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SeUage.
ZZeiLcrge zu Wr. 152 des KnzLhuLers.
Neuenbürg, Mittwoch den 28. September 1898.
Zustand
Das Strebertum im französischen Heere.
Zu allen Zeiten ist das Gebühren solcher Staatsmänner und militärischen Befehlshaber, Welche ohne Rücksicht auf Ehrenhaftigkeit und Staatswohl nur ihren eigenen ehrgeizigeil und goldgierigen Leidenschaften folgten, für außerordentlich gefahrvoll für das betreffende Land erkannt worden, und zu den schlimmsten Auswüchsen des politischen und militärischen Strebertums kommt es stets in den Republiken, in denen weder die Autorität eines Monarchen, noch die gefestigte gute Tradition im Heere und der Beamtenwelt der rücksichtslosen Streberei und raffinierten Ränkesucht Zügel anlegen. Solch ein abscheuliches, geradezu einen moralischen Ekel erweckendes Beispiel unverschämten Strebertums zeigt gegenwärtig die französische Armee in einer Reihe hochgestellter Offiziere. Mit Ausnahme des Generals Pellieux si.W nämlich in Frankreich alle mit dem Prozeß Dreyfus und dem Prozesse Zola irgendwie in Berührung gekommenen französischen Offiziere und Kriegsminister als gemeingefährliche Streber und heuchlerische Ränkeschmiede bloßgestellt. Einige dieser Braven kann man sogar mit Recht als große Schufte bezeichnen.
Woher kommt dieses Strebertum in der französischen Armee?? Zunächst ist es aus den oben erwähnten Gründen eine gewöhnliche Erscheinung in bürgerlichen Republiken, daß viele Generäle und ehrgeizige andere Offiziere sich über die bürgerlichen Elemente, selbst über die republikanischen Präsidenten und Minister erhaben dünken und sich als angehende „Staatsretter" fühlen. Dann haben aber auch Napoleon Bonaparte und Louis Napoleon zu viel Glück in Frankreich gehabt und für alle ehrgeizigen französischen Offiziere in der Republik eine böse Schule gemacht. Vom armen, unbekannten Lieutenant zum Kaiser von Frankreich emporzusteigen und eine weltberühmte Größe'zu werden, wie Napoleon Bonaparte, oder wie der Abenteurer und Glückspilz Louis Napoleon als „Prinz Napoleon" an die Spitze Frankreichs durch eine Präsidentenwahl gestellt zu werden und sich künftigen Jahres durch einen frechen Staatsstreich, bei dem es auf einige Leichen mehr oder weniger nicht ankam, zum Kaiser der Franzosen zu machen, das sind für ehrgeizige Streber doch höchst verlockende Vorbilder! O, wenn nur die französischen Republikaner in den Herzen der kompromittierten Generale und Offiziere lesen könnten, dann würden sie wohl manche Staatsstreichs- und Kaiseridee nach der Art der Napoleone entdecken! Nun vielleicht greift die französische Republik nun doch nach dem Richterschwert oder nach einem eisernen Besen und befreit sich noch einmal von dem Otterngezücht, welches sie in eitler Verblendung und blinder Revanchehoffnung an ihrem Busen großgezogen hat. Die Revision des Dreyfusprozesses könnte jetzt Gelegenheit zu der Säuberungsarbeit geben.
Die spanisch-amerikan. Friedenskonferenz inParis wird nun Wohl endlich in die Erscheinung treten, denn die spanischen Mitglieder der Friedenskonferenz sind am Montag Abend von Madrid nach der französischen Hauptstadt abgereist. Eine glänzende Rolle werden dort die Herren freilich nicht spielen können, die Amerikaner werden auf der Konferenz dem besiegten Spanien einfach ihre Bedingungen diktieren, »ffiß Vogel, oder stirb," wird es demnach für die spanischen Friedensdelegierten in Paris heißen.
