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Mericlge zu Zlr. 72 des KnzLhäters.
Neuenbürg, Mittwoch den 9. Mai 1900.
Mstterhattender Teil.
Entlarvt.
Kriminalroman von Friedrich Halt.
(Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung.)
Aktuar Neitsch hatte beharrlich seine Nachforschungen fortgesetzt, als ihm eine Woche nach Abfindung des Falk'schen Briefes von dem Gutsherrn Mitteilung zuging, daß ihm aus der Residenz die Nachricht geworden sei, innerhalb drei Wochen werde ein Beamter eintreffen, dessen Scharfsinn und unermüdliche Ausdauer im Dienste sich vielfach bewährt habe, und daß, wenn ein Verbrecher vorläge, es jedenfalls durch denselben seftgeftellt und der Thäter ermittelt würde.
„Ist eine lange Zeit, drei Wochen," sagte Neitsch, „eine sehr lange Zeit," fuhr er nach einer Pause fort, „ob dann wohl noch die Sache so scharf anzugreifen ist wie heute — ich weiß es nicht. Nun, es ist nicht meine Sache, mag der Kriminalkommissar dann sehen, wie er damit fertig wird, ich meine, es wäre je früher je besser gewesen. Ich habe mich immer für Kriminalfälle interessiert und würde mich ungemein freuen, wenn ich hierbei eine kleine Thätigkeit entwickeln könnte, möchte doch gar zu gern sehen, wie so ein Beamter es anfängt, solch' boshaftes Reptil aufzuspüren und ihm die Giftzähne auszubrechen, ohne sich selbst beißen zu lassen. — Innerhalb drei Wochen wird er eintreffen, und ich muß auf dem Posten bleiben; er könnte ja aber morgen, ja heute schon kommen — ich muß sehen, wie die Sache angefangen wird und ob ich mich nicht nützlich machen kann."
Neitsch hielt in seinem Selbstgespräch inne und sah auf seine Uhr.
„Tausend, fast hätte ich die Zeit versäumt," damit eilte er aus dem Zimmer und zu dem Posthause.
„Hier ist ein Passagiergepück, wo ist der Reisende?" fragte ein Postbeamter den Postillon, der die Pferde ausspannte.
„Ein närrischer Kauz, gab der Gefragte zur Antwort, „auf dem Paßkruge war dem Krüger seine Hochzeit und da ist er dort geblieben und hat mir gesagt, er wolle sich die Feier mit ansehen und dann wolle er auch ein bischen tanzen, er würde zu Fuß Nachkommen, Sie sollen sein Gepäck an sich nehmen, er wisse noch nicht, in welchem Gasthofe er logieren würde."
„Was ists denn für ein Herr?" fragte der Postverwalter weiter.
„Ja, ich habe nicht so recht aus ihm klug werden können, er hat sich neben mich auf den Bock gesetzt, er meinte, er müsse um sich sehen können, aber eine Masse Geschichtchen hat er mir erzählt, zum lotlachen. Ich meine, er wird Wohl Schauspieler oder so etwas Aehnliches sein, so sah er wenigstens aus."
Die Post aus der Residenz kam. Neitsch's Aufmerksamkeit wurde nach dort gelenkt, die Reisenden fuhren weiter, Niemand blieb in H.
Der Aktuar ging nach dem Hotel „zum Prinzen," er wußte, es wurde dort Schach gefeit, ein Spiel, welches er in der letzten Woche dort oft geübt, heute wurde er schon von dem Kreisphhsikus erwartet und sofort zu einer Partie engagiert.
Es war halb zehn Uhr geworden, da trat em Herr in das Gastzimmer. Reisende passierten m jener Zeit H. sehr wenig, cs war deshalb
erklärlich, daß die im Zimmer anwesenden Easte, trotz ihrer Spielpartieen auf und zu dem Fremden hinsahen, daß der Aktuar bei sich sagte: „jedenfalls der Fremde vom Paßkruge, der 'Postillon hat Recht gehabt, es scheint ein Künstler ^ Ehrend der schon betagte, aber noch sehr rüstige Wirt dem Fremden geschäftig entgegenging.
„Ich bin der Wirt, womit kann ich dienen?" sagte er zu dem Herrn.
Und diese Frage und die darauf gegebene Antwort wurde im ganzen Zimmer verstanden,
denn jede Unterhaltung schwieg, ein Fremder war ja eingetreten.
