mann in Freudenstadt der Fabrikant Wilhelm Münster in Baiersbronn. Die Wahlbeteiligung war eine schwache, es haben nur 22 °/» der Wahlberechtigten abgestimmt.

Calw. Zur Unterstützung der Buren und ihrer Familien sind von Stadt und Bezirk Calw bis jetzt eingegangen und abgeliefert worden: Erste Sammlung von Dekan Roos 95,

Sammlung von Prof. Haug 636 70 .-j,

Oberamtspfleger Fechter, Rechner des Alldeutschen Verbands Ortsgruppe Calw 512 ^, Schult­heiß HMgardt in Simmozheim 100 ^, neueste Sammlung 1267 23 zusammen

2610 ,//L 93 Z.

Pforzheim, 28. Jan. In Eutingen brannte gestern abend das Wohnhaus des Kaufmanns Merkte bis auf den Grund nieder. Ueber die Entstehungsursache verlautet noch nichts Definitives, doch wird Brandstiftung vermutet.

* Pforzheim, 28. Jan. Durch Leicht­sinn schwer verunglückt ist heute in der Mittags­stunde ein Arbeiter aus Brötzingen. Derselbe erreichte die Lokalbahn, als diese schon in Be­wegung gesetzt war. Trotzdem wollte er mit, sprang aber so unglücklich auf das Trittbrett, daß er wieder heruntergeschleudert wurde und rücklings zu Falle kam. Hierbei brach er sich einen Arm und zog sich schwere Verletzungen am Kopse zu, die seine Aufnahme in das städt­ische Krankenhaus notwendig machten. Trotz Warnungen, die Wagen weder bei der Fahrt zu verlassen noch zu besteigen, wiederholen sich immer wieder durch Nichtachtung der Vorschriften solche Unglücksfälle.

Deutsches Weich.

Zur Feier des Geburtstages des Kaisers war diesmal ein besonders glänzender Kreis von Fürstlichkeiten am Berliner Hof ver­einigt, zu welchem neben den Anverwandten der kaiserlichen Familie u. a. der König von Würt­temberg, die Großherzoge von Hessen, von Mecklenburg-Schwerin und von Sachsen-Weimar, der Fürst zu Waldeck und Pyrmont, der Fürst zu Schaumburg-Lippe, der Fürst von Hohen- zollern, der Herzog von Coburg und der Regent von Sachsen-Coburg, Erbprinz zu Hohenlohe- Langenburg, die Prinzen Georg und Johann Georg von Sachsen, der Erbgroßherzog von Mecklenburg-Strelitz u. s. w. gehörten, während aus dem Auslände als Vertreter des englischen Königshauses der Prinz von Wales erschienen war.

Am Sonntag Mittag erschien der Kaiser nebst dem Prinzen von Wales im Kasernement des 1. Garde-Dragoner-RegimentsKönigin Viktoria," wo dasselbe mit Musik und Standarte in Parade zu Fuß aufgestellt war. Ter Kaiser und der Prinz schritten die Front des Regi­ments ab, worauf ein Vorbeimarsch nachfolgte. Dann nahm der Monarch mit seinem hohen Gaste das Frühstück beim Offizierkorps des ge­nannten Regiments in dessen Kasino ein. Hier­auf begab sich der Prinz von Wales nach Pots­dam, wo er im Mausoleum am Sarkophage des Kaisers Friedrich und an der Grabplatte der Kaiserin Friedrich Kränze niederlegte, alsdann erfolgte seine Rückkehr nach Berlin. Am Sonn­tag Abend fand im Berliner Residenzschlosse Tafel beim Kaiserpaare statt, an welcher sämt­liche Fürstlichkeiten und deren Gefolge, ferner der Reichskanzler, die drei Kabinetchefs, Feld­marschall Graf Waldersee, die Generalobersten v. Lob und v. Hahnke u. s. w. teilnahmen. Die Feier des Geburtstages des Kaisers wurde Montag Morgen eingeleitet durch den Choral Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren," welchen das Trompeterkorps des 1. Garde-Dragoner-Regiments Königin Viktoria von der Kuppelgalerie des Königlichen Schlosses herab ertönen ließ. In der Schloßkapelle fand um 10 '.2 Uhr Gottesdienst statt. Der König von Württemberg führte die Kaiserin, die eine lilafarbene Robe und einen Hut trug, der in gleichen Nuancen garniert war. Der Kaiser, in Generalsuniform mit dem Marschall­stab, führte die Prinzessin Heinrich. Der Prinz von Wales, in der Uniform des 1. Garde- Dragoner-Regiments, führte die Prinzessin Fried­rich Leopold, der Kronprinz die Herzogin von

