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Petersburg, 4. Frbr. Es heißt, der Zar beginne die Einbervfung einer Volksvertretung ernst­lich zu erwägen. Er hat bereits mit mehreren Ver> tretern der hohen Aristokratie darüber gesprochen und auch mehrere ausgearbeitete Entwürfe darüber ent­gegengenommen.

Colombo, 4. Febr. General Stössel ist hier eingetroffen. Er bemerkte einem Berichterstatter gegenüber, daß die Mitteilungen der europäischen Presse, wonach die Uebergabe von Port Arthur ungerechtfertigt sei, unrichtig seien. Die Besatzung hätte sich nicht einen Augenblick länger halten können.

In New-Uork soll große Aufregung herrschen über die Enthüllung, daß Präsident Roosevelt im vergangenen Herbst den katholischen Jndianerschulen einen Zuschuß von 90000 Dollars verschafft habe, wodurch 20 Distrikte die für Roosevelt zweifelhaft gewesen seien, zugunsten Roosevelts umgcstimmt wor­den seien.

Paris, 4 Febr. Infolge einer gerichtlichen Entscheidung, daß durch die phonographischcn Platten und Walzen das Eigentumsrecht der Komponisten verletzt wird, hat die hiesige Phonographenfabrik Pathe ihren Betrieb eingestellt.

Württemberg.

Stuttgart, 4. Dezbr. Die Abgeordneten­kammer ist heute mit der Beratung der Gemeinde­ordnung zu Ende gekommen: ein frohes Ereignis, das. als es vom Präsidenten am Schluß der Sitzung verkündet wurde, mit lebhaften Bravorufen begrüßt wurde. Die heutige Sitzung, die nur zwei Stunden dauerte, war ausschließlich durch die Beratung der Uebergangs- und Schlußbestimmungen des Gesetz­entwurfs ausgefüllt. Eine längere Debatte gab es dabei nur noch über die Frage ,der Erneuerung der Gemeindekollegien in den großen Städten beim In­krafttreten des vorliegenden Gesetzes. Schließlich wurde ein Antrag Liesching auf Streichung des die vollständige Erneuerung der Gemeindekollegien vorsehenden Artikels 259 mit 36 gegen 30 Stimmen angenommen. Damit wurde also beschlossen, daß auch in den großen Städten beim Inkrafttreten des neuen Gesetzes und damit bei der erstmaligen An Wendung der Verhältniswahl der Gemeinderat nur zu einem Drittel und der Bürgerausschuß nur zur Hälfte auf dem Wege deS Proporzes erneuert werden muß. Wie verlautet, soll am Donnerstag die voraus­sichtlich vier Wochen dauernde Vertagung eintreten und zwar ist man wegen der Erkrankung des Finanz- ministcrs genötigt, von einer Generaldebatte über den Etat, bevor derselbe in die Kommission geht, abzusehen. Dieselbe würde dann gleich nach dem Wiederzusammentritt der Stände stattfinden. Das Befinden des Finanzministers soll sich aber seit gestern gebessert Haber.

Stuttgart, 3. Febr. Wie man aus Abge­ordnetenkreisen hört, wird zurzeit eine Reorganisation der Staatsschnldenkasse angestrebt, die sich besonders auf die höchst notwendige Vereinfachung des Ge­schäftsverkehrs und im Zusammenhang damit auf eine Verminderung der Beamtenstellen erstrecken wird.

Stuttgart, 30 Jan. Als weiterer Etat ist

als sehe er eine überirdische Erscheinung vielleicht der Engel des Todes, der in der Gestalt der Geliebten gekommen sei, ihn mit einem sanften Kuß von all' seiner Pein zu erlösen; dann aber, als er sich doch vergewissert hatte, daß sie selber es sei, die da in seiner letzten höchsten Not aus freien Stücken zu ihm gekommen, da flackerte das erlöschend? Daseinsflämmchen noch einmal hoch empor, und der unsichtbare knöcherne Gast wich noch einmal von seinem Lager zurück.

