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rin Mandelbäumchen. Nicht versäumen wollen wir darauf aufmerksam zu machen, daß Frau Oekonomierat eine ausgezeichnete Bohnen-Art angepflanzt hat, die sogenannte Heureka-Bohne von Liebau und Co. in Erfurt. Dieselbe gedeiht sehr schön und hat keine Faser. Bei der Rückkehr zum Hausgarten wurden die Teilnehmer von Frau Oekonomierat Adlung mit Frl. Töchtern aufs liebenswürdigste begrüßt und zu einem kleinen und vorzüglichen Imbiß und Trunk an Weißgedeckten Tischen eingeladen.

Pforzheim, 18. Sept. Beim Transport eines 50 Ztr. schweren Steines schlug derselbe um und zerdrückte dem 20 Jahre alten Taglöhner Johann Heinle den Schädel und den Brustkorp. Er war sofort tot.

Deutsches Weich

Hamburg. 17. Sept. Nach einem heftigen Feuergesecht beim Flottenmanöver durchbrach heute mittag zwischen 12 und 1 Uhr der Kaiser auf der „Hohenzollern" an der Spitze des An- grifssgeschwaders die Sperren und nahm die Elbe. Das Manöver ist beendet. Die Flotte wird nach der Kritik aufgelöst.

Berlin. 17. Sept. Die Zemrumsfraktion des Reichstags ist gestern zusammengetreten, um Stellung zu den Beschlössen der Zolltarifkom­mission in der ersten Lesung zu nehmen. Graf Hompesch führte den Vorsitz, auch der stell­vertretende Vorsitzende, Dr. Schädler, war er­schienen. Die Germania stellt fest, daß die Fraktion fast vollzählig versammelt ist; kaum 10 Mitglieder, die durch verschiedene Gründe behindert seien, fehlen. Während der gestrigen Verhandlungen hatte Schatzsekretär v. Thielmann eine Unterredung mit dem Abg. Spahn.

Berlin, 18. Sept. Aus Brüssel wird be­stätigt, daß die Rundreise der Burengenerale zweifelhaft geworden, nachdem mehrere Regier­ungen erklärt haben sollen, keine antienglischen Kundgebungen zuzulassen. Der Post wird aus dem Haag gemeldet: Infolge der zu erwartenden antienglischen Kundgebungen dürften die Buren­generale die geplante Reise durch Europa auf­geben und infolge der gebesserten Aussichten die Konferenzen mit Chamberlain demnächst wieder aufnehmen.

Berlin, 18. Sept. Die Voss. Ztg. er­fährt: Die Berliner Galerie erwarb aus Mün­chener Privatbesitz das hervorragendste Bild Lucas Kranachs des Aelteren: Ruhe auf der Flucht.

Leipzig, 16. Sept. Der Kongreß deut­scher Forst vereine ist heute vormittag hier unter Teilnahme von Vertretern der höchsten Reichs-, Staats- und städtischen Behörden feier­lichst eröffnet worden. Neber 300 Forstleute aus ganz Deutschland sind erschienen.

Braunschweig, 16. Sept. Der Verein deutscher Wurstfabrikanten beschloß in seiner heutigen zweiten Generalversammlung, wie die »Braunschweiger Neueste Nachrichten" melden, einstimmig, eine Resolution an die deutschen Staatsregierungen zu richten, in der er die dringende Bitte ausspricht, daß mit Rücksicht auf das Wohl des Fleischergewerbes und auf die Fleischversorgung des deutschen Volkes die Oeff- nung der Grenzen zur Einfuhr von lebendem Vieh unter selbstverständlicher Voraussetzung aller Vorsichtsmaßregeln baldigst erfolge.

Offenbach a. M. 15. Sept. Der mit einem Kostenaufwand von etwa 2 Millionen Mark erbaute Mainhafen wurde heute dem Ver­kehr übergeben.

Kassel, 16. Sept. In der Lokomotivfabrik Henschel und Sohn fand gestern anläßlich der Ablieferung der 6000. Lokomotive und der 50- jährigen Thätigkeit des Direktors August Schäfer in der Firma eine Feier statt. Hierbei teilte der Chef der Firma mit, daß sie verschiedene Wohlfahrtseinrichtungen für die Arbeiter und deren Angehörige beschlossen, sowie 200 000 ^ zu gleichen Teilen der Beamten-Penstons-, der Witwen und Waisenkasfe und der Jnvaliden- witwenkasfe für die Arbeiterschaft überwiesen habe.

Durlach, 15. Sept. Hier macht sich gegen­wärtig eine sehr starke Strömung gegen das vor drei Jahren eingeführte Oktroi geltend. Beim Gemeinderat wurde bereits eine Eingabe ein­gereicht, welche die Abschaffung desselben fordert. Der Gemeinderat erklärte sich für Beibehaltung

des Oktroi, das der Stadt 20000 ^ einbringe und dessen Ausfall eine Steigerung des Um­lagefußes um 8 ^ nach sich ziehen würde. Die Angelegenheit wird nächstens im Bürgerausschuß zur Sprache kommen.

