599

-chritt nach dem ill wurde der zeistert begrüßt, on wurde am jriedensfeier Personen teil- i Lord Kitchener, ^

> der Kolonial­end. Kitchener, ct wurde, zollte truppen warme nge der jetzige ^ n sortbestünde, ? sähigt sein, den ! en, nur müßten l nd lenken.

: Einsturz des skirche ist von j 30 Familien artiert worden, n Glockenturme j

Erzieherin von m verschwunden sten Hause in e vor Wochen- ablieferten. f der St. Paul.

)er Nähe von ß zweier Züge,

> verletzt wurden,

nd 11. August.

rherrschend west- md trockene und ! nzelten Gewitter­tag und Montag

;en Nachtschieß- c. Heute vor- Nikolaus und nzollern" einen er Wilhelm am egaben sich die , wo der erste m Kaiser Niko- dankte und ein >er Kaiser von Sprache und nem Hurrahruf Kaiser und die ^ Zord der Dacht ! dort aus einer ssischen Kriegs-

t Kaiser hatten MStandard" tg. Der Kaiser itigen Frühstück Meter hohen, allen in Ruß. und kostbaren i dessen Inneres ! während Kaiser ! zur Erinnerung il ein Schreib- -)achtHohen- Anker gelichtet jweden) in Set ist, von Herr- , edigender Weise ' Zusammensein :r Verkehr ein epräge.

und Prinzessin früh hier ein-

Der Reichspost- e 481 Offiziere en Expeditions- Z v. Schönberg, nur vier bett- ekonvaleszenten. Berl. Tagebl." der Genossen, ls erschoß sich, igen hatte.

»ge.

Beilage za Uv. 124 des Gnzthalers.

Neuenbürg, Samstag den 9. August 1902.

Krtteryatteüder Heil.

Auf dunklen Pfaden.

12 Roman von E. Eiben..

Marie preßte die Hand auf ihr in bitterer Pein aufzuckendes Herz.

Sie strebte nach Deiner Hand, um mit Dir Reichtum zu gewinnen."

Kurt, wenn Feodora zur Mörderin Deiner Mutter geworden wäre, weil Du sie verschmähtest?"

Das könnte sein, mein Kind!" versetzte er sinnend.Der Allwissende wird die Wahrheit gewiß an den Tag bringen. Nur Geduld! Die Unschuld muß in dem schweren Kampfe siegen. Doch der Gedanke an die Entsetzliche entweihe uns nicht länger diese Stunde. Denk' ich an meinen armen, armen Vater, wie ich ihn heute wiedersah

Kurt konnte nicht weiter sprechen, Schluchzen erstickte seine Stimme.

Marie fühlte mit ihm den unsäglichen Schmerz, der seine Seele durchwühlte, sein Herz zerriß.

Nach einer kleinen Pause erzählte er weiter:

Als die Diener meinen Vater im Sessel fortgetragen hatten, wurde ich an die Leiche meiner Mutter geführt. Es war ein herz­zerreißender, ein unvergeßlicher Anblick für mich, sie, die Teure, dahingestreckt zu sehen, eine tiefe Wunde im Herzen, im Tode erstarrt.

Aller Augen waren auf mich gerichtet, ein Jeder schien mich mit seinen Blicken durchbohren zu wollen.

Ich umschlang den Hals der Mutter, küßte ihren bleichen Mund, verschloß mit meinen Lippen die Wunde in ihrem Busen. Dann erschütterte mich ein krampfhaftes Schluchzen und ich sank besinnungslos zusammen.

Als ich wieder erwachte, befand ich mich im Gefängnis, in einer engen, dumpfen Zelle, auf einer harrten Matratze.

O Marie, lass' mich über die nächste Zeit schweigend hinweggehen!

Der furchtbare Tag des Gerichts kam."

Ich hatte noch immer gehofft, meine Un­schuld werde an den Tag kommen, der Schuldige entdeckt werden ach, dieser Tag vernichtete all' meine Hoffnungen ich wurde zum Tode verurteilt."

O lieber Kurt, wie entsetzlich hast Du gelitten!

Mir war's bisher," sagte Kurt mit um­florter Stimme,als habe sich um mein Herz eine eisige Rinde gelegt, welche jetzt, nun ich mich einmal frei ausspxechen, meinen Schmerz einer teilnehmenden Seele mitteilen kann, sich in feurige Fluten auflöst. Mir ist es leichter um das Herz geworden, ich trage ja die schwere Last nicht mehr allein Du hilfst sie mir tragen! Deine Liebe stählt mich, daß ich nicht erschöpft unter der Wucht des Schicksals zu­sammenbreche! O Marie, ich habe es früher nicht geahnt, welche Zauberkraft ein Blick der Liebe besitzt. Jetzt fühle ich: wer sich geliebt weiß, der kann das Schwerste mit Freuden tragen!"

