Material gegen Krupp zu finden, und dcH deshalb die sozialdemokratische Reichstagsfraktion den Beschluß gefaßt habe, die ganze Sache als eine Privat­angelegenheit deS .Vorwärts" zu betrachten und keinerlei politische Konsequenzen daran zu knüvfen.

München, 31. Dez. Der Schnellzug Verona- München, der morgens 6" Uhr hier eintreffen sollte, wurde bei Gossensaß am Brenner von einer Lawine erfaßt und an der Weiterfahrt gehindert. Der Zug, der ausgeschaufelt werden mußte, wird erst gegen 1 Uhr hier eintreffen. Eine spätere Meldung besagt: Der Schnellzug liegt noch bei Gossensaß fest, doch ist keine Gefahr vorhanden. Wann wieder ein Zug über den Brenner eintreffen kann, ist unbestimmt: vorläufi g ist der Betrieb gesperrt.

!» Wien, 31. Dez. DieNeue Freie Presse" meldet: In hiesigen politischen Kreisen erklärt man sich von den Besprechungen des russischen Ministers des Auswärtigen Grafen Lamsdorff mit dem österreichisch-ungarischen Minister des Auswärtigen Grafen Goluchowski sehr befriedigt. Man erwartet, daß Oesterreich und Rußland mit besonderer Thatkraft auf der Durchführung von Reformen in Mazedonien bestehen werde. Es wird bestätigt, daß Graf Lamsdorff in Sofia sowohl der bulgarischen Regierung als auch dem mazedonischen Komitee Zurückhaltung dringend empfohlen hat.

Wien, 1. Jan. Heute vormittag ließ der Kaiser durch seinen Flügeladjutanten dem Grafen Lams­dorff sein Bildnis in Prachtvollem Rahmen überreichen. Mittags wurde Graf Lamsdorff vom Kaiser in Ab­schiedsaudienz empfangen, welche 20 Minuten währte. Abends ist Lamsdorff nach P-tersburg zurückgereist. Auf dem Bahnhof war u, a. Graf Goluchowski zur Verabschiedung erschienen.

tzK Washington, 30. Dez. Bei einer Fechtübung mit General Wood wurde Präsident Roosevelt leicht über dem rechten Auge verletzt.

H Washington, 31. Dez. Staatssekretär Hay hat heute Castros Antwort auf den Vorschlag, die venezolanische Streitfrage dem Haager Schiedsgericht zu unterbreiten, erhalten. Castro nimmt im all­gemeinen die Grundsätze des Anerbietens an. Die Antwort wird heute nach London, Berlin und Rom übermittelt werden.

Port of Spain (Insel Trinidad), 31. Dezbc. Hier ist unter Umgehung der Blockade eine Perjöulich- keit aus Venezuela eingetroffen, die in ständiger Verbindung mit Castro gestanden hat und die berichtet, der Präsident hoffe noch immer auf die Unterstützung der Vereinigten Staaten. Man glaubt, daß diese Zuversicht den Präsidenten bestimmen werde, die Beilegung des Streites in unbestimmter Weise hinaus­zuziehen

Mailand, 30. Dez. Wie demSecolo" aus Rom telegraphiert wird, steht eine Besetzung von Tripolis bevor. England habe hierzu seine aus­drückliche Zustimmung gegeben.

Alle Meldungen aus Tanger in Marokko be­stätigen die schwere Niederlage, welche die Sultans­truppen durch das Heer des Thronprätendenten Buhamara erlitten haben. Dessen Einfluß erstreckt sich jetzt bis Sidi Allol, zehn Meilen von Fez ge­legen; der Prätendent unterhandelt mit den aus dem Tabuer zwischen jenem Platze und der Hauptstadt wohnenden Stämmen über den freien Durchgang seines Heeres. Der Sultan selbst hat sich in seinem außerhalb der Stadt Fez gelegenen Palast, der aus einer ganzen Reihe von Gebäuden besteht, stark ver­schanzt. Zwischen England, Frankreich und Spanien schweben dem Vernehmen nach Verhandlungen wegen eines eventuellen bewaffneten Eingreifens in die marokkanischen Angelegenheiten, derLondoner Daily Telegraph" empfiehlt, Frankreich und England möchten Spanien mit der militärischen Aufgabe betrauen, wieder Ordnung in Marokko zu schaffen, dafür sollten erstere Länder die Kosten der Expedilion tragen.

