Arbeiters wuchs, als der König ihm eine Zigarette anbot und seine Verblüffung erreichte den Höhepunkt, als der junge Monarch aus dem Knopfloch seines Rockes eine herrliche Rose nahm und sie dem Anar­chisten reichte.Nehmen Sie diese Rose, Miguel, Sie werden sie Ihrer Frau geben; und fügen Sie hinzu, ich bitte Sie darum, es ist der König, der sie ihr sendet." Und während der König sich lächelnd mit freundlichem Gruße entfernte, blieb der Arbeiter stumm vor Erstaunen zurück und sah dem Monarchen nach, die königliche Rose in der Rechten."

200 Menschen ertrunken. Nach einer tele­graphischen Meldung aus Tokio ist in der Nähe von Hakodate heute früh der DampferMatsu Maru" infolge eines Zusammenstoßes gesunken. Der Kapitän, 43 Mann der Besatzung und der größte Teil der Passagiere, deren Zahl 244 beträgt, sind ums Leben gekommen.

Ein Tornado richtete in einem Teile der Staaten Luisiana, Mississippi und Alabama große Verheerungen an. Verschiedene Ortschaften wurden zerstört. Eine Anzahl Personen sind dabei um­gekommen.

OeiMischres.

Mittel gegen Influenza. Ein ganz vor­zügliches Mittel gegen die Art von Influenza, die mit Frostigkeit, Fieber, Kopfweh und Zerschlagen­heitsgefühl kommt, ist Kampherspiritus. Man träu­felt alle Stunde einen Tropfen auf ein Stück Zucker oder auf einen Löffel mit Wasser und nimmt diese Arznei. Der Geschmack ist nicht besonders angenehm, aber das Mittel hilft fast unfehlbar. Es wird ausdrücklich betont, daß dieses Mittel nur in den gewöhnlichen, leichteren Fällen anzuwenden ist. Es soll keineswegs gesagt werden: Holet keinen Arzt! vollends nicht, wenn Anzeichen von Entzündungen sich bemerkbar machen. Bettruhe und große Vor­sicht, namentlich wenn die Krankheit schon vorüber­gegangen zu sein scheint, ist ebenfalls bei Influenza dringend anzuraten.

Die Volksvermehrung in Deutschland. Gerade um hundert Personen vermehrt sich Deutsch­land in jeder Stunde, und zwar sind es durchschnitt­lich 51 Mädchen und 49 Knaben. Die Bevölker­ungszunahme beträgt also täglich 2400, wöchentlich 16 800 und monatlich 77 000 Personen; das gibt im ganzen Jahre 876000 Personen, also ungefähr soviel, als Hamburg Einwohner zählt. Im Jahre 1905 wurden im Deutschen Reiche etwas über 60 Millionen Menschen gezählt; obiger Bevölkerungs­zuwachs zugrunde gelegt, würde das Deutsche Reich im Jahre 1950 wohl über einhundert Millionen Einwohner zählen.

Wahres Geschichtchen. In einer größeren Garnisonstadt ist auf dem Militürfriedhof kein Platz mehr. Beim nächsten Todesfall soll ein neuer feierlich eingeweiht werden. Es stirbt auch glücklich ein Musketier. Am folgenden Tage steht im Kom­mandantur-Befehl:Morgen 3 Uhr nachmittags Einweihung des neuen Garnisonfriedhofs. Leiche dazu stellt I. R. 192."

