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am Sonntag Kantate, den 13. Mai, Predigt vorm. 10 Uhr (1. Thesi. 2, S bis 13; Lied Nr. 203s: Stadtvikar Fleck.

Christenlehre nachm. Id- Uhr mit den Töchtern: Dekan Uhl.

Mittwoch, den 16. Mai, morgens 7 Uhr Betstunde in der Schloßkirche. (Wegen Hauptreinigung der Stadtkirche diese nicht verfügbar.)

Aus Stadt, Bezirk «nd Umgebung.

Bieselsberg. (Korrejp.). Am 22. März d. I. hat auch in unserer Gemeinde ein Wanderkochkurs begonnen, an welchem sich 6 Mädchen von hier und 2 von auswärts beteiligten und wurde derselbe durch die bekannte und schon lange im Bezirk wirkende Kochlehrerin Frl. Maurer mit bestem Erfolg ausgeführt. Am Gründonnerstag den 12. April d. I. wurde in der Gastwirtschaft z. Adler ein Kaffeekranz ver­anstaltet, an welchem sich 31 Frauen beteiligten. Am 2. d. M. wurde alsdann der Wanderkochkurs «it einem Probeesfen in der Adlerwirtschaft abgeschlossen, um auch den Männern eine Gelegen­heit zu geben und zu zeigen, was die Mädchen in der so kurzen Zeit von 6 Wochen von ihrer Kochlehrerin gelernt haben. An diesem Probe­essen beteiligten sich 24 Personen, darunter auch die Väter und Mütter der Schülerinnen und war von seiten des Kochkurses alles aufs feinste und geschmackvollste zubereitet. Während des vor­trefflichen Essens ergriff zuerst Schultheiß Stephan von hier das Wort und hieß die erschienenen Gäste herzlich willkommen und dankte hiebei dem landwirtschaftlichen Verein, voran dem Vorstand desselben, Hrn. Oberamtmann Pfleiderer, sowie dem Sekretär, Hrn. Oberamtspfleger Kübler, und den anwesenden Mitgliedern des Vereins- Ausschusses, Hrn. Privatier Zeltmann von Neuen­bürg und Herrn Schultheiß Rentschler von Schömberg, für ihre Bemühungen um den Wanderkochkurs. Nach dem wurde durch die Kochlehrerin Fräulein Maurer an den Schüler­innen die Prüfung vorgenommen, welche dieselben mit bestem Erfolg bestanden haben, wobei nicht nur das Kochen, sondern auch die Gesundheits­pflege des Menschen, die Reinlichkeit im Haus­wesen, die Reinlichkeit der Kleider und die Einkäufe, welche durch eine Hausfrau zu machen sind, den Mädchen eingeprägt worden ist. Hierauf nahm Herr Pfarrer Siegel von Schömberg das Wort und gedachte in warmen Worten der Pflichterfüllung unserer in Ehrfurcht geliebten Landesmutter, Ihrer Majestät der Königin, der Stifterin des Herds des Wanderkochkurses, wie

dieselbe es verstehe, überall im ganzen Lande das Wohl der Ünterthanen zu fördern und ihre freigiebige Hand därzubieten, und forderte die Schülerinnen auf, von dem Nützlichen, was sie bei ihrer Kochlehrerin Fräulin Maurer gelernt haben, auch fernernhin Gebrauch zu machen. Des Redners Hoch galt Ihren Majestäten dem König und der Königin. Als­dann hielt Hr. Verwaltnngsaktuar, Oberamts­sparkassier Holzapfel eine Rede, indem er mit treffenden Worten die praktische Bedeutung und den hohen Wert der Einrichtung der Kochkurse hervorhob und die Mädchen ermahnte, von dem, was sie hier gelernt haben, auch fernerhin Gebrauch zu machen. Des Weiteren gedachte der Redner in einem beifällig aufgenommenen Hoch der Kochlehrerin Fräulein Maurer, wie dieselbe es verstanden habe, in einer so kurzen Zeit den Mädchen so viel Gutes und Nützliches einzuprägen und wünschte derselben auf ihrem künftigen Wirkungskreis gute Gesundheit und viel Glück. So wurde auch hier eine in allen Teilen gelungene Feier, gewürzt durch das Essen und einen guten Trunk „Neckarthäler", zur allgemeinen Zufriedenheit veranstaltet.

