63
ätsprofessoi i OberamtS-
Ungen das n, Johanna llahrung ist. i aas Kind in öeobachtunz verbringen, n, was in, Kindes sehr
an. (Mütter ! Kind der ' icklichen Ab- i eißer Wasch- ^ »durch solche
rse. Bericht ! > Kreglinger.j ! in der abge- > l Amerika und üich stark ei- er aus. Die! hlpreise - 34 ^ '
33 ^4 — ^
!: 2S
25 50 ^j.
Kleie 8
ertenkammer. atze Schlacht ^ >orden, aber es, sondern Monarchisten ^ useinandcr- ! » eine regel- hließlich die e. Infolge ^ >en Pariser r grotze Er- - die Kund- s Kapitäns ,m Sonntag . ionen statt ruhen führte n Algier, schen Läden luser. ja s°> . a zu legen, l t irn Stande mußte viel« ing mit deni iltantenver- eten starben rng in der > weiter ge« geschworen, rächen, so klich unter» wird; an esindel teilen von den
veputierten- des Kriegs- amen einen ngsmedaiüe aen soll.
. In Landern einen, ^ 'tohlen und ispapier ani sendung auf cheben. El n Besitz der sten Polizei- e zum Ge- , einen Re- t eine Kugel
Mtt"
> März
alten und bürg abon«
eitcrge zu Mr. 14 des Gnzthülers.
Neuenbürg, Mittwoch den 26. Januar 1898.
Mterhattender Teil.
Auf verwegener Bahn.
Kriminalnovelle von Gustav Höcker.
(Fortsetzung)
Siglinde würde diesen Worten geglaubt haben, wenn sie aus Volkmar's Munde gekommen wären. Harnisch gegenüber aber mußte sie an die Million denken, womit der Besitz ihrer Hand eine so edle Selbstverleugnung belohnen würde. Sie wurde ihrer peinlichen Lage mehr und mehr Herr und fand den Mut, ihm Alles zu sagen, was sie ihm sagen mußte. „Wodurch hätte ich ein solches Opfer verdient?" srug sie. „Was könnte mir einen so hohen Platz in Ihrer Meinung über mich verschafft haben? Sie kennen mich noch nicht, sondern sehen mich heute zum ersten Male. Sie haben Jahre vergehen lassen, ohne sich um das Mädchen zu kümmern, mit deren Hand —"
„Eine so reiche Erbschaft verbunden ist, wollen Sie sagen," nahm er ihr das Wort von der zögernden Lippe. „Sie wollen mir vorwerfen, daß ich erst den Zeitpunkt habe heran kommen lassen, wo die Erbschaft zum Abfallen reif war. Sie haben Recht, Fräulein Schönaich, mir dies vorzuhalten. Ich will offen sein. Ich nahm mir Zeit, ich hegte gegen Sie jenes Vorurteil, welches man gegen Personen zu haben pflegt, an die man, ohne sie nur zu kennen, durch Zwang, durch grillenhafte Tcstaments- bestimmungen gebunden werden soll. Da wittert man irgend eine Schattenseite und der nächste und natürlichste Zweifel ist der, daß das Glück, welches Einem Geld und Gut in den Schooß wirft, in seiner Verschwendung so weit gehen sollte, auch noch Schönheit, Jugend und Liebenswürdigkeit hmzuzufügcn. Auch ich zweifelte an der Vollkommenheit meines Glückes. Ich will nicht leugnen, daß ich den Weg über das Meer, ja selbst noch den Gang nach diesem Hause mit dem Vorurteil eines Verkauften angetrcten habe.
— aber ich bin aufs Angenehmste enttäuscht, denn Ihr erster Anblick — ich gestehe es un- umwunden — hat mich gründlich bekehrt!"
„Dennoch muß ich mich vor Ihrem Edel, mute, mir selbst als der Tochter eines Mörders die Hand reichen zu wollen, leider beschämen lassen," entgegnete Siglinde. „Allerdings war ich bereit, die Ehe einzugehen; da mein Herz dabei nicht in Frage kam, so konnten mich natürlich nur äußere Beweggründe zu einem solchen Entschlüsse bestimmen."
„Das finde ich ganz begreiflich." gab Herr von Harnisch zu, sehr gespannt auf das Weitere.
