821
üben müssen. Die im 1 . Januar 18SI etzung der Alters- Würde diese Zahl Herabsetzung aus > vermehren. Die bei der Herabstz- l Millionen Mark, men Mark steigern' rltene Beitrag des >e jährliche Mehrmen bezw. 26 y. Gegenüber dieser bsetzung der Alters- nanzielle Lage der nicht vorgeschlage»
ratische Redakteur hluug der Prngel- ckgezogen hat, ist m Partei wegen cwersung hat ihm rlin ist neulich in Versammlung ein n „Vorwärts' isdiener warf der e sei ungerecht und habe keinen Zweck, als Strohpuppe» führende Genossen r „angeschnauzt', chheit sei es im ipitz", man graule den anzubrmgeii. ige Schreibart des il wurde verurteilt, der „Vorwärts" er und arbeiter- ndern neuerdings Inserate trotzdem „Reinheit" seines
,Warenhäuser." n, und wer wenig mommen werden.' dieser furchtbaren t, wenn man das : sieht und daneben Niedergang der n Kausleute und et niemand Hilfe, war gutgemeinten, aen, lästigen und aders gehts doch öie stammen aus üne Entwickelung heute zu beklagen Das kaufende von einzelnen glaubt ernsthaft, ihm alles, wolle des Mittelstandes Welt — sie alle ssquellen, wo sie en, und wenden men Wunder zu. Sünde auf sich rast des deutschen aas bedenken sie on das prunkende sagen, daß diese ln viel, sehr viel
898 ist nach der rdheits-Amts die in rund 550k>
-en ansgebrochen.
in 10000 Ge- gestellt worden. - Der Großhcrzog Magspräsidenten tsrat.
tober. Mit dem
;e Sommersaison kahl der Fremden «gewesene Höhe, emdenzisfern im im Jahre 1895 welche mit einer,
i-
Die Verstaatlichung der Feuerbestattung wird in Hamburg angestrebt. Die Bewegung wird voraussichtlich dazu führen, daß die Kosten der fakultativen Verbrennung erheblich ermäßigt werden, so daß auch Minderbegüterten die Feuerbestattung ermöglicht wird.
Eine exemplarische Strafe legte, wie aus Erfurt berichtet wird, die dortige Strafkammer den Albin Schenkeschen Eheleuten aus Möbisburg bei Erfurt auf, welche sich nicht entblödet hatten, ihre eigene Tochter zu verkuppeln. Beide Eheleute erhielten je ein Jahr Zuchthaus.
Württemberg.
Stuttgart. Die Ständeversammlung tritt am 8. November wieder zusammen. Auf der Tagesordnung der Kammer der Abgeordneten steht für die 242. Sitzung, Dienstag nachmittag 3 Uhr: Anträge der Petitionskommission zu verschiedenen Eingaben. Darunter befindet sich auch eine Bitte des Wahlkomitees für den am 28. April d. I. zum Schultheißen von Warmbronn gewählten, von der Regierung nachher aber nicht bestätigten Assistent Jäger. Die erste Kammer beginnt ihre Sitzungen vormittags 9ffs Uhr mit der Beratung der Beschlüsse ihrer Finanzkommission zur Einkommensteuer.
Ellwangen. Die Nachwahl für den zum Landgerichtsdirektor beförderten Abgeordneten Nieder ist auf 2. Dezember d. I. ausgeschrieben.
Aus Franken, 3. Nov. Gestern Abend brannte in Windbach ein Wohnhaus und eine Scheune vollständig nieder. Im Hanse lagerten KO Ballen Hopfen, die einen Wert von über 20 0 00 ^. hatten und mitverbrannten.
Ausland.
Jerusalem, 8. Nov. Die Fahrgäste der .Mitternachtssonne" sind gestern früh nach Jaffa »bgereist. Andere Gesellschaften haben bereits vorgestern Jerusalem verlassen. Auch die Marine- Rmnschaften gehen nach Jaffa ab.
Bern, 2. Nov. Nachdem das Zündhölzchen Monopol vom Schweizer Volk verworfen worden ist, hat die Bundesversammlung das Gesetz über das Verbot der Fabrikation von Phosphor- zimdhölzchen angenommen.
Paris, 1. Nov. Die von dem Kassationshof angeordnete ergänzende Untersuchung dürfte zwei Monate beanspruchen. Es bestätigte sich, daß die Zeugen vor den versammelten 14 Mitgliedern des Kassationshofes verhört werden.
