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tilage.
Aeilerge zu Ar. 154 des Anzthülers.
Neuenbürg, Mittwoch den 4. Oktober 1899.
Württemberg.
Vom Oberlande, 19. Sept. Es ist auffallend, daß wie alljährlich jetzt schon wieder sogenannter „Neuer Wein" verkauft wird und ist es im Interesse des weintrinkenden Publikums, an dieser Stelle etwas näheres über dieses unreelle „neue Weingeschäft" zu hören. Die Aussage des Verkäufers „Frühlese und Vorlese" ist der bekannte Lockvogel, womit den Wirten in der Stadt und auf dem Land solcher Wein angeboren wird, dadurch wird der Wirt nun veranlaßt, solchen „neuen Wein" zu kaufen und namentlich ist es der Landwirt, welcher über dieses unreelle Weingeschäft zum Teil gar keine Ahnung hat. Auch Heuer trifft es wieder zu, daß im württembergischen Oberland und anderwärts sogenannter „neuer Wein" jetzt schon geliefert wird, während die Trauben noch aller Orts, in der Pfalz, am Rhein und auch in unserem eigenen Lande, an den Stöcken hängen. Wenn nun bei einem solchen Wein auch in WirklichkeitetwasFrühlese, also wirklicher Traubensaft vorhanden ist, so kann man sicher sein, daß immerhin —fls Teil eines solchen „Neuen" aus Sprit, Zuckerwasser, Traubenzucker, Mostbirnen und ähnlichen Präparaten besteht! Die Art und Weise einer solchen Zubereitung liegt allerdings in Händen, die diesen Schwindel alljährlich machen und somit verstehen ein Getränke herzustellen, mundgerecht und spottbillig. Unbestreitbar muß von jedermann zugegeben werden, daß solche Macharten in höchstem Grade unreell sind, ferner liegt auf der Hand, daß derartiger „Neuer" jedenfalls der Gesundheit nicht dienlich ist und somit als gesundheitsschädlich bezeichnet werden muß; in diesem Sinne möchte davor gewarnt werden, solche Getränke zu genießen ! Es wird hier erinnert, daß gerade dieses Jahr in der Pfalz an einigen Orten 2 Firmen die Keller amtlich geschlossen wurden, da diese bereits neuen Wein in Zubereitung hatten, ehe die Trauben reif waren! Vesser ist es abzuwarten, bis die Weinlese im Allgemeinen beginnt und ein wirklicher Wein dem Publikum vorgesetzt werden kann, welcher mäßig genossen nicht gesundheitsschädlich ist, wie oben genannter. Voraussichtlich wird dieses Jahr bis Mitte Oktober in unserer Gegend echter neuer Wein, sowie Pfälzer und auch unsere Landweine gefaßt werden können, aber zur jetzigen Zeit halte sich jeder vernünftig Denkender vor dem Ankauf eines „Neuen" zurück, der, wenn nicht gleich getrunken im Keller liegen bleibt, schwarz und unbrauchbar aufs Lager dem Wirt zum Schaden daliegt!
Ausland.
Das neue österreichische Beamten- ministerium unter Graf Clary-Aldringen, dem bisherigen Statthalter von Steiermark ist endlich Perfekt geworden. In demselben hat der Ministerpräsident neben dem Vorsitz das Ackerbauministerium mit übernommen, während an die Spitze des Politisch wichtigen Ministeriums des Innern der frühere Handelsminister Körber berufen worden ist. An Stelle Ruber's ist der Oberlandesgerichtspräsident v. Kindinger Justizminister geworden, die übrigen Ministerpostcn wurden mit bisherigen Sektionschefs besetzt, nur der Landesverteidigungsminister Graf Welsersheimb ist allein von den Mitgliedern des Kabinetts Thun in der Regierung geblieben, um diesen seinen von ihm schon lange innegehabten Posten auch fernerhin zu bekleiden. Aus dem Charakter des Kabinetts Clary als dem eines bloßen Beamtenministeriums erhellt, daß seine Daseinsfrist eine kurz genug bemessene sein wird, es hat nur gewisse Aufgaben zu erledigen und dann seinen Platz wieder einem Parteiministerium zu überlassen. Als diese Aufgaben erscheinen hauptsächlich die Zurücknahme der deutsch-feindlichen Sprachenverordnungen und die Ermöglichung der Delegationswahlen, dann kann die Clary'sche Regierung wieder abtreten. Ob ihr aber nachher ein Politisches Ministerium von wesentlich
deutschfreundlicher Färbung Nachfolgen wird, das ist noch sehr fraglich, allem Anschein nach bedeutet das Verschwinden des Ministeriums Thun von der Bildfläche keineswegs einen bevorstehenden völligen Systemwechsel in der inneren Politik Oesterreichs, in welcher Beziehung man sich denn auch in den Kreisen der bisherigen deutschen Opposition keinen besonderen Illusionen hingiebt.