Albany, der Großherzog von Hessen die Herzogin zu Schleswig-Holstein. Darauf fand Gratu- lationscour im Weißen Saal statt. Um 12 ',2 Uhr begab sich der Kaiser zu Fuß nach dem Zeughaus. Neben ihm schritt der Prinz von Wales. Im Lichthof des Zeughauses wohnte der Kaiser darauf der Ausgabe der Parole bei, die wie immerEs lebe Seine Majestät der Kaiser und König" lautete. General-Oberst v. Hahnke brachte drei Hurras auf den Kaiser aus. Der Kaiser stellte sodann dem Prinzen von Wales die Offizierkorps vor und besichtigte mit ihm die neuen Erwerbungen des Zeughauses. Abends 7 Uhr fand im Weißen Saale des Schlosses größere Tafel statt. Die Kaiserin saß zwischen dem König von Württemberg und dem Prinzen von Wales. Gegenüber saß der Kaiser. Der König von Württemberg trank auf das Wohl des Kaisers.

Berlin, 27. Jan. Der Reichstag feierte heute Kaisers Geburtstag durch ein Festmahl, wobei Präsident Ballestrem den Trinkspruch auf den Kaiser ausbrachte, den Kaiser als Förderer des Friedens nach außen, Förderer des Friedens im Innern und Förderer des wirtschaftlichen Friedens nach außen und innen feiernd.

Berlin, 27. Jan. Die Kaiserin widmete dem Kaiser als Geburtstagsgabe eine von Prof. Begas ausgeführte Marmornachbildung ihrer Hand mit dem Trauring als einzigen Schmuck. Der Prinz von Wales überbrachte als Geburts­tagsgeschenk des Königs Eduard eine Kopie des Pesneschen Gemäldes Friedrichs des Großen, das sich in der Windsorgalerie befindet.

Der kommandierende General des Garde­korps v. Bock u. Polach erhielt den Schwarzen Adlerorden und wurde zugleich zum kommandier­enden General des 14. Armeekorps (Karlsruhe) ernannt an Stelle des verabschiedeten Generals v. Bülow. Zum Kommandeur des Garvekorps wurde Generalleutnant v. Kessel, bisher Kom­mandeur der 1. Gardeinfanterie-Division ernannt. An dessen Stelle tritt .Generalmajor v. Moltke, bisher Kommandeur der 1. Gardeinfanterie-Bri- gade. Der Reichsmilitärgerichts-Präsident von Gemmin gen wurde zum General der Infan­terie ernannt. Prinz Friedrich Leopold wurde der Rang eines kommandierenden Generals ver­liehen. Der Chef des Admiralstabes der Marine, Vizeadmiral v. Diederichs, ist zum Admiral ernannt worden.