Calw. Ueber die Calw-Altburger- Straße sind drei Projekte ausgearbeitet worden, das erste von der oberen Stadt ausgehend, um den Schloßberg führend hat bei 7 "/o Steigung eine Baulänge von 2485 Meter und verursacht einen Aufwand von 108000 Das zweite, von dem Teuchelweg abzweigend zieht sich in der Eichhalde bis unter den Fuß des Gimpelsteins, von da durch den Hang oberhalb des Georgenäums und fällt vom Schießgraben an mit dem ersten Projekt zusammen. Die Steigung beträgt eben­falls 7 "/», die Baulänge 2725 Meter, der zu machende Aufwand berechnet sich zu 86 900 ^ Das dritte Projekt zweigt an derselben Stelle wie das zweite von dem Teuchelweg ab, führt ebenfalls am Fuß des Gimpelsteins vorbei, und entwickelt sich dann im Hang hinter dem Georgenänm. Diese Straße erhält 4'/-°/» Steig­ung, ihre Baulänge beträgt 3320 Meter und kostet 93 820 ^ In den Bereich der Unter­suchungen sind noch gezogen worden, die

Erstellung einer neuen Brücke über die Nagold von der Einmündung des Teuchelwegs in den Walkmühleweg zur Bahnhofstraße. Dieselbe, in Stein und Beton erbaut, wird kosten 36 000 ^

Herrenbcrg, 6. Mai. Seit einem halben Jahre hört man nichts mehr von der Einführung der elektrischen Beleuchtung in unserer Stadt. Die Kostenvoranschläge sollten einer Prüfung unterzogen werden. Nun aber ist zu hoffen, daß dies bald geschehen sein wird, und wir in Bälde erfahren, ob die Zuleitung der Elektrizität von Wildberg her in diesem Jahre noch zur Aus­führung kommt. An reger Beteiligung seitens der hiesigen Geschäfte und Privatleute wird es nicht fehlen wenn der Preis nicht zu hoch an­gesetzt wird; denn mit Acetylen-Apparaten sind schon unliebsam Erfahrungen gemacht worden, und die Erdölbeleuchtung reicht in vielen Fällen nicht ans.

Neuenbürg, 12. Mai. Aus den hiesigen Schweinemarkt wurden 60 St. Milchschweine zugeführt und das Paar zu 18—27 ^ verkauft.

Deutsches Weich.

Die glanzvollen und erhebenden jüngsten Festtage am deutschen Kaiserhofe sind nun­mehr wieder vorübergerauscht, in ihrer Wirkung werden sie aber auf das In- wie Ausland gewiß noch lange einen gewissen Einfluß äußern. Die überaus stattliche Fürstenversammlung, welche der stattge­fundenen Feier der Großjährigkeit des deutschen Thronfolgers durch ihre Teilnahme die rechte Weihe gab, hat sich zweifellos zu einer bedeut­samen Bekundung des Monarchischen und dynast­ischen Gedankens in Europa gestaltet, und diese imposante Kundgebung wird hoffentlich auch auf die gegenseitigen Beziehungen zwischen den Re­gierungen und Völkern Europas ihre wohlthätige Wirkung nicht verfehlen. Inzwischen hat Kaiser Wilhelm mit der Kaiserin und den jüngsten kaiserlichen Kindern den bereits vor den Berliner Festtagen beschlossenen Frühjahrsaufenthalt auf seiner idyllischen Besitzung Urville bei Metz ge­nommen; die Bevölkerung von Urville und Um­gebung bereitete auch diesmal der kaiserlichen Familie einen ungemein herzlichen Empfang.