„Mein Name ist Albrecht, ich bin Landschaftsmaler und gedenke einige Wochen, Monate vielleicht, mich hier aufzuhalten, kann ich während meines Hierseins zwei Zimmer in ihrem Hotel haben?"
Als der Herr Albrecht seinen Namen sowie Stand nannte, war es für Jeden der anwesenden Gäste unzweifelhaft, der Fremde hatte sich nicht allein dem Wirte vorgestellt, es war auch der Gesellschaft wegen geschehen, und ein hier und da wohlgefälliges Lächeln, ja ein, wenn auch kaum bemerkliches Kopfnicken bewies, daß das Auftreten des Herrn angenehm berührt hatte.
„Und Sie werden mich doch aufnehmen?" fragte der Maler, als der Wirt noch keine Antwort gegeben.
„Gewiß mit Vergnügen," entgegnete dieser.
Der Maler hatte an einem Tische Platz genommen, auf dem Zeitungen lagen, er durchflog sie und doch währte es eine geraume Zeit, ehe er den Inhalt der Blätter bewältigt hatte; als er aussah, war das Zimmer von den Gästen verlassen, nun der Aktuar saß noch an einem Tisch, vor sich das Schachbrett, auf welchem einzelne Figuren standen, jedenfalls eine Preisaufgabe,
— jetzt warf er dieselbe wie gelangweilt zusammen.
. Albrecht trat zu dem Tisch.
„Gestatten Sie, daß ich mich zu Ihnen setzen darf?" fragte er.
„Ich bitte Sie darum, mein Name ist Neitsch," erwiderte der Aktuar.
„Ich danke Ihnen für Ihre Freundlichkeit," sagte Albrecht herzlich, dem Aktuar gegenüber Platz nehmend, „und halten Sie meine Bitte nicht für Aufdringlichkeit, aber wenn mau viel auf Reisen ist, dann sucht man so schnell wie möglich Bekanntschaft anzuknüpfen."
Neitsch hatte keine. Gegenrede, nur eine wie zustimmende Verbeugung.
„Ich beabsichtige, mich für einige Wochen hier aufzuhalten und einige Studien zu machen," fuhr der Maler fort, „ich glaube, es lebt sich hier ganz angenehm? — Sie wohnen wohl hier schon lange in H.?"
„Wohnen?" entgegnete Neitsch, „ich verstehe nicht, wie Sie mich eines solchen Vergehens gegen mein besseres „Ich" fähig halten können; ich wohne hier nicht, sondern ich bin hier nur angestellt."
„Angestellt?" fragte Herr Albrecht sehr erstaunt, „und Sie wohnen hier nicht?"
„Ja, angestellt," erwiderte Neitsch, „angestellt, seit sechs Jahren Aktuar des hiesigen Patrimonial-Gerichts und da habe ich eben dieser erwähnten Anstellung wegen vorläufig meinen Aufenthalt hier nehmen müssen, ich erlaube mir nochmals zu bemerken, daß ich diesen, durch die Verhältnisse mir aufgezwungenen Aufenthalt, als keinen freiwilligen, also auch nicht Wohnung genommen habend, bezeichnen kann. Ich konnte also Ihre freundliche Anfrage, ob ich hier in H. wohne, nur verneinen."
„Ich danke Ihnen für Ihre gefällige Auseinandersetzung," gab Albrecht lächelnd zurück, „darf ich mir noch eine Frage erlauben, Sie sind in Ihrer Stellung als Aktuar des Patrimonial- Gerichts gewiß mit dem Herrn, über den ich eine Auskunft haben möchte, schon in Berührung gekommen ; es ist der Baron von der Brücken auf Marienthal, wenn ich nicht irre." Herr Albrecht holte eine elegante Brieftasche hervor und aus derselben einen Brief nehmend, dessen Adresse er überflog und dann wieder sortsteckte, sagte er: „Ja, Marienthal, es ist richtig. Ich habe an den Herrn Baron eine Empfehlung von einem Freunde in Warschau, wo ich herkomme, erhalten, ehe ich dieselbe aber abgebe, möchte ich wohl über den Charakter des Barons, über seine Liebenswürdigkeit ein unparteiisches Urteil haben.