Er schwieg und seine Blicke tauchten tief in die im feuchten Glanze schimmernden Augen und in diesem gegenseitigen Blicke küßten und ver­mählten sich ihre Seelen in der heiligsten Liebe, welche nur je ein Menschenherz zu entflammen vermag.

Dann fuhr Kurt fort:

O, es waren furchtbare Fesseln, die man mir angelegt hatte! Meine Hände wurden durch eine etwa einen halben Meter lange Stange auseinander gehalten. Von der Mitte dieser Stange lief eine Kette bis zu meinen Füßen. Ein Ring fesselte meinen linken Fuß an diese Kette und das Ende war mit einem andern Ring am Boden angeschlossen. Ich vermochte meine Hände nur so weit empor zu heben, daß ich eben den Mund erreichen konnte, um Speisen zu mir zu nehmen. Es war mir fast unmöglich, mir körperliche Bewegung zu verschaffen. Kaum drei Schritte konnte ich gehen!

Marie, ein Mensch, der in den ungebunden­sten Freiheit gelebt hatte, durch Wald und Flur gestreift war, die Flinte auf dem Rücken, um das flüchtige Wild zu jagen, ein Mensch, dessen Seele trunken von Freiheitslust gewesen war, der befand sich nun in einem engen düsteren Kerker in eisernen Fesseln.

Was ich damals gelitten habe, keine Zunge spricht es aus! Die wilde Verzweiflung, die mich zuerst ergriff, machte einer dumpfen Be­täubung Platz.

Nach und nach kehrten in meiner Erinnerung die freundlichen Bilder der Vergangenheit zurück. Ich dachte an Dich, Geliebte. Deine holde Gestalt erschien mir im Traume, im Lichte der Verklärung. Ich lauschte Deinen süßen Worten, sah Dein liebliches Lächeln, tauschte mit Dir Küsse aus. Ich wußte, daß Du mir geistig nahe warst, daß unsere Gedanken einander suchten und fanden. So warst Du mir auch in dieser tiefen Einsamkeit, in der Abgeschiedenheit von aller Welt ein tröstender Engel.

O Du, Marie, gerade Du warst es, die mir den erloschenen Hoffnungsstern in der Seele wieder anzündete! Der dunkle Himmel meines Gemüts klärte sich auf. Ich hoffte wieder, glaubte wieder an Gott, an seine Allmacht, setzte auf ihn all' meine Zuversicht!"

Als Kurt innehielt, sagte Marie:

O Kurt, Du hast mir ein furchtbares Bild ausgemalt! So grauenvoll hätte ich es mir kaum gedacht! Meine Gedanken weilten eben­falls fortwährend bei Dir. Auch Du erschienst mir im Traume, eine bleiche Gestalt, deren traurige Augen mich bittend ansahen, deren Lippen mich um Hilfe anriefen! Doch ich sah Dich nicht in Ketten, ich sah Dich nur in einem engen dunkeln Raum wie einen Märtyrer, der gleich dem Weltenheiland die Sünden seiner Verfolger sühnt. Hätte ich geahnt, gewußt, um wie viel trauriger Deine Lage war, Kurt, es hätte mir das Herz gebrochen. Unablässig lag ich auf den Knieen und flehte zu Gott um Deine Befreiung. Und stehe, ehe ich es ahnte, sah ich schon mein Flehen erfüllt. Du tratest mir entgegen, Plötzlich, unerwartet, in der Kapelle."

Gott erhörte Dein Gebet durch Deine Fürbitte wurde ich gerettet!"

In weichem Tone entflohen diese Worte seinen Lippen und aus seinen Augen strahlte das Helle Himmelsfeuer der Dankbarkeit.

Marie fühlte sich durch diese Worte, durch diesen Blick unsäglich beglückt.

Nach und nach kam die trotzige Willens­kraft wieder über mich," erzählte Kurt weiter. Meine Sehnsucht nach Freiheit, nach unge­bundenem Umherschweifen in Wald und Flur wurde von Tag zu Tag mächtiger in meiner Seele und damit das Gefühl, in der engen Zelle in Ketten schmachten zu müssen, foldernder für mich.

>O Marie, wie groß ist doch die Grausam­keit der Menschen! Ich konnte kaum des Nachts eine Stunde ungestört schlafen, ohne wieder ge­weckt zu werden durch den Eintritt der unter­suchenden Beamten. Rauh, unfreundlich redete man mich an und doch schmachtete meine Seele nach einem freundlichen Wort, nach einem Blick erbarmender Liebe.