Petersburg, 31. Dez. Nach einer Meldung aus Bachmut (Gouvernement Jekaterinoslaw) verloren bei dem Brande in dem Annaschacht der Steinkohlen­grubeUspensk" 58 Menschen das Leben; 11 Menschen wurde» gerettet, nachdem sie 60 Stunden, und 21, nachdem sie fünf Tage unter der Erde zugebracht hatten.

Aus London 26. Dezember schreibt man der Mgdeb. Zt.": Ein an der Gräfin v. Carnarvon verübter großer Juwelendiebstahl hält die Londoner Bevölkerung fortgesetzt in Spannung. Die Gräfin hatte sich mit ihrem Gemahl geraume Zeit in Paris aufgehalten, und man wollte die Stadt am vergangenen Sonntag verlassen, um nach London zurückzukehren. An einem Pariser Bahnhof ließ der Gras 15 Koffer und Gepäckstücke registrieren und im Beisein seiner Dienerschaft in den nach Calais gehenden Zug be­fördern. In einem der Koffer befand sich ein Lederkäftchen mit den Juwelen der Gräfin im Wert von mehr als 100000 o/tl Unmittelbar nach der Ankunft in der Heimat wies die Gräfin ihre Kammer­zofe an, das Juwelenkästchen zu öffnen. Hier stellte sich heraus, daß Wohl das Kästchen vorhanden, der Inhalt jedoch gestohlen war. Graf Carnarvon setzte sich sofort mit der Londoner Polizeibehörde in Ver­bindung und setzte eine ansehnliche Belohnung für die Herbeischaffung der Juwelen aus, aber es ist bisher nicht gelungen, auch die geringste Spur von dem Diebe zu entdecken.

Württemberg.

Stuttgart, 2. Januar. Der Erbprinz und die Erbprinzessin zu Wied sind heute vormittag zum Besuche am K. Hofe hier eingetroffen.

Stuttgart, '2. Januar. Obermedizinalrat Dr. v. Gußmann ist vom Bundesrat zum Mitglied des Reichsgesundheitsrats gewählt worden.

Stuttgart 31. Dez. Von der Generaldirektion der Kgl. Slaatseisenbahnen wird uns mitgeteilt: In der Zeit vom 15. bis 24. Dez. d I. sind in Stutt­gartHauptbahnhof Expreßgutsenduugen abgegangen

29168 Stück, angekommen 17 000 Stück, zusammen 46168 Stück, d. i. gegenüber dem Vorjahr 4369 Sendungen.

Ludwigsburg, 31. Dez Am Weihnachtsabend wurde dem Hauptmann Baun vom Feldartillerie­regiment Nr. 65 als Anerkennung für die von seiner Batterie in diesem Jahr innerhalb des XIII. Armee­korps erzielten besten Gesamtleistnngen im Scharf­schießen der ihm vom König verliehene silberne Ehrenschild mit eingravierter Widmung überreicht. Die Batterie, welche seit 1. Oktober ds. I. das Königsabzeichen trägt, erhielt die Büste des Königs.

Stuttgart, 2. Jan. In der Neujahrsnacht wurden wegen Nachtruhestörung, groben Unfugs und unerlaubten Schießens 164 Personen angezeigt und 7 Personen festgenommen.

Baiersbronn, 31. Dez. Vorgestern abend brannte die zwischen Mittelthal gelegene Rauhfelsen. Sägmühle total nieder. Die in der Nähe gelagerten Breltervorräte konnten gerettet werden. Die Ent­stehungsursache ist unbekannt.

Slus SlaSt» Bezirk unS Umgebung.

Seine Majestät der König hat die erledigte evangelische Pfarrei Feldrennach, Dekanats Neuen­bürg, dem Pfarrverweser Jung daselbst übertragen.

