nach einer Stunde ein. Götz hinterläßt eine Witwe und vier unmündige Kinder.

Vom Lande, 24. Sept. Eine etwas drollige Bekanntmachung machte dieser Tage der Gemeinde­bote einer Gemeinde, welche Einquartierung gehabt hatte. Ein Mitglied einer dort einquartierten Regi- mentskapelle hatte ein Notenheft verloren. Dies machte nun der Bote unter Trommelwirbel bekannt und setzte wörtlich hinzu: «Wer Bekanntschaften hat, soll eS bei mir anzeigen."

Trebnitz, 23. September. Die Beerdigung eines Schulknaben unter militärischen Ehren hat auf dem Friedhofe zu Trebnitz stattgefunden. Der Verstorbene war der 13 jährige Sohn Richard des dortigen Schmiedemeisters Ruppelt, der dieser Tage im Mauövergelände bei Brietzen von einem Geschütz überfahren und getötet wurde. Im Trauer- gefolge befand sich außer der Lehrerschaft und den Schülern der oberen Knaben- und Mädchenklasfen der evangelischen Schule in Trebnitz eine Abordnung des Offizierkorps, sowie eine Abteilung Unteroffiziere und Mannschaften des Feldartillerieregiments Nr. 57, während die Regimentskapelle die Trauermustk stellte. Kostbare Kranzspenden mit Widmungsschleifen vom Osfizierkorps, den Unteroffizieren und Mannschaften, den Mitschülern nsw. bedeckten das Grab des so früh und jäh aus dem Leben entrissenen Knaben.

Ein englischer Matrose über die deutsche Flotte. Einen interessanten Vergleich zwischen der englischen und deutschen Flotte zieht der unbefangene Brief eines Matrosen von der Kanalflotte ans Swinemünde, den der .Manchester Guardian" ver­öffentlicht. Er lautet folgendermaßen: Wir kamen am letzten Sonntag 6 Uhr abends in Swinemünde völlig unerwartet an. Wir sollten erst am anderen Morgen um 11 Uhr eintreffen. Unser Admiral ließ seine Flotte drei Kolonnen bilden und ankerten auch in derselben Formation. Es stellte sich dann heraus, daß wir uns auf dem Liegeplatz der deutschen Flotte befanden. Montag morgen um 9 Uhr 30 Minuten kam die deutsche Flotte an. Unzweifelhaft sicht sie glänzend aus, jedenfalls viel besser als die fran- zösische. Als die Deutschen herankamen, entsandte ihr Admiral ein Torpedoboot zu unserem Admiral. Nach seiner Abreise wurden wir durch Flaggensignale benachrichtigt, daß wir auf dem deutschen Liegeplatz wären, wir sollten aber nicht wechseln. Den ganzen Tag war das Schiff besät mit Besuchern. Die Deutschen sind, so weit ich beurteilen kann, eine recht neugierige Rasse. Zu allen Mahlzeiten fanden sie den Weg zu unserer Messe. Sie verstanden sich sehr gut selbst zu bedienen und offenbar schmeckte es ihnen. Eine Masse von Photographen kamen an Bord. Aber das Photographieren wurde ihneu be- schränkt. Alles was von einiger Wichtigkeit sein konnte, die Zielapparate" usw. waren weggeschlossen. Wir ließen sie weder in unsere Türme «och in unsere Torpedokammern. Die Photographen machten meistens Aufnahmen von uns Jungen an Bord. Im Aus­sehen sind die Deutschen sowohl was Schiffe anbe» langt leichte Sieger. Ein Blick auf ihre Schiffe

.Nichts davon, Rawdon," unterbrach ihn Mr. Hartree. .Lassen Sie uns lieber noch einen kleinen Spazier­gang vor dem Essen machen; der späte Nachmittag ist die beste Tageszeit in Australien."

