auszulöschen. Die überraschende, sofortige Wirkung des Feuer-Löschers zeigte sich auch bei einem zweiten Versuch, bei dem ein brennendes Teerfaß mit einer Hand voll Pulver sofort gelöscht wurde. Der neue Feuer-Löscher hat sich glänzend bewährt und dürste wohl die beste und schnellste Hilfe bei allen Brand­ausbrüchen sein. Außer dem Vorteil der sofortigen Wirkung hatRapid" noch den weiteren Vorzug vor anderen Löschmitteln, daß er die in Brand ge­ratenen Gegenstände nicht im geringsten schädigt. Da der Apparat zudem noch sehr billig ist, so wird Rapid" zweifelsohne der Feuer-Löscher der Zu­kunft sein.

Bus ^taSt, Bezirk uns Umgebung

Neuenbürg, 19. Sept. Morgen Sonntag hält der hiesigeSchützenverein" sein Nachbarschafts­schießen ab, wozu die rühmlichst bekannte Pforz- heimer Schützenkapelle unter ihrem tüchtigen Diri­genten Hrn. Asch unterhaltend Mitwirken wird. Die Kapelle spielt vormittags von 1112 Uhr auf dem Marktplatz und gibt mittags von */-3 Uhr ab imBären" ein Konzert, wodurch jedem Musik­freund ein genußreicher Nachmittag geboten wird.

Neuenbürg, 18. Septbr. Der Goldarbeiter Stahl von Huchenfeld, der bei einer Rauferei in Engelsbrand von seinem Revolver Gebrauch machte und mehrfach auf seinen Gegner schoß, wurde verhaftet.

Loffenau, 17. Sept. Die bürgerlichen Kolle­gien haben heute die Ortszulagen der drei ständigen Lehrer auf 150 ^ fürs Jahr erhöht und für den Unterlehrer 100 ^ Ortszulage verwilligt.

Calw, 18. Sept. In Stammheim wurde der Polizeidiener von zwei Handwerksburschen, die er verhaften wollte, angegriffen und im Gesicht ver­letzt, auch der Vollbart wurde ihm zum Teil aus­gerissen. Einer der Stromer wurde hieher ein­geliefert, während der zweite noch flüchtig ist.

Pforzheim, 19. Sept. Vom Fabrikant zum Opernsänger wurde Hr. Schickte, welcher bei der hiesigen Aufführung vonZar und Zimmermann" die Rolle des Bürgermeisters van Bett so vortreff­lich sang, daß die anwesenden Karlsruher Künstler auf Spiel und Gesang des genannten Herrn auf­merksam geworden sind und dessen Gewinnung für die Karlsruher Hofoper als Baßbuffo vermittelten.

Pforzheim, 18. Septbr. Gestern wurde im nahen Walde ein OOjähriger Mann erschossen auf­gefunden. Die Persönlichkeit konnte bis jetzt nicht festgestellt werden. In der Metzgerstraße wurde gestern abend ein 3'/-jähriger Knabe von einem Automobil umgefahren. Der Knabe sprang hinter einem Kohlenwagen hervor, in dem Augenblick, als das Automobil entgegenkam. Der Führer rettete das Kind dadurch, daß er so stark bremste, daß beide Bremshebel abüssen. Das Kind kam mit leichten Verletzungen davon.

Neuenbürg, 19. Sept. Dem heutigen Schweine­markt zugefükrte 42 Stück Milchschweine wurden zu 2432 das Paar verkauft.

nur gelacht und seiner Verschwendung die Krone aufgesetzt, indem er ohne jede Rücksicht auf die hohen Preise in den Bahnhofsrestaurationen sein junges Weibchen an jeder Haltestalion mit den feinsten Delikatessen versorgte.

