Aus ^taSt, Bezil'6 uns A5rgLbLl»g>

Neuenbürg, 19. Juli 1909.

Fahrplanänderungen für den Winter­dienst. Von der Generaldirektion der Staatseisen­bahnen sind dem Ministerium der auswärtigen An­gelegenheiten für den Winterdienst 1909/10 insgesamt 184 Fahrplanänderungen beantragt worden. Es handelt sich dabei zunächst um den Ausfall einer größeren Zahl von Zügen, die wegen des Sommer­reiseverkehrs zur Ausführung gekommen waren. Vielsack zu bemerken ist die Tätigkeit der Spar­kommission, das Bestreben, die Eisenbahnrente mög­lichst zu verbessern, denn die Zahl der Züge, die wegen schwacher Benützung oder „als entbehrlich" künftig nicht mehr geführt werden sollen, ist außer­ordentlich groß. Was die Enztalbahn betrifft, so sind folgende Aenderungen gegenüber dem gegenwärtigen Sommerfahrplan vorqeschlagen:

Pforzheim — Wildbad:

Die Züge

660 Wildbad . . ab 9.13 Vorm.

664 „ . . „ 11.03 „

674 „ . - „ 2.42 Nachm.

678 „ - . „ 9.25 „

und die Züge

661 Pforzheim . ab 10.22 Vorm.

669 „ . „ 11.31 „

667 „ . „ 4.32 Nachm.

1217 „ . „ 1.08 „

>Somi» und Feiertags)

sollen wie im vorigen Winter in Wegfall kommen.

Der hauptsächlich der Arbeiterbeförderung die­nende Personenzug 1160

Wildbad . . ab 4.52 Vorm. Pforzheim .. an 5.37 „

soll wie im vorigen Winter als entbehrlich in Weg­fall kommen.

Der Personenzug 677 (neu 659) soll infolge des späteren Schul- und Geschäftsbeginns hinausgerückt werden:

bisher: künftig:

Pforzheim . ab 6.00 morg. 7.15 morg.

Wildbad. . an 6.50 „ 8.04 „

Der Personenzug 658 soll wegen der Schüler­beförderung früher in Pforzheim eintreffen:

bisher: künftig:

Wildbad . . ab 7.14 Vorm. 6.55 Vorm.

Pforzheim . an 7.57 „ 7.37 „

Der Personenzug 672

Wildbad . . ab 7.25 Nachm.

Pforzheim. . an 8.09 „

soll wie im vorigen Winter ausfallen.

Infolge hiervon soll der an Sonn- und Feier­tagen laufende Personenzug 1172

Wildbad . . ab 8.07 Nachm.

Pforzheim. . an 8.58 „

täglich ausgesührt werden.

Wegen der Arbeiterbeförderung soll Werktags bis 28. Februar ein Personenzug eingelegt werden:

Nr. 1181

Pforzheim. . ab 8.03 Nachm.

Wildbad . . an 9.09 „

Der Personenzug 675

Pforzheim. . ab 10.48 Nachm.

Wildbad . . an 11.39

soll wegen geringer Benützung in Wegfall kommen.

Infolge hiervon soll der Personenzug 673 hinaus­gerückt werden und in Pforzheim noch den Anschluß von dem Schnellzug 24/126 von Stuttgart, in Brötzingen von dem Zug 298 von Calw aufnehmen:

bisher: künftig:

Stuttgart .

ab

7.10 Nachm.

8.40 Nachm

Karlsruhe.

„

8.37 „

8.37

„

Pforzheim.

„

9 22 „

10.05

„

Brötzingen .

an

9.27

10.10

„

Calw . .

ab

— „

9.23

„

Brötzingen .

„

9.28

10.11

„

Wildbad .

an

10.20 „

11.00

„

Hienach dürfte sich der kommende Wintrrfahnhrplan etwa gestalten:

Wildbad ab: 5.27, 5.491V, 6.55, 9.53, 1.28, 3.38, 6.02, 8.07;

Pforzheim ab: 7.15, 8.25, 12.12, 229, 5.571V, 6.201V, 8.03, 10 05.

