den beiden ist und sie unauflöslich aneinauderkettet. Eie reden davon nicht, aber ich bin gewiß, eS ist da, und eS gibt bei dem einen oder dem andern Schriftstücke. die eS bestätige» oder vielleicht gar enthüllen. DaS ist daS nächste, waS wir tun, wonach wir forschen müssen. Du bist fortwährend um Lankwitz Beobachte. wo er seine geheime Papiere aufbewahrt; nimm heimlich Wachsabdrücke von den Schlüsseln und gieb sie mir. Wozu wäre ich Mechaniker. Wir werden dann Zeit und Gelegenheit zu einer Nachforschung au Ort und Stelle besprechen. Bei Tom habe ich eS leichter. Solche Schlösser, wie der hat. öffnet man mit einem krumgebogenen Nagel. Aber die alte Unke hockt ewig au ihrem Teiche. Ich glaube auch nicht, daß da etwas zu holen sein wird, eher bei Deinem Adoptivvater. Auch nach den Geldverhältnissen schau Dich um. Man kann nicht wissen. Fliehe» ohne Geld ist recht mißlich. Wenn er, wie ich vermute, nur mit CheckS bezahlt, wie eS in diesem Lande der Brauch ist, dann mutz man im Notfälle einen solchen auf seinen Namen fälschen, oder einen, den Du Dir von ihm auf 300 Pfund ausstellen lätzt, auf 3000 Pfund erhöhen."
Helene nickte zustimmeod.
.Du sagtest mir, Du hättest wieder einen Brief von Marie bekommen. Wo ist er?"
„Hier." Er reichte ihn hin.
Sie stieß ihn mit der Hand zurück.
.Ich mag ihn nicht sehen. Ihre Handschrift ist mir verhaßt. WaS schreibt sie?"
.Das alte Lied: Liebe, Sehnsucht. Sie möchte
kommen. Sie hatte daS Gefühl, eine Gefangene zu sein, noch ohne die volle Wahrheit zu ahnen. EineS TageS aber wird sie sie doch erfahren."
.Und vielleicht wird der Schreck sie töten oder wirklich in Wahnsinn stürzen." ergänzte Helene mit einem häßlichen Lächeln. „Biß Du sicher, daß sie von dort nicht entfliehen kann?"
.Unmöglich!"
.Und wenn man nun nach ihr forscht?"
.Wird man sie auch nicht finden. Ihre Spur ist verweht, und Doktor Bittori hat ein Interesse daran, sie nicht finden zu lassen. Er ist gewarnt. Ueber sie können wir ganz beruhigt sein."
.Ich wollte, wir könnten eS ebenso über diesen alten Viehhändler und seinen schlauen Bundesgenossen. Warum erfiuust Du nicht einen Plan, um sie zu beseitigen?"
.Weil eS Dir später einfallen könnte, mich durch einen anderen ebenso beseitigen zu lassen, wenn Du im Reichtum schwelgst und ich Dir lästig werde."
.Du denkst zu schlecht von mir. Ich bin Dir doch zu Dank verpflichtet."
.Und Laukwitz nicht?"
Helene biß sich auf die Lippe». Sie wünschte, dieses Gespräch beendet zu sehen.
.Gut, daß Du mich au ihn erinnerst," sagte sie ableukend. Wir dürfen nicht zusammen gesehen werden. Er mag mich schon voll Ungeduld erwarten. Adieu! Die Wachsabdrücke sollst Du haben."
Sie winkte grüßend mit der Peitsche und sprengte davon.
Mit einem bösen Blick sah ihr Robert nach. DaS war nicht der Abschied eines liebenden Weibes. <Ä! war nicht gesonnen, sich bei Seite schieben zu lasse«. Sie mochte sich hüten.
— (Fortsetzung folgt.) —
DaS Annoncieren der Aerzte. AuS Wien wird der .Berliner Klinischen Wochenschrift (Verlag von August Hirschwald in Berlin) berichtet: .In der Frage des AnnoncierenS hat die Wiener Aerztekammer kürzlich den Beschluß gefaßt, daß in Zukunft jeder Arzt, der annoncieren wolle, bei der Aerztekammer um Gestattung der betr. bestimmten Annoncen auzu» suchen habe, eine Vorschrift, die nicht nur für die praktischen Aerzte, sondern auch für die SanatoriumS- befitzer Geltung haben solle. Damit ist endlich die Frage des AnnoncierenS zum Teil gelöst. Warum, mußte man sich fragen, durfte ein Heilanstaltsbefitzer täglich in allen Zeitungen seine Anstalt beim Publi- kum bekannt machen, während das dem Praktischen Arzte nicht erlaubt war? Wir find für daS völlige Freigeben des AnnoncierenS. Diejenigen, denen eS nichts nützt, werden es bald wieder aufgeben, für andere bedeutet eS jedoch direkt eine Lebensfrage. Leider ist zu fürchten, daß die Aerztekammer im Gestatten der Annoncen allzu rigoros vorgehe» werde; mit der Zeit wird jedoch auch da bald eine Aender- ung in der Auffassung eintreteu. Die Annonce in anständiger Form ist durchaus nichts Anstoßendes und wird der ärztlichen Staudesehre keineswegs Ab- bruch tun.
ktmtOchs Bekanntmachungen und privat-klnzsigsn.