Der Reichstag setzte am Samstag die sozialpolitische Debatte beim Etat des Reichs­amts des Innern fort. Vorher wurde auf Antrag der Geschäftsordnungskommission be­schlossen, die von dem Staatsanwalt in Nürn­berg nachgesuchte Ermächtigung zur Vernehmung des Abgeordneten Konrad Haußmann vor dem dortigen Landgericht als Zeuge aus prin­zipiellen Gründen zu versagen; es soll nur in Ausnahmefällen von dieser Regel abgewichen werden. Rösicke-Kaiserslautern (B. d. L.) beschwerte sich, daß das Fleichbeschaugesetz noch immer noch nicht voll zur Ausführung gelangt ist. Insbesondere bedauerte er, daß noch immer der Bundesrat das Färben der Wurst nicht verboten hat, und er äußerte den Verdacht, daß auch hier ganz ungerechtfertigte Besorgnisse vor dem Ausland den Eifer des Bundesrats lähmen. Nicht geringe Furcht hat er vor der Eröffnung der sächsischen Grenze für die öster­reichischen Schweine, und höchst bedenklich stimmt es ihn, daß die Herren Ballin und Wiegand mit Herrn Morgan angeblich über die Monopolisierung des Ueberseegüterverkehrs konferieren. Der sächsische Ministerialdirektor Fischer beruhigte Herrn Rösicke über die Ab­sichten seiner Regierung bezüglich der Schweine­einfuhr. Abg. Frhr. v. Heyl (natl.) begrüßte die Ankündigung eines Gesetzentwurfs zur Be­schränkung der gewerblichen Kinderarbeit mit großer Genugthuung und bekundete erneut sein eifriges Bestreben, den Mißständen in der Kon­fektionsindustrie abzuhelfen. Graf Posadowsky that, was er konnte, die Wißbegierde der Wort­führer des Reichstags zu befriedigen. Die Leichenverbrennung einzuführen, mangelt dem Reich nach seiner Ansicht die Kompetenz. Die Abänderung der Vorschriften über die Sonn­tagsarbeit in den Glashütten soll nochmals er­

wogen werden. In den letzten Teil der Sitzung fiel noch zu allgemeiner Erheiterung eine gegen die Sozialdemokraten und Juden gerichtete Kapuzinade des Konservativen v. Massow.

Die ganze vorige Woche hindurch war bei Besuch des Reichstags schwach. Eine der letzten Sitzungen zählte zum Schluß nur noch 8 Besucher.

Das Reichsgesetzblatt veröffentlicht die an,.- 1. April 1902 in Kraft tretenden Bestimmungen über die Beschäftigung der Gehilfen und Lehr­linge in Gast- und Schank wirtschaften.

Die deutsche Regierung hat sich, lau, einer Meldung desB. L. A.". bei der engl lischen Regierung zu Gunsten der in den Ml afrikanischen Konzentrationslagern internierte/ Vurenfamilien verwendet, damit dieselben in der Besitz der für sie in Deutschland gesammelter Gelder, Kleidungsstücke und Arzneien gesch werden können. Es schweben hierüber zur Zy, Verhandlungen zwischen den Kabineten von Berlin und London und soll man sich in Berliner Regierungskreisen der Hoffnung hingcben, das der hierbei deutscherseits erstrebte Zweck infolge seines rein Humanitären Charakters leicht zu er­reichen fein werde. An barem Gelbe sollen für die Durcnfamilien 100 000 ^ erreicht werden. Hoffentlich bestätigt sich die Nachricht desB. L. A.", sie wird in ganz Deutschland gewiß nm mit Genugthuung ausgenommen werden, wäre es doch jetzt das erste Mal, daß die deutsche Re­gierung aus ihrer bisherigen kühlen Stellung­nahme gegenüber den Buren heraustrete.

Leipzig, 18. Jan. Der jahrzehntelang vor dem Reisepublikum nicht minder wie von bei Geschäftswelt ersehnte Bau eines Zentralbahn­hofs in Leipzig an Stelle der jetzt bestehender sechs zum Teil räumlich weit getrennten Einzel- bahnhöfe, zweier sächsischer und vier preußischer, an dem Preußen und Sachsen in gleicher Wch interessiert sind, wird nunmehr, wie man der Ällg. Ztg." schreibt, in aller Kürze in Angrif genommen iverden, nachdem dem Landtag soeben eure Regierungsvorlage zugegangen ist, die all erste Baurate 14 800000 Mark fordert. Dal Riesenunternehmen wird Sachsen allein run. 53 Millionen Mark kosten und in 12 Jahren also 1914, vollendet sein. Die andere HW der Kosten trägt Preußen. Leipzig erhält da­mit wohl den teuersten Bahnhof der ganze! Welt. Der Bahnhof wird kein Durchgang!!-, sondern Kopfbahnhof. Der preußische und säch stsche Betrieb werden möglichst getrennt sein: je. ein Vorstand, besonderes Personal, befanden Schalter.