Der erste Zug ins Tal (im Sommer Pforzheim ab 6.00 früh), soll also im kommenden Winter 7.15 in Pforzheim (im vorigen Winter 7.45) abgehen. Wenn auch dieser Zug gegenüber dem vor. Winter um 30 Minuten früher gelegt wird, so bleibt doch im Interesse der Arbeiter, welche im Enztal Arbeit suchen, der alte Wunsch, daß er noch früher, d. h, spätestens 7 Uhr ins Tal gelassen wird. Eine solche Früherlegung ist auch deshalb erwünscht, weil die Frühzüge von Stuttgart bereits um 6.40, von Karls­ruhe um 5.40, von Calw 6.18 und 6.35 in Pforz­heim eintreffen und so auch die erste Post früher ins Tal kommen und daselbst bestellt werden könnte. Gegen die Früherlegung des zweiten Morgenzugs talaufwärts um 25 Minuten, gegenüber dem vor. Winter (also in diesem Sommer 8.25), ebenso be­züglich der Züge unter Tags, welche in der Haupt­sache dieselben bleiben, wie im vor. Winter, dürfte nichts zu erinnern sein. Bezüglich des letzten Zugs ab Wildbad nämlich (8.07 abends), ist aber wieder zu beklagen, daß derselbe als letzte Fahrgelegenheit nach Pforzheim eben um etwa I Stunde zu früh kursiert. Was nun den Abendzug 673, Pforzheim- Wildbad betrifft, so ist derselbe gegenüber diesem Sommer wieder später, nämlich von 9.22 auf 10.05 (im vorigen Winter 9.50) gelegt, um so den An­schluß von dem wichtigen Schnellzug aus Stuttgart ab 8.40, in Pforzheim an 9.44, wiederherzustellen und: auch den Anschluß von Calw in Brötzingen möglich zu machen. Dagegen muß lebhaft bedauert werden, daß nunmehr der bisherige letzte Zug 675, der schon seit langen Jahren 10.45 ab Pforzheim ausgeführt wurde, erstmals ganz ausfallen soll. Der Besuch von Vorträgen, Konzerten rc. in Pforz­heim wird dadurch unmöglich gemacht; es wird des­halb Sache der interessierten Kreise sein, wegen Wegfalls dieses letzten Zuges vorstellig zu werden. Wir machen besonders darauf aufmerksam, daß die Beratung des Winterfahrplans schon am kommenden Montag den 26. ds. vormittag in der Sitzung des Eisenbahnbeirats in Heilbronn stattfindet.

Neuenbürg, 20. Juli. Gestern abend fand im „Palmenhof" eine Ausfchußsitzung des Ge­werbevereins statt. In derselben wurde erstmals 3 hiesigen jungen Meistern, welche kürzlich bei der Handwerkskammer Reutlingen die Meisterprüfung im Metzgergewerbe mit gutem Erfolg abgelegt haben, nämlich Ernst Ochner. Karl Silbereisen und Friedrich Kirn, je ein künstlerisch ausgeführtes Diplom überreicht. Vorstand Essig gab in seiner Ansprache bei Uebergabe der Meisterbriefe der freu­digen Befriedigung des Vereins Ausdruck über den schönen gewerblichen Erfolg der strebsamen jungen Meister, ebenso dem Wunsche für einen t lohnenden Erfolg ihrer Arbeit. Die drei neuen

„Meister" wurden alsbald in den Verein ausge­nommen. Nachdem nun die Uebergangszeit für das Gesetz über den „Befähigungsnachweis" dahin ist, ^ erhalten bekanntlich nur diejenigen jungen Handwerker, welche die Meisterprüfung abgelegt haben, das Recht, den Meistertitel zu führen und Lehrlinge zu halten. Möge diese Tatsache die jungen Handwerker veran­lassen, sich der Prüfung zu unterziehen. — In der Sitzung wurde noch Stellung genommen zum kom­menden Winterfahrplan, der ja demnächst zur Be­ratung kommt. Weiter wurde mit Befriedigung da­von Kenntnis genommen, daß nun die Eisenbahn­haltestelle zu Anfang August in Betrieb kommen wird und daß die meisten Züge zum Anhalten vorgesehen sind. Weiter gab Stadtschultheiß Stirn das Wesentliche über das demnächst in Kraft tretende neue Gesetz über die Sicherung der Bauforder­ungen bekannt, was mit großem Interesse ausge­nommen wurde. Zur weiteren Erläuterung der Bestimmungen des höchst wichtigen Gesetzes soll in tunlichster Bälde eine Vollversammlung anberaumt werden. Inzwischen sei auf die oberamtl. Bekannt­machung im vorliegenden Blatt hingewiesen. In der Monatsversammlung soll auch über die Beschick­ung des Verbandstags der württ. Gewerbevereine Beschluß gefaßt werden.