Die arme Ruth fühlte ihre Verwirrung immer größer werden, denn auf ihre ängstlichen Fragen hatte Frank nur die eine Antwort, daß ihr Reiseziel St. Nabb sei, woselbst sie ihr Weihnachtsfest feiern wollten. So fand sich denn Ruth mit Resignation in all diese wunderbaren Veränderungen und fragte sich nur, ob sie nicht träume und im nächsten Augen­blick vielleicht in der düsteren Londoner Straße zur Wirklichkeit erwachen werde.

Jetzt hielt der Zug an dem kleinen Bahnhof von St. Nabb an, und trotz des kalten, stürmischen Wetters war der alte Josiah erschienen, um das junge Paar zu empfangen. Seine herzliche, eifrige Begrüßung hatte ihm das Blut in die Wangen ge­trieben, seine Nasenspitze war vom Frost gerötet, aber alle Wärme seines guten, alten Herzens konnte nicht verhindern, daß seine Zähne klapperten in dieser bitterkalten Nacht.

Und der treue Alte bestieg jetzt mit den An­kömmlingen einen zierlichen, behaglichen Wagen keinen jener alten, wackeligen Fiaker mit einem elenden, kurzatmigen Pferde aus demBlauen Löwen" o nein, nichts Derartiges, sondern eine schöne, elegante Equipage mit weichen, warmen Kissen, allem Anscheine nach ganz frisch aus des Fabrikanten Hand hervorgegangen. Eine sonderbare Ahnung stieg in Ruths Herzen auf, eine sonderbare Beklemmung schnürte ihr die Brust zusammen, als

VermischlLs.

Zug, 17. Sept. Auf der Zuchtstier-Ausstellung von nur braunem Schweizervieh befand sich ein 18 Monate altes Exemplar aus Elm, das von der Genossenschaft Ziegelbruck, Kanton Glarus, für 5200 Franks angekauft wurde. Ein neuer Beweis dafür, auf welch hoher Stufe in der Schweiz die Viehzucht sich befindet. Von Interesse war ferner eine Ab­teilung junger Tiere, welche auf einer Höhe von über 1800 Meter auf der Weide gewesen waren und morgens, sowie abends je ein Liter Milch bekamen. Die Ausstellung war mit ungefähr 950 Tieren beschickt.

Der älteste Soldat im deutsch-französischen Krieg. Man wird sich erinnern, daß kürzlich eine Nachricht durch die Presse ging, die sich auf den jüngsten Soldaten im deutsch-französischen Krieg be­zog. Jetzt macht man einige interessante Mitteilungen über den ältesten deutschen Soldaten, der mit nach Frankreich gezogen ist. Darnach wäre der älteste aller Soldaten des großen Krieges der am 3. Febr. 1809 in Höfen, O/A. Neuenbürg geborene Johannes Knöller. Knöller, seines Zeichens Büchsenmacher, war in seinem 21. Jahre zum württ. Militär aus­gehoben worden, hatte seine normale Dienstzeit ge­leistet, war dann 4 Jahre vom Militär weggeblieben und hatte dann wieder im 6. württ. Infanterie- Regiment 124 in Ulm ununterbrochen bis zu seinem Abschied 1881, also 38 Jahre gedient. Als Regi­mentsbüchsenmacher hat er die Feldzüge 1848 nach Schleswig-Holstein und Baden, 1866 gegen Preußen und 1870/71 gegen Frankreich mitgemacht. Während des Krieges feierte er in Coulommiers seinen 62. Geburtstag. Er starb 1883 in Ulm an den Folgen eines Schlaganfalls.

Die Bayern im Kaisermanöver. Einem großen Teil der bayerischen Regimenter ist in das Kaisermanövergelünde Faßbier nachgeführt worden, das die Truppenteile aus Kantinenersparnissen be­schafften. Jeder Mann bekam, wie die Marine früher, ihren Grog, (so wenn zur Ruhe übergegangen war) seine bestimmte Bierration. Bei der Behand­lung über einen militärischen Delinquenten, der dis­ziplinarisch bestraft werden sollte, entwickelte sich in einem Bayern-Biwak folgendes ergötzliche Zwie­gespräch: Hauptmann; Einsperren können wir den Mann jetzt nicht, Feldwebel: Verzeihen der Herr Hauptmann. Der Mann ist Antialkoholist und Vege­tarier. Hauptmann: Dann kriegt das Bürschel Bier zu saufen, bis es verplatzt und dreimal täglich eine doppelte Fleischportion.