Die englische Admiralität hat infolge eines Beschlusses des Ministerrats vom letzten Donnerstag die schleunige Mobilisierung sämtlicher in engl. Häfen liegenden Kriegsschiffe, sowie die für einen etwaigen Krieg nötige Instandsetzung aller Forts und anderer Küsten- verteidigungswerke beschlossen. Gegen wen diese Demonstration gerichtet werden soll, halten die Engländer vorerst noch geheim, so daß man nicht weiß, ob sie den Franzosen, den Russen, »der den Chinesen gilt. Uebrigens ist nun auch der französische Major Marchand von Faschoda abgereist und begiebt sich nun über Kairo und Alexandrien nach Paris. Auf dem Wege über Ägypten lassen ihn die Engländer keinesfalls dorthin znrückkehren und den Weg von franz. Kongo nach Faschoda wird er kaum noch einmal Aachen wollen. Die Engländer bestehen mit Noßer Hartnäckigkeit auf ihrem Verlangen, daß die Franzosen Faschoda unter allen Umständen räumen müssen. An einen Krieg zwischen Frankreich und England glaubt man allerdings vorerst noch nicht, aber man hat bekanntlich "och Anfang Juli 1870 auch nicht an die Möglichkeit eines deutsch-franz. Krieges geglaubt. Alle äußeren Zeichen sprechen dafür, daß Frankreich bereit ist, wenn auch unter allen möglichen -Vorbehalten, nachzugeben.
Der transatlantische Dampfer „Montserrat" A, von Gibara kommend, am 1. November mit l498 spanischen Soldaten an Bord in Cadix ruigetroffen. Während der Ueberfahrt starben
und erkrankten über 800 Soldaten, -ver Chef der amerikanischen Sanitätsbehörde vus Kuba hatte die Einschiffung der schwer- mrankten, sogar der in Agonie liegenden Soldaten verlangt.
Unterhaltender Teil.
Gott will es!
Kriminalgeschichte von Prof. A. K. Schröder.
^Fortsetzung.^
Der Graf blieb unbeweglich und Der Beamte entfernte sich, um seine Nachforschungen sortzusetzen, einigermaßen befremdet, fast verletzt durch die beinahe hochmütige, abweisende Fassung, mit welcher der Graf einem Vorfall gegenübertrat, der andere in die höchste Aufregung versetzt hätte. Wäre es ihm nicht vergönnt gewesen, einen Blick durch die schwere, eichengeschnitzte Thür in das Zimmer des Grafen zu werfen, so hätte er gesehen, wie dieser unmittelbar, nachdem er ihn verlassen, in seinem Lehnsessel zusammensank, von tiefem Gram gebeugt, das Gesicht mit den Händen bedeckt, eine Beute tiefster seelischer Erschütterung war! Aus seinem Munde drangen, dem Stöhnen des zum Tode verwundeten Hirsches gleich, die Worte: „Erika! Warum mußtest du uns verlassen, Erika! — Warum in dieser entsetzlichen Art!"
Die von dem Staatsanwalt mit genauester Sorgfalt weitergeführte Untersuchung ergab nicht den leisesten Anhaltspunkt dafür, wo der Urheber des Verbrechens zu suchen sei. Daß ein solches vorlag, war zweifellos. Der Schuß, der dem jungen Leben ein so plötzliches Ende bereitet hatte, war aus geringer Entfernung abgegeben worden. Die Kugel hatte das Herz durchbohrt und war dann in den Stamm einer Buche geschlagen. Es war eine gewöhnliche Büchsenkugel, Kaliber 16. Von einem Raubmord konnte nicht die Rede sein. Abgesehen davon, daß schon die Idee, einen solchen in dem trotz der frühen Morgenstunde schon hie und da von Gärtnern und Taglöhnern erfüllten Park zu vollbringen, absonrd erschien, fehlten der Leiche weder die kleine goldene Uhr, noch das eine geringe Geldsumme enthaltene Portemonnaie. Auch hatte niemand einen Fremden kommen oder gehen sehen. Man hatte dem Knall des Schusses keine Bedeutung beigelegt, weil der Graf selbst sowohl als auch gelegentlich Mitglieder seiner Familie, insbesondere die jüngere Tochter, Comtesse Hedwig, oder Gäste bisweilen auf Raubvögel schossen, die von ihrem Horst in den nahen Bergen aus nach dem Parke kamen und den Singvögeln nachstellten. An diesem Morgen indessen war niemand mit dem Gewehr in der Hand gesehen worden.
Der Staatsanwalt stand vor einem vollständigen Rätsel und hielt es für das Beste, nach der nahen Residenz die Bitte um sofortige Entsendung eines tüchtigen Kriminalbeamten zu telegraphieren, der denn auch mit dem Nachmittagszuge eintraf und sofort eine genaue Untersuchung des Thatortes und der Umgebung desselben vornahm. Das Resultat derselben teilte er am Abend dem Staatsanwalt mit.
„Die Ermordete ist nicht allein im Garten gewesen," begann er.
„ Woraus schließen sie das, Herr Eommissar ?"
„Bis zu dem Goldfischteich ist nur ihre Spur im Sande zu sehen. Dann findet sich, in einer Entfernung von etwa einem Meter links neben ihrer Spur, die eines Mannes, der einen Stock in der Hand getragen hat, in der rechten Hand. Die jedesmal neben dem Abdruck des rechten Fußes befindlichen Punkte beweisen dies deutlich. Dann, etwa drei Minuten später, hat er ihr den Arm gegeben."
„Woher wissen Sie das?"