Nach allen Meldungen aus Südafrika scheinen die Buren entschlossen zu sein, die Offensive gegen die Engländer an den Grenzen Natals zu ergreifen. Wie aus Newcastle vom 1. Oktober gemeldet wird, haben mindestens 20 000 bewaffnete Buren, die mit Pferden reichlich versehen sind, an verschiedenen Punkten der Grenze von Transvaal, besonders in der Richtung auf Natal, Aufstellung genommen. Sie machen kein Hehl daraus, daß sie an diesem Mittwoch in Natal einzurücken beabsichtigen, es steht wirklich danach aus, als ob bedeutende Truppenmassen in Natal einfallen würden. Indessen glaubt man in Pietermaritzburg in dortigen militärischen Kreisen sicher, daß man den Buren bis zum Eintreffen von Verstärkungen werde Widerstand leisten können. Nach einer Meldung aus Dundee gilt es dort ebenfalls als sicher, daß die Buren die Offensive ergreifen werden. Im Oranje-Freistaat herrscht wie in Transvaal eine rege militärische Thätigkeit; anderseits haben die Natal-Freiwilligen Londysmith erreicht.
Daß die Dum-Dum-Kugeln eine englische Erfindung scheußlichster Art ist, glauben die meisten zu wissen, woher aber der Name kommt, wissen Wohl die wenigsten. Dum-Dum (sprich Dam-Dam) ist eine kleine Militärstation, etwa 4^2 Meilen nördlich von Kalkutta, die hauptsächlich dadurch von Bedeutung ist, daß sich daselbst ausgedehnte Artilleriewerkstätten und Feuerwerkslaboratorien befinden. Nicht nur werden daselbst Kriegsmaterialien geprüft, sondern der indische Bedarf an Munition wird fast ausschließlich in Dum-Dum hergestellt, das also bei einem etwaigen Kriege von der größten Bedeutung für die indische Armee sein wird.
St. Etienne. Hier ist ein großer Heuschober abgebrannt. In den Trümmern wurden 5 Leichen gefunden. Man nimmt an, daß der Brand durch die Unvorsichtigkeit eines darin übernachtenden Handwerksburschen hervorgerufen worden ist.
Der Moskauer Kaufmann Mamonto hat über 750000 Rubel bei der Moskau-Archangelsker Eisenbahn unterschlagen. Er, sowie der Vorstand der Kasse der genannten Bahn sind verhaftet worden.
Unterhaltender Heil.
Beim Kampf uw Orleans.
Erzählung aus dem Kriege 1870/71.
(Fortsetzung.^
Wir machen inzwischen von dem Vorrechte des Erzählers, seine Leser bald hierin, bald dorthin zu führen, Gebrauch, und eilen dem taktmäßigen, ruhigen und durch Nichts aufzuhaltendem Schritte der deutschen Heere, sowie der strömenden Ungeduld des Herrn von Hochfeld vorauf in das zum zweiten Male bedrohte Orleans. Meister Denfert hatte Recht gehabt. Wenn die kranke Marquise und seine Tochter gehofft hatten, in Orleans und in seinem Hause Ruhe und Sicherheit zu finden, so waren sie von dem Regen in die Traufe gekommen. Die ganze Nacht vom 2. aus den 3. Dezember hatte das ungeordnete Zurückfluten geschlagener und aufgelöster Heeresteile von der Armee Aurelle's nicht aufgehört. Meist waren es Mobilgarden und Franktiereurs, die mit ihren Großthaten Prahlend und leichte Verwundungen mit Prahlerei zur Schau tragend die Gassen und Straßen mit wüstem Lärm füllten, sich den Bürgern ohne Quartierbillets, ohne Anweisung, einfach mit dem Rechte des Stärkeren in Haus und Hof in Quartier legten und stürmisch die beste Bewirt
ung und Pflege forderten. Sie hatten ja für das Vaterland gefochten und geblutet — wer wollte ihnen, den glorreichen Kämpfern für Frankreich, etwas, und sei es sein Letztes, versagen? Daß sie dabei auf dem Rückzuge oder eigentlich auf der schimpflichen Flucht vor dem Feinde waren, störte diese Maulhelden wenig, natürlich waren sie verraten, sie hatten wie die Löwen gekämpft, aber die Verräter, ihre Offiziere, voran ihr Obergeneral, hätten sie an die Uauäits kru88ion8 verkauft. „An die Laterne mit ihnen! An die Laterne!"