Bild, seine Aufmerksamkeit. Beim Eintritt des kleinen Herrn hatte unter den Anwesenden ein Ge- tuschel begonnen, alle flüsterten miteinander und blickten dabei mit scheuer Ehrerbietung nach dem alten Herrn, der jetzt mit einer Luppe höchst auf­merksam das alte Gemälde besichtigte. Der Haus­wirt Hinzmanns kannte den berühmten Professor v. Menzel ebenfalls vom Sehen; er erkundigte sich nun bei einigen ihm bekannten Personen und beim Auktionator darüber, ob der große Maler auch ein Kenner von Gemälden sei.Na natürlich", sagte der Auktionator,dessen Blick trügt nie, damit haben wir schon die größten Ueberraschungen erlebt. Wenn ich dessen Urteil hätte, wäre ich ein gemachter Mann."Der Menzel", warf ein anwesender Geld­mann ein,ist ja selbst steinreich!" Das imponierte dem Hauswirt am meisten, und er verwandte von nun an keinen Blick mehr von dem Professor; dieser aber hatte für nichts Sinn und Augen als für das alte, gebräunte Bild, das für den Laien allerdings gar nichts Bemerkenswertes bot. Der Hauspascha trat nochmals zum Auktionator.Das Bild", fragte er,das der Professor betrachtet, gehört doch dem Maler Hinzmann?" Der Auktionator bestätigte dies und begann nun die Versteigerung, zu der auch Hinzmann erschien. Bald kam nun auch das Bild an die Reihe: es war das erste Stück von Hinz­manns Eigentum.Ein älteres Oelgemälde!" bot der Auktionator an.Dreihundert Mark!" rief Menzel. Der Hauswirt stand wie gelähmt, dann rief er:Dreihundertzwanzig!"Fünfhundert!" bot

Ein verkannter König. Der junge König von Spanien, der jetzt nach Barcelona gefahren ist, ist der Monarch, der von allen gekrönten Häuptern wohl am meisten photographiert wurde. In allen möglichen spanischen und fremdländischen Uniformen und Landtrachten hat man ihn ausgenommen. Aber es scheint, so erzählt derGil Blas", daß manche Gewänder ihn nicht so gut kleiden, wie seine Um­gebung es wohl wünscht. Insbesondere die Chauf­feurtracht steht ihm nicht zum besten. Während einer Automobilfahrt stieg der König aus, um mit einer alten Frau, die an der Landstraße stand, ein Gespräch zu beginnen. Die Fragen der neugierigen Alten brachten den jungen Chauffeur schließlich dazu, ihr zu sagen, daß er der König sei. Aber die Alte musterte ihn mißtrauisch vom Kopf bis zu den Füßen, betrachtete die große Automobil-Fellmütze, die das schmale Haupt des Königs krönte, und schließ­lich meinte sie mit überlegenem Achselzucken:Der König? Das stimmt wohl kaum. Dazu sind Sie doch zu häßlich."

Der mechanische Violinist. Eine Maschine, diemit der ganzen Geschicklichkeit und dem Gefühl eines vollendeten Musikers Geige spielt", ist von einer englischen Firma konstruiert worden und wird in diesen Tagen zum erstenmal öffentlich vorgeführt. Eine gewöhnliche Geige wird dabei mit einem elek­trisch betriebenen Apparat verbunden, an dem rotierende Scheiben die Stelle des Bogens vertreten, während die Fingergriffe von automatischen Stahl­fingern ausgeführt werden. Die Reihenfolge der Griffe wird durch eine perforierte Papierrolle in ähnlicher Weise wie bei den automatischen Klavier­spielapparaten je nach der Notenfolge der bestimmten Komposition, die gespielt wird, geregelt. Die Ma­schine kostet die Kleinigkeit von 6000 Mk.

Japanische Steinkohlen. Japan gilt zwar als ein armes Land, doch birgt sein Boden mancher­lei mineralische Schätze, die zu heben die japanische Regierung bemüht ist. So hat sich die japanische Steinkohlenproduktion in den letzten zehn Jahren beinahe verdoppelt; die Ausbeute beträgt ca. 13 Millionen Tonnen pro Jahr. Die Kohle ist aller­dings nicht sehr wertvoll, teilweise sogar minder­wertiger Art, weshalb die japanische Häfen an­laufenden Schiffe die aus den chinesischen Bergwerken stammende Kohle bevorzugen. Besonders ist es das deutsche Schutzgebiet Kiautschau und sein reiches Hinterland, das geeignet erscheint, den gesamten Bedarf der in Ostasten anlaufenden Schiffe mit guten Steinkohlen zu decken.

