Aus StaSI» Bezirk uns Umgebung

Neuenbürg, 6. Jan. Wir möchten zur Ver­meidung von Mißverständnissen daraus aufmerksam machen, daß die Wahlergebnisse der Landesw ahl- kreise (Proporzwahl) am Mittwoch den 9. ds. nicht am Wahltag abends schon veröffentlicht werden können, sondern daß wir vor Freitag dem 11. ds. nicht in der Lage sein werden, die Ergebnisse des Oberamtsbezirks bekannt geben zu können, weil nach gesetzlicher Vorschrift (siehe die diesbezügl. oberamtl. und stadtschultheißenamtl. Bekanntmachungen) die Ermittlung der Wahlergebnisse in den einzelnen Be­zirksorten erst am Tage nach der Wahl, also am Donnerstag den 10. ds., zu erfolgen hat. Die Zusammenstellung der Ergebnisse geschieht als­dann nach Eintreffen der Wahlakten aus den Bezirksorten beim K. Oberamt, welches Geschäft frühestens am Donnerstag, abends, oder Freitag den 11. ds., vormittags, vollzogen sein kann. Eine vollständige Liste, die sämtliche Namen enthält, welche Stimmen erhalten haben, wird unter diesen Umstünden frühestens am Samstag den 12. ds. ausgegeben werden können.

88 Lange nbrand, 5. Jan. Den Freunden des Gustav-Adolf-Vereins wird es willkommen sein, etwas vom Ergebnis unserer Sammlungen im Bezirk Neuenbürg im abgelaufenen Jahre 1906 zu erfahren. Es gingen insgesamt ein 1981 Mk. 94 Pf., darunter das Adventsopfer mit 574 Mk. 69 Pf. Im Jahre 1905 waren es 2066 Mk. 40 Pf., es ist also ein kleiner Rückgang zu verzeichnen. Da aber die alte Liebe zum Gustav-Adolf-Verein überall vorhanden ist, auch eine Vergleichung mit 1905 zeigt, daß in verschiedenen Orten des Bezirks 1906 eine Steigerung der Gaben zu konstatieren ist, so ist wohl anzunehmen, daß der Rückgang in einzelnen wenigen Orten bloß ein zufälliger ist, und daß das Jahr 1907 unfern Bezirk wieder auf der alten Höhe seiner Gebefreudigkeit erscheinen lassen wird. In fast allen Gemeinden wird auch alljährlich durch die Konfirmanden eine Sammlung für die Konfirmanden­anstalt Martinshaus in Altshausen veranstaltet. 1906 wurden hiefür zusammengebracht 366 Mk. 84 Pf. Möchte diese Sammlung Heuer im ganzen Bezirk durchgeführt werden. Auch die Konfirmanden­anstalt Bietenhausen in Hohenzollern wäre für Zu­wendung von Gaben so würdig als dankbar. Auf allen Gebieten wachsen von Jahr zu Jahr die Auf­gaben des Gustav-Adolf-Vereins. Allen, die auch

1906 geholfen haben, die kirchliche Not der Glaubens­genossen in der Zerstreuung zu lindern und zu heben, sei auch hier herzlich Dank gesagt. Möge das Jahr

1907 dem Verein zu den alten Freunden viele neue bringen!

Wildbad, 4. Januar. Von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser wurde dem früher in Deutsch- Südwestafrika dienenden Reiter Karl Eitel von hier das Militär-Ehrenzeichen zweiter Klasse (am schwarz-weißen Bande) verliehen.

Wildbad. (Aus der Sitzung der bürgerlichen Kollegien vom 14. Dezember 1906). Die Abtret­ung der Parzelle 450 23 a 76 qm Acker im Eiberg mit Scheuernanteil auf Parzelle 447 an die Versicherungsanstalt Württemberg um 2260 Mark

wird genehmigt. Die Lehrer der evangelischen Volksschule bitten die Schullokale einer täglichen Reinigung zu unterziehen, da das seither wöchentlich zweimal erfolgende Reinigen unzulänglich sei. Die bürgerlichen Kollegien beschließen, dem Gesuch zu entsprechen und die Reinigung der Schullokale der Volksschule auf 1. Januar 1907 neu zu verakkor- dieren. Die Bewohner der Rennbachstraße bitten um Korrektion und Erbreiterung der Rennbachstraße. Es wird beschlossen, den Stadtbaumeister mit der Ausarbeitung eines Projekts der vollständigen Kor­rektion der Rennbachstraße zu beauftragen und dann über den Gegenstand weitere Beratung zu pflegen. Dem städtischen Holzhauer Johann Wilhelm Bausert wird in Anerkennung seiner 41jährigen vor­wurfsfreien Tätigkeit als städtischer Holzhauer eine Prämie von 50 ^ aus der Stadtkasse bewilligt.

