Bedenke« gegen de« Hauptantrag der Ritter aus, > indem er darauf hinwies, daß das, was die erste Kammer bezweckte, dieser durch das Einkommens- struergesetz bezw. durch die Mitwirkung bei Festsetzung der höchsten Steuergrenze gewährt sei. Der Abg. Lirsching trat in längeren Ausführungen dem An» trag v. Seckendorfs entgegen. Frhr. v. Ow unter­stützte die Anträge v. Seckendorff und trat den ein­zelnen Bedenken entgegen. Er betonte, daß es sich um einen Punkt handle, von dessen Entscheidung das Schicksal der Vorlage mit abhänge. Die erste Kammer werde den Kommisfionsantrag nicht annehmen. Wichtig war seine Erklärung, daß seine Freunde sich keineswegs auf ihre» Antrag festlegeu, sondern allem zuftimmen, was besser sei im Interesse des konser- vativen Gedankens und sich die Prüfung Vorbehalten über einen etwaigen vom andern Haus gemachten besseren Vorschlag. Abg. Häffner (D. P-), der heute zum erstenmal sprach, erklärte sich namens seiner Freunde gegen jedes Rütteln an dem Budget­vorrecht der zweiten Kammer. Der neue Vertreter für Mergentheim, durch dessen Wahl die Deutsche Partei, nach dem heutigen Debüt zu urteilen, offen­bar einen schätzenswerten Zuwachs erfahren hat, hob unter dem Beifall des Hauses hervor, daß man im Lande draußen auf keinen Bestandteil des Reform­werkes ein so großes Gewicht lege als auf die unge­schmälerte Aufrechterhaltung der zweiten Kammer. In allen anderen Fragen sei die Abgeordnetenkammer zu einem Entgegenkommen bereit, wie sich in den letzten Tagen schon wiederholt bei der Frage der Zusammensetzung der ersten Kammer bewiesen habe, hier aber, in der Budgetfrage, könne man nicht nach­gebe». Rembold-Gmünd suchte in juristischen Dar­legungen den Nachweis zu erbringen, daß H 281 der Berfassungsurkunde das Recht der ersten Kammer bezüglich der Beschlußfassung über die Aufnahme von Anlehen ausschließt. Er sprach sich gegen die beiden Anträge v. Seckendorff aus. Ihm trat zum Schluß der heutigen Sitzung Staatsrat v. Fleischhauer entgegen, der de» von der Regierung in der Denk­schrift eingenommenen Standpunkt vertrat. Hier wurde daun die Debatte, die sich schließlich zu einem wenig ansprechenden Streit zwischen Juristen zugespitzt hatte, vertagt. Morgenden Donnerstag soll nach einer Erklärung des Präsidenten Payer auch die Schlußabstimmung stattftnden. Schluß der Sitzung gegen '/s2 Uhr.

Stuttgart, 1. Febr. (Telegr. an d. Euztäler, 2 Uhr 4S Min ). Die Kammer -er Abgeordneten hat heute die Ber« fassungsrevision in der Schlntzab- stimmung mit KS gegen 20 Stimmen angenommen. Dagegen stimmte« das Zentrum und die Abgg. Frhr. v. Breit­schwert nnd Graf v. Bissingen. 10 Ritter stimmten motiviert ab und behielte» sich ihre endgültige Stellungnahme vor, wenn die Vorlage au das HanS zurückkomme. Auch die Sozialdemokraten stimmten moti­viert ab.

Hiebe und Gold!

Krtminalerzählung von Gustav Loessel.

2) - (Nachdruck verboten.)

2. Kapitel.

Die Versuchung.

Helene vermochte sich kaum so lange zu zügeln, bis sie die Straße erreicht hatten.