Scheinbar ohne Anstrengung richtete sich Jasmund zu einer sitzenden Stellung auf und sagte mit leiser, aber doch deutlich vernehmlicher Stimme:

.Wie großmütig sind Sie, Fräulein Elsbeth, mich zu besuchen! Ach, Sie können ja nicht ahnen, wie ich mich während dieses ganzen Tages nach Ihnen gesehnt habe. Aber wie verhärmt Sie sind! Es ist doch nichts geschehen?'

Elsbeth schwankte für eine kurze Spanne Zeit, ob es nicht unbarmherzig sei, dem anscheinend Schwerkranken das Vorgefallene zu erzählen; aber sie las eine so ungeduldige Spannung auf seinem Gesicht, daß es fast bedenklicher schien, seine einmal geweckte Wißbegierde unbefriedigt zu lassen. Und so teilte sie ihm dann, ihre eigene Bewegung mutig bekämpfend, in wenigen kurzen Worten mit, was ihr selber von dem an Kurt verübten Verbrechen bekannt geworden war.

Sie wollte eben hinzufügen, daß auf unbegreif­lichen Gründen ihr eigener Vater in den Verdacht der Täterschaft gekommen sei, da unterbrach sie der

jetzt derjenige der Verkehrsanstalten erschienen. Der Reinertrag der Eisenbahnen ist pro 1905/06 18375820 Mark resp. 18333340 Mk. eingestellt; verglichen mit 1903/4 ist das ein Mehr von annähernd 2000000 Mark. Beim Eisenbahnetat ist wieder eine umfassende Vermehrung der Zahl der etatmäßigen Stellen vor­gesehen und einzelne Kategorien sollen eine Ver­besserung ihrer Vorrückungsverhältnisse erfahren. Eine erhebliche Mehrfordcrung ergibt sich infolge des Steigens der Kohlenpreise; für 1906 allein wird mit einer Mehrausgabe von 450000 Mk. gerechnet, wobei man einen Preis von 17,81 Mk. pro Tonne zu Grunde legt. Die Erbauung von Wohngebäuden für Beamte und Unterbeamte ist vorgesehen in Böblingen, Crailsheim, Hall, Heilbronn, Leutkirch, Mühlacker, Nagold, ferner werden verlangt für Errichtung eines Bauinspektions- und Dienstwohngebäudes in Ludwigs­burg 95000 für Erweiterung des Stations- gebäudes in Freudenstadt (Stadtbahnhof) 90000 Mk., für Bauten in Jsny 75 000 Mk, für Erweiterung der Stationen Höfen, Schwenningen, Herbertingen und Stuttgart Nordbabnhof, Gleisanlage in Marbach 40000 Mk, bauliche Aenderunge« aus der ErmStal- bahn 60000 ^ Der Etat der Post- und Tele- graphenv^rwaltung sieht pro 1905/6 Reinerträge von 5 783000 Mk resp. 6863625 ^ vor. das sind gegen 1904 mehr 1226680 Mk. resp 2306605 Mk. Die Einnahmen aus dem Fernsprechverkehr werden zu je 3300000 ^ geschätzt; infolge der stetigen Zunahme der Telephoneinnahmen gehen diejenigen aus dem Telegraphenverkehr erheblich zurück Auch bei der Postverwaltung ist eine Vermehrung der Stellen vorgesehen und um einer Anzahl ständig be­schäftigter Postgehilfen etatsmäßige Anstellung zu gewähren, wird eine neue Kategorie von Beamten, Postexpeditoren, geschaffen. 40 neue Postgehilfinnen sollen angestellt werden.

Gegen die Zigeunerplage. Das Mini­sterium des Innern harverfügt: tz 1. Den Zigeunern und den nach Zigeunerart umherziehenden Personen ist das Zusammenreisen in Horden verboten. Als Horde im Sinn dieser Verfügung gilt eine Vereinig­ung mehrerer Familien oder die Vereinigung einzel­stehender Personen mit einer Familie, zu der sie nicht gehören. Dem Verbot zuwider zusammenreisende Horden find zu trennen, tz 2 Sämtliche Fahrzeuge, die von den in Z 1 bezeichneten Personen mitgeführt werden, müssen an einer in die Augen fallenden Stelle die Angabe des Bor- und Zunamens, sowie des Geburtsortes und Geburtslandes des Besitzers in leicht erkennbarer und eine rasche Entfernung aus- schließender Weise tragen.