— Sie wissen wohl, Empfehlungen sind eine sehr angenehme Sache, aber dieselben können einem auch, wenn man solche an adelsstolze
Familien abgiebt, sehr zur Last werden. Kennen Sie den Herrn von der Brücken?"
„Habe ihn gekannt," gab Herr Neitsch zurück, „der Baron ist nicht mehr unter den Lebenden."
„Gestorben?" fragte Albrecht, dann muß es Plötzlich gewesen sein, denn mein Freund hatte noch kürzlich von ihm Nachrichten."
„Sehr plötzlich," bestätigte der Aktuar ruhig, während er gedankenvoll auf das Schachbrett hinsah, „eine Kugel hat es gethan," bemerkte er leichthin sich in seinen Stuhl zurücklehnend und den Maler scharf ansehend.
„Ah" — entgegnete dieser, Herr Neitsch sehr erstaunt anblickend.
Der Aktuar gab keine Antwort er nickte nur bestätigend und sah dann wieder gedankenvoll auf das Schachbrett hin.
„Wohl durch einen unglücklichen Zufall?" fragte der Maler nach einer längeren Pause, in welcher er sich eine Zigarre angezündet hatte.
„Der Baron ging Mittags zwölf Uhr in den Park hinein, einige Minuten später ertönte von dort her ein Schuß und gleich darauf fand man ihn als Leiche, damit haben Sie Wohl eine genügende Erklärung, auf welche Weise der Baron seinen Tod gefunden."
„So" — entgegnete der Maler, „also Selbstmord — wohl Schulden die Veranlassung," setzte er nachlässig hinzu.
Herr Neitsch gab keine Antwort, nur ein unfreiwilliger Zug lief über sein Gesicht und ein leichtes, mitleidiges Zucken der Achseln war zu bemerken, als er sein Auge zu dem Maler aufschlug, der seine ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Uhrkette zuwandte, deren Glieder sich verschlungen hatten die er zu orden bemüht war.
„Nicht wahr, Schulden?" fragte er wieder, „großes Haus, teure Pferde,Wettrennen,Schulden und endlich ein solch trauriges Ende. Nun, Sie sind ja hier, wie Sie mir selbst sagten, beim Patrimonial-Gericht angestellt, Sie werden ja wissen, was ermittelt worden ist, was den Baron in den Tod getrieben hat."
Der Herr Albrecht schwieg, er sah den Aktuar an, als müßte ihm dieser eine Bestätigung dessen geben, was er soeben ausgesprochen hatte.
„Was da ermittelt worden ist, Herr Albrecht," gab der kleine Herr scharf zurück, „das Ihnen mitzuteilen ist mir verboten. Ueber eine Untersuchung und deren Ergebnis darf ich nicht sprechen, namentlich wenn dieselbe nicht als abgeschlossen angesehen werden kann."
„Der Baron hat viel Unglück gehabt," fuhr der Aktuar fort, „ihm sind seine Wirtchafsgebäude in sechs Jahren viermal in Flammen ausgegangen, aber Schulden haben ihn nie gedrückt, am allerwenigsten Schulden, die Leichtsinn hervorgebracht hätten; er ist reich gestorben und das kann ich Ihnen sagen, Sie mögen fragen, wen Sie wollen, es kann Ihnen jeder andere mögliche Grund für jene unglückliche That angegeben werden, nur nicht ein solcher, wie Sie ihn hier anzuführen beliebten."
Der Aktuar war aufgestanden, er hatte Hut und Stock genommen und den letzten Satz sehr erregt gesprochen. Albrecht hatte herausgehört, daß der Baron an dem kleinen Herrn einen eifrigen Verehrer hatte.
Als der kleine Aktuar nun durch die stillen Straßen nach seiner Wohnung ging, dachte er immer an den Maler und der mit ihm gehabten Unterredung.
„Hätte beinahe geglaubt, daß es der Kriminalbeamte sei, namentlich da, als er sich so angelegentlich nach dem Baron und dem mutmaßlichen Grund zu dem Selbstmord erkundigte, aber die Sorte liebt nicht solche Auseinandersetzungen über Anstellung und Wohnung nehmend, und der Landschaftsmaler schien sich höchlichst amüsieren. Der Gedanke war ja auch Unsinn, ich weiß ja, daß er von der Grenze gekommen ist, auf dem Paßkruge sich die Hochzeitsfeier angesehen hat, Wohl ein Vergnügen für einen Kriminalbeamten