Wildbad, 1. Jan. Die Weihnachtsfeier des MilitärvereinsKönigin Charlotte" wurde am letzten Sonntag, wie üblich, in der Turnhalle abgehalten. Jeder Stuhl der sinnig geschmückten Halle war besetzt trotz der vorausgegangenen Feiern in anderen Vereinen. Der Verein hatte zu dem Abend einen Teil der Kapelle des Feldartillerie- Regiments Nr. 29 in Ludwigsburg gewonnen, dessen Vorträge neben Männerchören und komischen Szenen für Unterhaltung vorzüglich sorgten. Hr. Gustav Schmid, Vorstand des Vereins, sprach zum Beginn der Feier zündende Begrüßungsworte und brachte ein stürmischen Widerhall findendes Hoch aus auf Seine Majestät den König und auf Ihre Majestät die Königin, Protektorin des Vereins, worauf mit Jubel die Königshymne angeftimmt wurde. Sodann übergab Hr. Schmid mit einer kurzen markigen An­sprache künstlerisch ausgesührte Ehrenmitgliedschafts- Diplome an Exzellenz v. Schott und an Hrn. Stadtschultheiß Bätzner und teilte mit, daß für 25jährige Mitgliedschaft im Verein Diplome erhalten: Robert Funk, Sattler Treiber und Baddiener Rapp. Der Württ. Kriegerbund ehrte den Kassier des Vereins, Hrn. Privatier Ehr. Treiber, für die Verwaltung der Kasse während eines Zeitraums von 25 Jahren durch eine Urkunde mit folgendem Wort­laut:Dem Kameraden Christoph Treiber, Pri­vatier, Kassier des Militärvereins Wildbad, Königin Charlotte, welcher seit 25 Jahren ununterbrochen diese Stelle versehen hat, bringt das Präsidium zu seinem Jubiläum die besten Glückwünsche dar, unter gleichzeitigem Ausdruck herzlichen Dankes für seine treue, ersprießliche Tätigkeit".

Nagold, 5. Januar. In einer gestern ab­gehaltenen Sitzung des Hilfsvereins für die am 5. April Verunglückten wurde die Hohe der jährlichen oder einmaligen Unterstützung festgestellt und das Ergebnis den einzelnen Beteiligten mit­geteilt. Später werden die bei der Verteilung der Hilfsgelder maßgebenden Gründe der Oeffentlichkeit bekannt gegeben. Privatier Gottlob Knödel (der erst vor kurzem seine goldene Hochzeit feierte) glitt auf der schlüpfrigen Straße aus und brach den Oberschenkel. Bei dem hohen Alter des Ver­unglückten kann der Fall schlimme Folgen haben.

Nagold, 3. Jan. Von den 28 Wirtschaften am hiesigen Platz sind gegenwärtig nicht weniger als

7 zum Verkauf.gestellt. Nagold zählt etwa 2000 Einwohner. Es kommt also auf ca. 80 Einwohner einschließlich der Säuglinge eine Wirtschaft.

Pforzheim, 4. Jan. Mit Beziehung auf die Konkurseröffnung der Schuhfirma Franz Huber in Pforzheim wird mitgeteilt, daß die Passiven der Schuhfirma Franz Huber in Pforzheim sich auf 219 000 ^ belaufen. Eine Ueberschuldung der ge­nannten Firma ist bis jetzt noch nicht festgestellt, wenngleich der Gemeinschuldner seine Zahlungen eingestellt hat. Diese Zahlungseinstellung ist aber auf den Fall Benzing zurückzuführen, der seinerseits seinen Verpflichtungen gegen Huber nicht nachkam.

Vermischtes.

Wie aus Neustadt im Erzgebirge gedrahtet wird, ist dort unweit des sächsischen Zollhauses eine Mutter mit zwei Töchtern, in einer großen Schneewehe stehend, erfroren aufgefunden worden. Bei dem riesigen Schneesturm konnten die Leichen nur mit Mühe geborgen werden. Donnerstag ist Tauwetter mit Hochwassergefahr eingetreten.

Kehl, 4. Jan. Ueber das 2jährige Kind einer hiesigen Familie ergoß sich siedender Kaffee, wodurch sich dasselbe so schwere Verletzungen zuzog, daß es denselben erlag.

In Neumünster (Holstein) brachen auf dem Stadtteich eine große Anzahl Kinder auf dem morschen Eis ein. 28 Kinder ertranken.