Rawdon hatte für den nächsten Vormittag eine Verabredung mit Marian; er wollte sie um 10 Uhr von Bungaree Cottage abholen. Er war etwas un­ruhig, als die Stunde herankam, denn Klara Lambert hatte sich durch einen Bote« für diesen Tag anmelden lassen, und er mochte sie nicht dadurch kränken, daß er bei ihrer Ankunft nicht zu Hause war. Er ent- schloß sich endlich, doch zu gehen, und hinterließ die Botschaft, daß Miß Lambert ihn erwarte» möchte, falls sie in seiner Abwesenheit käme, da er ausge- gaugen sei, um sich nach einer Wohnung umzusehen.

Zur festgesetzten Stunde war er bei Mrs. Murray, die mit Marian im Garten war. Das junge Mädchen sah heute bleich und überwacht aus. .Guten Morgen, Mr. Rawdon," begrüßte ihn Mrs. Murray mit herz­lichem Händedruck.Meine Nichte hat mir von Ihrer völligen Herstellung erzählt, und wünsche Ihnen von ganzem Herzen Glück dazu. Wie ich gehört habe, war eine junge Dame die Veranlassung dazu; ich habe nie etwas merkwürdigeres gehört, als Ihre Geschichte." .Fühlen Sie sich heute wieder ganz Wohl?" fragte Marian. .Vollkommen, aber Sie sehen heute nicht so frisch aus wie sonst."

Sie wandte ihr Gesicht zur Seite und beteuerte, daß ihr nichts fehle, aber ihr Aussehen strafte sie Lügen. .Ich wollte Sie bitten, mitzukommen, und mir hier in der Nähe eine Wohnung aussuchen zu helfen." Sie sah ihn einen Augenblick erstaunt au, während Mrs. Murray fragte, warum er es so

zeigte einem nur Schönheit. Die großen goldenen Bildfiguren und Sternvergoldungen sehen Prächtig aus, während die britische Flotte äußerst dunkel und schmutzig aussah. Da wir keine ruhige See gesehen haben, seitdem wir England verlassen haben, so konnte man nicht erwarten, daß wirsmart" aus- sehen würden. Schließlich gewinnen hübsches Aus­sehen und frische Farbe keine Schlachten. Obwohl kein Zweifel ist, daß die Deutschen den Repräsen- tanten der englische» Flagge Persönlich gewachsen, waren wir doch, wenn man sie von Flaggschiff zu Flaggschiff, von Schiff zu Schiff vergleicht, in jeder kriegstcchnischen Hinsicht überlegen. Unser bestes Schiff oder, richtiger gesagt, sechs von unseren Schiffen könnten 3800 Pfund Stahl von jeder Breite schleudern, während zwei, .Triumph" und .Swift- sure", 3700 Herauspumpen könnten. NUN sind aber 1808 Pfund mit jeder Ladung das beste, was ein deutsches Schlachtschiff in dieser Beziehung leisten kann, und sie haben nur vier solcher Schiffe. Hin­sichtlich ihrer Schnelligkeit könnten ihre schwächeren Schlachtschiffe nur 14 Knoten machen, während unsere ganze Flotte durchschnittlich 16 bis 17 Knoten fährt, so daß wir wiederum einen Vorteil haben. Sehr bemerkenswert ist aber in dieser Beziehung, daß die Deutschen keine Torpedonetze haben. Ihre Seeleute schlagen unS glatt was Auftreten, Aussehen, Anzug nsw. anbetrifft. An Land wollen sie nichts mit uns zu tun haben und mengen sich in keiner Weise unter uns, während wir anderseits von den Deutschen im allgemeinen recht wohlwollend ausgenommen worden sind.

