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Neuenbürg, Samstag den 13. Oktober 1900.

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Württemberg.

Stuttgart, 8. Okt. Herbstbericht 1900. Man schreibt uns: Wenngleich die erste Frühjahrs­entwicklung des Weinstocks Heuer etwas verspätet war, so ließen doch der sonnenheiße Juli und der sehr günstige September erwarten, daß die Nach­teile der verspäteten ersten Vegetationsperiode des Weinstocks ausgeglichen sein dürften, trotz des weniger sommerlichen Augustmonats. Da auch die seitherigen Oktobertage überaus warm gewesen, so sind die Trauben im allgemeinen in der Reife gut vorangeschritten, so daß bei sorg­fältiger Auslese die Qualität eine wirklich gute, jedoch ein wirklich vorzüglicher Wein nur aus vereinzelten Weinbergen und Lagen erwarten werden darf. Weine aus gutgepflegten, jetzt noch vollbelaubten Weinbergen dürften durchschnittlich besser als die 3 letzten Jahrgänge, aber nicht so gut als der 93er oder gar 95er werden. Ins­besondere ist der Trollinger Heuer wirklich gut gereift und verspricht .einen guten, kräftigen, kernigen Wein. Soeben vorgenommene Unter­suchungen ergaben von Schwarz Riesling ein Gewicht von 75 bis 88 Grad nach Oechsle. Nur die Reben, welche rechtzeitig gespritzt und geschwefelt waren, stehen gut, und nur in den Orten, wo dies geschah, ist ein guter Wein zu erwarten. Es muß sehr vorsichtig verfahren werden beim Ankauf, denn nicht der Name eines guten Weinorts garantiert den guten Wein, sondern der - Weingärtner, der die gute Lage mit guten Trauben angepflanzt hat und mit Sorgfalt pflegt und erntet. Mir Unrecht werden deshalb renommierte Weinorte in Verruf gebracht. Man lasse es denjenigen Weingärtner fühlen, der weder seinem Weinberg, noch der Auswahl guter Reb­sorten, noch der Traubenlese die schuldige Pflege und Sorgfalt augedeihen ließ; denn man wird sich Wundern, wie neben sehr guten Weinen auch sehr geringe in den vorzüglichsten Lagen Heuer gewachsen sind. Die Quantität ist durchschnittlich auf einen Dreiviertelherbst zu schätzen, so daß die Preise jedenfalls mäßige sein werden. Da die Trauben Heuer etwas mast sind, so haben mehrere in den letzten 8 Tagen niedergegangene Regen ein beginnendes Faulwerden beim Frühgewächs verursacht, so daß die Lese desselben heute schon fast allgemein geworden ist und zu Anfang dieser Woche schon Wein gefaßt werden kann. Bei der herrschenden warmen Witterung werden die Weine rasch vergähren und müssen früher als in den letzten Jahren gekeltert werden. Man versäume deshalb nicht, die zum Fassen nötigen Fässer unverzüglich abzusenden. Trollinger Trauben liefern einen herben Wein, der als jung sehr scharf und rauh mundet, während er nach längerem Lagern erst seine volle Güte entwickelt. Dagegen ist der Wein aus Schwarz Rießling-Trauben, ein milder und angenehmer, von seiner ersten Jugend an, der gleich im ersten Jahre seine volle Güte ent­wickelt, aber schon nach 2 Jahren nachläßt.

Stuttgart. Die am letzten Sonntag im großen Saal des Vürgermuseums stattgehabte Versammlung des Notariatsvereins war zahlreich besucht. Das Hauptinteresse erregte ein Vortrag des Gerichtsnotars Weegmann in Besigheim über das Thema:Einiges aus der Praxis des Vormundschafts und Nachlaßgerichts, in dem die vielen zweifelhaften in der Uebergangszeit sich zeigenden Fragen Erörterung fanden.