„Die Million an und für sich hätte mich nicht locken können, fuhr Siglinde fort, „sondern nur der Wunsch leitete mich, meinen Vater vor dem finanziellen Ruin zu retten. Es war ein Opfer, welches ich ihm bringen wollte. Jetzt aber würde dasselbe vergebens sein, mit allen Millionen der Welt vermöchte ich ihn nicht zu retten! Und was sollte mir der Reichtum, wenn ich meinen armen, alten Vater lebenslänglich im Zuchthause cingekerkert wüßte oder"
— sie bebte unter einem kalten Schauer zusammen — „oder ihn gar dem Beile des Scharfrichters überliefert sähe? Der Besitz einer Million wäre ein Hohn auf mein gebrochenes Herz. Ich würde mit einem solchen unheilbaren Seelenleiden niemals einen Gatten glücklich machen können. Mir bliebe keine andere Wahl, als mich in irgend einen stillen Erdenwinkel zurückzuziehen. Armut sollte mir eine Genugthuung sein; in der Arbeit um das tügliche Brot würde ich Vergessenheit suchen, während Reichtum mir nur zur Qual werden könnte."
„Wie?" rief Harnisch in ungläubigem Erstaunen, „Sie wollten eine Million von sich werfen? Würden Sie denn mit solcher Ent- flgung Ihrem Vater nützen können? Bedenken Sie doch nur, daß die Erbschaft Ihrer Tante Ihnen die Mitteilung gewährt, für seinen
Prozeß alle Minen springen zu lassen. Sie könnten zu seiner Verteidigung die geschicktesten Advokaten der Welt gewinnen, Sie könnten auf die Richter einwirken —"
„Unsere Richter, Herr von Harnisch, sind unbestechlich," unterbrach sie ihn mit ruhiger Würde, „wenn sie auch menschlichen Vorurteilen und Jrrtümern unterworfen sein mögen. Und was die Verteidigung meines Vaters betrifft, so ruht dieselbe bereits in der bewährtesten Hand, wie Ihnen Jedermann hier sagen wird, wenn Sie sich nach Rechtsanwalt Doktor Volkmar erkundigen. Bedenken Sie: wie könnte ich ein Vermögen annehmen, auf welchem die Blutschuld meines Vaters ruhen soll? Ich würde dadurch dem Verdachte gegen ihn nur das letzte Siegel ausdrücken, da man ihm ohnehin das Motiv unterschiebt, er habe durch die Beseitigung meiner Tante und durch die Herbeiführung meiner Verbindung mit Ihnen die Million rasch in meine Hand spielen wollen."
Harnisch war wachsbleich geworden und Siglinde fand das erklärlich, denn sie konnte sich sehr gut in seine Lage versetzen: bas Wort, welches sie gesprochen, mußte ein harter Schlag für ihn sein, — die Million, welche sie aus schlug, raubte sie ihm.
„Ich kenne Ihre Verhältnisse nicht, Herr von Harnisch," fügte sie nach eivem längerem Schweigen hinzu, „es sollte mir wehthun, wenn ich Sie um Aussichten brächte, von denen Ihre ganze Zukunft abhängt, ja, ohne welche Sie sich dieselbe vielleicht gar nicht denken können. Wie gern würde ich Ihnen das ganze Erbe überlassen, wenn dies in meiner Macht stünde."
Sie bereuete fast, dies gesagt zu haben, denn er nahm von ihren freundlichen Worten kaum Notiz, sondern war oufgestanden und ging im Zimmer auf und ab, als wäre sie gar nicht da. So macht man wohl dem Vcrdrusse über einen schweren Geldverlust Luft, nicht aber dem schmerzlichen Verzichte auf eine Braut, der man kurz vorher so viel Schmeichelhaftes gesagt hat. Siglinde fand ihre Vermutung, daß er die Sache nur von der geschäftlichen Seile nahm, durch diesesFallenlassen der einfachsten Höflichkeitsrücksichten vollkommen bestätigt.
Als sein Blick zufällig ihrem großen erstaunten Auge begegnete, mochte er seine takt- lose Selbstvergeffenhcit wohl fühlen. Er blieb vor ihr stehen und frug in sanftem Tone: „Ist für die Freisprechung Ihres Herrn Vaters keine Hoffnung vorhanden?"
Sie schüttelte traurig den Kopf. „Wenn ich darüber nachdenke, wie tückisch sich die Umstände gefügt haben, um als Schuldbeweise gegen den armen Mann zu sprechen, so muß ich alle Hoffnung aufgeben."
„Und Ihr Entschluß ist unwiderruflich, Fräulein Schönaich?"
„Unwiderruflich!" sagte sie fest. „Aber kein Opfer, und wäre cs selbst das meines eigenen Lebens, würde mir zu groß sein, meinen Vater zu retten. Wenn Sie das vermögen, Herr von Harnisch," setzte sie hinzu, die Hand beteuernd auf's Herz legend, „so werde ich an dem Tage, wo seine Freisprechung erfolgt, mit Ihnen an den Traualtar treten."
Er veifiel in langes tiefes Sinnen, während er abermals im Zimmer auf- und abging und zuweilen hoffnungslos den Kopf schüttelte. Plötzlich blieb er stehen, wie von einem Gedankenblitze getroffen.