»Kein Zweifel," rief sie, .es ist Marie Heppner, die von ihrem Vater oder von seinen Testaments­vollstreckern gesucht wird. Sie heißt mit Vaternamen Laukwitz. Ich kenne die ganze Geschichte, sie hat sie mir ja erzählt. Wegen böswilligen Verlassens hat die Mutter seinerzeit die Ehescheidung erwirkt und ihren Mädchennamen wieder angenommen. Den trägt seit jener Zeit auch Marie. Wer weiß, was die beiden damals auscinandcrgetrieben und für immer getrennt hat. Man kann nicht urteilen, ohne die näheren Umstände zu kennen. Und nuu nach sechzehn Jahre»'. Marie war damals zwei, sie ist heut achtzehn. Sie kann ihren Vater ebenso wenig mehr kennen wie er sie Aber freilich, die Familienpapicre beweisen alles. Und die hat sie. Sie liegen bei mir im Kasten. Sie hat sie mir zur Aufbewahrung übergeben."

Helene sprudelte das alles in ihrer lebhaften Art hervor. Robert hatte sie reden lassen. Jetzt zuckte sein Arm in dem ihrigen.

.Das sagst Du mir heute zum erstenmal," sprach er lebhaft.

> Stuttgart, 1. Febr. Die Kammer der Ab­geordneten hat heute die Beratung des Gesetz­entwurfs betr. Abänderung der Versassuug beendigt. Die heutige Sitzung war fast vollständig ausgefüllt mit der fortgesetzten Debatte über den Art. 26, der von dem Budgetrecht handelt. Nach eingehender Debatte wurde der Hauptautrag von Seckendorff auf Erweiterung des Budgetrechts der ersten Kammer mit 73 gegen 14 Stimmen, der Eoentualautrag, der die Wiederherstellung eines von der Kommission im Entwurf gestrichenen Satzes bezweckt, wonach bei der Beschlußfassung über die Aufnahme von Anlehen und über die Veräußerung von Bestandteilen des Kammerguts die beiden Kammern gleichberechtigt sein sollen, mit 64 gegen 23 Stimmen abgelehnt und schließlich der Kommisstons­antrag, der der zweiten Kammer das Budget- Vorrecht beläßt, mit 74 gegen 15 Stimmen der Ritter und dreier Abgeordneten des Zentrums an­genommen. Sehr rasch wurden sodann die noch übrigen Artikel 2730 des Entwurfs erledigt. Man gelangte endlich unter großer Bewegung des Hauses zur Schlußabftimmung. Die Vorlage wurde nach den gefaßten Beschlüssen mit 69 gegen 20 Stimmen des Zentrums und der Abgg. v. Breitschwert und v. Bisstngen mit der notwendigen Zweidrittels­mehrheit unter den Beifallskundgebungen des Hauses angenommen. Abwesend waren nur wegen Krank­heit die Zeutrumsabgeordneten von Nieder und Bögler. 10 ritterschaftliche Abgeordnete und die Sozialdemokraten haben motiviert abgestimmt. Ju der Erklärung der Ritter heißt eS, daß sie mit dem Gesetz, wie es aus der Beratung dieses Hauses her- vorgegangen ist, in wesentlichen Punkten nicht ein» verstanden find; die Bedeutung der Vorlage lasse es aber als wünschenswert erkennen, daß dem anderen Hause zur Durchberatung deS Gesetzes Gelegenheit gegeben werde. Gelange die Vorlage an dieses Haus zurück, so erscheine ihnen die Möglichkeit einer güt­lichen Verständigung über die noch vorhandenen Gegensätze nicht ausgeschlossen. In diesem Sinn stimmten sie dem Gesetzentwurf im ganzen zu.

Stuttgart, 1. Febr. Die bürgerlichen Kollegien beschlossen heute die durch Gesetz geforderte Neu­regulierung der Gehalte- der Volks- u. Mittel­schullehrer. Genehmigt Ivurde eine Gehaltskala von 16503250 ^ Während bisher Mittelschul­lehrer auf den einzelnen Altersstufen 100 ^ mehr erhielten, find denselben nunmehr 300 ^ mehr als den Lehrern an der Volksschule bewilligt worden, also eine Extraaufbesserung von 200 -/E Die Lehrer­schaft Gesamtstuttgarts an den Volksschulen ist über diese Lösung sehr enttäuscht.