Ueber die Ursachen, die neulich die Auffahrt des Luftschiffes des Grafen Zeppelin verhinderten, schreibt Eugen Wolf aus München folgendes: Es hat sich herausgestellt, daß durch allmähliche Abnutzung die Niete der Aufhänge­bügel des Traggerüstes gebrochen waren. Ge­brochen ist eigentlich nicht der richtige Ausdruck, die Niete waren durchgescheuert, sie waren ver­braucht, so daß die Nieteköpse sich lösen mußten, woraus folgt, daß das Luftschiff auf den Ponton lallen mußte. Die interessante Frage ist jedoch: »Wie ist ez möglich, daß Derartiges passieren konnte? Hat man nicht voraussehen können,

daß ein solcher Fall eintreten würde?" Hierauf antwortete ich, heute von Friedrichshafen zurück­gekehrt, mit einem entschiedenenNein!" Graf Zeppelin, der stets an Alles, was eintreten könnte, bis in die kleinsten Details gedacht, vermochte ebenso wenig wie seine Ingenieure vorauszusehen, daß er in dem Wasser des Bodensees, aus dem er sein Luftschiff anfgebaut, einen Feind hat, einen im Stillen arbeitenden Gegner, der recht­zeitig seinen Trumpf ausspielen würde. Das Wasser des Sees ist in beständiger, mehr oder weniger heftiger Bewegung, und mit dieser Be­wegung des Wassers hatte man nicht gerechnet. Man yatte Milcht daran gedacht, daß durch fort-- währende Oscillation, durch diese fortwährende schwingende Hin- und Herbewegung, in welcher sich das Gerippe des Luftschiffes, an der Decke der Luftschiffhalle angehängt, befindet, ans die Verbindung, auf die Nieten der Aushängebügel des Traggerüstes einen verderblichen, abwetzcnden Einfluß ausübcn könnte. Aber das Schiff ist nun bald ein Jahr unterhalb der Decke des Lnftschiffhauses aufgehängt und ein Jahr ununterbrochenen Wetzens, ununterbrochenen Schlesiens muß schließlich auch auf den festesten Verbingungskörper einen vernichtenden Einfluß ausüben. Da im Publikum vielfach die Meinung verbreitet ist, und durch die Widersacher des Grafen Zeppelin vielleicht noch mehr verbreitet werden könnte, daß der Aufschub der Auffahrt das Mißlingen der Graf Zeppelinschen Erfindung bedeute, fühle ich mich verpflichtet, in Kürze die wahre Veranlassung zu dieser im letzten Moment eingetretenen Katastrophe mitzuteilen. Hätten die Nieten zwölf Stunden länger gehalten, so wäre die Senkung des Luftschiffes nicht mehr möglich gewesen, weil dann das einströmende Füllgas dem Luftschiff einen solchen Auftrieb gegeben haben würde, daß es sich nicht senken konnte.

Zustand

In dem Städtchen Noroiranow (Ruß­land) hat eine zahlreiche Räuberbande die Kreis­kasse vollständig beraubt, wobei sie den Ren­danten, zwei andere Kassenbeamte, einen Poli­zisten und einen Bureaudiener durch Revolver­schüssen töteten. Vor Eintreffen des Militärs ergriffen die Räuber die Flucht.

In Südafrika dauert der Krieg nun bereits ein volles Jahr. Lord Roberts erläßt Proklamation auf Proklamation, eine immer strenger als die andere, aber der Widerstand der heldenmütigen Burenführer und ihrer kleinen Heereshaufen ist dadurch nicht zu brechen. Neuerdings ist nun die Nachricht einzetroffen, in den Bergen von Vredefort sei das Kommando de Wets völlig zersprengt worden, allein ähn­liche Meldungen lagen schon so oft vor, daß berechtigtes Mißtrauen hier am Platze ist. Ueber kurz oder lang wird England jedoch sein Ziel erreichen und die große Parlamentarische Mehr­heit, welche Salisbury und Chamberlain in den gegenwärtigen Wahlen erzielen, alsdann in der Lage sein, den veränderten südafrikanischen Zu­ständen ihre Sanktion zu erteilen.

NNlerhalrellder Herl.

Verschlungene Lebenswege.

Original-Roman von Gustav Lange.

(Fortsetzung.l

Wie ein gespensterhaster Schatten humpelte Emeran an der Mauer entlang, bis er das erste Fenster erreicht, von wo aus er die Hochzeits­gesellschaft sehen konnte. Erst ganz verstohlen blinzelte er hinein und als er die fröhlichen Ge­sichter sah, da krümmte er sich wie ein Wurm vor Schmerz und sein Gesicht verzerrte sich in wildem Schmerz.