„Der Zwischenraum zwischen den beiden Spuren, die in dem vom nächtlichen Gewitter feuchten Sande sich deutlich ausgeprägt haben, verringert sich um einen halben Meter, etwa 150 Meter vom Golofischteich, und die Spuren des Stockes hören auf. Es muß auch jemand gewesen sein, der zu der Baronesse in ziemlich nahen Beziehungen gestanden hat. Ich werde ihnen das sofort beweisen, Herr Staatsanwalt! Kommen Sie mit in den Park!"
Er führte ihn zu einer Stelle, die, etwas tiefer gelegen, noch ziemlich naß war. „Sehen Sie hier! Die Spuren des Frauenfnßes hören Plötzlich auf, diejenigen des Männerfußes sind bedeutend tiefer ausgeprägt als vorher. Was folgt daraus?"
„Daß der Unbekannte die Dame über die feuchte Stelle hinweggetragen hat?"
„Ganz recht. Er hat sie sogar noch ein wenig weiter getragen, als unbedingt nötig war, denn erst vier Meter hinter der Grenze des Nassen beginnen die Spuren ihres Fußes wieder. Hier, wo sie sich so deutlich markieren, beide Füße dicht nebeneinander, hat er sie erst aus seinen Armen gleiten lassen."
„Kann dies der Thäter gewesen sein?"
„Kaum, man pflegt nicht Stock und Gewehr zu gleicher Zeit mit sich zu führen."
„Vielleicht ein Eifersüchtiger dann?"
„Das ist möglich. Ich enthalte mich grundsätzlich der Conjekturen, bis ich umfassenderes Material gesammelt habe. Man kommt sonst zu leicht auf falsche Fährte."
„Soll ich aber nicht nach dieser Richtung hin Nachforschungen anstellen?"
„Vorläufig nicht, wenn ich bitten darf. Der Schuldige könnte nur zu leicht dadurch gewarnt werden. Auch bin ich mit meinem Bericht noch nicht zu Ende. Folgt man von der Buche aus, in welche die Kugel geschlagen, der Richtung über den Ort, an dem die Leiche gelegen, geht man also den Weg zurück, den die Kugel genommen haben muß, so kommt man schon nach wenigen Schritten an ein dichtes Gebüsch, das dem Mörder als Standort gedient haben muß, denn weiter hinter demselben stehend, Hütte er sein Opfer nicht sehen können."
„Das ist klar!"
„Hinter diesem Gebüsch ist leider Rasen und aus dem breiten Wege jenseits des Rasenplatzes, zwischen dichten Stränchern, ist der Weg so zertreten, daß es unmöglich ist, eine Spur zu verfolgen. Aber in dem Gebüsch selbst fand ich eine halbverwelkte Rose. Hier ist sie'"
„Das wird uns kaum viel weiter führen!"
„Vielleicht doch! Die Rose ist erst am Morgen hier verloren worden, sonst müßte sie durchnäßt sein, während sie nur auf einer Seite, aus der, mit welcher sie auf dem Boden gelegen, feucht ist. Nun aber, bitte, riechen Sie an ihr!"
„Sie riecht noch ziemlich stark!"
„Richtig. Trotzdem sie schon gestern gepflückt worden, denn die einzelnen bereits fehlenden Blätter finden sich nicht im Gebüsch oder in der Nähe desselben."
„Was schließen sie daraus?"
Vorläufig nichts weiter, als daß derjenige, welcher die That verübt hat, ein Blumenfreund gewesen ist, denn die Rose hat über Nacht im Wasser gestanden, sonst müßte sie gänzlich verwelkt sein. Wer aber eine einzelne Rose in das Wasser stellt, obwohl von derselben Art — es ist Gloire de Dijon! — Hunderte im Parke blühen, muß entschieden ein Blumenfreund sein!"
„Gut, ich will auch daszugeben. Aber was nun weiter?"
„Nach dieser Richtung hin vorläufig weiter nichts. Ich suchte nur festzustellen, wer der Begleiter des Fräuleins gewesen sei."
»Ist Ihnen dies gelungen?"
„Noch nicht mit Sicherheit. Man hat sie aus dem Schloß kommen und in den Park gehen sehen, allein natürlich. Außerdem ist der Lieutenant v. Rodewils im Park gewesen!"
„Er war aber nicht der Begleiter des Fräuleins. Ich konnte seine Spur einigermaßen verfolgen; sie markiert sich stellenweise durch die Sporen. Das hätte in dem feuchten Terrain, dort, wo der Begleiter des Fräuleins dasselbe getragen, unbedingt der Fall sein müssen, ist es aber nicht. Dagegen ist dort stets der rechte Fuß tiefer ausgeprägt, als der linke!"
„Das ist auffallend!"
„Sicherlich."
„Wie erklären Sic es?"
„Vorderhand habe ich noch keine Erklärung dafür. Ich muß die Verhältnisse hier erst näher kennen. Bitte, erzählen Sie mir nun alles, was sie bisher in Erfahrung gebracht haben!"
Es geschah. „Hm!" meinte der Kriminalkommissar Weyher, als der Staatsanwalt geendet, „ich werde einige Tage hier bleiben müssen, um in dieser Sache klarer zu sehen. Sobald dies der Fall,, komme ich zu Ihnen.- Sollte Ihnen inzwischen etwas von Wichtigkeit aufstoßen, so