durch welches die Landtage in der Provinz Kantung zeitweilig aufgehoben werden, da die Bevölkerung wegen der großen Not nicht in der Lage ist, sie zu bezahlen.
Tokio, 30. Dez. Der Kaiser überreichte heute persönlich einer Anzahl hoher Offiziere des Land- Heeres und der Marine Ordensauszeichnungen für ihre im russisch-japanischen Krieg geleisteten Dienste. U. a. wurden Marschall Oyama und die Generäle Nogi und Kuroki, sowie Admiral Togo durch Verleihung des „Verdienstordens der goldenen Weihe" I. Kl. ausgezeichnet. Es heißt, daß demnächst auch den Beamten des Zivildienstes Standeserhöhungen und andere Belohnungen für ihre während des russisch-japanischen Krieges geleisteten Dienste verliehen werden sollen.
Berlin, 31. Dez. Die Untersuchung gegen die Betriebsleitung der Ruboritfabrik St. Annen ist, wie man dem „Berl. Tagebl." meldet, als ergebnislos eingestellt worden. Die Ursache der Explosion am 28. Nov. ist unaufgeklärt geblieben. Die nunmehr abgeschlossene Liste der Opfer ergibt 40 Tote und 104 Verwundete. Bei 8 der Verwundeten ist jede völlige Wiederherstellung ausgeschlossen.
Ilmenau, 1. Januar. Gestern Abend trat hier ein heftiger Schneesturm ein. Infolge von Schneeverwehungen ist der Eisenbahnverkehr auf der Strecke Ilmenau—Groß-Breitenbach unterbrochen. Auf der Strecke Ilmenau zwischen Jlmenau-Haupt- bahnhos und Ilmenau-Bad ist ein Zug 12 Stunden im Schnee stecken geblieben.
München, 29. Dez. Nach einer Mitteilung der Münch. N. Nachr." ist den Teilnehmern der im Sommer abgehaltenen Rundfahrt durch Süddeutschland für Motorräder und kleine Motorwagen eine unangenehme Ueberraschung zuteil geworden: sie haben durchweg von einem kleinen badischen Ort ein Strafmandat wegen zu schnellen Fahrens erhalten. Die dortige Polizei hat sich bei Versendung der Strafmandate an die vorher ausgegebene Teilnehmerliste gehalten, so daß auch verschiedene Herren, die an der Fahrt nicht teilnehmen konnten, ein Strafmandat erhielten.
In Trier wurde ein umfangreicher Prozeß wegen Serienlosschwindels verhandelt. Angeklagt waren Geschäftsleute aus Frankfurt a. M., Luxemburg und Lübeck, die unter der Firma von Versicherungsagenturen Lotterielosgesellschaften gründeten, bei denen die Spieler stets ihr Geld verloren, da sie sich an Losen beteiligt glaubten, die die Angeklagten gar nicht besaßen. Es wurden verurteilt: Kaufmann Seck aus Luxemburg zu zweieinhalb Jahren und 14 Tagen Gefängnis, Kaufmann Uhlig aus Frankfurt a. M. zu vier und Kaufmann Röder aus Lübeck zu zwei Monaten Gefängnis.
Zell i. W., 27. Dez. Ein frecher räuberischer Einbruch wurde am ersten Weihnachtsfeiertage abends 6^/s Uhr hier verübt. Ein 19jähriger Fabrikarbeiter namens Wehrte von hier, sowie ein schweizerischer Klempnergeselle drangen vermummt bei dem bejahrten Geschwisterpaar Herzog hier ein, das mit einem 70jährigen Verwandten zusammenhaust. Die Räuber fielen mit dem Ruf: „Geld oder Blut" über den letzteren und die Marie Herzog her, würgten sie und schlugen der Frau drei Zähne ein; der Bruder lag krank im Bett. Auf die Hilferufe der Angegriffenen flüchteten die Räuber endlich auf den Speicher und von da über das Dach in einen Abtritt, wo sie von den Gästen aus dem „Kranz" festgenommen werden konnten. Gestern früh wurden sie nach Schönau gebracht.