Nur noch für einen Augenblick hatte er die Therese sehen wollen und dann schnell fort von diesem Ort. Aber jetzt vergaß er ganz diesen Vorsatz wie fest gebannt blieb sein Blick auf

der Braut haften, sich dabei so weit vergessend, daß er sich weit vorbeugte und sein Antlitz an die Fensterscheibe Preßte. Erst als er sah, wie die Gaiglhoferin aufsprang und den Arm nach dem Fenster ausstreckte, wich der Bann von ihm und er fuhr blitzschnell vom Fenster zurück. Auf einem Umwege, auf dem er keinem Menschen begegnen konnte, schlich er sich davon mit dem Vorsatze nie wieder hierher zurückzukehren.

Wie er so in die Nacht hinein seinen Weg fortsetzte, da vermeinte er noch immer die Klänge der Musik zu hören; die kühle Abendluft, die ihn umfächelte, that ihm Wohl, kühlte seinen er­hitzten Kopf nach und nach ab und sein Blut begann ruhiger zu kreisen. Alle seine Hoffnungen waren mit heute zu Grabe getragen, nun galt es jeden Gedanken daran auszumerzen. Er kam sich mit einem Male selbst recht lächerlich und dumm vor, wie er sich auch nur einen Augen­blick diesen Hoffnungen jemals hatte hingeben können.

Kuriose Gedanken schießen ihm durch den Kopf, da fällt ihm ein altes Volkslied ein, un­willkürlich summt er die bekannte Melodie vor sich hin:

Mei Mutter mag mi net!

Und kei Schatz Hab i net" hält aber schon nach den ersten Strophen wieder inne, wie doch dieses Lied gut auf ihn Paßte.

4. Kapitel.

Fünf Jahre waren verflossen, im wechseln­den Zeitenlauf, ja nur eine kurze Spanne Zeit und wessen Uhr währendem meist glückliche Stunden gezeigt hat dem ist die Zeit sicher auch zu schnell verronnen, während Tage des Un- glucks, des Kummers und der Sorgen wie eine Ewigkeit dünken.

Im reservierten Zimmer eines der vornehm­sten Münchener Restaurants trafen schon seit Jahren einige älteren Herren regelmäßig einige Abende in der Woche zusammen. Ein harmloses Spielchen mit geringen Einsätzen, Unterhaltung über Politik, Kunst und Wissenschaft, damit ver­trieben sich die Herren die Stunden und ein Abend verlief so ereignislos wie der andere. Zu diesen Stammgästen gehörte auch der Rechts­anwalt Dr. Egloffstein, dem wir im Verein mit Frau Rubens kennen gelernt haben.

Die Vorahnung der alten Dame war in Erfüllung gegangen, als sie damals von ihrem nahen Ende gesprochen hatte, denn nicht lange nach dem Tage, an welchem sie den Rechtsan­walt in ihre Lebensgeschichte eingeweiht hatte, verschlimmerte sich ihr Zustand mehr und mehr, ihre Tage waren begrenzt und an einem Morgen fand ihre Haushälterin sie sanft entschlafen sie hatte ausgelitten und es war ihr nicht mehr vergönnt gewesen den Tag zu erleben, an dem sie ihren Sohn noch einmal von Angesicht zu Angesicht sehen konnte.

Groß war die Enttäuschung ihrer Ver­wandten, die sich allerdings bei Lebzeiten wenig um sie gekümmert hatten, aber nach ihrem Tode sich einstellten, als ihnen durch Rechtsanwalt Dr. Egloffstein mitgeteilt wurde, daß die Ver­storbene in gesetzlich rechtsgiltiger Form und vor Zeugen einen zur Zeit abwesenden jungen Mann zum Erben ihrer gesamten beweglichen und un­beweglichen Habe eingesetzt habe. Und als man ihn mit Fragen über den unbekannten Erben be­stürmte, da zuckte der Rechtsanwalt nur mit den Achseln und verwies diejenigen, welche an seinen Worten zweifelten an das Nachlaßgericht, wo die betreffenden Dokumente deponiert waren.

Weil sie ihr baldiges Ende fühlte, hatte sie durch Rechtsanwalt Egloffstein noch rechtzeitig ein Testament aufsetzen lassen und als dieser Akt vollzogen war, fühlte sie ihr Gewissen etwas erleichtert. Aber alle Bemühungen des Rechts­anwalts vor und nach dem Tode der Frau Rubens, den reichen Erben ausfindig zu machen, blieben erfolglos und der letzte Wille der Ver­storbenen konnte zunächst nicht vollstreckt werden.