Neuenbürg. Die Sylvesternacht ist hier dies­mal ruhiger verlaufen als manch' frühere. Vom eigentlichen Neujahrs-Anschießen war wenig zu hören, dagegen mehr zu sehen vom Abbrennen bengalischer Lichtchen und Feuerwerkskörper, in dem sich Haupt- sächlich auch junge Mädchen hervorzuthun gefielen. Um Mitternacht, als die Glocke der Siadtkirche durch zwölf Schläge den Jahreswechsel verkündet hatte, war noch kurze Zeit einProsit Neujahr", dazwischen ein Geknatter hörbar. Manche mochten sich auf dem Marktplatz eingefunden haben, weil sie ein feierliches Choralblasen vom Turm der Stadtkirche zu genießen oder sich an einem stimmungsvollen Choral zu be­teiligen hofften. Es gabs diesmal beides nicht. Unter allen Wipfeln war Ruh .

Birkenfeld, 1. Jan. Der Unfug des Neujahr- schießens hat auch hier einen schweren Unglücksfall zur Folge gehabt. Das 7'/s Jahre alte Töchterchen des Maulwurffängers Hertz spielte mit dem vom Vater bei dessen Nachhausekommen im betrunkenen Zustand auf den Tisch gelegten Revolver, welcher sich entlud und das 3 Jahre Brüderchen so unglücklich traf, daß das­selbe nach wenigen Stunden verschieden ist. Von zu- lässiger Seite wird uns zu diesem traurigen Fall mitgeteilt, der Vater Hertz haben die ganze Nacht hindurch gekneipt und sei erst morgens 9 Uhr nach Hause gekommen und habe den Revolver auf den Tisch in der Stube gelegt, wo dann dem Mädchen die Waffe zur Hand gekommen sei. Er habe den Re­volver, den er erst vor kurzer Zeit gekauft, in der Sylvesternacht durch einen Anderen abschießen lassen, so daß er der Meinung gewesen, die Waffe sei entladen.

Zum diamantnen Jubiläum

erhalten wir von einem hochachtbaren Freunde unsr. Blattes folgende schätzens­werte Widmung:

Dem ,ßnzkhäler" zürn 61 . Geburtstage.

An die Wiege eines Knaben,

Der vor nunmehr so Jahren Neugeboren, frisch und kräftig An dem grünen Lnzgelände In die Welt geschaut, trat eine Güt'ge Fee; Ich bin die Nixe Dieses Flüßchens, sprach sie freundlich, wie das Tannengrün des Schwarzwalds Immer frisch bleibt, wie die Lnz hier Ewig munter ihre Wellen Thalwärts plätschert, also will ich Lwge Jugend auch Dir schenken, lind als echter Sohn des Lnzthals SollstLiizthäler" Du stets beißen,

Fröhlich wachsen und gedeihen Jung und Alt ringsum erfreuen,

Sollst mit Gutoiiberg'schen Zeichen Treulich schreiben die Geschichte Der Bewohner dieses Thales Unsres Heimatlands Geschicke wie des deutschen Volks und fremder Nationen, sollst berichten Freud und Leid der Stammesbrüder Von Großthaten tapfrer Männer Auch unweises Thun sollst melden Nach der Wahrheit und die Folgen Schwerer UnthatI Freund, Berater Deiner Leser magst Du bleiben Ihrer Gunst Dich stets erfreuen.

Also sprach die Fee entschwindend. Frisch und treulich schrieb der Knabe Damals noch in kleinen Höschen, wie in Frankreich wieder einmal Line Revolution entstanden, wie der König Louis Philipp Schleunigst hat sich flüchten müssen. Schrieb von Aufruhr auch in deutschen Landen wie in Baden Freiheitsmänner und Freischärler Hauste», um dann bald in Rastatt Lin unrühmlich Lud zu finden. Schrieb, wie inan im Parlamente Frankfurts hielt viel schöne Reden, die nichts nützen konnten,

Wie in Stuttgart noch ein kleiner Rumpf" ward aufgelöst, vertrieben. Schilderte die teuren Zeiten Achtzehnhundertzweiuudsünfzig Dann den Staatsstreich in Paris, wo Lin Napoleon das Kaiser- Reich des ersten Korsen wieder Hergestellt, um dann in brüsken Neujahrsreden viele Völker Nach einander zu bedrohen.