Ueber das harte Los der Redakteure ent­nehmen wir der Plauderei. eines alten Praktikers, der aber den Humor nicht verloren hat, folgende Einzelheiten: .Eine Zeitung zu redigieren ist selten ein Vergnügen. Falls das Blatt zu viel Anzeigen enthält, beklagen sich die Abonnenten, daß zu wenig Lesestoff d'rinn ist. Hat es keine Anzeigen, dann heißt es, die Zeitung ist unbeliebt und nichts wert. Geht der Redakteur zu einem Fest, dann spricht man hinterher von jedem Bissen, den er gegessen hat. Nimmt er die Einladung nicht an, dann ist er hoch- nästg und man sagt, es sei doch eigentlich seine Pflicht und Schuldigkeit gewesen, hinzugehen. Läßt er sich viel auf der Straße sehen, heißt es: er bummelt herum. Arbeitet er fleißig, dann macht man ihm den Vorwurf, daß er nicht selber nach Neuigkeiten ausgehe. Nimmt er gelegentlich ein .Eingesandt" nicht auf, dann macht er sich Feinde; nimmt er sie auf, dann heißt es: Na, der bringt aber auch jeden Quatsch und nimmt verlogene Ar­tikel auf. Unterdrückt er eine Peinliche Neuigkeit aus gutmütigem Herzen, dann heißt es: er ist feige und bevorzugt gewisse Klassen. Bringt er die Neuigkeit aber, dann setzt es Kravall mit der betreffenden Fa­milie und au allen ihren Freunden ab. Wird ihm einmal eine verdiente Anerkennung zuteil, so kommen sofort die Neider und Spötter, denen der Redakteur nie genug tun kann und die aus ihn nur mit scheelen Blicken herabsehe». Nennt er

eilig habe, Dumbar House zu verlassen. .Seitdem ich wieder im Stande bin, allein für mich zu sorgen, halte ich es für meine Pflicht, meine Freunde nicht länger zu belästigen."Dagegen läßt sich nichts einwenden,' entgegnete Mrs. MurrayNun, sagen Sie mir aber noch eins, Mr. Rawdno, was ich für mein Leben gern schon lange gewußt hätte: Sind Sie verheiratet oder nicht?"

Er streifte Marian mit einem raschen Blick und entnahm aus ihrem Gefichtsausdruck, daß sie ihre Tante noch nicht in seine Beziehungen zu Klara Lambert eingeweiht hatte.Nein, ich bin nicht ver­heiratet," entgegnete er ruhig. .Habe ich es nicht immer gesagt, Marian," rief Mrs. Murray trium­phierend. Ich habe keinen Augenblick gezweifelt, daß Sie sich zum Schlüsse als unverheiratet ausweisen würden, und ich freue mich von ganzem Herzen darüber."

Wollen wir jetzt gehen?" fragte Marian da­zwischen. .Wenn es Ihnen gefällig istl" Sie nahm seinen Arm und sie verließen den Garte». Sobald sie außer Hörweite waren, fragte Rawdon:Du hast Deiner Tante nichts von Miß Lambert erzählt?"

Nein, es war vielleicht unrecht, aber ich konnte cs nicht, ich fürchtete mich davor. Sie ist von Herzen gut, und sie würde in ihrer großen Gerechtigkeitsliebe immer darauf halten, daß ich zu Gunsten der anderen zurückträte. O Cccil, ich bin sehr unglücklich in dem Gedanken, die arme Miß Lambert verdrängt zu haben."

.Was soll ich tun, Marian! Meine ganze Liebe gehört Dir, und ich kann Dich nicht aufgeben. Mein ganzes Wesen scheint eine Umwandlung durchgemacht l zu haben, und dabei ist nichts von der Liebe zu j

in einem Bericht in einer Gerichtsverhandlung auf die dringenden Bitten der Familienangehörigen des Angeklagten dessen Namen nicht, so läßt er sich be- stechen; nennt er den Namen, so begeht er eine Ge- meinheit. Macht er einen Witz, den jemand auf sich beziehen könnte, dann ist er bissig, arrogant und un­verschämt. Bleibt er mit seiner Schreiberei stets im Schatten kühler Deckungsart, dann ist er ledern und langstielig. Deckt er mutig Mißstände auf, so ist er ein Revolver-Journalist; kommt er sogar ins Ge- fängnis, so ist er ein ganz dummer Kerl. Unter- läßt er es infolge dieser üblen Erfahrungen und des Undankes der Welt, für andere die Kastanien aus dem Feuer zu holen, so ist er ein Reptil, ein elender Lohnschreiber, der für etwas Höheres kein Interesse hat! Kurz: der wahre ZeitungSmensch soll nie de» tiefsten aller Wahrheitssprüche vergessen, welcher lautet: .Mensch, ärgere Dich nicht."

sDie konsequente Zeugin sWie alt sind Sie?'