Villingen, 17. Sept. In St. Georgen ist gestern abend eine Feuersbrunst ausgebrochen, welcher ca. 30 Häuser zum Opfer fielen. Vor allem soll der Stadtteil betroffen sein, der von dem letzten großen Brand in den 60 er Jahren verschont geblieben ist.

Von der badischen Grenze, 18. Sept. In Dresselbach (1064 m) bei St. Blasien fiel bereits der erste Schnee. Der Erdboden war eine Zeit lang mit einer Weißen Decke belegt. Spuren von Wildschweinen wurden im Schwarz­wald in letzter Zeit in der Nähe der Rappeneck (Schauinsland) entdeckt. Man hat es hier jeden­falls mit einigen Exemplaren zu thun, die über den Rhein gekommen sind.

Unterlenzkirch, 16. Sept. In den höher gelegenen Orten des Schwarzwalds ist das Thermometer in den letzten Tagen bedeutend ge­sunken. Am Freitag stand es fast auf Null, und in Dresselbach fiel sogar schon Schnee, der den Boden eine Zeitlang bedeckt hielt.

Trier, 14. Sept. Die Weinberge der Stadt und deren Vororte wurden geschlossen. Auch an der Saar und Ruwer ist der Wein­bergschluß verfügt worden. Mit der Entwicklung der Trauben in den letzten zwei Wochen kann man vollkommen zufrieden sein. Das Wein­geschäft schleppt sich andauernd ohne merkliches Animo hin. — Von der oberen Haardt, 14. Sept. Die Entwicklung der Trauben macht in allen Lagen gute Fortschritte. Die Quantität befriedigt in den vom Frost verschont gebliebenen Lagen, auch erhofft man bei günstiger Witterung qualitativ noch einen guten Herbst. Die Preise in 1901er und älteren Jahrgängen sind etwas gestiegen.

Württemberg.

Stuttgart, 19. Sept. Die noch im Urlaub befindlichen württ. Staatsminister kehren im Lauf dieser Woche sämtliche nach Stuttgart zurück, so daß. die Politische Thätigkeit, namentlich auch bezüglich der Ausarbeitung von Gesetzen, bei den einzelnen Ressortministern wieder ausge­nommen werden kann. Das durch den Tod des Abg. Münzing in Flein erledigte Mandat eines Abg. für Heilbronn-Land macht jetzt schon die verschiedenen Parteien mobil, obgleich eine Neuwahl bis jetzt nicht ausgeschrieben ist. Die Volkspartei, der auch der Verstorbene angehörte, hat den Bauer Fritz Hagner von Neckargartach als ihren Landtagsabgeordneten ausgestellt. Seitens des Bundes der Landwirte dürfte voraussichtlich Oberbürgermeister Hegelmaier als Kandidat nominiert werden, obgleich eine offizielle Verlaut­barung hierüber noch nicht erfolgt ist.

Stuttgart, 16. Sept. (Schwarzwald­verein.) Zu Ehren der Teilnehmer des Ver­bandstags deutscher Touristenvereine ver­anstaltete der Bezirksverein Stuttgart.des Württ. Schwarzwaldvereins am letzten Montag einen Ausflug über Weilderstadt durchs Monbachthal nach Liebenzell, Hirsau und Calw. Der Aus­flug war von echtem Wanderwetter begünstigt und gehört zu den schönsten und gelungensten, die der Verein je ausführte. In Weilderstadt, wo man von dem Vorstand des Bez.-Vereins Merklingen, Dr. Dietter, empfangen wurde, wurde das Keplerdenkmal besichtigt. Die bereit stehen­den Wagen brachten die fröhliche Gesellschaft nach Unterhaugstett, von wo nach Einnahme eines Imbisses die Wanderung durch das reizende Monbachthal ins liebliche Nagoldthal, nach Lieben­zell, angetreten wurde. Beim gemeinsamen Mittagsmahl im Hirsch zu Liebenzell spielte die Kurkapelle. Der Vorstand des Stuttgarter Bez.- Vereins, Prof. Dr. Endriß, gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß eine so stattliche Zahl von Vertretern deutscher Louristenvereine der Einladung in den Schwarzwald gefolgt, und begrüßte, wie auch Stadtschultheiß Mäulen in Liebenzell, die Gäste aufs herzlichste im Nagold­thal. Hier hatte sich auch der Vorstand des Bez.-Vereins Pfalzgrafenweiler, Oberförster Nörd- linger, eingefunden und erfreute die ganze Ge­sellschaft durch seinen trefflichen, nie versiegenden