Schilderte die heißen Kämpfe In der Krim, wo die Erstürmung Malakosfs, der stacken Veste,

Rußlands Habgier einen schweren Stoß versetzte. In Italien Bald daraus ein Krieg entbrannte. Aus den blutgedrängten Feldern Bei dem Po erwuchs dem Volke Dantes und der Larbonari Die ersehnte Einheit; alte Throne Stürzten rasch zusammen. Dann kam

Mit den Dänen die Abrechnung Für die lange Unterdrückung Schleswig-Holsteins. Aber daraus Folgt' ein Bruderzwist der deutschen Stämme, der in zartem Ringen Bei Sadowa die Entscheidung Bracht', worauf der alte, lahme Bundesrat zusammensiel. Dies wollten unsere Nachbarn, die Franzosen Nimmer dulden und sie schrieen Rache für Sadowa! Bismarck,

Jener geistgewalt'ge Recke,

Der dem deutschen Volk erstanden,

Und getragen von des Preußen- Königs Wilhelm klugem walten,

Und des Schlachtendenkers Moltke Linz'ger Kriegskunst, hat versalzen Den Franzosen ihre Rachsucht.

Als sic uns den Krieg erklärten, wurden Deutschlands Stämme einig. Sieg auf Sieg erfochten unsere Tapferen Heldensöhne. Sedan ward zur Mausefalle für den Ränkeschmied Napoleon. Nun Jauchze deutsches Volk. In Versailles ward des alten deutschen Kelches Krone glanzvoll neu geschaffen Und des Barbarossa Raben Flogen heim in den Kyffhäuscr. Deutsches Reich mit einem Heere Liner Flotte, ei nein Rechte Wurdest Du ein Hort des Friedens Und des deutschen Volkes Sehnsucht Gieng in prächtige Erfüllung.

All dies und die Machtentfaltung,

Die das Reich auch in das Lnzthal

Hat getragen, manchen Segen Für die Industrie, den Handel Ebenso dem Landmann bringend, Jedem seinen Schutz gewährend,

HatLiizthäler" treu verzeichnet,

Hat erfüllt der Nixe wünsche,

Ist dabei stets größer worden, von dem Ringen der Japaner Gegen Lhinas Lotterwirtschaft, von dem Raubkrieg, den Mac Kinley Bcutelüstern gegen Spanien Führte, von dem unerhörten Uebersall der armen Buren Durch die Nimmersatten Briten, wie von neuen Heldonthaten Deutscher Krieger fern in Lhina HatLiizthäler" flott berichtet.

Und der Muse Klio Griffel Auch im zwanzigsten Jahrhundert Fleißig folgend bis zum heutgen Tag ist Sechszig er geworden,

Immer jung. Das diamant'ne Jubiläum will er feiern,

Abermals sein Kleid vergrößernd,

So erscheint er heut' den Lesern Innig dankend für die Güte Aller Leser, Inserenten In den vielen langen Jahren.

Trägt denSchurz der Inserate" Nach der neuen Mode hinten.

Glück- und Segenswünsche bringt er Seinen Gönnern dar. Ls möge Ihm vergönnt sein, nur von frohen Schönen Tagen für das Lnzthal viele Jahre zu berichten,

Und der gute Gott dies walte!

Feld 2mal zum § Fauth gl Legierung sterium de 20. Dez. werden. : schwerde c wir hören 13. ds. B diese Wah Herr hielt seine Waldhorn mannigfalt Vorträge heiteren L Musiker bo rührigen 8 dem Gasig erkennung. Liederkraiy Lehrer M Vortrag ül Das , Anzeigebla dom I.Jan Calw anschießens können. Z Mädchen , Stirne, u> das Wirts Horn ei.n, Den sofort gelang cs, Attenthätei Pfor; Uhr nacht A. K. hie: jährigen ( Terzerol n Kugel wm In Ps schäftsleute am Sylvef Blättern i es, daß diej füllen und Geschäft m angeführt ! Stadt Pfo weniger ab halten. D werden ver zeitig mind den Neujo Vereins-, ( finden sind aufs Annor Waren-Em werter Wei

Erzä

Es wm Sohn mein und mit eil Die M Fauteuil ui Ihre Händ Seiten schlc Mutte: stürzte auf Sie rec gegen die daß es zun welche sie l Eine D besaßen keir Also lag es Leben zurin Nach gi Und sie ös traf mich. Was i Sie drü nur schwer Arthur zu sagen, : bist 19 Iah

l