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AckitMrgkbuiig!
Zu einem Neubau in Schömberg habe ich folgende Arbeiten zu vergeben:
Grab- und Maurerarbeiten, Steinhauerarbeiten, rot, Zementverputzarbeiten, Gipserarbeiten,
Zimmererarbeiten,
Schreinerarbeiten,
Glaserarbeiten,
Schlosserarbeiten,
Blechnerarbeiten,
Malerarbeiten,
Tapezierarbeiten,
Guß- und Walzeisenlieferung, Dachdeckerarbeiten,
"Wasserleitung.
Pläne und Anschlag liegen bis Samstag den 24. ds. Mts., abends 6 Uhr
auf meinem Bureau zur Einsicht auf und find Offerten bis zu demselben Termine ebendaselbst abzugeben. Pforzheim, den 20. Sept. 1898.
L. Alsivr,
Architekt.
Eine gesunde, kräftige
sofort gesucht. Näheres bei
Frau Karmann, Hebamme. Theaterstr. Pforzheim. ^
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Willig zu verka..fe»:
1 vollständige Mostereieinrichtung bestehend aus 1 Obstmühle für Hand und Kraftbetrieb, 1 große Obstpresse mit zerlegbarem Kasten, Passend für Genreinden, da mit Steinuntersatz auch zum Pressen von Trauben geeignet. 1 kleinere Obstpresse, sowie Bütten.
Sämtliche Gegenstände sind neuerer Konstruktion und nur wegen Umzugs verkäuflich.
Joh. Speer Wtwe.
Sägewerk Pforzheim, unterer Hammer.
Neuieirbürg.
Wne Fahrrad-Laten«
ging auf dem Wege von Pforzheim nach Neuenbürg, verloren. Umgeben bei Gottl. DöffilWr.
4»erkL»ul beste kalm'kalel
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lieber»!! L« baden!
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Ans Stadt Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg. Laut Bescheid des Kaiserl. Patentamtes in Berlin wurde Herrn Albert Me eh, Techniker in Neuenbürg auf seine Erfindung: „Nach Art eines Fahrrads anfgebauter Schlitten, bei welchem durch die Trittkurbeln eine den Erdboden berührende Stange hin und her bewegt wird" die Eintragung in die Gebrauchsmuster-Rolle unter Nr. 102118 erteilt. Diese Erfindung ist auch als Patent von ihm im In- und Ausland angemeldet, ist Patentamtlich geschützt und eingetragen worden den 17. September 1898. Aktenzeichen LI 7221.63.
Neuenbürg, 22. Sept. Wie Privatnachr. besagen, stehen seit heute Abend in Brötzingen mehrere Häuser in Brand. Nach späteren Mitteilungen seien insgesamt 18 Häuser abgebrannt.
Calw, 21. Sept. Durch die nun überall herrschende Trockenheit beginnt nun bald alles zu leiden. Das Obst bleibt klein und fällt vorzeitig ab. Junge Bäume sollten notwendig begossen werden, da sie in ihrem Bereich nichts mehr finden, womit sie ihre Früchte und Augen ausreifen können. Der Landmann wird in seiner Feldbestellung, die gegenwärtig unmöglich ist, aufgehalten. Der Ertrag an Herbstfutter fällt ganz aus. Die Waldbauern jammern für ihr Kraut, das dem Absterben nahe, ganz dem Ungeziefer Preisgegeben ist. In unfern Gärten trifft man von den Kohlpstanzen nur noch die Blattrippen. Auch das übrige Gemüse geht schnell zur Neige. Bohnen und Gurken sterben vorzeitig ab. Es ist nur gut, daß diese Trockenperiode erst im Spätjahr eingetreten ist, sonst wäre der Notstand so groß wie anno 93.
Pforzheim, 22. Dez. In Dietlingech brannten gestern Nachmittag 2 Häuser und 2 Scheunen in der Hofgasse ab. Em Knabe soll mit Streichhölzern gespielt und dadurch den Brand herbeigesührt haben.
Pforzheim, 21. Sept. Auf dem heutigen Schweinemarkt waren 90 Ferkel zugeführt, wovon 66 zu einem Preis von 20—28 Mk. das Paar verkauft wurden.
Deutsches Weich.
Berlin, 20. Sept. Der Kaiser, der gegenwärtig in Hubertusstock einige Tage der Jagd obliegt, hat über die Vorgänge in Spandau, wo ausständige Maurer arbeitende Italiener bedrohten und sogar angeblich die von ihnen bewohnten Schuppen in Brand steckten, Bericht
eingefordert. Die von den Italienern bewohnten Räume werden nach wie vor von Militär bewacht.