So gesellte sich zu der körperlichen Qual noch die geistige. Nur ganz verrohte Menschen, denen niemals die Liebe lächelte, mögen von dieser geistigen Folter weniger zu leiden haben, denn auch ihr früheres Leben war sonnen- und liebeleer. Das Schicksal nahm sie in seine wilde Wiege und schüttelte sie unbarmherzig. Diese Leute empfinden eine barsche Behandlung minder schwer als ein gebildeter Mensch."

Auf welche Weise sollte ich mir die Frei­heit gewinnen? Ach, vergebens war all mein Sinnen und die alte Trostlosigeit wollte sich meiner Seele wieder bemächtigen. Ja, Geliebte,

zu dieser Zeit kamen wieder Stunden über mich, wo mich die Verzweiflung abermals er­faßte, wo ich fürchtete, wahnsinnig werden zu müssen! Meine rege Einbildungskraft malte mir den Tod, der mir durch den Urteilsspruch als das Ende meines Lebens verkündigt worden war, in den grellsten Farben aus. Ich zerrte an meinen Ketten, versuchte sie zu zersprenge», aber ach! was hätten Menschenkräste und wären es Kräfte eines Simson gewesen, gegen diese starken eisernen Ketten vermocht! Sie spotteten aller Anstrengungen.

Nach solchen Stunden sank ich bis zum Tode erschöpft aus das harte Lager und lag in stiller Verzweiflung lange, lange da.

Doch der Gedanke, die Freiheit wieder zu erringen, verließ mich auch dann nicht. Dieser Gedanke war fast zu einer Folter für mich ge­worden, verhinderte, daß mein Sinn gottergeben wurde.

Eines Tages, als ich wieder in stiller Verzweiflung dalag, durchzuckte ein Gedanke wie ein blitzender Funke mein Gehirn. Ich sprang empor, mein Herz wallte hoch auf, im Rausche des Entzückens schwoll meine Seele, meine Pulse fieberten! Ich glaubte gefunden zu haben, auf welche Weise ich mir die Freiheit erobern könne!"

Die Grafen von Calrv.

ii.

Adalberts IV. Blütezeit fällt in die Periode König Konrads III., welchem er^bei Wichtigen Unternehmungen des Krieges und des Friedens, namentlich im Kampfe gegen Welf VI. und im Jahre 1140 bei der durch die Treue der dortigen Weiber bekannten Belagerung von Weinsberg, zur Seite stund.

Adalberts IV. Söhne sind: Adalbert V., Graf von Calw Löwenstein, Berthold, Graf von Löwenstein, Gottfried und Konrad, Grafen von Calw.

Nach Graf Adalbert V. erscheinen die Grafen von Calw, Adalbert VI. und Konrad, Gebrüder. Elfterer ist vielleicht der Vater des Grafen Gottfried von Calw, welcher in Urkunden der Jahre 12191258 vorkommt. Dieser Gottfried war im Jahre 1262, in welchem seine Gemahlin Uta schon als Witwe auftritt, bereits gestorben, als der letzte der Calwer Hauptlinie, deren sehr geschmolzener Güterbesitz auf zwei Töchter sich vererbte, von welchen die eine in erster Ehe mit Graf Rudolf IV. von Tübingen, in zweiter mit Graf Ulrich von Schelklingen verheiratet war, und die andere den Grafen Sigmund von Zwei­brücken, Herrn von Eberstein zum Gatten hatte.

Etwas länger, als die Calwer Hauptlinie, dauerte die Löwensteiner, welche von Berthold, Sohn Graf Adalberts IV. ausging; aber auch sie erlosch im Manusstamme schon mit den mut­maßlichen Urenkeln dieses Bertholds. Ein solcher, Graf Gottfried, verkaufte 1277 seine Burgen Löwenstein und Wolfsölden an das Bistum Würzburg, von dem im Jahr 1281 König Rudolf von Habsburg beide Schlösser erwarb, welchen Besitz er in ein Neichslehen verwandelte, womit sein unehelicher Sohn, Albrecht von Schenkenberg ausgestattet wurde.

Sämtliche Stammesvetter überlebte die Vaihinger Linie, welche sich in Urkunden auch von Neuenbürg (cko novo La.8tro) nannte (der in unserer Gegend Arnbach, Neusatz und Ellmen­dingen gehörte), ausgehend von Graf Gottfried (urkundlich Bruder eines Calwer Grafen), welcher im Sommer 1234 in Italien, wohin er mit seinem Sohne, Konrad, dem Kaiser Friedrich II. gefolgt war, umkam. Diese Vaihinger Linie erlosch in der Mitte des 14. Jahrhunderts.

Daß die Grafen von Eber st ein von den Calwern abstammten, unterliegt nach dem der- maligen Stand der geschichtlichen Forschung keinem Zweifel mehr. Alle ebersteinischen Be­sitzungen gehörten zum Ufgau oder Oosgan, welcher, wie im Eingänge dieser Geschichtserzähl-