Gesang als Lungenkur empfehlen zwei eng­lische Aerzte, Dr. Leslie und Dr. Horsford, in der Zeitschrift The Hospital für alle Fälle, wo irgend eine Schwäche oder Abnormität der Lunge vor­handen ist, besonders aber, um der Tuberkulose, die gewöhnlich an den Lungenspitzen, den wenigst- gebrauchten Teilen der Lunge ausbricht, vorzubeugen. Der günstige Einfluß des Singens, der sich äußer­lich bei berufsmäßigen Sängern schon an der präch­tigen Wölbung ihrer Brust erkennen läßt, zeigt sich auf verschiedene Weise. Zunächst erzwingt das >

der Professor. Der Hauspascha zögerte, dann rief , er:Fünfhundertzwanzig!" So ging es weiter, bis nach Menzels Gebot von achthundert Mark der Hauswirt achthundertzwanzig Mark bot, worauf ihm das Bild zugeschlagen wurde. In diesem Augen­blick verzog sich das bis dahin unbewegliche Gesicht des Professors, allein merkwürdig kein Be­dauern, sondern ein Lächeln zeigte sich für einen Augenblick. Hinzmann trat jetzt zum Auktionator und zog die übrigen ihm gehörigen Gegenstände zu­rück. Nachdem der Hauswirt die achthundertzwanzig Mark erlegt hatte er gab einen Chek, da er so viel Bargeld nicht bei sich trug, trat er an den berühmten Maler heran.Verzeihen Sie eine Frage, Herr Professor!" sagte er.Sie sind als großer Gemäldekenner bekannt; welcher Meister hat wohl das Bild gemalt?" Der Professor schoß aus seinen scharfen Augen unter der Brille hervor einen Blitz auf das brutale Gesicht des vor ihm Stehenden. Diese Schmiererei?" sagte er.Was weiß ich, welcher Dummkopf das Ding zusammengepatzt hat?" Der Hauswirt ließ vor Schrecken das Bild fallen. Aber Herr Professor", stammelte er,Sie haben doch selbst geboten!"Aus anderm Grundel" sagte der Professor kalt.Sie haben meinen Kol­legen pfänden lassen wollen. Sie, ein Mann, der zwei große Häuser besitzt! Hängen Sie sie nur in ! den Kamin, Ihre Räucherware, und lernen Sie Mitgefühl haben! Habe die Ehre, mich zu emp- ! fehlen." Damit setzte er seinen Hut auf und ver- ' ließ das Lokal. Hinzmann folgte ihm und sprach '

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Singen richtige Nasenatmung, so daß die Luft, die in die Lungen gelangt, fast keimfrei ist; ferner wird die Ausdehnungsfähigkeit des Brustkastens vergrößert und schließlich wird das Blut mehr mit Sauerstoff durchsetzt.

Einschläferung durch Elektrizität. Aus Paris wird berichtet: Eine Reihe interessanter Experimente hat Professor Stephane Leduc von der medizinischen Schule auf den Schlachthöfen von Nantes zum Abschluß gebracht. Es handelt sich um die Anwendung der Elektrizität beim Schlachten von Tieren. Die abschließenden Versuche erstreckten sich auf ein Pferd, einen Ochsen, ein Kalb und ein Schwein. Das Pferd brach bei einem Strom von 110 Volt zusammen, beim Ochsen erzielte man mit 160 Volt das gleiche Ergebnis, während bei dem Kalb schon ein sehr schwacher Strom von 20 Volt genügte. Die Experimente brachten einen vollen Erfolg und zeigen einen Weg, den Schlachttieren jeden Schmerz zu ersparen. Sehr interessante Be­obachtungen ergaben die Experimente, die im Labo­ratorium vorhergegangen waren.Durch einen schwachen Strom", so äußerte sich der Gelehrte,der in kürzesten Intervallen, hundertmal in der Sekunde unterbrochen wird, lassen die Tiere sich auf Minuten oder Stunden in einen Schlafzustand bringen, der die Gehirntätigkeit und die Nervenzentren vollkommen lahmlegt und einer vollkommenen Anästhesie gleich­kommt. Das Ausschalten des Stromes bewirkt so­fortiges Erwachen. Verstärkung der elektrischen Kräfte bringt Stillstand der Herztätigkeit, wobei die Atemorgane jedoch fortarbeiten; weitere Verstärkung unterbricht auch die Lungentätigkeit. In diesem Zustand befindet sich das Tier in einem Stadium, das der Wissenschaft fremd ist. Es ist tot, ohne es zu sein. Läßt man den Strom fortwirken, so tritt innerhalb von zwei Minuten der Tod ein; wird der Strom geschwächt, so kehrt das Leben zurück."