-X- Neuenbürg, 21. Juli. Freunde edler Tonkunst seien auch an dieser Stelle (vgl. Inserat) auf das nächsten Sonntag stattfindende Konzert des hiesigen Liederkranzes hingewiesen, in welchen neben Männerchören und Trios prächtige Lieder von R. Wagner, Schubert, Brahms, H. Wolf, Jenssen zu Gehör gebracht werden. Für die Liedervorträge hat der Verein in Hrn. Konzertsänger Feuerlein aus Stuttgart eine Kraft gewonnen, deren Name eine musterhafte Darbietung verbürgt; seit Jahren finden seine Leistungen in den Konzertberichten lobende Erwähnung, und als Gesangspädagoge und Tonbildner ist er als Vertreter der neuesten Richtung für Württemberg geradezu bahnbrechend und hat auch sein eigenes Organ zu seltener Fülle und Schönheit erzogen. Der Liederkranz glaubt nicht fehlzugehen, wenn er sich bei seinem Unternehmen an das kunstliebende Publikum mit der Bitte um wohlwollende Unterstützung wendet; der Eintritt ist für sämtliche Liederkranzmitglieder, auch die passiven­frei.

):( Neuenbürg, 21. Juli, In schweres Leid wurde die Familie des erst vor kurzem hier aufge­zogenen Güterfuhrknechts Kemps gestern nachmittag plötzlich versetzt. Zwei Mädchen desselben im Alter von 2 und 5 Jahren befanden sich auf der Wild­bader Straße in der Nähe des Bierdepots von Karl Kaiser, welche Strecke durch den Verkehr stark frequentiert wird. Infolge einer angeblichen Stockung scheint das 2jährige Mädchen nicht mehr auszuweichen imstande gewesen zu sein und kam so unter einen Wagen, dessen Räder ihm über die Brust hinweg­fuhren. Ob es ein vollbeladener oder ein anderer Wagen war, konnte noch nicht festgestellt werden, da es an Augenzeugen fehlt und das bedauernswerte Kind bedeutende Verletzungen davontrug. Der Vater desselben, welcher gerade die Unfallstelle mit dem Fuhrwerk passierte, wollte seinem Kinde, das noch lebte, ärztliche Hilfe angedeihen lassen, jedoch das arme Geschöpf hauchte unterwegs sein junges Leben aus. Für die schwergeprüfte Familie ist der Unfall um so schmerzlicher, als gestern vormittag die Niederkunft der Mutter erfolgte.

«W- Hie,« zweite» «lat«. »MM

Amtlich« Sckanntmachungan unS privat-klnzsigsn.

K. Regierung des Ueckarkreises.

Drkauntmachnng,

betr. Flotzfperre auf der Enz.

Auf Antrag des Fabrikanten Kaltfchmib in Ober­riexingen ist zum Zweck der Ausführung von Wafserbauarbeiten für die Zeit vom 1. bis 31. August ds. Zs. Flotzfperre auf der Enz verfügt worden.

Lndwigsburg, den 16. Juli 1909. Kilbel.

Unter-Reicheubach.

Am nächsten Montag den 26. ds. Mts.

findet hier

Vieh- und Schweinemarkt

statt, wozu höflichst einladet

Den 20 . Juli 1909. Der Gemeinderat.

Neuenbürg.

Zu einem

Waggon Nußkohlen

sucht noch einige Teilnehmer E. Lnstnauer z. „Sonne".

Ottenhausen.

30 Mk. Krlohnnng

zahle ich demjenigen, welcher mir den Täter mit Namen sagen kann, der mir einen jungen Apfelbaum in Eichäckern schon zum drittenmal zerstört hat, damit ich den Bösewicht gericht­lich belangen kann.

Gottlieb Bürkle, Amtsdiener.

Neuenbürg.

A« die K. E». Pfarrämter.

Die Diözesanfynode ist nunmehr auf 2. Angnst (10 Uhr), Durchgang und Diözefanverein auf 3. August

anberaumt.

Betreffend Synode wird Art. 8 der Diözesansynodal- ordnung von 1901 in Erinnerung gebracht.

Den 20. Juli 1909. K. Ev. Dekanatamt.

Uhl.

Säger,

2 auf Vollgatter geübte, gegen auf einzel gelötete Ankerkktten s entsprechenden Lohn gesucht, erhalten dauernd Arbeit. OLtr.

Wertweinstr. 2V. I in Calmbach.

Pforzheim.

Leiulllckilmmil