Die Wunderwell des Mikroskops, die früher nur einer kleinen Zahl von Naturfreunden vertraut war, ist durch die Tätigkeit der im Vorjahr von dem bekannten Botaniker R. H. France begrün­detenDeutschen mikrologischen Gesellschaft" den weitesten Kreisen erschlossen worden. Fast 4000 Mitglieder aus allen Ständen haben sich bereits der jungen Gesellschaft angeschlossen, die es wagen konnte, schon in diesem Sommer mit Unterstützung der Ge­

sellschaft der NaturfreundeKosmos" einen mikro­logischen Ferienkurs abzuhalten, den ersten seiner Art in Deutschland. Vom 25. Juli bis 7. August fand dieser Tursus in München statt, an dem sich etwa 60 Personen (darunter auch 8 Damen) be­teiligten, so daß er in zwei Parallelkurse zerlegt werden mußte. Unter den Teilnehmern befanden sich außer vielen Lehrern Angehörige der verschiedensten Berufe, die mit Interesse und Begeisterung den Vorträgen und Arbeiten folgten. Die Vorträge und praktischen Uebungen erstreckten sich auf die elemen­tare Mikroskopie, Pflanzenanatomie, das Leben der Zelle und Planktondemonstration. Der Kurs mit der sich daranschließenden wissenschaftlichen Exkursion hinterließ bei allen Beteiligten hohe Befriedigung, und es zeigte sich unzweideutig, welches Interesse auch für die unscheinbarsten Aeußerungen des Natur­lebens im Menschen schlummert, es bedarf nur des rechten Anstoßes und der Pflege, um sich zu kräf­tiger Betätigung zu entfalten.

Eine unheimliche Sendung. Man berichtet aus Shanghai vom 20. August: Der britische Dampfer ,,^Vron§ Oastlo" ging von Manila mit einer Sammelladung Hanf usw. nach New-Uork. Unter dieser Ladung befindet sich auch eine Tonne mit Menschenhaar, das bei den letzten Unruhen auf den Philippinen von den Köpfen der enthaupteten Räuber und Revolutionäre gesammelt worden war. Der Wert dieser großen Sendung beträgt etwa 10000 Mark. Es sind so viel Haare an Bord des Dampfers, daß Tausende von amerikanischen Darnen ihre Haare damit auffüllen können. Große Sorgfalt hat der Versender der Waren darauf ver­wendet, diese Sorte von anderen separat zu halten, um einen besonders guten Preis aus den Verbrecher­haaren zu erzielen.

Ein Ehefeind. Ein reicher Spitzenfabrikant aus Nottinghamshire, Witkinson Smith, hat ein wunderliches Testament hinterlassen. Er vermachte nämlich den Gesamtertrag aus seinem Vermögen von 6 Millionen Mark für einen Pensionsfonds, aus dem Witwen und junge Mädchen eine Rente erhalten, die das Gelübde der Ehelosigkeit ablegen würden. Es haben sich sogleich 1700 Frauen ge­meldet, die zur Erlangung einer solchen Pension auf alle Freuden des Ehelebens verzichten, und die Zahl der Anwärterinnen steigt von Tag zu Tag. Der Testamentsvollstrecker fürchtet daher, daß die einzelnen Pensionärinnen nicht genug erhalten werden, um ihrem Gelübde auch streng treu zu bleiben.

Scherz-Charade.

Das Erste ist im Weine Und geht etwas das Erste,

Vorbei wird's mit ihm sein.

