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soll. Zu diesem Zwecke hat die Bahngesellschaft zwei elektrische Lokomotiven beschafft, welche von der GesellschaftUnion" in Berlin geliefert wurden. Diese im deutschen Eisenbahngebiet erstmals zum regelmäßigen Bahnbetrieb ver­wendeten Maschinen haben in den jetzt abge­schlossenen Probefahrten den Erwartungen voll­ständig entsprochen. Die Maschinen befördern mit Leichtigkeit bei fahrplanmäßiger Geschwindig­keit Züge mit bis zu zwölf Personenwagen, wie solche bisher von den Dampflokomotiven gezogen wurden.

Aus Baden, 12. Okt. Das Schwur­gericht in Karlsruhe hat dieser Tage gegen einen Angeklagten, der an einem Kilometerheft eine Zahlenfälschung vorgenommen hatte, eine Ge­fängnisstrafe von 4 Wochen ausgesprochen. Die Anklage lautete auf Fälschung einer öffentlichen Urkunde, die Geschworenen aber gaben ihren Sprucy im Sinne des Verteidigers, Rechtsan­walt Dr. Binz, ab, der in dem Kilometerheft eine Privaturkunde erblickte. Dieser Fall ist be­sonders deshalb beachtenswert, weil sich hier das Schwurgericht in Gegensatz zum Reichsgerichte stellte, das wiederholt die von einer Staatseisen­bahn ausgegebenen Fahrscheine als öffentliche Urkunde erklärte.

Kaysersberg, 12. Okt. Die Weinlese ist beendet. DerNeue" ist vortrefflich und wies in den letzten Tagen eine Moststärke von über 100 Grad nach Oechsle auf. In quanti­tativer Hinsicht hat man sich nicht unterschätzt, es gab einen guten Mittelertrag. Im Weinge­schäft noch keine Regung. Preise 10 und 11 ^ RaPPoltsweiler, 10. Okt. Die Wein­lese in unserer Gemarkung wird mit Ende dieser Woche ihren Abschluß haben. Der seit letzten Sonntag herrschende Altweibersommer hat die Lese sehr begünstigt und den noch gesunden Trauben noch zu einer vorzüglichen Güte ver­helfen. Die Quantität ist im allgemeinen zur vollen Zufriedenheit unserer Winzer ausgefallen, denn überall sieht man recht fröhliche Gesichter. Der Preis des neuen Weines ist hinsichtlich der Quantität ziemlich zufriedenstellend, für die Ohm zu 50 Liter wird durchschnittlich 1113 ^ be­zahlt; für die Weinlese besserer Reblagen werden noch höhere Preise erzielt. Aus dem Mark­gräflerland, 11. Okt. Das Herbstgeschäft ist zur Zeit überall in vollem Gange und mit Ab­lauf dieser Woche wird es in den meisten Orten so ziemlich beendet sein. Allenthalben begegnet man dieses Jahr wieder einmal frohen und freudigen Gesichtern unter den Rebleuten, und Gesang und Freudenschüfse, die aus den Reb­bergen an unser Ohr dringen, sind die Beweise der Zufriedenheit über das Ergebnis des Herbstes, das am besten als starker Mutelherbst bis Voll- herbst bezeichnet wird. Die wenigen Tage Regenwetter, die dem Beginn der Weinlese vor­angegangen sind, haben die berechtigten Aus­sichten auf einen schönen Vollherbst in der ganzen Gegend soweit herabgemindert, daß infolge der dadurch sehr zugenommenen Fäulnis der Trauben jetzt nur noch auf einen starken Mittelherbst bis schwachen Vollherbst zu rechnen ist. In der ganzen Gegend ist auch die Qualität des dies­jährigen Weines eine sehr gute. In Jstein wiegt .Krachgutedel",Burgunder" undGrauclevner" aus dem Freiherr!, v. Freystedtschen Rebgut 80, lOl und 105 Grad, in Kirchen 65- 80 Grad, m Ballrechten 6064, in Mengen 6065, in Krozingen 5560 Grad; in Staufen wiegt Weißes Mwächs aus geringeren Lagen 6775, aus besseren Lagen bis 83 Grad; rotes Gewächs iviegt 8093 Grad nach Oechsle. Der Preis dürste je nach der Lage des Gewächses auf 25 bis 40 ^ pro Hektoliter kommen.

Württemberg.

, Stuttgart, 13. Okt. Das Finanzmini- ^uum hat, lautStaatsanzeiger", angesichts der hohen Brennmaterialpreise Anordnungen getroffen,

der ärmeren Bevölkerung die Befriedigung des Brennmaterialbedarfes zu erleichtern. Dies soll geschehen durch ein verstärktes Angebot von geringerem Brennholz, sowie dadurch, daß den Abnehmern Gelegenheit gegeben wird, das an­fallende Material selbst aufzubereiten, außerdem

dadurch, daß eine Steigerung der Torfgewinnung in den staatlichen Torfrieden vorgesehen ist.