Stuttgart, 1. Febr. Der geschäftssühreude Vorstand des württemb. Volks schullehrervereins hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, wegen Gleich­legung der Ferien nochmals beim Ministerium des Kirchen, und Schulwesens vorstellig zu werden.

Stuttgart, 1. Febr. Die Kommission für die Feststellung der Fleisch Pr eise hat mit Wirkung von heute an den Preis für Ochsenfleisch auf 79 per Pfund festgesetzt; es ist demnach ein Preisabschlag von 2 per Pfund eingetreten.

.Ein für mich gleichgültiger Umstand," sagte sie obenhin. .Wer hätte denn auch ahne» können, daß diese Papiere einmal solche Bedeutung erlangen würden?"

.Die Papiere, ja. ja" bestätigte Robert.

.Und nicht die Person?"

.Nun, die auch, aber doch erst in zweiter Linie. Auf die Papiere kommt es jetzt an. Mit denselben könnte heut jedes junge Mädchen, welches in dem Alter ist oder wie achtzehn Jahre allssieht und in der Familienchronik etwas Bescheid weiß, auftreten und Anspruch auf de» Vater oder sein Erbe erheben. Und weißt Du, was heut, als ich das las, mein erster Gedanke gewesen? Wenn Du nur diese Ge­suchte wärest! Wenn Dir dieses Glück winkte! Wie könnten wir beide jubeln und lachen. Alle Not und Hoffnungslosigkeit mit einem Schlage beendet; nichts mehr, das trennend zwischen uns und unsere heißesten Wünsche tritt. Wir würden einander angehören fürs Leben in Glück und Reichtum. Dieses ganze elende Dasein mit seinen wenigen Lichtblicke» von Liebe würde hinter uns versinken wie ein Traum. Dieses kalte Land mit seinen Nebeln und langen Wintern würden wir mit einem anderen vertauschen, in welchem ewiger Sonnenschein herrscht und schlanke Palmen sich im Winde schaukeln. Du eine Dame, so reich und schön gekleidet, mit Schmuck behängen und in einer Equipage fahrend. Ich endlich imstande, meine großen Eifindungen in Taten umzusetzen, sie auszu­beuten und unseren ererbten Reichtum zu vermehren. Beneidet, gepriesen, geehrt; die ersten in einem Laude,

Reutlingen, 1. Febr. Zn der gestern abge- haltenen Generalversammlung deS hiesigen Vereins für Feuerbestattung wurde ein Antrag zur Erbau- ung eines eigenen Krematoriums in unserer Stadt einstimmig angenommen. Bon verschiedenen Mit­gliedern wurde sofort die schöne Summe von 3050 Mark als unverzinsliches Darlehen zum Fond deS Krematoriums gezeichnet. Der Verein zählt zur Zeit 75 Mitglieder. Zur Erweiterung des hier schon einige Jahre bestehenden, aber sehr primitiven Bolkskaffeehauses ist von einem Konsortium das der Bierbrauerei Rettenmaier in Stuttgart gehörige Gasthaus zur .Sonne" um den Kaufpreis von 75000 angekauft worden.

Reutlingen, 29. Jan. Das neue Wasser­rechtsgesetz, das die Wasserkräfte der Werkbefitzer schützt, hat im Echaztal feine Früchte getragen. Die Städte Reutlingen und Pfullingen haben bei Houau Gelände angekauft und Quellen erbohrt. Auf Ein- spräche der Werksbesitzer muß nun Reutlingen au diese 164020 Entschädigung, Pfullingen 15070 Mark bezahlen. Pro Sekuudenliter und Pferdekcaft ist ein abgestufter Tarif von 3,6 bis 6 zugrunde gelegt, je nach der Bedeutung des Wassers für de« einzelnen Die Vergütung, welche die Wiesenwässerer beanspruchen, ist von der Kreisregierung noch uicht festgesetzt.