Ein schweres Eisenbahnunglück bei Dundee in Schottland hat, wie jetzt festgestellt ist, insgesamt 22 Personen das Leben gekostet. Zu den an ihren Wunden Gestorbenen gehört auch das Unterhausmitglied Black, dem bei dem Eisenbahnzusammenstoß beide Beine gebrochen wurden.
Zürich, 29. Dezbr. Der Eisenbahnangestellte Wydler, der nach Entwendung von 100 000 Franken nach Südamerika floh, wird von Argentinien an die Schweiz ausgeliefert.
Brüssel, 31. Dezbr. Im Verlauf von einer halben Stunde wurde das Warenhaus Kohn u. Onay durch Großfeuer völlig zerstört, nur ein Schutthaufen ist übrig geblieben.
Auf der drei Meilen von Washington gelegenen Eisenbahnstation Terracotta der Baltimore-Ohio- Bahn ist am Sonntag ein Zusammenstoß zwischen einem Personen- und einem Güterzug erfolgt. Dabei wurden die beiden letzten Wagen des Personenzuges vollständig zertrümmert. Die Zahl der Toten beträgt 38, die der Verletzten 50.
Neue Riesenverkehrs-Pr Iekte. Ein der schwedischen Regierung unterbreitetes Projekt verfolgt
den Zweck, eine schnelle luxuriöse Verbindung zwischen Berlin und Petersburg über Stockholm herzustellen. Nach diesem von Professor Richert mit fachmännischem Beistand ausgearbeiteten Plane soll zwischen Stockholm und Trelleborg oder einem anderen dazu geeigneten Hafen Südschwedens eine elektrische Bahn angelegt, die Verbindung zwischen diesem Hafen und Saßnitz auf der Insel Rügen mittelst Riesendampffähren aufrechterhaltens und von Saßnitz aus nach Berlin ebenfalls eine elektrische Bahn gebaut werden. Des weiteren wäre zwischen Stockholm und Abo in Finnland eine Dampffährenverbindung zu errichten und zwischen Abo und Petersburg eine elektrische Schnellbahn anzulegen. Nach Herstellung dieser Anlagen würde es möglich sein, die Reise zwischen Petersburg und Berlin in 20 Stunden zu machen, während gegenwärtig die Fahrt zwischen den beiden Hauptstädten via Eydtkuhnen 31 Stunden beansprucht. — Ein anderes großes Projekt, die Verbindung Frankreichs und Englands durch eine submarine Eisenbahn beschäftigt in Großbritanien bereits die Gesetzgebung. Nach dem im englischen Parlament vorgelegten Gesetzentwurf über den Kanaltunnel würden auf beiden Seiten, in Frankreich wie in England, je acht Millionen aufzubringen sein. Nach der. Schätzung soll der voraussichtliche Personenverkehr sich auf 1300 000 Passagiere beziffern und die Bruttoeinnahme von Passagier- und Frachtbeförderung, sowie allen anderen Einnahmequellen 1540 000 Pfund Sterling erreichen. Schätzt man die jährlichen Ausgaben auf 400 000 Pfund Sterling, so bleiben immer noch 1114000 Pfund Sterling Reingewinn oder je 570 000 Pfund Sterling für die englische wie für die französische Gesellschaft. Was die technische Ausführung anbelangt, so wird es notwendig werden, zwei Tunnels zu bohren, um jede Betriebsstörung auszuschließen. Jede der beiden Bohrungen soll 18 Fuß inneren Durchmesser erhalten. Die Länge unter Wasser würde 24 Meilen betragen, die Gesamtlänge einschließlich der Landkonstruktionen 30 Meilen. Die Bohrung soll durchwegs durch die graue Kalkschicht erfolgen, die auf der englischen Seite 87, aus der französischen 80 Fuß dick ist. Sie bilden eine äußerst homogene und undurchlässige Masse.