So gellte es die ganze Nacht durch die Straßen von Orleans. Dazwischen kamen lange Züge von wirklich und ernsthaft Verwundeten, Opfer der blutigen Kämpfe von gestern, sprengten Ordonanzen und Adjutanten in die Stadt, verließen Munitionskolonnen dieselben — kurzum es war ein tolles Treiben und ein Lärm, der selbst in die stille Krankenstube der Frau Marquise hineinschallte und die Kranken mehr als einmal aus ihrem leichten Schlummer angstvoll emporschrecken ließ. Und hätte der Lärm der Straße sie schlafen lassen, so war die Unruhe im Hause selbst mehr als genügend, ihre aufgeregten Nerven nicht zur Ruhe kommen zu lassen. Denn um die Mitte der Nacht waren Plötzlich 20 bis 30 unholde Gesellen dem Meister Denfert in's Haus gefallen, in denen er mit Schrecken seine alte Einquartierung erkannte. So schnell also waren seine Prophezeihungen in Erfüllung gegangen!
Denfert hatte gute Miene zum bösen Spiele gemacht und den lärmenden, trunkenen Menschen, die mindestens eine preußische Brigade aufgerieben, eine andere in die Flucht gejagt haben wollten, vorgesetzt, was Küche und Keller bot. Doch damit waren sie nicht zufrieden und hatten sich selber auf die Suche nach Fleisch und Wein gemacht. Sie waren auch vor die verschlossene Thüre der Frauen gekommen und hatten Miene gemacht, dieselbe zu erbrechen. Doch da war ihnen Meister Denfert den wuchtigen Schmiedehammer in der nervigen Faust, entgegengetreten und hatte sie bedeutet, daß er dem Ersten, der es wage, kranke Frauen in seinem Hause zu beleidigen und zu belästigen den Schädel einschlagen werde. Das hatte gefruchtet; scheu war das Gesindel zurückgewichen und hatte sich mit dem anderswo Erbeuteten vorläufig zufrieden gegeben. Aber sein Argwohn war erregt und witterte hinter den geschlossenen Thüren verborgene Schätze. Es war zu befürchten, daß bei der nächsten Gelegenheit und bei der geringsten Aufreizung die gierigen Menschen Gewalt anwendeten und an den wehrlosen Frauen ihr Mütchen kühlten. Deswegen hatte Denfert sich schweren Herzens entschlossen, zwei der Moblots, die noch am meisten Ansehen unter ihnen hatten, in die Stube einzuführen und sie durch den Augenschein zu überzeugen, daß nur zwei Frauen, davon die eine krank, und ein Kind sich hier verborgen hielten. Ob das Mittel helfen würde? Denfert trat vor die Thüre seines Hauses, um die frische Luft des Wintermorgens einzuatmen.
Da gesellte sich seine älteste Tochter Marie, blaß, überwacht, mit hohlen Augen, in denen noch die kaum überstandene Angst bebte, zu ihm. Sie hatte geglaubt, die Stille im Hause benutzen zu können, um frisches Wasser am Brunnen für die Kranke holen zu können. Nun freut sie sich, den Vater vor der Thür zu finden und ihm kindlich danken zu dürfen für den kräftigen Schutz, den er ihnen, ihr und vor allem der über Alles geliebten Herrin, hatte angedeihen lassen. Denfert fuhr liebkosend mit der breiten Hand über den braunen Scheitel seiner Aeltesten, seines Lieblings, aber er sagte nichts, das Herz war ihm schwer, so standen sie beide, Väter und Tochter, Hand in Hand und schauten ernst und beklommen die menschenleere Straße hinab.
Da horch! Da schallten wohlbekannte Töne gellend an ihr Ohr. „An die Laterne! An die Laterne mit den Prussiens! 4. das les uluns!"