Humor. Rasch verstrich die Zeit und in fest­lichem Zug gings nun unter Vorantritt der Musikkapelle zum Bahnhof. Bald war Hirsau erreicht. Unter der kundigen Führung des Rektors Dr. Weizsäcker von Calw wurden die Ueberreste des ehemaligen Hirsauer Klosters besichtigt und dann gings bei einbrechender Dunkelheit nach Calw, wo die bis zum Abgang des Zugs 9.25 abends noch zur Verfügung stehende Zeit dem gemütlichen Beisammensein mit den Calwer Freunden gewidmet war. Bergmann-Wiesbaden und Kolb°Hagen i. W. gaben ihrer hohen Be­friedigung über di? herzliche Aufnahme, die sie auch im Schwarzwald gefunden, und über die Naturschönheiten, die sie gesehen, Ausdruck. Den Abschluß des Ausflugs bildete eine angenehme Ueberraschung, die den Teilnehmern bereitet wurde, als der Zug sich auf die Höhe von Althengstett emporarbeitete. Vom Calwer Bezirksvercin wurde das sich durch seine erhöhte Lage auszeichnende Bezirkskommando bengalisch beleuchtet und ein Feuerwerk abgebrannt, während Kapitän Adams in Hirsau die Klosterruine in herrlicher bengalischer Beleuchtung erscheinen ließ.

Ulm, 14. Sept. Im Vereinshaus sprach gestern abend Stadtpfarrer Weitbrecht aus Heil­bronn über die Aufgabe der ev. Arbeitervereine. In treffenden Ausführungen zeigte er, wie diese Vereine auf ev. Grundlage, d. h. im Glauben an Jesum Christum treu zu Kaiser und Reich stehend, sozial wirken wollen. Im einzelnen wurde dann die Organisation der Vereine be­sprochen und für die Gründung eines solchen Vereins Praktische Winke gegeben, auch das Ver­hältnis zum deutschen Verband klargclegt. Die Gründung des ev. Arbeitervereins Ulm ist die nächste Folge dieses Vortrags.

Reutlingen, 17. Sept. Der Gemeinderat beschloß in seiner gestrigen Sitzung, auf Antrag von O.B.M. HePP, wegen der gegenwärtigen Fleischteuerung an das k. Ministerium eine 'Eingabe zu richten, mit der Bitte, »daß die Grenzen des Reichsgebiets möglichst rasch wieder in ausreichender Weise für die Einfuhr von Schlachtvieh geöffnet werden." Gmd.-Rat Ober­amtstierarzt Reicherter, Vorstand des land­wirtschaftlichen Bezirksvereins, hielt die Eingabe nicht für notwendig. Die augenblickliche Er- Höhung der Fleischpreise sei eine Folge der reichen Futterernte und werde nur eine vorübergehende sein. Der Preisaufschlag stehe nicht im Ver­hältnis zum angeblichen Viehmangel. Wenn die Reichsregierung auf die zahlreichen Eingaben eingehe und die Grenzen öffne, werde durch den Rückschlag in den Viehpreisen ein größerer nationaler Schaden entstehen, als durch die der­zeitigen erhöhten Fleischpreise.

Freudenstadt, 15. Sept. Die von den bürgerlichen Kollegien beantragte Erweiterung der hiesigen siebenklassigen Realanstalt in eine achtklassige ist dem Vernehmen nach nicht ge­nehmigt worden.

Kirchheim u. T., 15. Sept. Beim Graben von Kellern auf dem sog. Paradeisle stieß man auf mehrere Reihen Gräber. Neben zahlreichen gut erhaltenen Gebeinen, Knochen, Schädeln fanden sich Waffen, Glasperlen und ein schöner Krug. Die Waffen bestehen in Lanzenspitzen, einem Kurzschwert und einem Dolch. Wie es scheint, handelt es sich um Funde aus der alle- -manisch-fränkischen Zeit. In der Nähe der Fundstelle wurden schon vor mehr als 20 Jahren Reihengräber entdeckt.

Eßlingen, 18. Septbr. Im Obsthandel herrschte gestern auf dem Marktplatz anfänglich sehr geringe Kauflust. Die Preise, welche sich anfangs auf 4.60 ^ stellten, gingen nach und nach in die Höhe auf 5 -/A, sanken aber gleich wieder trotz der schwachen Zufuhr von ca. 120 Säcken auf 4.70 ^ Pr. Ztr. Auf dem Güter­bahnhof betrug gestern die Zufuhr 3 Waggons und es wurde für württ. Obst 4 ^ bezahlt bei sehr raschem Absatz, schweizerisches dagegen wurde zum Preise von 3—3.50 Pr. Ztr. abgegeben. In nächster Woche dürfte sich der Handel auf dem Güterbahnhof reger gestalten.

Stuttgart, 17. Sept. fMoftobstmarktZ Auf dem Nordbahnhof Stuttgart wurden heute zugeführt: 10 Wagen aus der Schweiz, weiche im Kleinen zu 3.20—3.50 «« per Ztr. angeboten wurden. Auf dem Wilhelmsplatz wurden 250 Ztr. Schweizer Obst zuge- führt, für welches 3.50—3.60 per Ztr. bezahlt wurde.