Hindelang (Allgäu), 26. Dez. Gestern früh erlegte nach den „Münch. N. N." Qberjäger Leo Dorn am Breitenberg seinen 75. Adler. Es ist ein Prachtexemplar mit 2,34 Meter Spannweite. Dorn schoß in den letzten 14 Tagen drei Adler.
Württemberg»
Stuttgart, 31. Dez. Zur Ausbildung von Lehrern für kaufmännische Fortbildungsschulen sollen in Stuttgart Kurse eingerichtet werden, die ein Jahr lang dauern sollen. Der Unterricht wird dem Vernehmen nach erteilt werden vom Vorstand der kaufmännischen Fortbildungsschule Stuttgart, Professor Münzenmaier, und einem Lehrer der höheren Handelsschule Stuttgart.
Stuttgart, 27. Dezbr. Die hiesige Baugewerkschule wird in den nächsten Jahren eine wesentliche Ausgestaltung erfahren. Die Lehranstalt wird, den modernen Bedürfnissen entsprechend, in der Richtung weiter ausgebaut werden, daß eine Sichtung des Schülermaterials in der Weise erfolgen wird, daß die Ausbildung für die mittleren Bautechniker im Mittelpunkt des Lehrplans steht. Es handelt sich hiebei zunächst um Regelung der Frage einer Loslösung der Vorklasse von der Bauschule, wie dies seinerzeit auch bei der Technischen Hochschule durchgeführt wurde. Es ist hierbei in Aussicht genommen, daß neben den neu zu errichtenden Gewerbeschulen Polierschulen und Bauhandwerkerschulen allgemein ins Leben gerufen werden; eine solche Schule besteht z. B. schon in Biberach. Bei der Neugestaltung des Lehrplans der Baugewerkschule wird bei aller Anpassung an die modernen Bedürfnisse doch auch darauf Rücksicht genommen werden, daß die Schule auch in Zukunft keine Konkurrenz der Technischen Hochschule darstellt.
Stuttgart, 31. Dez. Nach dem neuen Stuttgarter Adreßbuch bestehen in Groß - Stuttgart nicht weniger als 1340 Vereine, in der überwiegenden Mehrzahl natürlich Vergnügungsvereine. Auch die Vereinigungen zur Pflege des Sports nehmen einen breiten Raum ein, so zählt mans38 Turnvereine, 21 Radfahrer-, 13 Athleten- und 15 Touristenvereine. Der Pflege des Gesangs widmen sich über 100 Vereine.
8.-K. Neuer Schnellzug. Auf der internationalen Sommersahrplan-Konferenz wurde u. a. die Einrichtung einer neuen Schnellzugsverbindung mit direkten Wagen von Holland nach Friedrichshafen und Lindau über Stuttgart-
Ulm beschlossen und zwar wird der Zug ab 1. Mai ds. Js. verkehren.
Stuttgart, 31. Dezbr. Am Samstag vormittag fiel in einer Wohnung in Heslach ein 1 Vr Jahre altes Kind in einem unbewachten Augenblick in ein mit heißem Wasser gefülltes Gesäß. Das Kind wurde stark verbrüht in die Olga-Heilanstalt verbracht, wo es bald darauf unter großen Qualen verschied.
Wurmlingen, OA. Tuttlingen, 31. Dezbr. Der erste Preis von einem Preisausschreiben der Firma „Kathreiners Malzkaffee" wurde einem hiesigen Ebinger Herrn, I. Pfeiffer, zuerkannt; er hestand in 500 Mk.
Vom Freudenstadter Oberamt, 28. Dez. Die Feiertage haben die erhoffte Ermäßigung der Fleischpreise gebracht. Das Pfund Rindfleisch ist auf 70 .ff, Kalb- und Schweinefleisch auf 75 I und Ochsenfleisch auf 80 .ff zurückgegangen.