Petersburg, 26. September. In einer Besprechung der von England geplanten Flottenkundgebung in Taku sagt die „Nowoje „Wremja", E sei durchaus notwendig, daß Frankreich, Deutschland und Rußland, die Schiffe in den chinesischen Gewässern hätten, darauf Acht gäben, ^as in Taku nach Ankunft des großen englischen Geschwaders geschehe. Die „Nowosti" beschränkt
sich einstweilen darauf, auf den Vorschlag der englischen Presse hinzuweisen, die in China entstandenen Mißhelligkeiten durch unmittelbare Verständigung zwischen Rußland und England beizulegen.
Die Engländer haben Faschoda besetzt, ohne daß es hierbei anscheinend zu einem Zusammenstoß mit den Franzosen gekommen wäre. Wenigstens besagt die Depesche, in welcher die Rückkehr Kitchener Paschas aus Faschoda nach Omdurman nach Zurücklassung von Posten in Faschoda und am Sabot gemeldet wird, daß es zu weiter keinen Kämpfen gekommen sei, abgesehen von der Wegnahme des Derwisch- Dampfers „Saphir", die Franzosen haben demnach Faschoda vermutlich geräumt, als die Expeditionstruppen Kitcheners sich näherten. Unterdessen haben auch die Derwische am Blauen Nil eine Niederlage durch die Engländer erlitten. Die von Kassala unter Befehl des Obersten Parsons aufgebrochene Streitmacht besetzte am 22. d. M. Gedaref nach lebhaftem Gefecht mit der 3000 Mann starken mahdistischen Besatzung, dieselbe wurde vollständig zersprengt und hatte 500 Tote; Parsons Kolonne verlor 37 Tote und 59 Verwundete. — Nach einer Meldung des „Daily Telegraph" aus Kairo hat General Kitchener die Expedition March and in der That in Faschoda angetroffen. Marchand weigerte sich, ohne besonderen Befehl der französischen Regierung den Platz zu räumen, worauf Kitchener die englische und egyptische Flagge hissen und Faschoda durch zwei sudanesische Bataillone und eine Abteilung Cameron-Hochländer besetzen ließ. Die weitere Regelung der Faschoda-Angelegenheit ist diplomatischen Verhandlungen Vorbehalten. Wie „Morning Post" wissen will, hätte Kitchener die in Faschoda Vorgefundene französische Expedition als eine wissenschaftliche behandelt.
Rom. Während Geh. Rat Koch sich jetzt die Erforschung der Malaria zur besonderen Aufgabe gemacht hat, wird in Italien die Begründung einer Gesellschaft zu demselben Zweck beabsichtigt. Zwei Mitglieder der ital. Kammer, Leopolds Franchetti und Fortunato haben ein Rundschreiben ergehen lassen, worin es heißt: Die Malaria entzieht in Italien 2 Mill. Hektar Boden der Bestellung, sie schädigt mehr oder weniger 63 Provinzen mit 2822 Gemeinden und jedes Jahr vergiftet sie etwa 2 Mill. Einwohner, von denen sie 15 000 tötet. Es ist unmöglich, den wirtschaftlichen Schaden, der unserem Vaterland durch diese Geißel geschieht, abzuschätzen, und keine gesundheitliche Frage ist enger mit der Frage unseres Wohlstandes verbunden.
Die Gerüchte vom angeblichen natürlichen oder gewaltsamen Tode des Kaisers von China haben sich nun doch als unbegründet herausgestellt. Er soll indeß ernstlich erkrankt sein und sein Ableben gilt als nicht unwahrscheinlich. Nach Meldungen der „Times" haben die chinesischen Beamten die Rückkehr der Kaiserin- Mutter zur Herrschaft lebhaft begrüßt, während das Volk sich gleichgiltig verhält. Kang-Au- Wei, der aus Peking geflüchtete bisherige Hauptratgeber des Kaisers, hat erklärt, die Partei der Kaiserin-Mutter sei durch einen Vertrag mit Rußland gebunden, welches die Mandschu-Herr- schaft in China ausrecht erhalten wolle.
Peking, 27. Sept. Reutermeldung. Heute ist ein Edikt erlassen worden, wodurch die letzten Reformmaßnahmen des Kaisers tatsächlich aufgehoben werden.
