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Prinzen Wilhelm von Baden, dem Vater des Bräutigams, des Prinzen Max. Der Letztere ist in Berlin, wo er als Rittmeister und Es­kadronschef im Garde - Kürrassier - Regiment in Garnison steht, eine wohlbekannte Persönlich­keit. (D. W.)

Köln, 21. Sept. Wegen des niedrigen Wasserstandes haben die großen Salondampfer auf dem Rheine ihre Fahrten heute eingestellt.

Nürnberg, 19. Sept. Gestern abend wurde in dem Vororte St. Jobst eine radfahrende Dame von zwei betrunkenen Burschen belästigt. Ihr Mann, der Kommis Seibold, verteidigte seine Frau. Die Burschen fielen über ihn her und töteten ihn durch mehrere Messerstiche in den Hals. Die Thäter sind verhaftet.

Ettlingen, 19. Sept. An derselben Stelle, beim Wasen, wo neulich der Landwirt Brecht verunglückte, wurde heute Früh 8 Uhr ein mit Bier beladenes Fuhrwerk der Hutten­kreuzbrauerei vom Zuge der Albthalbahn erfaßt und schwer beschädigt; der Fuhrmann Stickel erhielt sehr erhebliche Verletzungen, der Wagen wurde teilweise zertrümmert, die Pserde kamen davon.

Württemberg.

Seine Majestät der König hat am Schluß der letzten und in den ersten Tagen dieser Woche wiederholt die vom Wetter außerordent­lich begünstigten Manöver des württb. Armee­korps besucht und war auch mehrfach von Ihrer Majestät der Königin und der Prinzessin Pauline begleitet. Die hohen Damen haben mit ihren Photographie-Apparaten mehrfach Aufnahmen von einzelnen Gefechtsbildern gemacht. Am Mittwoch erfolgte der Rückmarsch der Truppen in ihre Garnisonen, worauf dann alsbald die Mannschaften, welche 2 bezw. 3 Jahre gedient hatten, zur Reserve entlassen werden.

Stuttgart. Zur Feier der Vermählung der Prinzessin Pauline mit dem Erbprinzen vm Wied hat der Stuttgarter Liederkranz eine Serenade angeboten, welche angenommen wurde und in das Festprogramm ausgenommen werden soll.

Bischof Dr. v. Linsenmann f. Ein wahrhaft tragisches Schicksal waltet über der Diözese Rottenburg. Kaum sind es 4 Monate, daß Bischof Dr. v. Reiser mitten aus seinen Berufspslichten heraus unerwartet rasch dem Leben entrissen worden ist, und nun steht die Diözese abermals vor der Bahre ihres Bischofs. Tragisch ist diese Wendung vor allem auch für den neuen Bischof selbst, der, am 20. Juli d. I. gewählt, in den letzten Tagen seine Bestätigung durch den Papst und damit das jus in re auf das Bistum, das bischöfliche Amt und die bischöflichen Jurisdiktiousrechte erhalten hatte, on Bälde sollte die feierliche Konsekration, mit der er die Weihegewalt empfangen hätte, nach- Mgen und dieser sich die Inthronisation, die Besitznahme der Diözese anschließen. Und nun kommt aus Lauterbach bei Schramberg, wohin K sich zur Erholung begeben hatte, die Nachricht, daß der neue Bischof, Dr. v. Linsenmann, om Mittwoch mittags um 12 Uhr gestorben hl Unerwartet ist diese Kunde gekommen, denn Mch vor wenigen Tagen schienen die Folgen seiner schweren Erkrankung, Ausschwitzungen nach einer Brustfellentzündung, glücklich gehoben zu >ein; die Atembeschwerden waren geschwunden, eme langsame Wiedergenesung schien sicher zu M, aber die Hoffnungen sind unerfüllt geblieben und die Diözese ist wiederum ihres Oberhirten oeraubt. Die Ueberführung der Leiche nach mottenburg findet voraussichtlich am Samstag stachmittag, die Beisetzung am Montag Vormittag UE. (S. M.)

Anstand.

w 21. Sept. Die politische Korre-

Ipondenz meldet aus Nom: Die angekündigte Initiative der italienischen Regierung, betreffend

'"kernationale Bekämpfung des Anarchismus I bereits erfolgt, zwischen den Mächten findet » eifriger Gedankenaustausch statt, wobei der m ^ ^ge tritt, daß man allerseits von n Notwendigkeit einer engern gegenseitigen terstützung der Staaten durchdrungen ist.