Äus StaSt» Sesii-k uns Umgedung
Seine Majestät der König hat den Postsekretär Ankele in Neuenbürg auf Ansuchen zum Postamt Nr. 2 in Stuttgart versetzt. '
* Neuenbürg, 31. Dez. Noch nie war eine landw. Vereinsversammlung so zahlreich besucht, wie diejenige, die gestern nachmittag in dem geräumigen Saale des Gasthauses zum Waldhorn in Schwann abgehalten wurde. Rund 250 Personen waren anwesend und es dürfte wohl die ausgezeichnete Schlittenbahn und die zentrale Lage von Schwaim die Mitglieder mehr denn je auf die Beine gebracht haben. Nicht zum wenigsten war aber auch das vom Verein selbst Gebotene anziehend, der gleich dem „Mädchen aus der Fremde" sich recht Iplendit zeigte in der Spendung seiner Gaben, sowohl in Bezug auf geistige Anregung, als auch in Gewährung materieller Vorteile. Vorstand Oberamtmann Hornung begrüßte in warmen Worten die imposante Versammlung und ebenso entbot Schultheiß Seufer-Schwann den Versammelten den Willlommgruß der Gemeinde. Hierauf hielt Gerichtsnotar Wegmann-Besigheim einen lichtvollen Vortrag über die Regelung des ehelichen Güterrechts. In gemeinverständlicher Weise stellte er das neue Recht dem alten gegenüber und erläuterte im Besonderen die neurechtliche Stellung der Ehefrau und des Ehemanns in Beziehung auf Errungenschaft, Erbrecht, Nutznießung usw. Zum Schluß wurde die Notwendigkeit der Errichtung von Eheverträgen und die Inventarisation des eingebrachten Guts betrat, um die Härten des neuen Rechts auszugleichen und künftigen Streitigkeiten vorzubeugen. Nun kam die Prämierung der Dienstboten an die Rehe, die nach 5 jähriger Pause wieder vorgenommen wtL'de. Bedingung für die Preisbewerbung war, daß die Bewerber sich durch treue Dienste und gutes Verhalten ausgezeichnet haben, daß sie mindestens 5 Jahre in einem Hause ununterbrochen gedient haben und daß sie mit der Dienstherrschaft nicht nah verwandt sind. Eingelausen sind 25 Bewerbungen und es wurden an Geldgewinnen verwilligt an 2 Dienstboten mit über 15 Dienstjahren je 12 »^7, an 5 Dienstboten mit 10—15 Dienstjahren je 10 »/L, an 18 Dienstboten mit 5—10 Dienstjahren je 8 ^ Außerdem wurde jedem Dienstboten ein künstlerisch ausgefertigter Ehrenbrief ausgehändigt. Im Anschluß daran wurden die aus Anlaß der letzten staatlichen Rindviehschau zuerkannten Prämien und Diplome an die Preisträger zur Verteilung gebracht. Die Prämien beliefen sich für Farren auf 340 und für Kühe 520 -/A Aus der Mitte der Versammlung wurde sodann noch eine reichlichere und koulantere Abgabe von Waldstreu aus Staatswaldungen, sowie ein gemeinsames Vorgehen sämtlicher in dieser Frage interessierter landw. Vereine angeregt und es wurde von dem Vereinsvorstand zugesagt, die Anregung weiter zu verfolgen. Den Schluß der schön verlaufenen Versammlung bildete eine Gratisverlosung nützlicher landw. Gegenstände.
-X- Neuenbürg, 31. Dezbr. Einen schönen, gemütlichen Abend hat gestern der Ev. Arbeiterverein durch seine Weihnachtsfeier veranstaltet. Zahlreich waren die Mitglieder und Freunde des Vereins von hier und sogar von benachbarten Brudervereinen erschienen, und der schöne Ankersaal wollte die Menge der Besucher nicht recht fassen. Das hübsche Theaterstückchen „Theerofen" wurde von Hrn. W. Blaich und Frl. Heiner mit gutem Spiel und edler Sprache gegeben, und der befriedigende Schluß war, daß wieder einmal zwei sich „kriegten". Aeußerst gelungen, mit drastischer Naturtreue wurde die trotz ihres etwas beängstigenden Titels überaus drollige Posse „Der Teufel in der Küche" dargestellt
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