In die württembergische Sparkasse wirr- den im Jahre 1904 nach dem vorläufigen Rechnungs­abschluß in 238 909 Posten 24 845 723 ^ eingelegt, dagegen zurückgezogen 16997 359 Es sind dem­nach 7 848 364 mehr eingelegt worden. An Zinsen wurden den Einlegern 5290922 -/L gutge- schrieben. Im ganzen beträgt das Guthaben der Einleger am 1. Dezember 1904 151566139

Stuttgart, 4. Febr. Wie aus seinem heutigen Inserat zu entnehmen, ist es dem rührigen Stutt­garter Schutzverein für Geschäftsleute und Haus-

Kranke, indem er ihr mit einer beinahe heftigen Bewegung seine Hand entgegenstreckte.

Geben Sie mir Ihre Hand, Fräulein Elsbeth,' keuchte er, während sich seine Wangen mit einem purpurnen Rot überzogen.Ich weiß cs ja, Sie haben ihn geliebt, aber Sie haben immer Mitleid mit mir gehabt, und Sie werden einen Sterbenden nicht verfluchen nicht wahr, was Sie auch hören mögen, Sie werden mich nicht verfluchen?"

War es der Fieberparoxysmus seiner Krankheit, der aus ihm sprach, oder hatten seine Worte wirklich eine andere furchtbare Bedeutung? Zaudernd nur und mit einem unbesieglichen Widerstreben legte Elsbeth ihre schlanken, weichen Finger in die ab- gezehrte, eiskalte Hand, deren Berührung sie er- schauern ließ, als wäre es die Hand eines Toten. Sie wollte sich wieder frei mache», aber der Schreiber zog sie näher an sich heran und fuhr mit fliegendem Atem fort:

Sie können ihn ja auch nicht mehr lieben, denn er hat Sie verrate», hat Sie feige verlassen! Er hat ein Verbrechen an Ihnen begangen; darum durfte er nicht leben!'

Es war dem jungen Mädchen, als ob sich eine Klammer um ihre Brust legte und als ob ihr eine eiserne Faust die Kehle zusammenpresse. Sie wollte einen Schrei ausstoßen, wollte aus der Nähe des unheimlichen Menschen, in dessen eingesunkenen Augen ihr jetzt der Wahnsinn zu flackern schien, entfliehen ; aber sie war von Schrecken und Ensetzen völlig gelähmt, und willenlos mußte sie seinen

befitzer gelungen, mit dem K. Hauptsteueramt hier ein Abkommen dahin zu treffen, daß ihm ein Haupt- steueramt einen aktiven Beamten zur Verfügung stellt > welcher die Mitglieder des Stuttgarter Schutzvereins ! auf dessen Bureau unentgeltlich bei Abfassung ihrer Steuerfasstonen berät. Ist einerseits ein solches Ent- gegenkommen der Steuerbehörden freudig zu begrüßen so bedeutet andererseits diese Vereinbarung eine er­hebliche Erleichterung für die Mitglieder des Vereins. .

Stuttgart. Wie der Schw. Merk, hört, ist , der Chauffeur Brüderlein, der als der mutmaßliche ! Mörder der Empfangsdame Eugenie Mast beim ! Photographen Kiaiber in Cannstatt bis jetzt in Haft ! war, gestern abend in Freiheit gesetzt worden. !

Das diesjährige Landesschützenfest, das be- ! kanntlich in Göppingen stattfindet, ist von der ^ dortigen Schützengilde auf die Zeit vom 1. bis 5. Juni anberaumt worden. Eröffnungstag ist das Himmelfahrtsfest. >

Ulm, 3. Febr. Für die Abhaltung einer Schiller- feier haben die bürgert. Kollegien von Ulm 10000 ^ genehmigt. Die Veranstaltungen sollen in einem .

Fackelzug, in Illumination und Abbrennung von !