Baden-Baden, 20. Jan. Nach der am- lichen Fremdenliste stellt sich die Gesamtfremdw- zahl vom t. Januar 1901,1902 auf 72 AS Personen. Eine übersichtliche Zusammenstellu« der Ziffern seit dem Jahr 1870 zeigt, daß de Fremdenzugang von Jahr zu Jahr zugenomm« hat. Er betrug 1870: 29 7lO, 1880: 47 4VS 1890: 62 137, 1900: 72129 Personen. I- Jahr 1899 wurde durch den hier tagender internationalen Veterinärcongreß die Ziffe 73419 erreicht. Wenn im laufenden Jahr di Wünsche und Hoffnungen mancher Geschäftskrei nicht vollständig erfüllt wurden, Io liegt di nicht in den Verhältnissen des Kurortes, d- durchaus normal und gesund sind, sondern,»» dieBad. Landeszeitung" bemerkt, in der all­gemeinen wirtschaftlichen Depression, von der eir Luxusbad wie Baden-Baden selbstverständlich auch nicht unberührt bleibt.

> Sufflenheimi. Elf., 26. Jan. Wie e» alter französischer Soldat, der im Krieg 1870 -ll in deutsche Gefangenschaft geriet heutzutage üb« sein Massegeld verfügt, darüber weiß der .El­sässer" eine hübsche Geschichte zu erzählen. Dw Soldat ist der Schreinermeister Mary von hier/ der im 98. französischen Infanterie-Regime» gedient hatte. Zwei seiner Söhne stehen D unter deutscher Fahne, der eine im 118. 3» fanterie-Regiment zu Worms, der andere in der Unteroffizierschule zu Biberich. Eine Tochter ß als Lehrerin in Leimen, Oberelsaß, thätig. Tck Massegeld 35 Franken hat Mary uiA diese drei Kinder verteilt, damit sie den Kaisers­geburtstag gebührend feiern können.

Mit einer Beilage.

Stuttgart, 2 der König hat alle. Übernommen für die v innuug in der Zeit JZ. geplante Ausstel kunst- und verwandte wird in der Gewer und verspricht nach i zahlreichen Aumeldu interessante Ausdehrn Stuttgart, 2 lassen die K. Oberin heißenämter die Beker legung schädlicher Vi Berichte darüber geb den Pächtern der Ge Verträgen h-nsichtlich sind, wobei besonder inwieweit die Jagdp, urigen Nachkommen.

Stuttgart, 2 auf der Plattform d letzter Zeit wieder z geführt. Die preuß, hat sich daher veranl, Betretens dieser g, während der Fahrt t Erinnerung zu brinc Verfügung sollen so Fahrbeamten auf die f Verbots ihr besonder Verstößen gegen dies in der Verfügung, i Die Verfügung Paßt Verhältnisse.

Stuttgart, 2 Generalversammlung Pferde wurde beschlo Bestehens der Stutt« oder Anfang Juni d schiedener auswärtig! nahestehender Verein i veranstalten, an der Festball anschließen Stuttgart, kreisen wird in der r wegung gegen die , nehmbar. Es sind l um die hohen Kohle auch noch künstlich g drücken, daß die Vers mit dem Gedanken d säuregenossenschast b> Stuttgart, l schluß von Versichern findet häufig, daß bi urigen die Antragstel nung der billigstci schließlich derjenigen geben, welche in di schen am weitesten en- die Ersparnis für de Mark. Bei der Erl« die einzelnen Bestim bedingungen viel zr tragen diese das mei sellschast scheinbar bi als die andere. No gegen, daß einzelne l diejenigen, welche so billigsten Prämie dr> Unfalles bezw. Sehe werdende Entschädig»! Sie erkennen dann ; der Entschädigung r nach Höhe der Prär Versicherungsgesellsü

40000 Krön,

Redaktion, Druck und Verlag von C. Me eh in Neuenbüra