Vayonne, 27. Sept. Vorgestern fand hier das letzte Stiergefecht in diesem Jahre statt, wobei drei Stiere und acht Pferde getötet wurden. Ungefähr 8000 Zuschauer waren zugegen, darunter auch der Bürgermeister von Vayonne.
Arras, 27. Sept. In dem Dorfe Locon bei Vethune starb die Witwe Delory im Alter von 102 Jahren und 4 Monaten.
BeMiWil ms -ex „C»Mn"
für das vierte Quartal 1. Oktober bis Ende Dezember 1898 wollen gefl. noch vor Ablauf des Monats September gemacht werden, wenn keine Unterbrechung im Empfang des Blattes eintreten soll. In Neuenbürg abonniert man direkt bei der Verlagsstelle, in allen andern Orten bei den betr. Poststellen und Postboten.
Der „Enzthäler" enthält bekanntlich die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden des Oberamtsbezirks Neuenbürg, sowie einzelner Behörden der umliegenden Bezirke und ist deshalb für viele Interessenten ein unentbehrliches Blatt.
Im redaktionellen Teile des „Enzthäler" werden die hervorragendsten politischen Ereignisse in übersichtlicher, wenn auch in gedrängter Form besprochen. Durch direkten telegraphischen Verkehr und Telephonanschluß ist der „Enzthäler" in der Lage, die wichtigsten Ereignisse rasch und zuverlässig zur Kenntnis seiner w. Leser zu bringen und die Redaktion scheut kein Opfer, dies in besonders wichtigen Fällen durch Extrablätter zu thun, wie überhaupt die politischen Nachrichten und die Verhandlungen des Reichstags und der württ. Kammer möglichst berücksichtigt werden.
Auch den übrigen Interessen und dem unterhaltenden und gemeinnützigen Teil wenden wir, wie bisher, besondere Sorgfalt zu.
Die Redaktion ist bestrebt, allen gerechten Anforderungen, welche an ein 4 mal erscheinendes Bezirksamts- und Lokalblatt gestellt werden können, Genüge zu leisten.
Wir richten deshalb an alle unsere Freunde die freundliche Bitte, mit uns dafür wirken zu wollen, daß
Der „GnxthAer"
in jedem Hause bekannt und heimisch werde.
Privat-Anzeigen
aller Art finden durch den „Enzthäler" in unserem Oberamtsbezirk die dichteste Verbreitung und sind deshalb von bestem Erfolg.
Wed. u. Verlag des Knzthälers. Unterhaltender Heil.
In festen Banden.
Eine Kriminal-Novelle von Hans Kelling.
(Fortsetzung.^
Er hatte das Antlitz der Dame unverwandt beobachtet; daß sie bei diesen Worten keine Spur von Neugierde, keine fragende Bewegung verriet, schien ihm ein Zeichen, daß seine Vermutung richtig sei. Jede Frau, wäre ihr der Besucher fremd gewesen, hätte mit einiger Lebhaftigkeit diese seltsame Einleitung ausgenommen. Die Gräfin sagte aber nichts Anderes als: „Sprechen Sie, mein Herr; ich werde hören."
Lang erzählte die Geschichte seiner Liebe, und je weiter er kam, desto mehr wich die Apathie und erwachten die Gefühle. Es lag soviel traurige Wehmut, Herzlichkeit und Innigkeit in dem Tone seiner Erzählung, daß ein unbeteiligter Zuhörer hätte ergriffen werden müssen. Die Gräfin konnte sich des Eindruckes nicht erwehren, den diese schlichte, ergreifende Schilderung leidenschaftlicher Liebe und tiefen Leides auf sie übte. Sie stützte das Haupt in die Hand und blickte zu Boden, als sie leise fragte:
„Und was habe ich mit Ihrer Geschichte zu thun?"
„Ich habe der Gräfin Baltujeff erzählt, wie heiß ich Frau von Bülau liebte," erwiderte Lang, weil mein Herz mir sagt, daß —"
„Nun? Was sagt Ihr Herz?" Der spöttische Zug spielte wieder um die Lippen der Dame.
„Daß ich zu meiner verschwundenen Braut