Wetterregeln vom Januar.Ist der Ja­nuar bis zu Ende gut, so hat das ganze Jahr 'nen guten Mut. Januar warm, daß Gott erbarm. Wenn's Gras wächst im Januar, wächst es schlecht durchs ganze Jahr. Tanzen im Januar die Mucken, muß der Bauer nach dem Futter gucken. Ist der Januar gelind, Lenz und Sommer fruchtbar sind. Den März fürcht' ich im Januar, den Januar im März fürwahr. Nebel im Januar inacht ein nasses Frühjahr. Im Januar wenig Wasser, viel Wein; viel Wasser, wenig Wein. Im Januar viel Regen, wenig Schnee, tut Bergen, Tälern und Bäumen weh. Gibt's im Januar viel Regen, bringt's den Früchten keinen Segen. Ist der Januar nicht naß, füllt sich des Winzers Faß. Wenn's von Weih­nachten bis zu den heiligen drei Königen nebelig und dunkel ist, werden viel Krankheiten im Jahre sein." Vom 22. Januar sagt die Regel:Um Vincenzen Sonnenschein läßt uns hoffen Korn und Wein"; und vom 25. heißt's:St. Paulus klar, bringt gutes Jahr ; so er bringt Wind, regnet's ge­schwind." Wenns aber im Januar donnert, so glaubt der Landmann, daß noch einmal große Kälte zu erwarten ist.

ReklametLil.

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C. Büxenstein Nachf.» Men««Sürg und Carl Bechtle, Kerrenalk.

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Kurs für Zimmerleute.

Wir beabsichtigen, im Falle genügender Beteiligung in der Zeit vom 4.16. Februar 1907 in Stuttgart einen Kurs für Zimmerleute zu veranstalten. Unterrichtsgegenstände sind: Das Anlegen eines Werksatzes, das Schiften und Austragen von Treppen auf dem Reißboden und Preisberechnung. Die Oberleitung ist der Beratungsstelle für das Baugewerbe übertragen.

Zu dem Kurs werden im Lande ansässige selbständige Handwerker und ältere Gesellen, in erster Linie solche, die sich selbständig zu machen im Begriff sind, zugelassen. Ein Unter­richtsgeld wird nicht erhoben.

Anmeldungen zur Teilnahme an den Kursen sind durch Vermittlung der Gemeindebehörde des Wohnorts oder des Vor­stands einer örtlichen gewerblichen Vereinigung bis spätestens 15. Januar 1907 an die K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel einzureichen. Aus den Anmeldungen sollen ersichtlich sein.- Namen. Beruf, Berufsstellung (ob selbständig oder Geselle), Wohnort und Alter der Angemeldeten.

Die Gemeindebehörden und die Vorstände der gewerblichen Vereinigungen werden ersucht, bei der Vorlage der Anmeldungen sich darüber zu äußern, ob die Angemeldeten nach ihrer Aus­bildung und ihren Fähigkeiten voraussichtlich in der Lage sind, mit Erfolg an den Kursen sich zu beteiligen und ob ihre Zu- laffung befürwortet werden kann.

Stuttgart, den 18. Dezember 1906. Mosthas.

Tiiimmi» Dobel.

Unser Verein be- ^R "bsichtigt, am Sonn- tag, den 13. Jan.

seine diesjährige

LbM-MMItüiiß

mit Gaberwerlosuug

abzuhalten, wozu alle Freunde und Gönner unserer Sache freundlichst eingeladen sind.

Geld-Gesuch.

Bei dem Darlehens- kassenverein Schwann, eing. Gen. mit unbeschr. Haftpflicht, kann wieder Geld in jedem Betrag zu 4 Prozent angelegt werden.

Rechner Gentner.

Dir Kgl. OrtsMiilsxMoralc

werden ersucht, alsbald die Zahl der dieses Frühjahr zur Schulentlassung kommenden Knaben der einzelnen Schulorte hieher mitzuteilen.

Hofen, den 4. Jan. 1907. 51. Bezirksschulinspektorat

Schneider.

Ellmendingen. Unterzeichneter hat einen wurf- alten

Farbe: weiß, kl. schwarze Platte hinten, gute Raffe, zu verkaufen.

Dambacher z.Löwen".

Neuenbürg.

Eliühlilis MAdler",

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wozu freundl. ein­

ladet

V. «ÄS.

Größere Posten

auf Pergament und gewöhn­lichem Papier empfiehlt die

Buchdrnckerei des Enztitters.

Makulatur

(alte Zeitungen) werden billigst abgegeben in der

Hrped. ds. Ml.