Gewissen ist rein und ich habe immer als loyaler Portugiese gehandelt und meine Pflicht getan und ich werde stets in meinem Herzen Por­tugiese bleiben. Ich hoffe, daß mein Land meine Gefühle verstehen und einsehen wird, daß meine Reise keinesfalls einer Abdankung gleichkommt!"

Lissabon, 11. Okt. Nach dem Erlaß über die Kongregationen haben die Jesuiten Portugal zu verlassen. Alle Klöster, Hospize und andere geistlichen Anstalten werden aufgehoben. Die Güter der religiösen Gesellschaften werden versiegelt, in­ventarisiert und abgeschätzt. Die Güter der Jesuiten werden für Staatseigentum erklärt werden.

Berlin, 11. Oktbr. Zur Vertreibung der Orden aus Portugal meldet dasB. T.": Die provisorische Regierung veröffentlichte eine Prokla­mation mit der Drohung, das Kloster Quelhaes innerhalb 24 Stunden zu beschießen, falls sich nicht seine Insassen ergeben. Da das Kloster, das bedeutendste Jesuitenkloster Portugals, inmitten der Stadt Lissabon gelegen ist, sind die benachbarten Bewohner aufgefordert worden, die Wohnungen zu verlassen. Die Regierung beabsichtigt, sämtliche unterirdischen Gänge in Lissabon zu blockieren, um die Jesuiten auf diese Weise gefangen zu nehmen. Von diesen tauchen einige aus den Abzugskanälen auf, in der Hoffnung, im Dunkel der Nacht zu ent­kommen. Sie werden sofort gefangen genommen. Gestern wurde das angekündigte Dekret veröffentlicht.

das die Vertreibung der Jesuiten und aller religiöser Orden, die in Kongregationen leben, anordnet. Das gesamte Vermögen, das einen ungeheuren Wert dar­stellt, wurde konfisziert.

Köln, 10. Okt. Auf dem Kölner Hauptbahnhof trafen mehrere portugiesische Familien ein, die erzählten, daß in der Umgebung der königlichen Familie Verrat geübt worden sei. Das habe die grenzenlose Wut der Königin entfacht, die unaus­gesetzt Verwünschungen und Drohungen ausgestoßen habe und nur gewaltsam vermocht werden konnte, die Flucht zu unternehmen. Die Auswanderer ver­sicherten auch, an den Beratungen der portugiesischen Revolutionäre hätten seit Wochen hervorragende spanische Revolutionäre teilgenommen. Man weiß auch von einer Spaltung unter den portu­giesischen Republikanern zu berichten. Darnach sind die Extremsten unter ihnen dafür, daß mit den Mönchsorden und den Einrichtungen der katholischen Kirche so rasch und so gründlich wie nur möglich aufgeräumt wird. Die Religion soll ganz aus dem öffentlichen Leben ausgeschaltet werden. Die ge­mäßigteren Elemente dagegen treten für eine be­sonnenere Kirchenpolitik ein mit der Begründung, daß sich in einem Staate, der jahrhundertelang ur- katholisch war, der Einfluß der Geistlichkeit nicht von heute auf morgen brechen lasse; da müsse man insbesondere auf die bäuerliche Bevölkerung Rück­sicht nehmen.

Beirut, 11. Oktober. Neuerdings soll eine Drusenabteilung von Abd el Hamid bei Kafr angegriffen worden sein. Der Kampf soll vierzig Stunden gedauert haben. Ueber 2000 Tote und zahllose Verwundete bedeckten das Schlachtfeld.

Der Aviatiker Jllner vollführte einen Ueberlandflug von Wien nach Horn und zurück, eine Strecke von 180 Kilometern. Er stieg um 9.14 Uhr in Wien auf und landete 10.28 in Horn. Zum Rückflug stieg er 4.16 Uhr auf und landete auf der Simmeringer Heide um 5.15 Uhr.

Petersburg, 9. Oktober. Der Luftballon Kassili Korn", der im hiesigen Aerodrom aufqestiegen war, ist nach 26 ständigem Flug 200 Werst östlich von Staratow gelandet. Die höchsterreichte Höhe betrug 6400 Meter.

London, 10. Okt. Aus Toronto wird ge­meldet: In Western Ontario in dem Rainy River Distrikt wüten große Waldbrände. Die vier Städte Beaudett, Pitt, Spooner und Gracaitts sind vollkommen niedergebrannt. 40 Menschen sollen in den Flammen umgekommen sein. Von allen Seiten treffen Flüchtlinge ein.

New-Uork, 10. Okt. Die Zahl der bei den Waldbränden in Minnesota Getöteten wird auf 200 angegeben. Eine Fläche von 85 Meilen brennt. Viele Ansiedler sind über den Verlust ihrer An­gehörigen halb wahnsinnig geworden und irren in den Wäldern umher.

Toronto, 11. Okt. Das Feuer in Ontario und Minneffota dehnt sich immer weiter aus. Die Stadt Warrod, welche bisher der Zufluchtsort der Flüchtlinge war, ist nun auch von Flammen umringt. Ein Teil der Stadt Rainy River steht bereits in Flammen. Man fürchtet, daß bisher 5st0 Personen umgekommen sind. Die Zahl der Verwundeten beträgt 3000. Ueber 5000 Per­sonen sind obdachlos. Einer Anzahl Flüchtlinge gelang es, sich aus den Eisenbahnzügen zu retten. Bei dem Besteigen der Züge kam es zu brutalen Prügeleien, Frauen und Kinder wurden niedergetreten.

New-Dork, 11. Okt. Die Waldbrände in Minnesota haben etwas nachgelassen, aber die Ge­fahr ist immer noch groß. 109 Personen sind bei Spooner und Beandette umgekommen, aber die Ort­schaften Roosevelt, Cedarapar und William sind bisher verschont geblieben.