Ulm, 14. Okt. Das Programm für die Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals am 18. Oktober ist folgendes: Morgens um 7 Uhr wird die Schwörglocke geläutet und erschallt Choralmusik vom Münsterturm. Um 11 Uhr trifft Se. Maj. der König mit Gefolge von Friedrichshafen ein, wird auf dem Bahnhof empfangen und fährt durch eine große Ehren­pforte am Bahnhofplatz in die Stadt zum Markt­platz, in dessen Mitte das Denkmal steht, umgeben von Festtribünen. Nach Ankunft Sr. Maj. singen die vereinigten Gesangvereine mit Musikbegleit­ung dasiUneto Imperator". Dann hält Ober­bürgermeister Wagner die Festrede und wird das Denkmal enthüllt.

Tübingen, 13. Oktbr. Sicherem Ver­nehmen nach wird der bisherige demokratische Abgeordnete Weidle aus Gesundheitsrücksichten nicht mehr als Kandidat für den Landtag auf- treten. Es verlautet, die Volkspartei werde als Kandidaten für den Landbezirk Tübingen den Rechtsanwalt Liesching, für die Stadt den Rechtsanwalt Hayum aufstellen.

Friedrichshafen, 14. Okt. DemSee­blatt" zufolge sind zu dem Aufstieg des Zep- pelliirschen Luftschiffes bereits wieder Offiziere und Soldaten der Luftschifferabteilung ange­kommen.

Weinpreiszettel vom 12. 13. Oktober.

(Preise pro 3 Hektoliter.)

Beutelsbach. Käufe zu 132, 135, 138 Stetten a. H. Verschiedene Käufe Gemischtes ä 98, 100, 101 Rot 111 Noch ziemlich Vor­rat Stetten i. R. Vieles verstellt. Ein Kauf zu 115 Untertürk heim. Einige Käufe zu

155 und 160 Die Weingärtnergesellschast beginnt mit der Lese am Mittwoch. Weikersheim. Lese des roten Gewächses gestern begonnen. Vorzügliche Beschaffenheit. Gewicht nach Oechsle 8293 Grad. Käufer erwünscht. Mundelsheim. Preise 190 -L für Käsberger, nichts mehr feil; 120150 für Mit­

telgewächs, wovon immer noch Vorrat. Groß- Jngersheim. Käufe zu 110 bis 115 -kt Verkauf lebhaft, noch ziemlich Vorrat. Bönnigheim. Verkauf geht bei der guten Qualität und billigen Preisen sehr rasch von statten. Vieles verkauft zu 80, 85, 87, 89, 90-95 Vorrat noch sehr groß. Kirch- heim a. N Preise 115130 Es sind noch viel recht gute Weine zu haben. Lauffen a. N. Preise 115, 116, 120, 125, 135 .46. Schwaigern. Preise zu 120, 121, 124 Gewichtgemischten Gewächses" 80°. Roßwag. Preise bewegen sich von 130 bis 140 -k Quantum schlüge vor, viel Vorrat. Neckar­sulm. Preise bis jetzt von 125 bis 160 Käuser willkommen. Oderniebelsbach. Gute Quali­tät, 6674 Grad. Käuse zu 120

Obstpreiszettel.

Stuttgart, 13. Okt. Zufuhr auf dem Wilhelms­platz: 8000 Ztr. Mostobst, Preis pr. Ztr.: Acptel 2 ^ 80 ^ bis 3 20 gemischtes Obst 2 50 bis

2 80 -s.

Eßlingen, 13. Okt. Der alte Spitalplatz war heute wiederum vollständig mit Wagen, welche aus allen Richtungen Mostobst herbeifuhren, bedeckt, so daß gegen 2000 Säcke zum Verkauf feil geboten wurden. Die Preise halten sich im Rahmen von 3 bis 3,25 per Ztr.

Ausland.

London, l3. Okt. Von Lord Roberts ist die Meldung eingegangen, die Buren machten verschiedene mehr oder weniger erfolgreiche Ver­suche, die Eisenbahn- und Telegraphenverbind- ungeu zu zerstören. Ihre Hartnäckigkeit ist um so bemerkenswerter, als der Schaden wieder her­gestellt wurde und der That stets die Strafe auf dem Fuße folgte. De Weis Leute befinden sich in kleinen Trupps aufgelöst in der Nähe des Vaal. Viele desertieren.

Artteryattender Teil.

Verschlungene Lebenswege.

Original-Roman von Gustav Lange.

(Fortsetzung.1

Mit Erstaunen sahen die anderen Anwesen­den bald auf den Hausierer, bald auf den Rechtsanwalt, welch letzterer vor Freude ganz und gar die Fassung verloren zu haben schien, bis ihm aus der Mitte der Stammgäste zuae- rufen wurde:

Aber, Herr Doktor, was ist Ihnen denn heute widerfahren?"