29 Jahre, Herr Präsident!"29 gäbe» Sie auch vor zwei Jahren an!"Gewiß. Ich bi» keine solche, die heute so und morgen so sagt!"

sEin fürsorglicher Junge.) Der kleine Max, der jedes Jahr ein Brüderchen oder Schwesterchen be­kommt, nach dem Umzug in eine neue Wohnung: .Papa, hast Du dem Klapperstorch auch unsere neue Adresse mitgeteilt?"

Gedankensplitter.

Hart wird zuletzt die Haut, die viele Streich empfangen, Und hart der Sin», dem hart es in der Welt ergangen.

Riickert.

Wenn man zugleich zwei Werke lut,

Da werden beide selten gut. Freidank.

Nur nach dem Einen mußt du trachten:

Sei würdig stets, Dich selbst zu achten. A. Traeger.

Aufgabe.

Geburtsjahr und Todesjahr einer Kaiserin des 19. Jahrhunderts lassen sich mit Hilfe der folgenden Angaben bestimmen: das 135 fache von jeder der beiden Zahlen übertrifft das Quadrat der Zahl um 3626. Welche beiden Zahlen sind gemeint?j

Auflösung des Logogriphs in Nr. 152. Rüben Rubin.

Richtig gelöst von R. Schaser in Birkenseld.

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Bestellungen

auf den

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für das IV. Quartal 19V5

werden von allen Postanstalten und Postboten, von der Expedition und von unseren Austrägerirmen ent­gegengenommen.

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Klara Lambert übrig geblieben."Du siehst sie heute wieder, wirst Du sie dann darüber aufklären?'

Der Gedanke, ihr Kummer zu bereiten, ist mir schrecklich. Und doch ist es besser, ihr alles zu erzählen, anstatt sie noch weiter zu betrügen." Es machte fast den Eindruck, als wenn Kombinationsvermögen und Spannkraft seines Geistes sich erst durch de» all­mählichen Gebrauch wieder kräftigen würde», so daß ihm z. B. seine schwierige Lage in ihrer ganzen Tragweite erst jetzt zum vollen Bewußtsein zu kommen schien.

Ich will Dir sagen, was Du zu tun hast,', ent­gegnete sie mit leiser, aber fester Stimme.Ver­banne jeden Gedanken an mich aus Deinem Herzen und heirate Klara Lambert."Das wird niemals geschehen, entgegnete er fast heftig.Es klingt zwar grausam, aber wenn eine von Euch beiden ein Opfer bringen muß, so muß Klara Lambert es tun. Ich wünsche zu Gott, daß es anders sein könnte, denn obgleich ich sie nicht mehr lieben kann, verabscheue ich den Gedanke», eine Frau, und noch dazu eine, die mir nur Liebes erwiesen hat, zu verletzen, aus tiefster Seele."

Cecil, es wäre von uns beiden furchtbar selbst­süchtig, ihr Opfer aozunehmen," entgegnete Marian. Denke doch daran, daß Du sie früher geliebt und und sicher alles daran gesetzt hast, ihre Gegenliebe zu erringen, und denke daran, wie froh und dankbar sie jetzt nach Deiner wunderbaren Errettung in die Zukunft sehe» wird."Liebe und Egoismus scheinen noch mit einander verwandt zu sein," sagte er mit trübem Lächeln, während er ihren Arm zärt­lich an sich drückte. (Forts, folgt.)

Rrdaktion, Vnuk und Verlag von L. M»rh in Rrnrnbürg.