jHumor des Auslandes.j Ein Negerprediger, der Geld nötig hatte, sagte:Brüder, wir wollen jetzt eine Kollekte stattfinden lassen, und zur Ehre des Himmels bitte ich den, der Herrn Joves Gans gestohlen hat, daß er nichts hineintut." Und jedes Mitglied der Gemeinde steuerte sein Scherf­lein bei.

Wort-Rätsel.

Ernst und würdig ist der ersten Raum,

Dorthin paßt die heit're zweite kaum.

Nur der Orgel zweite paßt dazu.

In dem kleinen ganzen wohnest du.

Groß und klein ist's; mancher Michel hält

Wohl sein ganzes für die ganze Welt.

Auflösung der Aufgabe iu Nr. 46.

3 Hasen und 5 Rebhühner.

Richtig gelöst von Karl Meisenbacher in Neuenbürg, Friedrich Barth und Karl Barth in Calmbach, Friedrich Duß m Conweiler, Oskar Hummel, Kaufmann in Engels- brand, A. Mumpitz, Gotthilf Lindner und Wilhelm Groß- mann in Höfen, Gottlob Kull in Gaistal bei Herrenalb, Gottkeb Maisenbacher in Langenbrand, Wilhelm Müller in > Rotensol und Karl Münchinger in Waldrennach.

ihm draußen seinen Dank aus.Unsinn!""brummte Menzel.Kollegen hilft man!" und stapfte davon.

Die Redensartenauf den Hund kommen" oderda liegt der Hund begraben" werden von dem FrankfurterSportblatt" auf Grund alter Ueber- lieferung folgendermaßen gedeutet: In vielen Ge­genden war W früher üblich, Ersparnisse in oft un­glaublichen Verstecken aufzubewahren, und solche Spargroschen wurden mit dem Namen Hund be­zeichnet. Es bedeutet also viel Hunde haben soviel wie Kapitalist zu sein. Kam einer auf den Hund, so hieß das, er mußte infolge schlechter Zeiten seine Ersparnisse angreifen. Die Behälter, in denen die Ersparnisse aufbewahrt wurden, nannte man Hunde; es waren dies eine Art Flaschen oder Urnen, die von den Kupferschmieden angefertigt wurden. Die Kupferschmiede stellten sie in verschiedenen Größen her. Maximum war die sogenannte Tausendgulden­flasche, eine kupferne Urne, die gerade für ein Tau­send schwerer Silbertaler Raum bot. Die Füllung der Urne erfolgte in der Werkstatt des Kupfer­schmiedes; sie wurde in Gegenwart des Besitzers vom Meister verlötet. Der glückliche Eigentümer brachte sie alsdann meistens zur Nachtzeit an einen Verstecksort. Gewöhnlich begrub man sie. Da l der Hund begraben." Auch diese Redensart laßt sich somit auf die Urne zurückführen.

! sBestätigung.jSo, Du meinst, der Gerichts- Vollzieher ist ein so großer Menschenfreund?"

'Ja, er pflegt immer zuerst das Klavier zu pfänden."