„Sie glaubten, ich sei schon ein Mal hier gewesen," fuhr er auf, daß Siglinde fast erschrack. „Sie waren gerade verreist. Ihr Mädchen befand sich allein zu Hause und hat den Besuch empfangen. Könnte ich das Mädchen selbst befragen?"
Er hatte die Sätze hastig und abgebrochen herausgestoßen, als handle es sich um Leben und Tod.
Siglinde war betroffen; sie wußte nicht,
was sie davon denken sollte und ging zur Thür, um Martha zu rufen.
Diese kam herein.
„Herr von Harnisch möchte Auskunft über den Herrn haben." sagte Siglinde zu dem Mädchen, „welcher vor einigen Tagen meinen Vater zu sprechen wünschte, als ich mit ihm eben nach Rottenbach abgereist war."
„Der fremde Herr soll mir ähnlich gesehen haben?" wandte sich Harnisch an Martha, wobei er sehr schnell und in heftiger Erregung sprach.
„Ja, er hatte Aehnlichkeit mit Ihnen," antwortete Martha. „Aber seine Gesichtszüge waren doch ganz anders."
„Sein Haar war dunkel?"
„Fast wie das Ihrige, nur um ein weniges Heller."
„Wie trug er es?"
„Kurz und in der Mitte gescheitelt, wie Sie. Ich bemerkte es. als er eintrat und einen Augenblick den Hut lüpfte.
„Der Bart?"
„Ein Vollbart, genau wie der Ihrige."
„War der Mann größer oder kleiner als ich?"
„Er mochte wohl etwas kleiner sein."
„Wie klang seine Stimme?"
„Tiefer als die Ihrige."
„Dunkle Augen, nicht wahr?"
„Wie Sie," nickte das Mädchen.
„Kann man sich auf Ihr Gedächtnis verlassen?
„Sie besitzt ein sehr scharfes Auge für Physiognomien," bezeugte Siglinde, „ich habe davon mehr als eine Probe."
„Ich danke Ihnen," entließ Harnisch das Mädchen, dessen Antworten auf jede seiner Fragen er mit fiebernder Ungeduld erwartet hatte.
Nachdem er Siglinden um die genauere Adresse Doktor Volkmar's gebeten und sich dieselbe aufnotiert hatte, verabschiedete er sich von ihr. „Verzeihen Sie," bat er, „wenn ich Ihnen für mein Benehmen, das vielleicht sonderbar erscheinen mag, die Erklärung schuldig bleibe. Aber ich muß mir über das, was mir plötzlich durch den Kopf gefahren ist, selbst noch klar werden. Sie sollen bald von mir hören, Fräulein Schönaich."
Noch lange beschäftigte der Besuch Siglinde'S Gedanken, als sie sich wieder allein befand. Endlich griff sie nach ihrer Schreibmappe, schrieb flüchtig einige Zeilen nieder und beauftragte Martha mit der persönlichen Besorgung des Billets.
Dasselbe war an Doktor Volkmar gerichtet» der eben erst von seinem Gange in die Rosenstraße zurückgekehrt war, als er es empfing.
Siglinde schrieb: „Soeben hat Herr von Harnisch mir ferne Aufwartung gemacht. Er ist nicht identisch mit jenem Fremden, welcher an dem Tage, wo mein armer Vater verhaftet wurde, während meiner Abwesenheit da war. — Herr von Harnisch scheint Ihnen einen Besuch zugedacht zu haben, auf dessen Ergebnis ich sehr gespannt bin. Uebrigens haben wir ihm Abbitte zu leisten : er lag in Calais acht Tage an einem Fieber krank und hat die verhängnisvolle Nacht vom 21. zum 22. dieses in einem Hotel in Köln zugebracht. Ich lockte dieses Datum aus ihm heraus, als er mir erzählte, daß das Zimmer, in welchem er über- nachten wollte, durch Unvorsichtigkeit des Kellners, der ihm leuchtete, in Brand geraten war" . . .
Volkmar fühlte eine gewisse Beschämung, daß Siglinde seinen Verdacht gegen Harnisch durchblickt hatte, wenn sie auch zartfühlend genug war, sich durch das Wörtchen „wir" selbst dieser Schwarzseherei mit anzuklagen. Wie nahe lag für sie die Deutung, daß er sich dabei weniger von juristiichen Gründen, als von persönlicher Bereingenommenheit habe leiten lassen! Sein neu erwachter Argwohn, der das Resultat seines Besuchs bei dem Gärtner war, wurde durch diesen Brief niedergeschlagen. Er war indessen weniger vertrauensvoll als Siglinde, das brachte schon sein Beruf mit sich; nach