Einige Kabinette haben gleich bei Empfang des italienischen Vorschlages eine grundsätzliche Zu­stimmung kundgegeben. In italienischen Re­gierungskreisen hofft man zuversichtlich, daß eine allgemeine Einigung in naher Zeit zustande kommen wird.

Paris, 21. Sept. Die mit der Prüfung des Revisionsgesuches beauftragte Commission trat heute Nachmittag im Justizministerium zu­sammen. Heber ihre Beratungen ist nichts in Erfahrung zu bringen. Die Prüfung der Drey- fusacten wird voraussichtlich am Montag beendet sein. Ihr Ergebnis soll am Dienstag dem Ministerrat vorgelegt werden.

Paris, 21. Sept. Das Gericht beschloß eine unbestimmte Vertagung des Prozesses Picquart. Der Staatsanwalt begründete den Antrag mit einer neuen durch den Kriegsminister angeordneten Untersuchung gegen Oberstlieutenant Picquart wegen Fälschung. Der Verteidiger Labori verlangte Aburteilung. Die angeordnete Untersuchung sei eine neue infame Machenschaft, welche den Zweck hätte, Picquart der Civiljustiz zu entreißen und in die Hände der Militärs zu liefern.

Paris, 21. Sept. Heute nachmittag hatte sich ein Gendarmerie-Rittmeister nach dem Ge­fängnis de la Sante begeben, um für den Fall, daß das Zuchtpolizeigericht die Freilassung des Obersten Picquart angeordnet hätte, diesen wiederum festzunehmen und nach dem Militär­gefängnis Cherche-Midi zu bringen.

Toulon, 21. Sept. Der Marineminister Lockroy, welcher hier den Schießübungen der Flotte beiwohnte, hielt eine Ansprache, in welcher er sagte, die Marine spiele jetzt eine hervorrag­ende Rolle. Die großen Schlachten der Zukunft würden zur See entschieden werden. Der Ver­lauf des spanisch-amerikanischen Krieges bestätige die Wichtigkeit dieser Voraussagen; man beginne die erhebliche Bedeutung der Marine zu ver­stehen, wenn man sich die Lage des Mittelmeer­geschwaders und die schwere Verantwortlichkeit vergegenwärtige, welche dieses Geschwader im Falle eines Seekrieges auf sich zu nehmen habe.

Pecking, 21. Sept. Hier wird lebhaft die Thatsache erörtert, daß die Gesandten Ruß­lands, Frankreichs, Belgiens, Spaniens und der Niederlande Li-Hung-Tschang Besuche machten, um ihr Bedauerst anläßlich seines Sturzes aus­zusprechen.

Unterhaltender Heil.

In festen Banden.

Eine Kriminal-Novelle von Hans Kelling.

(Fortsetzung.^

Ließ sie denn keine Nachricht zurück?" fragte Dr. Führer, als Lang eine Pause machte.

Keine! Ich erkundigte mich bei dem Ge­heimrat, ob er vielleicht wisse, wohin sich die Dame gewendet habe. Er wußte es nicht, ja er teilte mir mit, daß sie nicht einmal sich von ihm verabschiedet habe. Bei dieser Gelegenheit erfuhr ich auch, daß Frau v. Bülau an ihn von unserem Botschaftssekretär Baron M. in Paris empfohlen worden sei. Näheres über ihre Ver­hältnisse sei ihm auch nicht bekannt geworden."

Schriebst Du auch an Baron M.?" Allerdings: aber dessen Antwort brachte mir eine sehr peinliche Ueberraschung. Er schrieb mir, er könne sich an eine Dame dieses Namens nicht erinnern; wohl habe er verschiedene Empfehl­ungsbriefe, um welche man ihn ersucht, und es sei möglich, daß darunter auch ein solcher für eine Frau v. Bülau gewesen sei. Doch kenne er diese Dame nicht. Baron M. ist nun freilich ob seiner liebenswürdigen Zuvorkommenheit in Paris bekannt, und bei seinen ausgebreiteten gesellschaftlichen Beziehungen kann es Wohl vor­gekommen sein, daß eine dritte Person ihm jenes Schreiben für die Dame herauslockte. Anders kann ich mir wenigstens die Sache nicht erklären, denn daß Baron M. mir absichtlich die Wahr­heit verhehlen wolle, ist nicht anzunehmen."

Das ist wahr, ich kenne ihn selbst und Deine Vermutung hat die höchste Wahrscheinlich­keit für sich. Die Angelegenheit wird aber da­durch wirklich mysteriös. Ich denke, daß Du das Opfer einer nun einer Abenteurerin,

Du wirst mir den Ausdruck verzeihen, geworden bist."