Die Nrtspiliikidehördk«
Werden beauftragt, die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 27. Juni 1905 (Reichsgesetzblatt 1905, Seite 555). betreffend Betriebe, in welchen Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weißbiuder- oder Lackierarbeiten ausgeführt werden, zur Kenntnis der beteiligten Gewerbetreibenden zu bringen und das durch Erlaß des K. Ministeriums des Innern vom 26. Jan. 1906 Nr. 776 (Minifi-Amtsblatt 1906 Seite 17) vorgeschriebeue Verzeichnis alsbald anzulegen und auf dem Laufenden zu erhalten.
Bis 1. März d. I. wolle Vollzugsbericht erstattet werden. Neuenbürg, den 16. Februar 1906. K. Oberamt.
Hornung.
Nutzholx-Uersteigernng.
Großh, Forstamt Mittelberg (Ettlingen) versteigert unter den üblichen Bedingungen
Donnerstag, 22. Februar 1906 nachmittags 3 Uhr im Rathause zu Langenalb aus dem Distrikt Taunwald: 10 eichene. 23 tannene Derb- stangeu I, II, III., 26 Eichen mit 12.54 Fm., 1322 tannene Stämme, Abschnitte und Klötze mit 1473,92 Fm.
Forstwart Fluderer in Schielberg erteilt auf Ver- langen nähere Auskunft. _ _
Hoh-Versteigerung.
Die Gemeinde Spielberg, Bez.-Amt Durlach, versteigert in ihrem Gemeindewald mit Borgfrist bis 1. September d. Js.
am Samstag den 24. Februar 1906
3 Eichen III., 20 IV. und 100 V. Kl.. 7 Fichten II., 48 III, 147 IV. und 75 V. Kl, 3 Sägklötz II., 1 III., 2 Abschnitt II. und 6 III. Klasse;
am Montag den 26. Februar 1906
1 Eichen III., 41 IV.. 225 V. Kl., 3 Buchen I., 4 V. Klaffe,
2 Fichten III., 44 IV., 47 V., 5 Sägklötz II., 7 III., 1 II. und 1 III. Klasse;
am Dienstag den 27. Februar 1906
25 Baustangen I., 72 II. und 72 Hagstangen, 186 Hopfenstangen I. 145 II., 490 III., 813 IV. Kl., 2375 Rebstecken I., 995 II. Kl. und 1030 Bohnenstecken.
Die Zusammenkunft ist an genannten Tagen vormittags 9 Uhr beim Rathaus.
Spielberg, den 16. Februar 1906.
Grmeinderat.
Höfel, Bürgermeister.
Höfel, Ratschreiber.
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Nächsten Mittwoch, 21. Febr.
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Landwirtschaft!. Bezirks-Verein
Neuenbürg.
Zur Förderung des künstlichen Futterbaues beabsichtigt der Verein für seine Mitglieder den Bezug folgender Särner» eien zu vermitteln:
1. Grasfamen, Mischungen in bekannter guter Qualität unter Uebernahme von 20°/» des Ankaufspreises und sämtlicher Frachtkosten auf die Bereinskasse.
2. Kleesamen, (Rotklee und Luzerne) in vorzüglicher Qualität, garantiert seidenfrei, zum Selbstkostenpreis und unter Uebernahme der Frachtkosten auf die Vereiuskasse.
Bestellungen wollen binnen 14 Togen bei dem Vereins» kassier Oberamtstierarzt Böpple eingereicht werden.
Den 15. Februar 1906.
Bereinsvorftand
Oberamtmann Hornnng.
Wlilllllltkttilht
gründlichen, erteilt in Neuen- bürg und empfehle mich zur Uebernahme von Musik bei Festlichkeiten.
M. Major, Konzertmstr.
Anmeldungen erbitte nach Pforzheim, Gabelsbergerstr. 95.
Mädchen,
die sich Kenntnisse im Krankenwartdienste aneignen, oder solche schon erworbene Kenntnisse weiter ausbilden wolle», finden bei uns Stellung. Der Gehalt beträgt anfangs jährlich 300 ^ neben vollständig freier Station (Kost. Wohnung, Wäsche, Licht usw.) und steigt jährlich um 30 Anfragen sind zu richten an die Direktion oder Großh. Heiland Pflegeaustalt Pforzheim.
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