Höhenfeuern bestehen. Außerdem soll den Schüler» !

von gewissen Alter Schillers Gedichte und Dramen geschenkt werden. Man rechnet dafür einen Aufwand von 5000

Thailfingen,2 Febr. Gestern abend machten sich einige schulpflichtige Kinder des Werkführers I

Michael Bitzer in der Bahnhofstrafe hier an einer ! Futterschneidmaschine zu schaffen. Unversehens brach!« ein etwa 8jähriger Knabe die rechte Hand einem der Messer zu nahe, wodurch dieselbe am Gelenke fast vollständig abgeschnitten wurde. Der verunglückte Knabe wurde sofort nach Tübingen gebracht. Ob die Hand dem, Knaben erhalten werden kann, oder ob sie abgenommen werden muß, ist noch unbekannt.

Für die bedrängten Eltern ist der llnglücksfall um so teil­nahmsvoller, indem seit einem Jahre in dieser Familie ein trauriger Schicksalsschlag auf den andern folgt.

Friolzheim, 4. Febr. Die hiesige Jagd, die seither um 289 verpachtet war, wurde vorgestern um 510 von einem hiesigen Jagdliebhaber erstanden.

Stuttgarter Lebensversicherungsbank a. G. (Alte Stuttgarter). Mit Beginn des Jahres 1905 hat die Bank eine für ihre Mitglieder sehr vorteilhafte Neuerung einge- führt, indem sie ihnen die Möglichkeit bietet, ihre Lebens­versicherungspolicen durch Mi'.einschluh der Versicherung gegen Erwerbsunfähigkeit infolge Invalidität zu ergänzen. Gegen geringe Mehrleistungen an Jahresprämie übernimmt die Bank die Verpflichtung, im Falle eintretender teilweiser oder voller Erwerbsunfähigkeit die Beitragszahlung ganz oder in einem der Minderung der Erwerbsfähigkeit entsprechendem Grade zu suspendieren. Gleichzeitig kann eine Jnvaliditäts- renie von 5 oder 10 Pcoz. der versicherten Summe mitver- sichert werden, sodaß der Versicherte im Falle der Er­werbsunfähigkeit nicht nur fortan kostenlos versichert ist, : sondern eine bis zum Ablauf der kontraktmäßigen Ver- ' sicherungsdauer zu gewährende bare Rente bezieht. Die Benutzung der Jnvaliditätsversicherung ist nicht nur den : Angehörigen jener Bevölkerungsklassen zu empfehlen, welche einer besonderen Unfallsgefahr ausgesetzt sind, sondern auch denen der kausmännischen, gelehrten und aller jener Berufe, welche infolge der nervenanstrengenden Tätigkeit häufig zu Erkrankungen des Nervensystems disponieren und den Grund zu frühzeitiger Abnutzung der Kräfte legen. Für solche Fälle ist die Jnvaliditätsversicherung eine unerläßliche Er­gänzung der Lebensversicherung.

Worten lauschen, als er mit gesteigerter Erregung weiter sprach:

Er durfte nicht leben, und keiner war berufen, ihn zu töten, als ich! Das war das erste mal, daß mein Dasein einen Zweck und eine Bedeutung hatte,

und ich wäre feige gewesen feige und erbärmlich wenn ich gezögert hätte, es zu tun!

Ja, ich habe ihn getötet, aber nicht ermordet ist er nein, er ist gerichtet!"

Da endlich war die Erstarrung gewichen, unter deren Druck Elsbeth so lange gestanden. Einen lauten gellenden Schrei ausstoßend, riß sie sich von dem Unglückseligen los und wich bis an die entgegen­gesetzte Wand deS (feinen Zimmers zurück. Noch vermochte sie das Entsetzliche nicht in seiner ganzen Bedeutung und Tragweite zu erfassen; aber ihre erste Eingebung war doch, daß sie davoneilen und den ersten, der ihr in den Weg käme, zum Bett Hereinrufen müsse für das Bekenntnis des Mörders und für die Unschuld des armen unglücklichen Vaters. Schon wollte sie sich der Tür zuwenden, da fiel ihr Blick noch einmal auf den Kranken und so groß auch eben ihre Abscheu gegen ihn gewesen . sein mochte so wurde sie doch abermals von ' einer Empfindung tiefen Mitleids überwältigt.

(Fortsetzung folgt.)

(Das Nächstliegende.) Lehrer:Wozu braucht mau die Seife?" Der kleine Isaak (Häuslers- sohn):Zum Verkaufen."

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