„N. Zür. Ztg." entnimmt, die englische „Great ! Northern Railway Company" einen neuen Schornstein der Lokomotiven konstruiert, bei dem zwischen dem vorderen Kesselschluß und dem oberen Kesselmantelblech oben eine Art Tauhe vorgesehen ist, welche sich nach der Stirnseite der Lokomotive zu trichterförmig erweitert. Der Schornstein besteht aus zwei Blechzylindern, deren vordere Ringfläche am oberen Schornsteinrande durch einen halben Ring verschlossen ist, während die Hintere halbe Ringfläche offen bleibt. Im Fahren tritt die Vorrichtung in einfachster Weise in Tätigkeit. Ist der Zug in Bewegung, so wird die Luft durch den Gegenwind mit großer Kraft, entsprechend der Geschwindigkeit des Zuges, in die trichterförmige vordere Oeffnung ^ der Tauhe gepreßt, in dem Zylinderring des Schorn- ' steins in die Höhe getrieben und strömt in reißendem j Wirbel aus der offenen Hinteren Halbringfläche ins ! Freie, Rauch und alle Rückstände mit sich führend. Der entstehende Luftstrom bildet also gewissermaßen eine Verlängerung der Hinteren Schornsteinbleche j und gibt den Abgasen eine Führung in die höheren ! Luftschichten, wo sich dieselben verteilen, die Reisenden ' also nicht mehr belästigen können. Diese einfache j Konstruktion läßt sich, wie leicht eingesehen werden i kann, an jeder Lokomotive anbringen und ergänzt ! die vorhandenen Verbrennungsvorrichtungen, indem ! der Zug des Schornsteins erhöht, das Feuer also ; noch mehr angefacht wird. :
Herbstanfang.
Am 28. September pünktlich um Mitternacht hat der Herbst seinen kalendermüßigen Einzug gehalten, die Sonne ist in das Zeichen der Wage getreten und hat den Stand am Himmel erreicht, der die Mitte einnimmt zwischen ihrem höchsten Südstande zu Sommersanfang und ihrem niedrigsten bei Beginn des Winters. Man bezeichnet diesen Tag auch als Herbst-Tag- und -Nachtgleiche. Herbstanfang ist immer von einem besonderen Beigeschmäcke und gewöhnlich nicht vom freudigsten, sicher weniger behaglich, als wenn der Frühling ins Land zieht. Denn nun gehen die Gedanken unwillkürlich voraus auf die rauheste der Jahreszeiten, den Winter. Die Blätter verfärben sich, das gelbe Laub fällt herab, ein Bild des langsamen Absterbens. Die Finsternis gewinnt den Sieg über das Licht; denn die Sonne ist eine längere Zeit unter dem Horizont als über ihm, und gleichzeitig damit läßt auch die Temperatur, die uns bisher von künstlichen Wärmequellen unabhängig machte, erheblich nach, trotzdem sich die Erde beständig der Sonne nähert. Aber ihre Strahlen treffen unsere nördliche Halbkugel zu schräg, als daß die dadurch bedingte Wärmeverminderung durch die räumliche Annäherung ausgeglichen werden könnte.
Aber auch der Herbst hat seine Annehmlichkeiten. Wie reizvoll ist doch der erste Anblick der Landschaft mit den gold- und kupserdurchtrünkten welligen Abstufungen des Laubwaldes, der wahrhaft malerischen Buntheit der vordem ausschließlich grünen
§ Waldnatur! Wie angenehm die Kühle des ersten ! herbstlichen Windhauches im geschützten Parke, wie ! anmutig das erste Rascheln des trocken gewordenen ! Laubes, das Schwirren und Zirpen zahlloser Heu-
> pferdchen und Heuschrecken, deren Herbstlied wohl s kein Ersatz ist für Nachtigallengesang und Finken- ! schlag, aber lindernd und beruhigend für Nerven i und aufgeregte Menschenherzen. Alles in allem ! genommen bietet auch der Herbst so manches An- , ziehende. Für den Weidmann aber ist der Herbst - die schönste Jahreszeit. In Feld und Wald Jagd- z tust und Büchsenknall, den Rebhühnern und Freund
> Lampe, Hirschen und Rehen zu tödlichem Ver- ! derben. Ja,
Der Junker Herbst im Jagdgewand.
! Den blanken Eschenspeer zur Hand,
! Zieht durch Gebirg und Felder.
> Der Pfeil zuckt von dem Bogen schnell,
§ Bei Hussaruf und Hundsgebell
j Durchleucht der Hirsch die Wälder ....
§ Schlau lächelnd stößt er dann ins Horn
s Und stürmt aufs neu' durch Busch und Dorn
! Vom felsgetürmten Gipfel —
! Und aus den Ruf dahergebraust
Kommt Sturm, sein Jagdgesell, und saust ! Das Laub von Zweig und Wipfel.
Anzeigen
müssen — um noch Aufnahme zu
finden
8 Uhr aufgcgeben werden.
längstens vormittags
> UW" Größere Anzeigen tags vorher.
Kmtliche Bekanntmachungen und privat-ktnZeigen.
H e r r e n a l b.
Holz-Verkauf.
Hm Donnerstag, 27. ds. Wts., vorm. 10 Mhr
kommen aus hiesigem Rathaus im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf:
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aus Abt. Kohlwäldle, Unt. Hirschgrasloch und Ob. Tiefengrabcn. Herrenalb, den 19. September 1906.
StaLtfchultheißenanrl.
G r ü b.
^ Köfen. ^
8
Hiemit erlauben wir uns, Verwandte, Freunde und Bekannte zur
Feier unserer
2
auf Samstag, den 29. Sept. ds. Zs in das Gasthaus z. „Krone" dahier
Z sreundlichst und ergebenst einzuladen, mit der Bitte, dies als persönliche Einladung annehmen zu wollen.
^ Emil Kühler, Höfen.
Z Emilie Eberle, Rotenbach-Neuenbürg.
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Brief an
Al. UaAäebarA VI.
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K. Forstamt Herrenalb.
SrkMhlih-Vkrkliist
am Montag, den 1. Oktober, vormittags 10 Uhr in Herrenalb aus dem Rathaus aus Staatswald: Steinwiesen-Berg, ob. Dobelberg der Hut Rotensol, Schlangenwies, mittl. Roßberg der Hut Dobel, Kohlwäldle, unt. Hirschgrasloch, ob. Tiefergraben, ob. Kürbsenloch, obere Schörsighalde der Hut Gaistal und vom Scheidholz der Hüten Bernbach, Dobel, Gaistal und Herrenalb:
4 Rm. buch. Prügel, 1 Rm. birk. Prügel, 57 Rm. Nadelholz-Prügel, 29 Rm. Eichenanbruch, 13 Rm. übriges Laubholz-Anbruch, 640 Rm. Nadelholz-Anbruch.
K. Forstamt Langcnbrand.
SchoLtermaterial-
Lieferungs-Mord.
Am Montag, den 1. Oktober, vorm. 10 Uhr wird im „Hirsch" in Langenbrand die Beifuhr und das Kleinschlagen von 18k ol>n» Kalksteinen, 17 vl»n» harten Sandsteinen und 105 odm Erzkies im öffentlichen Abstreich vergeben.
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Redaktion, Druck und Verlag von C. Meeh in Neuenbürg.