Was hätte sie aber für einen Zweck da­mit verfolgt? Sie hat nie die geringsten An­sprüche an mich gestellt; außer einigen Bouquets hatte sie von mir nichts empfangen."

Merkwürdig ist die Sache genug," meinte Dr. Führer;ich werde darüber Nachdenken."

Jetzt ertönte das Zeichen, welches die Ab­fahrt des Zuges ankündigte, und die beiden Freunde nahmen ihre Plätze ein. Während der Fahrt sprach man nicht weiter über jene Affaire und auch in beiden ersten Tagen des Aufenthaltes in Nizza wurde dieselbe nicht wieder erwähnt. Lang hatte in demselben Hotel Quartier genommen, in welchem der Polizeirat schon feit einigen Wochen wohnte; sie frühstückten und speisten zu­sammen, besuchten auch gemeinschaftlich die Pro­menaden, wobei Dr. Führer den Cicerone machte, da er bereits den größten Teil der internationalen Gesellschaft kannte.

Schade, bemerkte einmal Dr. Führer, daß ich Dir den Stern der Saison, oder wie die Enthusiasten sagen, die Sonne Nizzas nicht zeigen kann. Es ist in der That ein herrliches Weib."

Wer ist dies?" fragte Lang.Die Gräfin Baltujeff; ausnahmsweise eine echte Gräfin, d. h. ihr Gemahl ist wirkich ein lithau- ischer Graf und allem Anscheine nach gut rangiert, denn er enthält sich jener Extravaganzen, durch welche sich seine Landsleute gewöhnlich auszeichnen. Allerdings soll er bereits über sechzig Jahre zählen, und er sieht auch darnach aus, während seine Gemahlin in jenen Jahren steht, in welchen die Frauen am verführerischsten zu sein Pflegen. Ich möchte für mich selbst nicht garantieren, wenn ich in den Bannkreis dieses Weibes geriete, ich hielte mich für fähig, eine Thorheit zu begehen."

Das muß ein wahres Wunderbild von einem Weibe sein," bemerkte lächelnd Lang.

Sie ist in der That eine eigentümliche Schönheit, wie man sie selten trifft. Denke dir eine hohe majestätische Gestalt von ebenmäßigen vollen Formen, ein regelmäßiges Cameen-Antlitz, dunkle Augen und dazu was sie eben auf­fallend macht leuchtend goldiges Haar von einer üppigen Fülle. Was aber unsere Löwen geradezu verrückt macht, ist ihre stolze Unnahbar­keit: ich glaube, nicht Einer darf sich rühmen, auch nur ein Lächeln als Gunstbezeugung erhalten zu haben. Die Leute können es nicht begreifen, daß die schöne Gräfin ihrem häßlichen Gemahl zu Liebe so unnahbar sein solle, und die bösen Zungen flüstern von einem geheimnisvollen jungen Sekretär, den aber bisher noch Niemand je ge­sehen hat. Dabei soll sie geistreich sein, viel Witz und Tournüre haben, und die Frauen müssen ihr trotz allem Aerger zugestehen, daß ihre Toiletten stets die geschmackvollsten und ele­gantesten sind."

Weshalb ist sie jetzt unsichtbar?"Wie man mir heute früh sagte, hat sie mit ihrem Gemahl einen Ausflug nach Cannes unternommen: es heißt, um einen Verwandten, einen hochge­stellten Fürsten zu besuchen."

Ist sie auch eine Lithauerin?"Das bezweifle ich. Ueberhaupt geht das Gerücht, daß sie keineswegs von vornehmer Geburt sei. Ein alter Oberst behauptet, die Gräfin sei ehemals Chansonnetten-Sängerin gewesen, Niemand glaubt es ihm aber und beweisen kann er es nicht. Ich halte sie übrigens auch für eine Pariserin, denn sie spricht am liebsten französisch und zwar vor­züglich."

Einige Tage später machte Lang seine ge­wohnte Abendpromenade, welche die letzte sein sollte, denn er hatte beschlossen, am nächsten Morgen wieder Nizza zu verlassen.

Achtlos und gleichgiltig wandelte er dahin, da wurde seine Aufmerksamkeit durch eine Equi­page erregt, welche unfern von ihm hielt und der ein älterer Herr und eine Dame entstiegen. Das Paar wandte sich der Promenade zu und mußte an Lang vorüber. Dieser verwandte kein Auge von der Frau, wie gebannt und erstarrt stand er da. War es Wirklichkeit oder nur eine kata morZana, die ihm seine aufgeregte Phan­tasie vorspiegelte: er glaubte Frau v. Bülau vor sich zu sehen. Das war ihre Haltung, ihre