Das zweite ist im Haus,

Es steht, wo Felsen ragen Und schützt vor Sturmgebraus.

Das Ganze stört den Plan,

Bald reizt's zur Widerlegunq,

Bald ficht dich's wenig an.

Frank auf ihr geflüstertes:Wessen Equipage ist dies, lieber Frank?" in der selbstverständlichsten Weise antwortete:Die meinige, mein Liebchen!"

Ehe sie Zeit hatte, sich von ihrer Ueberraschung zu erholen, hielt die Equipage an, das Trittbrett wurde niedergelassen, und der schmucke Lakai, der so respektvoll aussah, riß die Tür auf. Aber der Kutscher mußte einen Irrtum begangen haben I Dies war ja das Haus, in welchem Ruth mit dem alten Manne gelebt hatte, der ihr mehr als ein Vater ge­wesen. Hier war er gestorben, hier hatte sie den fatalen Jr.tum mit dem Testament begangen und hier war das Zimmer, in welchem der elende Luke ihr nachstellte, als ihr geliebter Frank zu ihrer Rettung herbeieilte.

Jetzt stand er stolz an ihrer Seite, und als Antwort auf ihre verwirrten fragenden Blicke, mit welchen sie die hell erleuchteten Fenster betrachtete, zog er sie an sein Herz und sagte:

Hier sind wir am Ziel unserer Reise angelangt, geliebte Ruth. Dies alles ist mein, oder viel­mehr unser Eigentum. O, mein Liebling, möchtest du ein glückliches Weihnachtsfest hier verbringen!"

Draußen heulte der eisige Wind über die end­losen Moorflächen, das dumgfe Brausen des gewal­tigen Ozeans tönte durch die Stille der Nacht, und der Schnee fiel immer noch in dichten Flocken zur Erde nieder. Aber die Winterkälte hatte keine Macht, in das warme, behagliche Zimmer einzu­dringen, in welchem Ruth vor dem Hellen Kamin­feuer an der Seite ihres Gatten saß, während dieser ihr erzählte, wie die wütende See ihr Opfer nur einem schlimmeren Geschick aufbewahrt habe, wie

Luke Summers in der Trunkenheit den Weg ver­fehlt und in einen tiefen Abgrund gefallen sei, aus welchem er nach drei Tagen bewußtlos heraus­gezogen wurde, um wenige Stunden darauf seinen Geist aufzugeben.

Und Ruth schmiegte sich noch näher an ihren geliebten Frank, als er jetzt erklärte, daß Josiah am Abend vor ihrem Hochzeitstage ihm diese Nachricht überbracht habe, und daß sie beide überein gekommen wären, ihr kein Wort davon zu sagen, um ihr die freudige Ueberraschung am heutigen Weihnachtsabend zu bereiten.

Das Jahresgehalt, welches Frank dem treuen, alten Clerk seines Onkels auswars, mußte eine sehr nette Summe sein, denn Josiah fing in seinen alten Tagen an, korpulent zu werden.

Aber auch der Güte und Freundlichkeit seines früheren Lehrers vergaß der dankbare Frank in seinem Glücke nicht, sondern verschaffte ihm zahl­reiche vorteilhafte Bestellungen. Im Augenblick hatte Mr. Hardcastle gerade ein kleines Gemälde vol- lendet, das den Ehrenplatz im Salon der jungen Mrs. Frank Grey einnahm. Es stellte ein junges Mädchen dar, das in einem dunklen Zimmer allein vor einem erlöschenden Feuer stand und ein ge­faltetes Papier in die Flammen warf. Es war ein sonderbares Gemälde, und nur wenige Besucher be­trachteten es, ohne nach der Bedeutung dieser Szene zu fragen. Aber ihre Neugierde blieb stets un­befriedigt. Mit glücklichem Lächeln und einem stolzen Blick auf seine junge Gattin antwortete Frank auf alle Fragen:Dies ist Ruths Geheimnis."

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