Großes, aber unseres Erachtens unverdientes Aufsehen erregt ein 3 bündiges in London und in englischer Sprache erschienenes Buch von Moritz Busch, der eine zeitlang unter Bismarck Hilfsarbeiter im auswärtigen Amte war. In diesem Buch kommen eine ganze Reihe von recht saftigen, und sagen wir es ehrlich, auch ungezogenen Aeußernngen des verstorbenen Fürsten Bismarck über den alten Kaiser Wilhelm, Kaiser und Kaiserin Friedrich, den Großherzog von Sachsen-Weimar, den verstorbenen erzog von Sachsen-Koburg, die verstorbene aiserin Augusta u. s. w. Bei der bekannten Sucht der meisten Menschen nach Erhaschnng saftiger Klatschereien wird das „Mischehen" finanziell ein beträchtliches Geschäft machen, und daß der Verfasser die Achtung bei allen anständigen Leuten einbüßt, verschlägt ihm offenbar gar nichts. Nur ein angeblich von Fürst Bismarck gefallenes Wort will uns recht wahr erscheinen. Moritz Busch läßt nämlich den Fürsten Bismarck sagen, wenn die Veröffentlichung seiner Erinnerungen nach seinem Tode erfolge, dann werde man sagen: „Da haben wir es ja! Selbst vom Grabe aus! Was für ein abscheulicher alter Wicht!" Als eine Schmach muß es bezeichnet werden, daß große deutsche Blätter Auszüge aus diesem Schandbuch veröffentlichen.
Hamburg, 21. Sept. Die „Hamburger Nachrichten" schreiben: Die Busch'schen Publikationen können, abgesehen von beglaubigten Aktenstücken, als Geschichtsquellen nicht gelten, da das Stenographieren am Theetisch ausgeschlossen war und die Notizen nur nach dem Gedächtnis hergestellt sind. Mißverständnisse waren wahrscheinlich, da Busch immer schwerhörig war. Schon der saloppe Stil beweist, daß von einer wortgetreuen Wiedergabe keine Rede ist. Das Heft enthält erhebliche Jrrtümer und muß als flüchtig bezeichnet werden. Wenn Busch beim gelegentlichen Ordnen Bismarckscher Papiere Abschriften angefertigt hat, so ist dies ohne Wissen des Fürsten geschehen und als Indiskretion anzusehen.
Berlin, 21. Sept. Geh. Kommerzienrat Kröner in Stuttgart hat gegen Moritz Busch wegen der Veröffentlichung seines neuesten Werkes eine Klage wegen Kontraktbruches anhängig gemacht.
Berlin, 22. September. Auf der Zeche „Präsident" bei Bochum wurde sämtlichen dort beschäftigten, nicht naturalisierten italienischen Arbeitern gekündigt. Die andern Steinkohlengruben bei Bochum werden voraussichtlich diesem Beispiel folgen.
Metz, 21. Sept. Der Großherzog von Baden traf in Begleitung des kaiserlichen Statthalters von Straßburg kommend hier ein und fuhr nach Sierck zur Teilnahme an den Manövern des XVI. Armeecorps. Am Samstag kehrt der Großherzog nach Metz zurück, um die Vorstellung seines bayerischen 8. Jnfantrieregimems entgegenzunehmen.
Abermals werden die Höfe von St. Petersburg und Karlsruhe in nahe verwandtschaftliche Beziehungen treten. Ein Urenkel des Zaren Nikolaus, der Neffe des Großherzogs Friedrich von Baden, Prinz Maximilian (Max) von Baden, hat sich, wie schon kurz gemeldet, dieser Tage auf Schloß Krasnoje Szelo bei St. Petersburg mit einer Enkelin des Zaren Alexanders II., der am 29. Januar 18P im, Schlosse Tsarkoe Selo geborenen Großfürstin Helene Wladi- mirowna verlobt. Die Braut ist das jüngste Kind und die einzige Tochter des Großfürsten Wladimir Alexandrowitsch, des ältesten Onkels von Kaiser Nikolaus II. von Rußland und der Großfürstin Maria Paulowna von Rußland, einer Tochter des Großherzogs Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin. Wie das Antlitz der lieblichen Braut sofort die Abkunft von deutscher Mutter verrät, errinnert Prinz Max sehr an seinen Vorfahren mütterlicherseits, an den ritterlichen Vizekönig von Italien, Eugen von Beauharnais. Die Veauharnais sind ein Geschlecht, dessen ältester bekannter Ahnherr uni 1398, also gerade vor 500 Jahren gelebt hat. Eugen von Beauharnais erhielt nach Napoleons Sturz von Bayern den Titel eines Herzogs von Leuchtenberg und Fürsten von Eichstätt mit de« Prädikat „Königliche Hoheit". Sem Sohn Maximilian heiratete, wie schon erwähnt, ol Tochter des Kaisers Nikolaus I. von Rußlam Sein Enkel Nikolaus empfing das russische Prädikat „Kaiserliche Hoheit". 1852 wurde HeW Nikolaus russischer Fürst Romanowski, was I viel besagen will, wie „der vom Hause Roman Abstammende". Gleichzeitig wurde auch seiner g - samten Nachkommenschaft das Prädikat „Kay ' liche Hoheit" verliehen. Eine Schwester jetzigen Chef des Hauses Romanowski vermah sich mit dem erst im vorigen Jahre verstarb