Erft jetzt besann sich der Angerufene wieder

auf sich selbst und den widerstrebenden Hausierer näher in das Zimmer und auf einen Stuhl drängend, erwiderte er:

Könnte man denn nicht gleich vor Freude aus dem Häuschen geraten! Jahrelang habe ich nach diesem Manne geforscht, habe keine Kosten gescheut und heute abend führt ihn mir der Zu­fall zu. Ja, meine Herren, wunderbare Fügung des Schicksals! Der Mann hier, der vor wenigen Minuten froh gewesen wäre, wenn wir ihm um einige Nickel etwas von seinen Sachen abgekauft hätten, der bis zur Stunde ein kümmerliches Da­sein geführt, nicht einmal einen Namen gehabt, ist reicher vielleicht wie einer unter uns.

Verdutzte Gesichter seitens der Stammgäste, starres Entsetzen bei dem Hausierer gab es nach den Worten des Rechtsanwalts; vergebens be­mühte sich der elftere vom Stuhl auszukommen, vergebens bat, flehte er, mit ihm armen Mann keinen Spott zu treiben und ihn seines Weges gehen zu lassen, denn hier liege sicher ein Irr­tum vor, aber der Rechtsanwalt ließ ihn nicht wieder los, dieser war froh, ihn gefunden zu haben.

Nein, nein, mein Lieber, daraus wird nichts", mit diesen Worten hielt Dr. Egloffstein den Hausierer zurück.Habe ich nicht soeben gesagt, daß ich schon lange nach Ihnen forschen ließ. Einer schwer geprüften Frau habe ich es hoch und heilig versprechen müssen, dies zu thun. Reiche Belohnung wartet auch meiner und ob ein Irrtum vorliegt, wird sich morgen erweisen, eher glaube ich alles andere als dies, denn es stimmt doch alles überein, wie ich schon aus den kurzen Andeutungen entnommen habe.

Von allen Seiten wurde nun der Rechts­anwalt mit Fragen über dieses seltsame Ereignis von der Auffindung eines verschollen gewesenen Erben und über die Erbschaft selbst bestürmt, nachdem bei ihm aber der Freudenrausch ver- flüchtet, wurde er sehr ernst unö lehnte entschieden jede weitere Auskunft ab.

Meine Herren, bei jedem Menschen stellen sich Augenblicke ein, in welchen die Versuchung in irgend einer Form an ihn herantritt wohl kein Mensch ist gegen alle Versuchungen gefeit. Wie ein armes Weib der Versuchung unterlegen ist, müßte ich Ihnen erzählen erlassen Sie mir dies, hoffentlich ist es jetzt möglich, zum Teil wieder gut zu machen, was verschuldet worden ist.

Gegen diese Worte des Rechtsanwalts machte Niemand Einwendungen, waren sie doch so be­stimmt gesprochen, daß auch gar nicht anzunehmen war, er würde von denselben abweichen und das Drama aufrollen.

Das Gartenhäuschen mit den geschlossenen grünen Fensterläden, welches in den letzten Jahren nur von einem Hausverwalter bewohnt gewesen und in Stand gehalten worden war, hatte wieder einen rechtmäßigen Besitzer, der es bewohnte Emeran, der heimatlose Krüppel, war nach Erfüllung der gesetzlichen Formalitäten als rechtmäßiger Erbe anerkannt worden; durch Dr. Egloffstein hatte er die Lebensgeschichte seiner Mutter erfahren, er besaß nun einen ehrlichen Namen und Reichtum, aber als ihm beschieden, was er sich früher so oft gewünscht hatte glücklich wurde er doch nicht.

Dasselbe einfache Zimmerchen, welches seine Mutter in den letzten Jahren bewohnt, hatte auch er bezogen. Die neuen Verhältnisse behagten ihm gar nicht. Wie von einer Unruhe getrieben war er in den letzten Jahren umhergewandert; er hatte gerade darum den Hausierberuf ge­wählt, weil er sich an keine bleibende Stätte gewöhnen konnte. Die wechselnden Bilder, die auf seinen Wanderungen an ihm vorübergezogen, lenkten seine trüben Gedanken ab und nur so war ihm möglich, seinen Schmerz zu vergessen, sich nach und nach mit der Vergangenheit aus­zusöhnen. Ganz anders jetzt, wo er sich an die Scholle gefesselt fühlte, die Einsamkeit und Ver­lassenheit die kaum vernarbten Wunden wieder aufriß. Wohl gestattete es ihm der so unver­hofft in den Schooß gefallene Reichtum sich manche Freude und Genüsse des Lebens zu bieten, aber er war nicht im Stande dazu, fein ver­düstertes Gemüt ließ ihn vor allen diesen Freuden und Genüssen nur Eckel und Abscheu empfinden,