Leonberg, 30 Januar. Bei dem gestrige« Eichenholzverkauf kostete durchschnittlich Eichen­holz pro Festmeter 3560 ^ und mehr bis an­nähernd 65 -/il

He im erd irr ge», 1. Febr. Bei dem gestrige« Eicheustammholzverkauf war der Mittelprcis pro Fest­meter 65 l/E Für eine Eiche mit etwa 8 Festmeter wurden 601 gelöst. Ein 4,4 m langer Absatz dieser Eichen kostete 461

Waugen i. A., 31. Jan. Im Laufe des gestrigen Tages wurde hier einem ledigen Taglöhner aus seinem in der Schlafkammer stehenden Koffer ein Geldbeutel mit 380 <//L, sein ganzes Vermögen, gestohlen. Als Dieb soll ein unbekannter Handwerksbursche in Betracht kommen.

Slus StaSt, Bezirk uns Amgedung«

Langenbraud, 30. Jan. Heute nacht wurde in unserem Ort ei« schwerer Einbruchsdiebstahl verübt. Am Sonntag abend wurde bei dem Wirt Fr. Schwitzgäbele z. .Grünen Baum" im oberen Saale ein Kasten erbrochen, in welchem der Wirt sein Geld nusbewahrt hatte. Der Kasten war mit einem Bohrer von zwei Seiten augebohrt; dem Dieb fielen 700 l/E in die Hände. Als der Tat ver­dächtig erschien alsbald der 23 jährige Pflästerer Wilh. Heuberger. Eine Haussuchung, die der Land- jäger vornahm, hatte ein recht merkwürdiges Ergebnis. Man fand uicht nur den Bohrer, mit dem der Kasten erbrochen worden war, im Backofen versteckt vor, sondern es fanden sich noch außerdem mehrere Rehselle, jedenfalls von gewilderten Rehen, sowie einige Kistchen Zigarren vor, die auS dem Kurhotel, wo sie gestohlen wurden, stammten. Auf diese schwer belasteten Funde hin wurde Heuberger mit , seiner Mutter in Haft genommen

wo mau nach Herkunft nicht fragt, wo Persönliche Verdienste höher geschätzt werden als eine lange Reihe vermoderter Ahnen. Welch ein Leben! Welch ein Glück! Ach. und das alles einem durch blinden Zu­fall in greifbare Nähe gerückt und es dann doch nicht erfassen, den Augenblick, der nie, nie wieder- kehrt, ungenutzt lassen, einem anderen geben, waS man mit dem gleichen Rechte für sich sebst in An­spruch nehmen könnte! Man brauchte nur zuzufasse« und mau hielt es wie mit einem Griffe fest, um es nicht mehr fahre» zu lassen. Helene! Und D» sagst zu alledem gar nichts?"

Das arme Mädchen hatte sich an seiner verlockenden Schilderung berauscht. Sie ließ den Kopf finken. Zum erstenmal keimte ein Gefühl des Neides m ihrem Herzen aus gegen die glücklichere Freundin, der alles das mühelos zusiel, der sie erst die frohe Botschaft überbringen sollte, von der sie sicher bis zu diesem Augenblick noch keine Ahnung hatte.

.Warum sagst Du mir das alles?" sprach sie bitter. .Ich bin nicht Marie Heppner und werde ein solches Glück nie erleben. Armut ist mein Los und es ist nicht recht von Dir, sie mir so bitter fühlbar zu machen."

Er hörte ihr leises Schluchze», er sah eine Träne au ihrer Wimper zittern. Sein Arm fester um die geliebte Gestalt schlingend, näherte er seine Lippen ihrem Ohr.

Nur ein Wort von Dir," raunte er ihr zu, .nur ein einziger kühner Entschluß und alles das wird Wahrheit und alles das ist Dein! Heute noch

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